Digital Business & Startups
How to Rebranding – vom Startup zum Grownup
Jedes erfolgreiche Startup durchläuft diesen Moment: Das Team wächst, das Produkt entwickelt sich weiter und die Kundschaft besteht längst nicht mehr nur aus Early Adopters. Kurz gesagt: Das Unternehmen ist erwachsen geworden. Doch wie sieht es mit dem Branding aus? Oft wirkt es noch wie am ersten Pitch-Tag. Irgendwann spiegelt der Markenauftritt dann nicht mehr wider, was das Unternehmen heute wirklich ist.
So war es auch bei uns bei Flexvelop. Wir waren längst mehr als ein FinTech für Startups. Unser Produkt war gereift und unsere Wirkung spürbar gewachsen. Doch unser visueller Auftritt war in eine andere Richtung eingeschlagen. Deshalb haben wir unser Branding neu gedacht – komplett inhouse.
Wie schafft man es, diesen Wandel von innen heraus glaubwürdig und schnell zu gestalten? Wir haben unseren Weg in fünf Schritten dokumentiert – als Inspiration für alle Gründer:innen, die Ähnliches vorhaben.
Step 1: Endlich Aufwachen
Der erste Schritt ist zwar nicht angenehm, aber notwendig: ehrlich hinschauen. Bei uns hat die wachsende Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung wehgetan. Intern hielten wir uns für den perfekten Mix aus Seriosität und Witz. Von außen wurde dieser Witz jedoch als billig empfunden. Extern wurden wir öfter mit der Frage konfrontiert: “Ihr macht was mit Startups, oder?” Wenn Menschen draußen nicht mehr genau erfassen können, wer du bist und wofür du stehst, ist das ein klares Signal für Veränderung.
Step 2: Strategische Ausrichtung
Unser Startpunkt war ein Workshop während unserer Workation in Spanien. Ursprünglich wollten wir nur unserer Landingpage unter Palmen einen frischen Look verpassen. Doch dann kam der Einwand unseres Gründers: “Wenn wir schon dabei sind … wieso nicht gleich neu denken?” Und so nahm das Rebranding seinen Lauf. Dass alle von Anfang an mit an Bord waren, machte den Prozess zu einem gemeinsamen Projekt. Diese frühe Einbindung zahlte sich später in Form hoher Akzeptanz aus.
Das sollte man vorher wissen: Wer übernimmt welche Aufgabe? Welche Deadlines sind realistisch? Ein durchdachtes Briefing ist Gold wert. Am wichtigsten ist es aber, das gesamte Team frühzeitig einzubeziehen!
Step 3: Ideen sichtbar machen
Wir sind alle visuelle Menschen. Es ist sehr wichtig, Ideen auch in einer frühen Phase sichtbar zu machen. Ob Figma, Illustrator oder InDesign: Das Tool ist Nebensache. Wir haben zunächst mit Moodboards gearbeitet und dann Stylescapes entwickelt, um die Wirkung von Farben, Formen, Typografie und Sprache im Zusammenspiel zu erleben.
Unsere wichtigste Erkenntnis: Wenn das eigene Team über Designkompetenz verfügt, sollte man diese unbedingt nutzen. Bei uns kam das komplette Design aus dem eigenen Haus. Das sorgte für Nähe zum Produkt, verkürzte die Feedbackschleifen und vor allem: Es fühlte sich authentisch an.
Step 4: Touchpoints aktualisieren
Erst wenn sich ein gutes Rebranding durch alle Auftritte zieht, entfaltet es seine volle Wirkung. Das beginnt bei der Website und geht weiter mit Pitchdecks, Dashboards, E-Mail-Signaturen, Präsentationen und Onboarding-Materialien. Jeder einzelne Touchpoint zählt. Bei begrenzten Kapazitäten bedeutet das: Prioritäten setzen, Zuständigkeiten klären und realistische Zeitpläne erstellen. Die Detailarbeit ist oft aufwendiger als gedacht. Genau hier zeigt sich übrigens der Unterschied zwischen einem reinen Makeover und einem echten Rebranding.
