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How-to: Führungskommunikation unter Druck: Wie Klarheit, Haltung und Empathie in Krisensituationen Orientierung geben


Transformationen, Standortschließungen, Entlassungswellen oder Eigentümerwechsel bringen Unternehmen und ihre Führungskräfte an kommunikative Belastungsgrenzen. In diesen Phasen brauchen Mitarbeitende vor allem eines: Orientierung. Wer hier nicht klar, empathisch und souverän kommuniziert, verliert schnell Vertrauen – und mitunter auch das Team. Wie Führungskommunikation in Krisen gelingt, erläutert Simon Philipps, Senior Consultant und Medientrainer bei Faktor 3.

Kommunikation ist kein Nebenschauplatz – sie ist Führung

In ruhigen Zeiten lässt sich Führung leicht inszenieren. Doch wenn Entscheidungen wehtun, Gerüchte kursieren und Unsicherheit dominiert, offenbart sich der wahre Führungsstil. Dann sind die Worte eines CEO oder einer Standortleitung kein Beiwerk mehr – sie sind die Botschaft. Mitarbeitende achten nicht nur darauf, was gesagt wird, sondern auch wie, wann und mit welcher Haltung.

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In diesen Momenten verschiebt sich der Fokus von der Strategie zur Wirkung. Die Sprache bekommt eine neue Währung: Vertrauen. Nur wer glaubwürdig und empathisch kommuniziert, schafft ein Klima, in dem schwierige Entscheidungen nachvollziehbar werden – auch wenn sie wehtun.
Meiner Erfahrung nach gibt es drei Hebel für souveräne Kommunikation:

1. Klarheit: Die Botschaft muss stehen – bevor der Druck steigt

Unsicherheit erzeugt Interpretationsspielräume. Deshalb brauchen Führungskräfte vor allem eines: kommunikative Klarheit. Das bedeutet nicht, dass alle Antworten sofort vorliegen müssen – aber dass zentrale Botschaften präzise, verständlich und nachvollziehbar formuliert sind.

Trainierbar ist das zum Beispiel mit diesen Fragen:
• Was ist die zentrale Botschaft, die ich heute setzen will?
• Welche Begriffe vermeiden Missverständnisse – und welche verstärken sie?
• Welche Haltung drückt meine Wortwahl aus?
Klarheit entsteht also nicht durch Faktenfülle, sondern durch Fokussierung: auf das Wesentliche, das Relevante und das Machbare.

2. Haltung: Wer keine innere Gewissheit hat, gerät ins Schwimmen

In Krisensituationen suchen Menschen nicht nur nach Informationen, sondern auch nach Haltung. Eine Führungskraft, die sich selbst nicht sicher ist, strahlt diese Unsicherheit aus – und überträgt sie auf das Team. Wer dagegen in sich ruht, kann auch in angespannten Gesprächen Stabilität geben.

Wichtige Reflexionsfragen vor kritischen Auftritten:
• Wie stehe ich persönlich zu dieser Entscheidung?
• Wo spüre ich Widerspruch – und wie gehe ich damit um?
• Wie kann ich mich auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann?
Haltung ist keine PR-Maske. Sie entsteht durch Selbstreflexion und durch die bewusste Entscheidung, auch schwierige Wahrheiten klar und menschlich zu vermitteln.

3. Empathie: Nicht weich, sondern wirksam

Oft wird Empathie mit Harmonie verwechselt. Doch in der Führungskommunikation geht es nicht um Schönreden, sondern darum, das Gegenüber ernst zu nehmen. Wer die Emotionen anderer anerkennt, schafft eine Basis für Dialog – auch bei schmerzhaften Entscheidungen.

Empathisch kommunizieren heißt:
• Aktives Zuhören in Gesprächen: Was bewegt die Mitarbeitenden wirklich?
• Wertschätzung ausdrücken – selbst in Konflikten
• Emotionale Dynamiken erkennen und einordnen, statt sie zu ignorieren
Ein einfaches „Ich weiß, dass diese Nachricht Sie verunsichert“ ist oft kraftvoller als ein faktenreicher Monolog. Denn es zeigt: Hier redet ein Mensch mit Menschen.

Vorbereitung ist keine Schwäche – sondern professionelle Führungsarbeit

Viele Führungskräfte glauben, sie müssten schwierige Gespräche „aus dem Bauch heraus“ führen. Das ist ein Irrtum. Gerade unter Druck braucht es gezielte Vorbereitung – nicht, um Sätze auswendig zu lernen, sondern um sich selbst zu sortieren.

Wer kommunikativ vorbereitet ist, kann in Ausnahmesituationen Orientierung geben und damit nicht nur Vertrauen sichern, sondern sogar neue Energie freisetzen.

Simon Philipps, Faktor 3

Bewährte Formate zur Vorbereitung:
• Kommunikations-Sparring: Ein realistisches Gegenüber stellt kritische Fragen, spiegelt Wirkung, simuliert schwierige Situationen und hilft dabei, eigene Triggerpunkte zu erkennen.
• Workshops zur Haltung: In geschütztem Rahmen reflektieren Führungskräfte ihre Werte, ihre Sprache und ihre Wirkung.
• Framing- und Storyline-Trainings: Für klare Narrative, die auch bei Nachfragen Bestand haben.
Solche Formate sind keine Luxus-Maßnahme, sondern Investitionen in Handlungsfähigkeit – und damit in Führungskompetenz.

Führung in der Transformation bedeutet mehr als Entscheidungen treffen. Sie bedeutet, Verantwortung für die Kommunikation dieser Entscheidungen zu übernehmen. Und das heißt: mit Klarheit zu sprechen, mit Haltung zu führen und mit Empathie zu verbinden.

Wer kommunikativ vorbereitet ist, kann in Ausnahmesituationen Orientierung geben und damit nicht nur Vertrauen sichern, sondern sogar neue Energie freisetzen. Denn wie sagt ein altes Führungsprinzip so treffend: In der Krise hört man nicht auf die Lautesten – sondern auf die Klarsten.



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