Connect with us

Apps & Mobile Entwicklung

Intel Clearwater Forest mit 288 Kernen im Detail


Bei Clearwater Forest nutzt Intel erstmals das neue Die-Stacking im X3D-CPU-Stil. Die neuen Xeon 6+ sind damit ein Schritt in die Zukunft, denn die Technologie wird bald in weitere Bereiche vordringen – einschließlich PC-Chips. Für Server sind damit zum Auftakt bis zu 288 schnellere Kerne möglich.

Viele Kerne mit einem Server-Prozessor bereitzustellen, funktionierte in den letzten Jahren nur noch über Tiles bzw. Chiplets: Viele relativ kleine, aber immer gleiche Chips wurden zusammen auf dem Package vereint, die Summe ihrer Chips ergab den Vollausbau des Prozessors. Bis zu 16 Chiplets kamen bis dato auf einem Package zum Einsatz – bei AMD. Und um dennoch sehr viel L3-Cache anzubieten, wurde er auf oder unter die Chiplets gelegt – bei AMD.

Auch Intel hatte mit Sierra Forest-AP zuletzt Xeon-CPUs mit bis zu 288 Kernen geboten. Doch sie lagen in zwei großen 144-Chips vor. Mit Clearwater-Forest geht Intel jetzt dem AMD-Weg. Wie bei Panther Lake (Details) setzen die CPU-Chiplets dabei auf Intel 18A.

Das ist Intel Clearwater Forest

  • Einsatz in bestehender Plattform (Birch-Stream-AP)
  • 288 E-Cores wie Sierra Forest-AP
  • Aufgeteilt in 12 × 24 statt 2 × 144 Kerne
  • Neue Darkmont-E-Cores
  • Großer L3-Cache im Base-Tile unter den CPU-Chiplets

Die Plattform bleibt dieselbe

Intel Clearwater Forest kommt als Xeon 6+ auf den Markt. Warum Xeon 6+? Weil die neuen Prozessoren in den gleichen Sockel wie die CPUs der Serie Intel Granite Rapids-AP alias Xeon 6 passen, die aktuelle Birch-Stream-AP-Plattform wird also weiter genutzt. Weil bei beiden CPU-Familien der gleiche I/O-Tile genutzt wird, sind auch alle Anschlüsse, Ports und PCIe-Lanes identisch.

Sechs Mal mehr Chiplets

Clearwater Forest steht im Endeffekt für die zweite Generation eines Intel-Prozessors im Profi-Bereich, der nur auf Efficiency-Kerne (E-Cores) setzt. Die erste Generation gab es als Xeon 6900E als Sierra Forest-AP bereits mit bis zu 288 Kernen für ausgewählte Kunden, zwei CPU-Tiles mit je 144 aktiven Kernen waren die Basis.

Mit Clearwater Forest geht Intel jetzt den AMD-Instinct-MI300A-Weg: Statt zwei große Dies gibt es 12 kleinere CPU-Tiles mit jeweils 24 Kernen in sechs Clustern zu 4 Kernen mit geteiltem L2-Cache.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Bei einem vor Ort ausgestellten Wafer sind diese Dies mit je sechs Vier-Kern-Clustern auch gut erkennbar. Selbst dieser Sechserblock ist letztlich vergleichsweise klein, der Chiplet (oder Tile-Ansatz, wie Intel ihn nennt) geht auf. Denn größere Chips mit mehr Kernen in einer neuen Fertigung zu produzieren, geht schnell auf die Ausbeute. Kleine Chips hingegen können schneller in größerer Menge voll funktionsfähig bereitgestellt werden. Das hat AMD vor Jahren bei Epyc und Ryzen und auch Instinct erkannt.

Intel Clearwater Forest im Wafer

Darkmont-Kerne wie bei Panther Lake

Neu sind aber auch die Kerne an sich. In Clearwater Forest wird Intel wie in Panther Lake neue Darkmont-E-Cores verbauen. Diese stellen gegenüber der Vorgängerlösung eine deutliche Verbesserung dar, denn Sierra Forest nutzt lediglich Crestmont-Kerne. Zur Einordnung: Für Lunar Lake und Arrow Lake im Consumer-Markt hatte Intel zwischendrin bereits Skymont aufgelegt, in der Roadmap heißt es also Crestmont -> Skymont -> Darkmont.

Mit den 17 Prozent IPC-Zuwachs von Darkmont in Clearwater Forest gegenüber Crestmont in Sierra Forest lässt sich deshalb auch erst einmal wenig anfangen, außer, dass eben die Leistung pro Takt gestiegen ist. Skymont als nicht genutzte Zwischenlösung wurde im mobilen Segment zwar mit Crestmont verglichen, dort aber in Form der extrem schwachen und kastrierten LPE-Cores, der Zuwachs lag so teils bei über 50 Prozent. Ein sauberer Vergleich war auch da nicht drin. Eventuell wird Intel dies zum echten Marktstart der Produkte mit Darkmont noch einmal nachholen.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Drei Base-Tiles tragen je vier CPU-Tiles

Jeweils vier der 24-Kern-Chips sitzen auf einem Intel-3-Base-Tile, davon wiederum gibt es insgesamt drei. Summa summarum werden so die 288 Kerne bereitgestellt.

Der Base Tile ist aber nicht mehr nur ein passives Element, sondern arbeitet aktiv mit – dank Foveros Direct 3D, wie im kommenden Abschnitt noch etwas näher erläutert wird.

Im Base Tile sind nicht nur die vier Speichercontroller zu finden, sondern zusätzlich auch noch beachtliche 192 MByte L3-Cache – das erinnert auf den bei AMDs X3D-CPUs inzwischen untergeschobenen 3D V-Cache.

Dank dreifacher Ausführung kommt die CPU am Ende so auf 576 MByte L3-Cache und bietet 12 Speicherkanäle. Untereinander kommunizieren die CPU-Dies auf den Base-Tiles weiterhin via EMIB, Intels eigener Bridge-Technologie.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked
Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Apropos Speichercontroller: Dieser kann über insgesamt zwölf Kanäle DDR5-8000 ansprechen. MR-DIMM-Support, wie er bei den großen P-Core-Prozessoren verfügbar ist, gibt es auch für Clearwater Forest wie bereits mit Sierra Forest nicht.

