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Insgesamt sind 58 Millionen in dieses Berliner Proptech-Startup geflossen
Gestartet ist das Berliner Proptech unter dem Namen Home. Mit einem neuen CEO und unter neuem Namen konnte Buena Investoren von GV, 20VC, Stride und Capnamic überzeugen.

Das Berliner Proptech Buena hat sich in einer Series-A-Finanzierungsrunde weitere Millionen gesichert. Insgesamt sind nun 49 Millionen Euro (58 Millionen Dollar) in das Startup geflossen. Angeführt wurde die Runde von GV (ehemals Google Ventures), begleitet von Geldgebern wie 20VC, Stride und Capnamic.
Mit dem frischen Kapital will Buena seine KI-gestützte Software für die Immobilienverwaltung weiterentwickeln und seine Expansion in Deutschland beschleunigen.
Buena will die Hausverwaltung mit KI digitalisieren
Buena hat es sich zum Ziel gesetzt, Immobilienbesitz einfacher und effizienter zu gestalten.
Herzstück ist eine eigene KI-Plattform, die wiederkehrende Aufgaben wie Buchhaltung oder die Erstellung der Jahresabrechnung automatisiert – ein Prozess, der in der Branche bislang noch oft händisch oder mit veralteter Software abgewickelt wird.
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Buena verfolgt ein „AI Rollup“-Modell. Seit 2023 habe das Startup bereits mehr als 20 Hausverwaltungen übernommen, um die stark fragmentierte Branche zu konsolidieren.
Eigenen Angaben zufolge verwaltet Buena aktuell über 60.000 Wohneinheiten in Deutschland.
Das Berliner Proptech wurde 2016 von Moritz von Hase und Thilo Konzok gegründet, damals noch unter dem Namen Home. Konzok ist 2021 aus dem Unternehmen ausgestiegen, arbeitet heute als Advisor bei Sequoia und hat neu gegründet: das Design-Startup Uncommon. Von Hase ist als CTO weiterhin bei Buena tätig.
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In zwei Finanzierungsrunden konnten sich die beiden Gründer bis 2020 rund 14 Millionen Euro von Investoren sichern. Unter anderem von Capnamic, EQT Ventures und Redalpine.
Vom Youtube-Star zum CEO
Heute steht Din Bisevac an der Spitze von Buena. Der gebürtige Bosnier begann seine Karriere im Alter von acht Jahren. Er war einer der ersten deutschen Youtube-Persönlichkeiten, lernte früh das Programmieren und arbeitete mit 13 Jahren bei einem lokalen IT-Unternehmen.
2019 startete er bei Buena zunächst als Produktdesigner und stieg nach gut zwei Jahren zum CEO auf, als er die Geschäftsführung von Konzok übernahm.
Unter seiner Leitung vollzog Buena eine umfassende Umstrukturierung: Statt eigene Immobilien zu vermieten, entwickelt das Startup jetzt eine Software, die Vermieter bei der Mietersuche, Organisation von Besichtigungen und Vertragsabwicklung unterstützen soll.
Bisevac ist zudem Mitbegründer von „Project Europe“, einer paneuropäischen Initiative zur Förderung von Unternehmensgründungen, die er zusammen mit dem Investor Harry Stebbings ins Leben gerufen hat. Stebbings zufolge ist Bisevac der „hardest-working founder“ in seinem Portfolio, gemeinsam mit Slay-Co-Founder Fabian Kamberi.
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VCs aus USA drängen nach Deutschland: „Das gab es noch nie!“

Ein bisschen frech ist es vielleicht, zu sagen: Markus Wagner ist so eine Art österreichischer Samwer-Bruder. Aber es gibt eine unbestreitbare Parallele zwischen seinem und dem Gründerleben der Samwers: Anfang der 2000er-Jahre gründete Wagner ein Startup, das wie Jamba etwas mit Handys zu tun hatte. Die 3united AG bot mobile Kommunikationsdienste an. Und wie Jamba übernahm der US-Konzern VeriSign diese Firma 2006 für knapp 60 Millionen Euro.