Step 5: Kontinuität sichern
Das Branding sollte nie abgeschlossen sein, sondern sich mit jedem Projekt weiterentwickeln. Damit der neue Markenauftritt langfristig konsistent bleibt, sind ein klar definiertes Wirkungsziel und eine gemeinsame Haltung im Team entscheidend. Es geht nicht darum, jede Kleinigkeit zu kontrollieren, sondern darum, dass alle verstehen, worum es der Marke wirklich geht – und das im Alltag mittragen. Für uns soll jede Veränderung dazu beitragen, mehr wie eine Bank wahrgenommen zu werden.
Der große Aha-Moment kam bei uns mit einer finalen Präsentation, in der wir den Weg von den ersten Moodboards bis zum fertigen Markenbild transparent gemacht haben. Vor allem die Visualisierung der Schritte hat alle im Team von den Ideen überzeugt. Parallel haben wir mit der Umsetzung über alle Kanäle begonnen. Wir haben uns für einen sukzessiven Launch des Rebrandings entschieden. Schritt für Schritt, um notfalls gegensteuern zu können.
Persönliche Learnings
Ein Rebranding hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Unternehmens. Die vielen kleinen Anpassungen kosten Zeit, das solltest du nicht unterschätzen.
Zum Schluss noch ein Gedanke: Deine Kundinnen und Kunden nehmen Veränderungen oft gelassener hin als du selbst. Für sie ist es meistens ein “Ah, cool, neu”. Für dich ist es vielleicht eher ein “Was, wenn das nicht gut ankommt?” Mein Tipp: weniger auf Drama hören, mehr Vertrauen. Wenn Ideen und Strategie stimmt, trägt auch der neue Look.
Über den Autor
Timo Küsel ist Chief Design Officer und Co-Founder bei Flexvelop.
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Shutterstock
Digital Business & Startups
+++ Portage +++ Kertos +++ EQT Ventures +++ Futurail +++ Foxyfitness +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Portage aus Kanada setzt weiter auf deutsche FinTech-Startups +++ So baut EQT Ventures sein Startup-Geschäft um +++ Unbedingt merken: Futurail +++ Runtastic-Gründer setzen auf Foxyfitness +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Freitag, 26. September).
#STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
#STARTUPTICKER
Portage
+++ Nichts als FinTech-Stars! Der kanadische FinTech-Investor Portage, der Venture-Capital-Arm des Multi-Asset-Investors Sagard, setzt weiter auf deutsche Startups. Gemeinsam mit Redstone, 10x Founders, seed + speed Ventures und Pi Labs investierte das Team kürzlich in Kertos. Das Münchner Startup, 2021 von Kilian Schmidt, Johannes Hussak und Alexander Prams gegründet, hat sich ganz der Compliance verschrieben. Portage hält nun rund 16 % an Kertos. Zuvor investierte Portage, das über Büros in Montreal, Toronto, New York, Paris und London verfügt, bereits in den Versicherungsmanager Clark (2017), die Investment-App Getquin (2021) und die Kreditplattform Auxmoney (2024). Weltweit tätigte das Team bereits über 115 Investments. Bei Getquin investierte Portage zuletzt gemeinsam mit Horizons Ventures 15 Millionen US-Dollar. Die Investment-App, die 2020 von Raphael Steil und Christian Rokitta gegründet wurde, richtet sich insbesondere an Millennials. Portage hält nun rund 11 % an Getquin. Investments in Hülle und Fülle sind von Portage in Deutschland sicherlich nicht zu erwarten. Alle, die im FinTech-Segment unterwegs sind, sollten sich den Namen dennoch merken. Mehr über Portage
EQT Ventures