Der bekannte I/O-Tile sorgt für Kompatibilität mit Birch Stream

Für die Kommunikation nach außen sorgen die I/O-Tiles. Zwei davon sind verbaut, je einer an jeder Längsseite der CPU. Die bereits angesprochene Besonderheit: Es sind genau die gleichen wie bei Granite Rapids und Sierra Forest. Genau deshalb werden diese Lösungen vollständig kompatibel zu der bisherigen AP-Plattform im großen Sockel LGA 7529 sein. Erste kompatible Server hatte Intel bereits in Arizona ausgestellt.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked
Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Foveros Direct 3D mit Hybrid Bonding feiert sein Debüt

Mit dem neuen Serverchip feiert Intels neues Packaging sein Debüt. Der Name Foveros Direct 3D bezieht sich auf die direkte Verbindung zwischen zwei aktiven Chips in der dritten Dimension, also der Höhe. Es ist damit quasi das Gegenstück zu TSMCs 3D-Stacking, welches beispielsweise für die AMD Ryzen X3D genutzt wird. Dort wird ein aktiver Cache-Die unterhalb des eigentlichen CPU-Dies „geschoben“ und miteinander verdrahtet.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked
Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Ähnlich ist das nun bei Intel. Auch hier wird ein Die (Chip) mit ganz großem Cache, aber zusätzlich auch den darunterliegenden Speichercontrollern der eigentlichen CPU-Kerne platziert und mittels Hybrid Bonding, wie die Technik heißt, verdrahtet.

Der verdrahtete Base Tile kann bei Intel aber noch mehr. Da die neuen CPU-Kerne in Intel 18A Power Delivery von der Rückseite erhalten, sind im Base Tile auch die stromführenden Leitungen zu finden. Über ein Mesh kann zudem jeder Kern mit dem anderen sprechen und auf den gesamten L3-Cache zugreifen.

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked
Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

Foveros Direct ist erst der Auftakt. Schnell sollen in den kommenden Jahren Verbesserungen Einzug halten, das Stapeln noch weiter optimiert werden. In Zukunft wird es dann auch einen „Core X3D“ geben, vermutlich so gelöst aber erst mit Intel Titan Lake. Intel Nova Lake mit bLCC ( big Last Level Cache) packt Ende 2026 diesen wiederum als insgesamt größerer Chip direkt neben die CPU-Kerne. Dies hat den Vorteil, dass er direkt anliegt und statt 32 oder 36 MByte nun eben 144 MByte groß ist. Der Nachteil ist, dass der CPU-Die so viel größer wird. Da Intel 18A bis dahin aber noch fast ein Jahr reifen kann, dürfte die Ausbeute dafür zufriedenstellend sein.

Ersteindruck

Intel Clearwater Forest hat zwei große Aufgaben zu erfüllen: Die Architektur ist nicht nur die zweite Phase des Experiments mit einem E-Core-Only-Prozessor, auch führt sie neue Fertigungstechnologien und neue Packaging-Optionen ein. Auf die letztgenannte werden viele weitere Generation an Prozessoren folgen, das erste Produkt aus der Serienfertigung ebnet den Weg.

Was den Prozessor und seine Leistung angeht, dahinter bleiben im Rahmen der Vorstellung einige Fragezeichen stehen. Denn die Vergleiche, die Intel in Arizona zwischen Clearwater Forest mit 288 Kernen und Sierra Forest mit 144 Kernen anstellte, waren Augenwischerei.

Denn Sierra Forest-AP, also die Version, die ebenfalls schon 288 Kerne im gleichen Sockel wie nun Clearwater Forest bietet und auch bereits 12 Speicherkanäle anspricht, unterschlug das Unternehmen vor Ort. In der Tat wollte diese CPU zuletzt kaum ein Kunde einsetzen, sie griffen lieber zu Granite Rapids. Es gibt den Prozessor aber nun einmal, zwar nicht in Großserie und nur für gewissen Kunden, aber sie existiert.

Immerhin hat Intel wenige Stunden vor der Veröffentlichung mit einer zusätzlichen Folie gegensteuerte. Viele der genannten Leistungszuwächse fallen in diesem Duell natürlich geringer aus.

Klarstellung zum Leistungsvergleich
Klarstellung zum Leistungsvergleich (Bild: Intel)

Nichtsdestoweniger sind die einzelnen Darkmont-E-Cores deutlich stärker als zuletzt, daran besteht kein Zweifel. Auch schnellerer Speicher und der größere L3-Cache helfen ungemein. Und mit 450 Watt gegen 500 Watt positioniert sich der Neuling auch etwas effizienter.

Ob Clearwater Forest damit Erfolg haben wird, wird sich aber erst ab Mitte 2026 zeigen. Offiziell ist die finale Vorstellung für das erste Halbjahr 2026 geplant. Der Tenor auf der Intel-Veranstaltung war jedoch, dass es wohl eher gen Ende diese Zeitraums tendiert. So richtig überzeugen konnte das Paket deshalb im Ersteindruck nicht.

Intel Clearwater Forest im Detail zum ITT 2025

Data Center Strategic Overview + Clearwater Forest Unpacked (Bild: Intel)

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel im Vorfeld und im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Chandler, Arizona, unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und vier Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.



Source link

Apps & Mobile Entwicklung

Der Beweis, dass es kein Pro-Phone sein muss


Apple gleicht das Standard-iPhone endlich an die Pro-Reihe an, indem es das aktualisierte Display auf das iPhone 17 bringt. Der Speicherplatz wird erhöht, ohne dass der Preis steigt, und der neue A19-Chip bringt kleine, aber willkommene Verbesserungen bei Leistung und Effizienz. Wer jedoch vom iPhone 16 aufsteigt, wird das unveränderte Design, ehrlich gesagt, etwas langweilig finden. Geht Apple mit dem iPhone 17 zu sehr auf Nummer sicher, oder reichen die subtilen Änderungen aus, um das Gerät relevant zu halten?