Der gebürtige Wiener Markus Wagner blieb an Bord. Er ging als Vice President bei VeriSign nach New York, zog später nach Palo Alto. „Ich war immer schon ein großer Silicon Valley Tech Fan“, sagt der Österreicher mit bayerischen Wurzeln. Mit seinen „Learnings und dem Know-how, mit dem Geld und der Zeit aus meinem ersten Exit vor knapp 20 Jahren“, wie er es sagt, gründete er dann i5invest.
Auf der Suche nach US-fähigen EU-Startups
Die Firma hat heute Investment Banking-Standorte in San Francisco, Seattle, Miami, Wien, Berlin und Madrid. Unter der Brand i5growth Capital als einer Art VC-Arm macht Wagner Direct-Investments in Tech-Unternehmen. Und zwar in solche, „die das Glück und das Pech haben, in Europa passiert zu sein und nicht in Palo Alto“, wie er sagt. Er helfe Startups in den USA präsenter zu sein – auch auf den Radaren potenzieller Käufer. Er habe schon Firmen an Google, Salesforce, Qualcomm, Microsoft und andere Tech-Konzerne verkauft.
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Wir wickeln einen E-Commerce-Umsatz von über 10 Milliarden ab
Das Hamburger TaxTech Taxdoo, 2016 von Christian Königsheim und Roger Gothmann gegründet sammelte in den vergangenen Jahren bereits rund 75 Millionen Euro ein – unter anderem von den bekannten Investoren Accel, Tiger Global und Visionaries Club. 2023 erwirtschaftete das Team einen Umsatz in Höhe von 12,2 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag des Unternehmens lag bei 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 16,2 Millionen). Zuletzt sorgten die Hanseaten mit der Übernahme des Buchhaltungs-Pioniers accountDigital für Schlagzeilen.
“Mit der Übernahme von Account Digital werden wir das Thema Steuern und Buchhaltung im E-Commerce vollständig abbilden und auch lösen können. Wir hatten zwar auch im Vorfeld ein eigenes Buchhaltungsprodukt. Aber das war eine Lösung, die der Kunde bzw. seine Steuerkanzlei immer noch selbst für die Erstellung der Buchhaltung einsetzen muss”, sagt Gründer Gothmann zur Motivation für den Zukauf.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Taxdoo-Macher einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Taxdoo erklären?
Oma, stell dir vor, du backst jeden Tag Kuchen und verkaufst den nicht nur auf dem Flohmarkt, sondern in ganz Europa – in Deutschland, Frankreich, Italien, überall. Jetzt will aber jedes Land ganz genau wissen, wie viel Kuchen du dort verkauft hast und wie viel Steuern du dafür zahlen musst. Taxdoo ist wie dein Thermomix – nur für Steuern: Der schaut genau, was du wo verkauft hast, rechnet aus, wie viel Steuer du in jedem Land zahlen musst, und schickt die richtigen Infos direkt ans Finanzamt – alles automatisch. Du musst dich also nicht mit den ganzen Formularen aus dem Ausland herumschlagen und kannst dich weiter auf das konzentrieren, was dir Spaß macht: Backen und mit den Menschen schnacken.
War dies von Anfang an Euer Konzept?
Das war von Beginn unsere Ambition und unser USP, weil wir ein Gründerteam sind, das fundierte Steuer- und Techexpertise an einen Tisch gebracht hat. Dieser Pitch zündete auch immer bei den Investoren, weil er authentisch ist. Was sich ändert: Steuern im Ausland abzuführen, ist ein begrenzter Markt. Wir wollen zukünftig die Einstiegshürde deutlich niedriger ansetzen und auch den Unternehmen Lösungen bieten, die nur lokal unterwegs sind oder noch so klein sind, dass sie noch nicht international verkaufen.
KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle genau spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
Künstliche Intelligenz erodiert aktuell nicht nur das Geschäftsmodell der Big4, da die meisten Deep-Research-Modelle das abrechenbare Tagewerk eines Berufseinsteigers im Steuerrecht, das für den Großteil der Big4-Umsätze steht, innerhalb weniger Minuten erledigen können. Im Steuerrecht und in der Buchhaltung gibt es eine große Herausforderung: Alles, was nicht 100 % korrekt ist, kann steuerstrafrechtlich relevant sein. Wir können aktuell schon viele Sachverhalte vollständig automatisieren. Es gibt aber immer noch ca. 2 % Sonderfälle, bei denen das zum Beispiel aufgrund unstrukturierter Daten nicht möglich ist und wir diese Fälle immer noch dem Steuerberater überlassen müssen. Bei einem E-Commerce-Unternehmen mit durchschnittlich 10.000 Transaktionen im Monat sind das 200 Fälle. Unsere Sprachmodelle werden daher auf diesen steuerlichen Sonderfällen trainiert, die man aktuell aus Haftungsgründen noch nicht zu 100 % sicher automatisieren kann. Dafür braucht es allerdings hinreichend viele Transaktionsdaten, die wir als größter Anbieter für Steuerlösungen im E-Commerce definitiv haben.
Zuletzt habt Ihr den Buchhaltungs-Pionier Account Digital übernommen. Was versprecht Ihr Euch von diesem Zukauf?
Jetzt, mit der Übernahme von Account Digital werden wir das Thema Steuern und Buchhaltung im E-Commerce vollständig abbilden und auch lösen können. Wir hatten zwar auch im Vorfeld ein eigenes Buchhaltungsprodukt. Aber das war eine Lösung, die der Kunde bzw. seine Steuerkanzlei immer noch selbst für die Erstellung der Buchhaltung einsetzen muss. Dabei waren wir in einem Dreieck aus Kunde-Taxdoo-Steuerkanzlei gefangen, in dem keiner so richtig die Hoheit und die Verantwortung für den gesamten Buchhaltungsprozess hatte. Das klingt nicht nur ineffizient, das war es auch. Mit Account Digital bauen wir an einer Plattform, auf die Unternehmen und Steuerkanzleien den gesamten Buchhaltungsprozess auslagern können. Das machen wir durch die Account-Digital-Technologie und deren Team aus erfahrenen Buchhaltungsexperten, die diese Prozesse stetig überwachen. Das ist das erste Mal, dass die Plattformökonomie mit den Vorteilen von Skalierbarkeit und Effizienz in der Steuer- und Buchhaltungswelt zum Tragen kommt. Account Digital ist zuletzt 100 % Year over Year gewachsen. Dieses Momentum wollen wir weiter anfachen – aber nicht parallel immer mehr Buchhalter einstellen, sondern mittels KI unsere Buchhaltungsexperten immer effizienter machen. Steuerkanzleien können sich dann zukünftig auf das fokussieren, wofür sie auch der Gesetzgeber durch die sogenannten Vorbehaltstätigkeiten schützt: Steuerberatung. Wir wollen aus der Buchhaltung ein Produkt machen, das für jeden zugänglich ist.
Wie genau hat sich Taxdoo seit der Gründung entwickelt?