+++ Umbau beim Megainvestor! Wie berichtet, baut der schwedische Investor EQT Ventures gerade massiv um – auch die deutsche Partnerin Doreen Huber verlässt den bekannten Geldgeber. Nun gibt es ein Update zum Umbau! Im Zuge der Neuausrichtung wandert das Startup-Business von EQT nach New York. Offiziell möchte der Geldgeber so “lokale Präsenz mit internationaler Reichweite verbinden”. Investmentschwerpunkt bliebe aber Europa. “Von einem Firmeninsider gibt es eine weniger weichgespülte Erklärung: Die EQT-Führung sei mit der Fondsperformance unzufrieden gewesen, heißt es. Aus deren Umfeld wird das zurückgewiesen”, berichtet das Manager Magazin. Bitter dabei: Für viele Portfoliofirmen soll die Entscheidung zum Rückzug “völlig unerwartet gekommen sein”. In Deutschland investierte EQT Ventures zuletzt in spannende Unternehmen wie Parloa. (Manager Magazin) Mehr über EQT Ventures
Futurail
+++ Unbedingt merken: Futurail. Das deutsch-französisches Startup, 2023 gegründet, entwickelt “eine Autonomie-Plattform für selbstfahrende Züge”. Ein Thema, das in den kommenden Jahren sicherlich massiv Fahrt aufnehmen wird. Der französische Investor Asterion Ventures, Leap435 aus München, EIT Urban Mobility, Zero Infinity Partners und Heroic Ventures investierten gerade erst 7,5 Millionen Euro in. Mit dem frischen Kapital, das aus einer “5,5 Millionen Euro Seed-Finanzierung, 1 Million Euro öffentlicher Zuschüsse und 1 Million Euro aus einer Pre-Seed-Umwandlung” besteht, möchte das Team “den Ausbau seines Teams beschleunigen, wichtige Projekte mit führenden Zugherstellern und -betreibern vorantreiben und die behördliche Genehmigung für seinen ersten Anwendungsfall erhalten”. Mehr über Futurail
Foxyfitness
+++ Dreifache Runtastic-Power! Bereits seit Frühjahr 2023 arbeitet Runtastic-Gründer und Leaders21-Macher Florian Gschwandtner an Foxyfitness bzw. “100 Push-Ups Liegestütz Coach”. Der erfolgreiche Seriengründer wollte dabei nicht weniger als die “beste Liegestütze App der Welt” bauen. Wobei er Foxyfitness ganz klar als Nebenprojekt deklarierte. Nun scheint doch mehr aus dem Projekt zu werden. “Gschwandtner hat nun zwei Drittel seines neuen Startups an seine ehemaligen Runtastic-Mitgründer René Giretzlehner und Christian Kaar verkauft. Gemeinsam mit den beiden Tech-Experten formiert sich damit ein neues Gründerteam mit klaren Plänen: Ein KI-getriebenes App-Unternehmen aus Österreich zu erschaffen”, berichtet Brutkasten. Das klingt nach einem großen Projekt jenseits von Liegestützen! (Brutkasten) Mehr über Foxyfitness
Buchhaltung
+++ In der Gründungsphase ist die Buchhaltung oft lästig, aber essenziell. Wer typische Fehler kennt, kann sie vermeiden. Frühzeitige Beratung, ein solides Grundverständnis und saubere Prozesse machen den Unterschied. Mehr Gastbeitrag von Sonja Bruns und Antje Faaß
Performula
+++ Der erste Investor von Performula war Fußballweltmeister Mario Götze. “Darauf sind wir besonders stolz, denn Mario hat sich vom überzeugten Anwender schnell auch davon überzeugen lassen, in unser Konzept und unsere Vision zu investieren”, sagt Gründer Sebastian Koch. Mehr über Performula
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ enaDyne erhält 7 Millionen +++ revel8 bekommt 5,7 Millionen +++ yasp erhält 5 Millionen +++ Holy Technologies sammelt 4,3 Millionen ein +++ Optimeleon bekommt 1,5 Millionen. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
Digital Business & Startups
Wiz-Gründer im Interview: Google will sein Startup für 32 Milliarden kaufen

Mitte März platzte eine der spektakulärsten Meldungen des Jahres: Google will für 32 Milliarden Dollar das Startup Wiz kaufen – die größte Übernahme in der Geschichte des Suchmaschinen-Giganten.
Wiz‘ Story dahinter liest sich wie aus einem Silicon-Valley-Drehbuch: Gegründet wurde das Unternehmen erst 2020 von vier ehemaligen Mitgliedern der israelischen Eliteeinheit 8200. Die Gründer sind keine Unbekannten: Schon zuvor hatten sie das Cybersecurity-Unternehmen Adallom aufgebaut und für 320 Millionen Dollar an Microsoft verkauft.