 

Pro

  • 120 Hz
  • Always-On-Display
  • Stabile Leistung des A19-Chips
  • 256 GB Basisspeicher, gleicher Preis
  • Zuverlässige Akkulaufzeit den ganzen Tag

Contra

  • Sieht genauso aus wie das Vorjahresmodell
  • Es fehlt ein Teleobjektiv
  • Fehlende neue KI-Funktionen in diesem Jahr

Apple iPhone 17

Apple iPhone 17


Apple iPhone 17: Alle Angebote

iPhone 17: Gleiches Design, helleres Display

  Design und Verarbeitungsqualität
Display
  • 6,3-Zoll Super Retina XDR OLED
  • 2556 × 1179 Pixel
  • ProMotion bis zu 120 Hz
Abmessungen und Gewicht
  • 146,6 × 70,9 × 7,8 mm, 187 g
Widerstandsfähigkeit
  • IP68 Wasser- und Staubschutz
  • Vorderseite aus Ceramic Shield 2, Rückseite aus strukturiertem, mattem Glas

Von außen betrachtet, gibt es keinen wirklichen Unterschied zwischen dem iPhone 17 und der vorherigen Generation. Ihr könntet unseren Bericht über das iPhone 16 lesen und würdet mit den gleichen Eindrücken nach Hause gehen. Es kippt immer noch, wenn es auf eine flache Oberfläche gelegt wird, daher wird eine Schutzhülle empfohlen. Auch die Tastenanordnung hat sich nicht verändert. Ihr bekommt den anpassbaren Action Button und die gleiche Kamerasteuerung. An diesem Design gibt es nichts auszusetzen. Es ist einfach nur langweilig.

Das Telefon ist leicht und liegt weiterhin gut in der Hand. Ich habe das iPhone 16 ein Jahr lang genutzt – und mein größter Kritikpunkt am Design zeigt sich auch hier wieder. Ich drücke oft unbeabsichtigt auf die Kamerataste. Um ehrlich zu sein, bin ich an die Bildschirmsteuerung für die Kamera gewöhnt und benutze die physische Taste nur selten. Nicht einmal für die visuelle Intelligenz, die Objekte, Text und Szenen durch die Kamera erkennen kann, um schnelle Aktionen anzubieten.

Für diejenigen, die das iPhone 17 zum Fotografieren verwenden, kann die Kamerasteuerungstaste jedoch sehr nützlich sein. Als sie letztes Jahr zum ersten Mal eingeführt wurde, haben wir einen eigenen Artikel über sie geschrieben. Das Gleiche gilt für die Aktionstaste. Ich benutze sie immer noch als klassische Klingel- oder Stummschalttaste, aber sie kann je nach deinem Arbeitsablauf für viele andere Aktionen angepasst werden.

Sobald das Display eingeschaltet ist, kommen die Neuerungen zum Vorschein. Das iPhone 17 erhält endlich die ProMotion-Technologie, die die Bildwiederholrate auf 120 Hz erhöht und so für flüssigere Scrollvorgänge und Animationen sorgt. Dieser Unterschied ist deutlich spürbar. Es ist das erste Mal, dass das Nicht-Pro-Modell das gleiche Display wie das Pro-Modell hat. Beide haben jetzt ein 6,3 Zoll großes Super-Retina-XDR-Display mit 2622 × 1206 Pixeln bei etwa 460 ppi. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem 6,1-Zoll-Display des iPhone 16.

ProMotion passt sich dem Inhalt an, indem es für flüssige Bewegungen auf 120 fps hochfährt und zum Energiesparen herunterfährt. Auch das Always-on-Display hält Einzug, mit dem Ihr die Uhrzeit und Widgets auf einen Blick sehen könnt, und es ist vollständig anpassbar mit Optionen zur Einstellung von Unschärfe, Transparenz und Layout.

Insgesamt fühlt sich der Bildschirm jetzt genauso scharf und flüssig an wie das Pro-Modell und macht das iPhone 17 für mehr Menschen attraktiv.

iOS 26: Neues Design, fehlende KI-Upgrades

  Software
Betriebssystem
  • iOS 26
  • Mindestens 5 Jahre Sicherheitsupdates
  • Normalerweise 5-6 Jahre lang größere iOS-Versions-Upgrades

Das iPhone 17 wird mit iOS 26 ausgeliefert, das das neue Liquid-Glass-Design von Apple einführt. Es gleicht das Aussehen der Benutzeroberfläche an den Rest des Apple-Ökosystems an und übernimmt Elemente aus der Vision-Pro-Erfahrung. Das Ergebnis ist ein saubereres und einheitlicheres Layout auf allen Geräten. Wir haben bereits ausführlich über iOS 26 berichtet, auch über die versteckten Funktionen. Daher empfehle ich dir, einen Blick in unseren vollständigen iOS-26-Leitfaden zu werfen, um mehr über die Software zu erfahren.

Wo es noch hapert, ist bei Apple Intelligence und Siri. Für beide hat Apple dieses Jahr keine neuen Funktionen eingeführt. Ich finde es gut, dass Apple die KI in das Betriebssystem integriert, aber ihre Nützlichkeit hängt meist von anderen Diensten des Apple-Ökosystems ab, und Siri fühlt sich nur intelligenter an, wenn sie mit ChatGPT verbunden ist. Ich finde Apple Intelligence hilfreich für alltägliche Aufgaben, aber es fühlt sich an, als ob es auf den Funktionen des letzten Jahres sitzenbleibt – und einige fehlen noch. Zum Beispiel kann Siri noch nicht verstehen, was auf meinem Bildschirm zu sehen ist, und wenn ich sie bitte, Inhalte zu lesen oder zu beschreiben, bittet sie darum, einen Screenshot an ChatGPT zu senden, was ich lieber nicht tun möchte.

Was Ihr also bekommt, ist eine ausgefeilte und zuverlässige Version von iOS und kein großes KI-Upgrade. Ihr bekommt immer noch alle bekannten Ökosystem-Funktionen wie AirDrop, Handoff und die universelle Zwischenablage, und auch der übliche langfristige Software-Support von Apple ist vorhanden.

Wenn Ihr Wert auf Stabilität und ein sauberes Nutzererlebnis legt, ist iOS 26 so zuverlässig wie eh und je. Wer jedoch auf Apples KI-Moment gehofft hat, wird noch enttäuscht.

Der A19-Chip erhöht die Geschwindigkeit des iPhone 17

  Leistung
Prozessor
Speicher
  • 8 GB RAM
  • 256 GB / 512 GB Speicher
  • Keine microSD-Erweiterung
Konnektivität
  • 5G, nur eSIM
  • Wi-Fi 7
  • Bluetooth 6
  • NFC (Apple Pay)
  • Satellitenkonnektivität (Notfall-SOS)
  • Ultra Wideband (UWB) Chip

Die Leistung ist ein Bereich, in dem das iPhone 17 keinen Anlass zur Sorge gibt. Der neue A19-Chip konzentriert sich auf Effizienz und Konsistenz und sorgt für die reibungslose und stabile Leistung, für die Apple bekannt ist. Der im 3-Nanometer-Verfahren hergestellte Chip bietet eine bessere Wärmeregulierung und eine etwas höhere Spitzenleistung als der A18 vom letzten Jahr, während er bei anhaltenden Aufgaben weniger Strom verbraucht. In Kombination mit iOS 26 und ProMotion fühlen sich jede Bewegung und Animation flüssig und reaktionsschnell an.