Mit der Akquisition von Account Digital sind wir mittlerweile ein Team von 170 Mitarbeitern – über ganz Europa verteilt. Wir haben zusammen eine mittlere vierstellige Anzahl an Kunden. Das sind große und kleine E-Commerce-Marken von L’Oréal Deutschland, air aup, Ankerkraut, Snocks und auch viele reine Amazon-Seller. Wir wickeln aktuell einen E-Commerce-Umsatz von deutlich über 10 Milliarden Euro ab – also, bewerten diesen automatisiert steuerlich und überführen ihn in die Buchhaltung.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Zwischendurch war ich an einem Punkt, an dem ich dachte, wir brauchen eine innovativere Unternehmensstruktur. Dafür habe ich intern unser sogenanntes RegTech-Center gegründet, in dem ich alle Steuerexperten versammelt habe. Das kam nach außen in der Steuerwelt richtig gut an, weil es ein starkes Signal war, dass wir nicht einfach nur eine beliebige Tech-Company sind, sondern TaxTech wirklich leben. Intern habe ich dem Produktteam damit aber das Steuer-Know-How Stück für Stück entzogen. Das RegTech-Center begann dann auch zunehmend eigene Produktanforderungen zu definieren und diese dem Produktteam als unbedingte Must-Haves zu pitchen. Die konnten natürlich nicht objektiv darüber urteilen, weil ihnen die Steuerexpertise fehlte. Wir hatten faktisch ein offizielles Produktteam und einen Schatten-Produktteam – bis die Zusammenarbeit an einem gewissen Punkt implodierte und ich das RegTech-Center aufgelöst habe. Einige der Steuerexperten sind dann in das Produktteam gewechselt, andere sind zurück zu EY, PWC etc. gegangen, sodass wir zusätzlich neue Steuerexperten suchen mussten. Das war ein wichtiges Learning für mich: Deine Produkte müsse innovativ und disruptiv sein; nicht zwingend deine Unternehmensstrukturen.
Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
Ich glaube, uns ist es gelungen, Taxdoo als Marke zu etablieren, die nicht einfach nur für ein Steuer-Tool steht, sondern auch für eine Bewegung und eine Haltung, die in diesem Milliardenmarkt Steuern alte Muster und Besitzstände hinterfragt, wenn sie Innovation ausbremsen. Das muss man gerade als Gründer auch manchmal aushalten können, aber wir wollen eben auch grundlegende Dinge verändern. Dafür erntet man nicht immer nur Applaus.
Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Gerade, wenn du das erste Mal gründest: Suche dir von Beginn an erfahrene Mentoren und überlege dir, wie du dir daraus nachhaltig ein Netzwerk aufbaust. Achte unbedingt auch auf deine persönliche Entwicklung und ignoriere dabei deine inneren Dämonen nicht – bei mir war/ist das ein ungesunder Perfektionismus. Sei aber auch immer gnadenlos optimistisch. Es ist deine Energie, die das Unternehmen und dein Team voranbringt und aus deiner Vision etwas Greifbares und Emotionales macht.
Wo steht Taxdoo in einem Jahr?
Die wichtigste Aufgabe ist es jetzt, dass Taxdoo und Account Digital zu einem Team mit einer Vision zusammenwachsen und wir gemeinsam anhand konkreter Erfolgsgeschichten zeigen, dass man Buchhaltung sicher und effizient nicht mehr nur in einer Steuerkanzlei abwickeln kann. Das wird den Steuermarkt grundlegend verändern. In einem Jahr muss klar erkennbar sein, dass E-Commerce-Unternehmen deutlich weniger für ihre Buchhaltung zahlen müssen und deutlich weniger Aufwand haben.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Taxdoo
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„ChatGPT wird ein Marktplatz“: Felix Hoffmann über E-Commerce-Trends

Wir haben uns gefragt, was eigentlich im E-Commerce-Markt in Deutschland so los ist. Hat sich die Branche nach dem unvorhersehbaren Corona-High stabilisiert? Wie gehen Händler mit den immer höheren Retourenraten um? Und wie können sich deutsche Player eigentlich gegen Billigplattformen wie Temu und Shein durchsetzen?
Das wollen wir herausfinden und haben uns dafür Expertinnen und Experten aus der Branche als Gesprächspartner herausgesucht. In mehreren Artikeln versuchen wir, die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen im E-Commerce-Markt aufzudröseln. Immer aus verschiedenen Perspektiven.
Wir fangen heute an mit Felix Hoffmann, Gründer von 7Learnings. Das Berliner Startup entwickelt eine KI-basierte Software, mit der Händler ihre Preis- und Marketingstrategie datenbasiert optimieren können.
Preise abhängig von wirtschaftlichen Zielen
Gemeinsam mit Martin Nowak und Eiko von Hettinga hat Hoffmann 2019 7Learnings gegründet. E-Commerce- und Pricing-Erfahrung bringt er von Zalando mit.
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