Mit Wiz legten sie dann ein noch rasanteres Tempo hin:
- 2021: Nur zwölf Monate nach Gründung steigt Wiz mit einer Milliardenbewertung zum Unicorn auf.
- 2022: Nach anderthalb Jahren knackt das Startup die Umsatzmarke von 100 Millionen Dollar.
- 2023: Wiz erreicht einen Marktwert von über zehn Milliarden Dollar – schneller als jedes andere israelische Startup zuvor.
Das Geschäftsmodell: Wiz bietet eine Plattform, die Unternehmen Einblick in ihre Cloud-Umgebungen gibt – natürlich mit KI-gestützten Funktionen. Kunden sollen damit nicht nur Sicherheitslücken erkennen, sondern auch komplexe Risikokombinationen verstehen und beheben können.
Der Deal mit Google macht die Gründer selbst zu Milliardären – und Wiz zu einer der größten Erfolgsstorys aus der globalen Startup-Welt.
Gründerszene hat mit Co-Gründer Yinon Costica über die Zukunft von Wiz, den Wirtschaftsstandort Deutschland und seine wichtigsten Ratschläge an Gründer gesprochen.
„Wir hatten schon sehr früh das Gefühl, dass Wiz groß werden könnte“, erinnert sich Costica. „Obwohl wir mit einer anderen Idee gestartet sind, haben uns Kundengespräche schnell zu dem geführt, was Wiz heute ist.“ Erstes Learning für Gründer: Darauf achten, was der Markt will.
Digital Business & Startups
Rüstungs-Unicorn Helsing will unbemannten Kampfjet bauen
Das Münchner Defense-Tech Helsing hat heute seine Pläne für einen autonomen Kampf-Jet vorgestellt. In vier Jahren soll er in Serie produziert werden können.

Das Defense-Tech-Startup Helsing plant, ein unbemanntes Kampfflugzeug namens „CA-1 Europa“ zu entwickeln. Das hat das Startup in einer Unternehmensmitteilung verkündet.
Der Jet soll autonom fliegen und mittels Helsings-KI „Centaur“ gesteuert werden. Das Design stellte das Startup heute am Standort der Helsing-Tochter Grob Aircraft in Tussenhausen vor. Mit dabei: Markus Söder.
Kampfjet soll in vier Jahren serienreif sein
Bei „CA-1 Europa“ handelt es sich laut Unternehmensangaben um einen Mehrzweckjet, der für den Einsatz allein oder im Schwarm ausgelegt ist. Der Jet verfüge außerdem über ein flexibles Softwarebetriebssystem und könne mit unterschiedlichen Sensoren, Schutzsystemen und Bewaffnung ausgestattet werden.
Lest auch
Nach Angaben von Helsing ist die Plattform für vielfältige Missionen geeignet, auch „für die präzise Bekämpfung von Zielen in der Tiefe des gegnerischen Raumes“. Innerhalb von vier Jahren will Helsing mit der Entwicklung des Kampfflugzeugs so weit sein, um es in Serie produzieren zu lassen. Bei der Entwicklung und Produktion setze Helsing auf Industriepartner aus Europa.
Helsing: Bewertung bei 12 Milliarden Euro
Helsing hat seit seiner Gründung 2021 bislang 1,6 Milliarden Euro an Investorengeldern eingesammelt. Erst im Juni dieses Jahres hat das Startup eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600 Millionen Euro abgeschlossen. Investiert hat auch Spotify-Gründer Daniel Ek.
Mit dieser Finanzierung erreichte Helsing eine Bewertung von 12 Milliarden Euro. Bereits vor zwei Jahren knackte das Defense-Tech zum ersten Mal die Milliardenbewertung und wurde Deutschlands erstes Rüstungs-Unicorn.
Lest auch
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 4 Wochen
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 1 Monat
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 3 Wochen
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Woche
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Digital Business & Startupsvor 3 Monaten
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick
-
Digital Business & Startupsvor 3 Monaten
80 % günstiger dank KI – Startup vereinfacht Klinikstudien: Pitchdeck hier