Apple hat auch eine der größten Frustrationen der vorherigen Generation behoben. Der Startpreis des iPhone 17 bleibt gleich, aber der Basisspeicher wird auf 256 GB verdoppelt. Das bedeutet, dass Ihr keine Podcasts oder YouTube-Downloads mehr löschen müsst, nur um ein Software-Update zu installieren.

Im täglichen Gebrauch verhält sich das iPhone 17 wie erwartet. Beim Spielen von Diablo Immortal, beim Testen der Kamera für diesen Test und beim Multitasking konnte ich keine Überhitzung feststellen, auch wenn ich das Gerät nicht bis an seine Grenzen gebracht habe, wie z. B. bei der Aufnahme von 4K-Videos. Selbst wenn mehrere Gesundheits- und Wearable-Apps im Hintergrund liefen – darunter Oura, Whoop, Apple Health, Zepp, Ultrahuman, Huawei Health und Withings – blieb die Leistung den ganzen Tag über konstant.

Meiner Erfahrung nach ist es unwahrscheinlich, dass selbst Vielnutzer von Streaming, Spielen oder sozialen Medien mit Leistungsproblemen zu kämpfen haben, obwohl die Wärmeentwicklung je nach Nutzung und Umgebung variieren kann.

Die Benchmark-Ergebnisse bestätigen, was die reale Nutzung bereits vermuten lässt. Der A19 Bionic des iPhone 17 erzielte 2.224.609 Punkte bei AnTuTu, ein deutlicher Sprung gegenüber dem A18 im iPhone 16. Im 3DMark Wild Life Extreme Stress Test erreichte die Stabilität 62,7 Prozent und zeigte eine bessere Wärmekontrolle als zuvor. Der Steel Nomad Light Test zeigte ebenfalls eine solide Dauerleistung mit 51,1 Prozent Stabilität. Der Snapdragon 8 Elite des Galaxy S25 Ultra ist zwar immer noch führend bei der GPU-Leistung, aber das iPhone 17 liefert im Laufe der Zeit eine stabilere Leistung.

  iPhone 17
(Apple A19 Bionic)
iPhone 16
(Apple A18 Bionic)
Galaxy S25 Ultra
(Snapdragon 8 Elite)
AnTuTu 2.224.609 1.701.457 2.341.216
3DMark Wild Life Extreme
Stresstest
Beste Schleife: 5,010
Schlechteste Schleife: 3,141
Stabilität: 62,7%
Bester Loop: 3,643
Schlechteste Schleife: 2,082
Stabilität: 57,1%
Beste Schleife: 6,986
Schlechteste Schleife: 3,253
Stabilität: 46,6%
3DMark Steel Nomad Light
Stresstest
Bester Loop: 2,173
Schlechteste Schleife: 1,111
Stabilität: 51,1%
Beste Schleife: 2,581
Schlechteste Schleife: 1,363
Stabilität: 52,8%

48 MP Upgrade, Zoom weiterhin begrenzt

  Kamera
Hauptkamera
  • 48 MP Fusion-Sensor, f/1.6, OIS
Ultra-Weitwinkelkamera
  • 48 MP Ultraweitwinkel, f/2.2
Telekamera(s)
  • 2× Teleobjektiv vom Hauptsensor (kein eigenes Teleobjektiv)
Selfie-Kamera
Max. Videoauflösung
  • 4K bei 60 fps (Dolby Vision HDR)

Das iPhone 17 mag mit seinem vertikalen Dual-Linsen-Setup vertraut aussehen, aber Apple hat das Kamerasystem in diesem Jahr deutlich verbessert. Beide Sensoren arbeiten jetzt mit 48 Megapixeln und bieten einen Detailreichtum und einen Dynamikumfang, die bisher nur den Pro-Modellen vorbehalten waren. Das Hauptobjektiv fängt schärfere Strukturen und genauere Hauttöne ein, während das Ultra-Weitwinkelobjektiv dank eines neuen Sensors und einer intelligenteren HDR-Abstimmung bei gemischten Lichtverhältnissen besser abschneidet.

Bei einem Preis von 949 Euro hätte ich allerdings etwas mehr Vielseitigkeit erwartet. Der Zoomtrick, den Apple anwendet – direkt vom 48-MP-Hauptsensor zu zoomen, um einen 2-fachen optischen Zoom zu simulieren – ist clever, aber nicht dasselbe wie ein spezielles Teleobjektiv. Für alltägliche Fotos liefert er solide Ergebnisse, aber bei Porträts oder auf Reisen, wo ein echter Zoom den Unterschied ausmachen würde, stößt man an seine Grenzen.

Auch die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen hat sich verbessert, vor allem bei der Hauptkamera. Der größere Sensor fängt mehr Licht ein, und die Bildverarbeitung gleicht Lichter und Schatten jetzt besser aus. Nachtaufnahmen wirken sauberer und weniger verrauscht, und die Detailtreue ist spürbar besser. Diese Updates machen die Kamera unter Alltagsbedingungen zuverlässiger, auch wenn der Unterschied zum letzten Jahr nur gering ist.

Die 18-MP-Frontkamera verdient ein Lob, vor allem für Selfies und Videotelefonate. Sie liefert gestochen scharfe Details und akkurate Farben und unterstützt 4K-Aufnahmen mit Center-Stage-Auto-Framing, was toll ist, weil Ihr Euer Handy nicht mehr drehen müsst.

Insgesamt ist die Kamera des iPhone 17 zuverlässig und einfach zu bedienen, aber für den Preis fühlt sie sich begrenzt an. Das Fehlen eines richtigen Teleobjektivs in einem Telefon ab 949 Euro ist schwer zu übersehen, auch wenn es Apple hilft, die Pro-Modelle zu unterscheiden. In dieser Preisklasse haben das Samsung Galaxy S25 (Test) und das OnePlus 13 (Test) beide ein eigenes Teleobjektiv. Und auch wenn viele Apple-Nutzer/innen vielleicht nicht in Erwägung ziehen, zu Android zu wechseln, zeigen diese Geräte, dass die Konkurrenz mehr für das gleiche Geld bietet. Selbst das Google Pixel 10 Pro (Testbericht), das nur etwa 100 Euro mehr kostet, bietet eine vielseitigere Kameraausstattung.

iPhone 17 Akku: Hält den ganzen Tag und lädt schneller

  Batterie
Akku-Kapazität
  • 3.692 mAh (bis zu 30 Stunden Videowiedergabe)
Kabelgebundene Ladegeschwindigkeit
  • Bis zu 40 W (50% in ~20 Minuten mit Schnellladegerät)
Kabellose Ladegeschwindigkeit
  • Bis zu 25 W mit MagSafe
  • Qi2-Unterstützung

Im Jahr 2025 verbesserte Apple die Akkulaufzeit des Standard-iPhones von 22 Stunden auf bis zu 30 Stunden Videowiedergabe mit einer vollen Ladung. Die Verbesserung kommt von einer etwas größeren Batterie, der höheren Effizienz des A19-Chips und dem neuen LTPO-120-Hz-Display, das auf 1 Hz herunterskalieren kann, wenn der Bildschirm statisch ist.

Im alltäglichen Gebrauch habe ich das iPhone 17 als meinen täglichen Begleiter benutzt, während ich verschiedene Wearables getestet habe, darunter die Apple Watch Ultra 3 (Test) und die Amazfit T-Rex 3 Pro (Test). Das bedeutet, dass ich häufig die Apple-Health- und Zepp-App genutzt habe. Außerdem benutze ich täglich den Oura Ring und die Whoop-App. Diese und einige andere Apps laufen ständig im Hintergrund und sind bei mir die Hauptverursacher des Akkuverbrauchs.

Als Vielnutzer hielt das iPhone 17 von morgens 100 Prozent bis abends zwischen 20 und 0 Prozent durch. Das heißt, ich musste es jede Nacht aufladen, um nicht mit einer leeren Batterie aufzuwachen. Leichtere Nutzer können eine einzige Ladung wahrscheinlich auf zwei Tage ausdehnen.

Auch das Aufladen ist dieses Jahr effizienter. Das iPhone 17 unterstützt Schnellladen über USB-C – mit dem 30-Watt-Adapter von Apple erreichte ich in etwa 25 Minuten 65 %.

Aufladen iPhone 17
(3.692 mAh | mit 30-W-Ladegerät)
10 Minuten
25 Minuten
30 Minuten
1 Stunde
Volle Ladung

Ein schnelles Aufladen erweist sich als sehr effektiv, denn schon 10 Minuten reichen für mehrere Stunden Nutzung. Eine Vollladung von 0 auf 100 Prozent dauert mit dem 30-Watt-Puck etwa eine Stunde und fünfzehn Minuten. Funktionen zum Schutz der Batterie wie das optimierte Laden, das über Nacht bei 80 Prozent pausiert, sind weiterhin verfügbar, und das kabellose Laden mit MagSafe erreicht bis zu 25 W.

Kurz gesagt: Das iPhone 17 bietet eine solide Ausdauer für den ganzen Tag mit spürbaren Effizienzsteigerungen gegenüber seinem Vorgänger. Es ist kein Mehrtagestelefon für Vielnutzer, aber es bewältigt anspruchsvolle Aufgaben und Hintergrundsynchronisationen, ohne die Batterie zu belasten. In Kombination mit dem schnelleren kabelgebundenen Laden und der zuverlässigen MagSafe-Leistung fühlt sich die Akkulaufzeit für den täglichen Gebrauch endlich ausgewogen an.

Lohnt sich der Kauf des iPhone 17?

Zu Beginn dieses Berichts habe ich mich gefragt, ob Apple mit dem iPhone 17 zu sehr auf Nummer sicher gegangen ist oder ob die subtilen Upgrades ausreichen, um es relevant zu halten. Die Wahrheit ist, dass der „Wow-Faktor“ jetzt der Pro-Reihe gehört, aber das Standard-iPhone war noch nie so ausgewogen. Es bietet eine großartige Leistung, eine lange Batterielaufzeit und ein Display, das sich endlich wie ein Flaggschiff anfühlt – und das alles ohne das Pro-Preisschild.

Natürlich hätte ich mir ein Teleobjektiv gewünscht, aber Apple hat den Basisspeicher verdoppelt, ohne den Preis zu erhöhen, und das ist für die meisten Menschen eine viel wichtigere Veränderung. Ich würde nicht empfehlen, vom iPhone 16 oder sogar vom iPhone 15 aufzurüsten, wenn Ihr mit dem Akku noch über den Tag kommt. Aber für alle, die ein iPhone 14 oder älter nutzen oder zum ersten Mal in das iPhone-Ökosystem einsteigen, beweist das iPhone 17, dass ihr kein Pro-Modell braucht, um ein tolles iPhone zu bekommen.

Wo Ihr das iPhone 17 kaufen könnt

Das iPhone 17 ist direkt im Apple Online Store und in den offiziellen Apple Retail Stores erhältlich. Ihr findet es auch bei den großen Mobilfunkanbietern und autorisierten Händlern weltweit, oft in Verbindung mit Inzahlungnahme- oder Ratenzahlungsplänen.



Source link

Weiterlesen

Apps & Mobile Entwicklung

Support-Ende: Bose SoundTouch-Lautsprecher verlieren einige Funktionen


Support-Ende: Bose SoundTouch-Lautsprecher verlieren einige Funktionen

Bild: Bose

Bose stellt zum 18. Februar 2026 den Support der von 2013 bis 2020 angebotenen SoundTouch-Lautsprecher ein. Damit einher geht der Verlust einiger Funktionen, etwa der Zugriff auf integrierte Musikdienste wie Spotify und TuneIn sowie die Multiroom-Wiedergabe. Musik lässt sich dann noch via Bluetooth, AUX oder HDMI wiedergeben.

Das Unternehmen begründet das Support-Ende damit, dass sich die Technologie seit der Markteinführung 2013 weiterentwickelt habe und Bose die Entwicklung und den Support der Cloud-Infrastruktur, die diese ältere Produktgeneration unterstützt, nicht mehr aufrechterhalten könne. Ohne die Cloud-Infrastruktur können bisherige Funktionen wie der Zugriff auf integrierte Musikdienste wie Spotify und TuneIn sowie die Multiroom-Wiedergabe künftig nicht mehr von Bose angeboten werden.

App wird ebenfalls eingestellt

Auch die SoundTouch-App wird nach dem 18. Februar 2026 nicht mehr funktionieren. In Japan kann diese noch bis zum 31. Dezember 2025 heruntergeladen werden. In allen anderen Märkten ist die SoundTouch-App bis zum 18. Februar 2026 verfügbar. Bose plant den FAQ zufolge auch keine Ersatz-App oder Plattform: „Nein, wir werden SoundTouch-Produkte nicht über eine andere App unterstützen.“ SoundTouch-Produkte werden zum Stichtag auch keine Sicherheitsupdates mehr erhalten.

Bluetooth, AUX und HDMI bleiben erhalten

Grundsätzlich funktionstüchtig bleiben die SoundTouch-Lautsprecher jedoch. Dafür muss künftig dann aber auf externe Zuspieler gesetzt werden. Funktionen wie Bluetooth und AUX bei eigenständigen SoundTouch-Lautsprechern (z. B. SoundTouch 10, 20 Series III und 30 Series III) sollen Bose zufolge in Verbindung mit einer lokalen Quelle weiterhin nutzbar sein. Bei SoundTouch-fähigen Heimkino-Produkten wie Lifestyle 650, SoundTouch 130 und SoundTouch 300 Soundbar bleiben HDMI- und optische Eingänge sowie Bluetooth funktionsfähig. Funktionen wie SoundTouch-Streaming und die Steuerung über die App stehen allerdings nicht mehr zur Verfügung.

Potenziell von den Anwendern gespeicherte Presets „könnten weiterhin funktionieren“, heißt es von Bose, eine Garantie für alle Presets gebe es jedoch nicht. Sobald die App nicht mehr nutzbar ist, können vorhandene Presets nicht mehr geändert werden.

Bose will Nutzungs- und Telemetriedaten löschen

Alle Nutzungs- und Telemetriedaten der SoundTouch-Produkte will Bose bis zum 25. Februar 2026 löschen. Besitzt man weitere Bose-Produkte, bleibt das Mein-Bose-Konto aktiv und kann weiterhin auf der Website des Herstellers sowie in anderen Bose-Apps genutzt werden. Wer seine SoundTouch-Daten herunterladen oder löschen respektive das Mein-Bose-Konto vollständig entfernen lassen möchte, kann dies online über ein Datenschutz-Anfrageformular in die Wege leiten.



Source link

Weiterlesen

Apps & Mobile Entwicklung

Zwischen digitalem Goldrausch und Angst


Sitzt Ihr bequem im Kinosessel? Popcorn bereit? Gleich geht das Licht aus und der Film beginnt. Euch erwartet – Spoileralarm! – ein bunter Mix aus Science-Fiction, Action und Drama – hoffentlich gefolgt von einem Happy-End. Film ab!


Im Zentrum dieses Umbruchs steht eine Figur, die nicht einmal wirklich existiert – zumindest nicht im klassischen Sinn: Tilly Norwood, eine zu 100 Prozent KI-generierte Schauspielerin. Ihre Schöpferin, Eline Van der Velden, verkauft sie als „die nächste Scarlett Johansson oder Natalie Portman“ und behauptet frech: Das Publikum interessiere sich am Ende nur für die Geschichte – nicht für den Herzschlag des Stars.

Doch die Wut, die Tilly in Hollywood ausgelöste, ist echt. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA verurteilte die KI-Figur scharf: „Sie ist keine Schauspielerin.“ Für die Gewerkschaft ist Tilly ein digitaler Charakter, erschaffen aus den Stimmen, Gesichtern und Bewegungen unzähliger echter Schauspieler:innen – ohne deren Zustimmung, ohne Bezahlung.

Die große Frage, die sich für mich daraus ergibt, lautet: Wie weit darf die Traumfabrik das Spiel mit der Effizienz treiben, ohne dabei ihren menschlichen Kern und ihren Zauber zu verlieren?

Der digitale Goldrausch: Niemand braucht mehr fette Budgets

Für Tech-Nerds, Start-ups und Indie-Filmemacher fühlt sich die KI-Revolution wie ein Befreiungsschlag an. Jahrzehntelang war Hollywood ein geschlossener Club, dominiert von Studios, fetten Millionen-Budgets und Gatekeepern. Nun reicht theoretisch schon ein Laptop, ein KI-Tool und eine Idee – und man kann Inhalte in einer Qualität produzieren, die früher Millionen verschlungen hätte.

Das Ende der Budget-Diktatur

Zahlen zeigen, wie dramatisch die Entwicklung ist: Morgan Stanley schätzt, dass generative KI die Produktionskosten der Medienbranche um rund zehn Prozent, bei TV- und Filmprojekten sogar um bis zu 30 Prozent senken könnte. Ein Werbespot, der einst locker’ne Million Dollar und drei Monate Produktionszeit kostete, lässt sich heute mit KI für 2.000 US-Dollar und drei Tage Arbeit realisieren.

Für kleine Studios oder Werbefirmen bedeutet das: Sie können Projekte stemmen, die früher undenkbar gewesen wären. Blockbuster-Ästhetik ohne Blockbuster-Budget. Genau das meint Eline Van der Velden, wenn sie sagt: „Kreativität darf nicht länger vom Budget abhängen.“ Ach, und wenn wir schon über Geld reden. Hollywood-Stars verdienen sich pro Film eine goldene Nase.

Es sind zwar wirklich nur wenige Superstars, aber dennoch: Ein Robert Downey Jr. hat für seine Avengers-Filme zuletzt 75 Millionen Dollar pro Film kassiert. Als Filmemacher würde ich mir überlegen, ob ich künftig nicht auf Robert verzichte und einen KI-Helden caste, wenn es das Budget um 75 Milliönchen drücken könnte.

Ein Mädchen in einem blauen Kleid geht einen gelben Ziegelsteinweg mit Blumen und einem Haus in einer fantastischen Landschaft entlang.
So, wie Dorothy im Klassiker „Der Zauberer von Oz“ aus dem Schwarz-Weiß in die Technicolor-Welt tritt, betreten wir mit KI nun ein neues Filmzeitalter. / © nextpit, KI-generiert

Virtuelle Sets statt teurer Drehorte

Parallel dazu revolutioniert Virtual Production (VP) die Arbeit am Set. Riesige LED-Volumes – wie die 5.000 Quadratmeter große Anlage von Versatile – ersetzen aufwändige Drehorte und Green Screens. In Echtzeit werden digitale Welten projiziert, die sofort in der Kamera sichtbar sind.

Das bedeutet: Regisseur:innen können Lichtstimmungen ändern, Hintergründe austauschen oder Kamerawinkel variieren, ohne das Set verlassen zu müssen. KI generiert dabei ganze Landschaften und sogar Statistenmassen. Szenen, die früher Dutzende Komparsen gebraucht hätten, entstehen nun mit ein paar Klicks. Serien, Werbung, Musikvideos – alle profitieren von der Möglichkeit, virtuelle Umgebungen immer wieder neu einzusetzen.

Ihr müsst Euch ja nur Tools wie Sora 2 ansehen und bekommt eine Idee davon, was künftig jeder von uns allein schon auf dem Handy realisieren kann. Schaut hier einfach mal in die ersten zwei, drei Minuten der Präsentation von OpenAI rein (oder – fast noch besser – dieses „Blooper“-Video dazu:

Lokalisierung in Lichtgeschwindigkeit

Ein weiterer heißer Bereich ist das Voice Cloning. Firmen wie Respeecher oder CAMB.AI klonen Stimmen so detailgetreu, dass Intonation, Emotion und Akzente erhalten bleiben. Filme, die bisher monatelang für Synchronisation in andere Sprachen gebraucht hätten, lassen sich nun in 48 Stunden in über 100 Sprachen lokalisieren.

Praxisbeispiele? Im Film The Brutalist half KI dabei, Adrien Brodys ungarischen Akzent zu verfeinern. In Emilia Pérez wurde die Stimme der Hauptdarstellerin erweitert, um sie emotional flexibler wirken zu lassen. Erwähnte ich, dass beide Filme Oscar-prämiert wurden? Das Schimpfen über KI in Hollywood ist laut – aber die Technologie ist längst angekommen und auch zumindest in diesem Bereich akzeptiert.

KI dient nicht nur als Kostensenker, sondern auch als kreativer Assistent – ein Werkzeug, das menschliche Leistung ergänzt, wo deren Grenzen erreicht sind. Es steht zu befürchten, dass dadurch der Job der Synchronsprecher:innen aussterben könnte.  Aber wenn ein Film dafür weltweit in allen Sprachen dieselbe Stimme der Hauptdarsteller:innen hat, qualitativ ans Original heranreicht, deutlich günstiger und schneller ist als die klassische Alternative? Doch, dann kann ich nachvollziehen, dass sich Studios für den KI-Weg entscheiden, auch wenn ich das mit etwas Wehmut sage. 

Im Video seht Ihr ein schönes Beispiel dafür, was längst mit künstlicher Intelligenz möglich ist: 

Die Angst vor der Schauspielkunst aus dem Rechner

Doch je größer der technische Fortschritt, desto lauter werden die Ängste. Die US-Kreativwirtschaft beschäftigt rund 2,3 Millionen Menschen. Drehbuchautor:innen, Schauspieler:innen, Cutter:innen, Synchronsprecher:innen – sie alle fragen sich: Wird KI meine Arbeit ersetzen?

Der Aufstand gegen die KI-Schauspielerin

Der Fall Tilly Norwood steht dabei sinnbildlich. Van der Velden nennt sie „ein Kunstwerk“. Doch viele sehen in ihr einen Angriff auf die Essenz der Schauspielkunst. Die SAG-AFTRA betont: Tilly hat keine Lebenserfahrung, keine Emotionen, sondern nur „gestohlene“ Performances. Schauspielerin Mara Wilson (bekannt aus Matilda) brachte es auf den Punkt, als sie sagte: „Und was ist mit den Hunderten junger Frauen, deren Gesichter zu Tillys Gesicht zusammengefügt wurden? Konnte man keine von ihnen engagieren?“

Andere rufen längst unverhohlen dazu auf, Agenturen zu boykottieren, die KI-Stars wie Tilly vertreten wollen. Das Schreckensszenario, das wie ein riesiges Damoklesschwert über Hollywood baumelt: Studios ersetzen Statisten durch digitale Doubles und – schlimmer noch – erschaffen Superstars, die nie altern, nie krank werden, keine Starallüren haben und nie einen Vertrag nachverhandeln.

Die Streiks von 2023 haben zumindest erste Leitplanken gesetzt: Schauspieler:innen müssen explizit zustimmen, wenn digitale Kopien ihres Gesichts oder Körpers erstellt werden. Doch wie lange reicht dieser Schutz? Wird er verhindern können, dass wir schon bald unzählige Legenden wie Marilyn Monroe, Humnphrey Bogart, Charlie Chaplin und James Dean auf der Kinoleinwand wiederbegrüßen können? Oder dass jeder reale Actor im Film ständig durchtrainiert und mit jugenldichem Aussehen dargestellt wird, wie auch immer er in echt aussieht?

Urheberrecht und Trainingsdaten

Der eigentliche Konflikt spielt sich dabei übrigens unsichtbar ab – in den Trainingsdaten der Modelle. Autoren, Journalisten, Schauspieler und Musiker verklagen derzeit Konzerne wie OpenAI und Google, weil deren KI-Systeme mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert wurden – ohne Erlaubnis, ohne Entlohnung.

Die Tech-Firmen hingegen argumentieren: Wenn sie diese Daten nicht nutzen dürften, verlöre man den Anschluss im globalen KI-Wettlauf, vor allem gegenüber China. Ein zynisches, aber realistisches Kalkül. Deswegen haben es Initiativen wie Red Lines auch so schwer: Niemand will bei der Entwicklung vom Gas gehen, weil sonst der falsche das Game gewinnen könnte.

Über 400 Hollywood-Stars – darunter Cate Blanchett, Ben Stiller und Sir Paul McCartney – fordern, dass KI-Entwicklung nicht auf Kosten der Kreativen geht. Denn auch wenn eine KI täuschend echt wirkt: Sie versteht nicht, sie empfindet nicht. Sie imitiert. Ein KI-Song baut nie auf die wirkliche Erfahrung einer verschmähten Liebe. Programmierte Filmtränen können perfekt wirken, aber ihnen liegt kein jemals erlebter Schmerz zugrunde.

Globale Ethik und Regulierung

Bei der Regulierung seht Ihr aktuell sehr schön, wie unterschiedlich die Welt auf diese Fragen reagiert:

Die EU zum Beispiel stuft generative KI als „Hochrisikotechnologie“ ein und fordert Transparenzpflichten. China will ab 2025 vorschreiben, dass alle KI-generierten Inhalte – inklusive geklonter Stimmen – gekennzeichnet werden müssen. Frankreich geht einen Sonderweg: Das CNC (die dortige Regulierungsbehörde) unterstützt nur Produktionen, die sich verpflichten, menschliche Stimmen einzusetzen, um die kulturelle Authentizität zu wahren.

… und die USA unter Donald Trump schließlich … okay, reden wir nicht darüber! Natürlich gibt es für einen Donald Trump weder offensichtliche Gefahren noch Grenzen. Hoffen wir, dass sich die Branche da auch weiterhin wehren kann – auch gegen 100-Prozent-Zölle auf ausländische Filme!

Es ist klar: Selbst wenn die Technik unvermeidlich wirkt, muss es menschliche Kontrolle geben. Ohne Regeln droht der Missbrauch – von Deepfakes bis hin zur Ausbeutung der Arbeitskraft ganzer Branchen.


– Intermission –

Puh, langer Text! Deswegen geht jetzt kurz das Saallicht an und wir machen kurz Pause. Schnappt Euch ein Eis oder ’nen Drink, füllt das Popcorn auf und vertretet Euch kurz die Beine. Gönnt dem Gehirn diese kleine Auszeit. 

Alle wieder da? Alles klar, Licht aus, weiter geht’s!


Jenseits der Leinwand – Personalisierung, Interaktion und die Zukunft des Konsums

Lasst uns jetzt mal über einen ganz anderen Aspekt reden: KI verändert nicht nur, wie Filme produziert werden. Sie verändert auch, wie wir sie konsumieren. Die Zuschauer:innen von morgen sind keine passiven Konsumenten mehr – sie werden zu Mitgestaltenden.

Netflix, Spotify und Co. kennen uns längst besser, als uns lieb ist. Sie wissen, wann wir pausieren, welche Szenen wir mehrfach anschauen, bei welchem Tonfall wir abschalten. Und natürlich weiß Netflix, welche Storys gut funktionieren, welche Genres uns besonders ansprechen und aus welchen Elementen sich unsere Favoriten-Serien oder -Filme zusammensetzen.

Personalisierung auf Steroiden

Die nächste Stufe, auf die wir uns einstellen müssen: Inhalte, die sich in Echtzeit anpassen. Netflix testet bereits dynamische Thumbnails, die je nach Nutzerprofil unterschiedlich ausfallen. Start-ups wie Fable arbeiten an Plattformen wie Showrunner, mit der Ihr per Texteingabe ganze Episoden bestehender Serien generieren könnt.

Eure Lieblingscharaktere sterben zu früh? Kein Problem, die KI schreibt sie einfach weiter. Wenn der Fable-CEO Edward Saatchi davon spricht, das „Netflix der KI“ werden zu wollen, wisst Ihr, wohin die Reise geht! Das Ergebnis? Es könnte eine endlose, personalisierte Storyschleife sein – maßgeschneidert auf jede nur irgendwie denkbare Vorliebe.

Auch das Erzählen selbst wandelt sich: In VR-Filmen könnt Ihr nicht nur zuschauen, sondern handeln, navigieren, Entscheidungen treffen. Jede Sichtung wird einzigartig. Globale Premieren könnten vielleicht schon bald als virtuelle Events stattfinden: Ihr sitzt als Avatar im selben „Kino“ wie Regisseur:innen und Stars, diskutiert live, vielleicht gestaltet Ihr sogar einzelne Aspekte der Geschichte mit.

KI wird so zum Co-Piloten des Storytelling, während Regisseur:innen und Autor:innen die kreative Richtung vorgeben. Das macht mir aber auch Hoffnung, dass neue Talente sich hier mit ganz frischen Ansätzen beweisen werden. 

Wir haben die Bühne selbst gebaut – und darum hat KI so leichtes Spiel

Es wäre zu einfach, die Verantwortung allein auf Silicon Valley oder experimentierfreudige Studios zu schieben. Der Nährboden für KI in Hollywood wurde längst durch uns alle bereitet – durch das, was wir konsumieren, einfordern und mitproduzieren. Ich empfinde es so ähnlich wie in der Musikindustrie. 

Da sind zunächst mal die fetten Blockbuster. Die großen Studios setzen seit Jahren auf ein kalkuliertes Rezept: bekannte Marken, wiederkehrende Held:innen, Fortsetzungen und Reboots. Das Überraschungsmoment ist rar geworden, während Franchises von Fast & Furious bis Marvel eher Content-Maschinen als Kunstwerke sind. Eine KI muss das nur noch imitieren – die Vorlagen sind längst standardisiert.

Dann gibt’s CGI bis zum Anschlag: Kulissen, Massen, Raumschiffe – das Digitale hat doch längst das Analoge verdrängt. KI setzt diesen Trend lediglich fort. Oder lasst uns über Storytelling reden: Ob Drei-Akt-Struktur, Heldenreise oder das obligatorische Happy-End – Hollywood hat sich selbst in Strukturen eingesperrt, die sich bestens für maschinelles Lernen eignen. Algorithmen lieben Muster, und wir liefern sie am laufenden Band.

Aber hey, auch wir haben das System geprägt. Wir fordern Spektakel, schnelle Schnitte, klare Archetypen. Serien werden nach ersten Quoten gekappt, Songs nach 20 Sekunden geskippt. Wenn Aufmerksamkeit das knappste Gut ist, dann ist es kein Wunder, dass Content auf Tempo, Wiedererkennbarkeit und einfache Befriedigung getrimmt wird.

Das Paradoxe: Genau diese Mechanismen, die uns heute langweilen oder ermüden, sind die perfekte Steilvorlage für KI. Sie braucht kein Genie, um das Mittelmaß zu reproduzieren. Die wirkliche Herausforderung – und das, was KI (noch) nicht kann – ist das Risiko, die Eigenart, das Unvorhersehbare.

Fazit: Die Zukunft ist hybrid – und menschlich

Das bringt mich jetzt endlich zu meinem Fazit: Also ja – der KI-Zug ist längst abgefahren. Studios, die jetzt noch zögern, warten auf einen Bus, der nie kommt. Die Frage ist nicht, ob KI Hollywood verändert – sondern wie.

Auf der einen Seite lockt eine nie dagewesene Demokratisierung: Jeder kann Filme machen, Kosten sinken, Kreativität sprüht. Auf der anderen Seite stehen die ganz realen Ängste vor Jobverlust, Dehumanisierung und dem Ausverkauf von Urheberrechten.

Die Antwort kann jedoch nicht sein, KI zu verteufeln – sondern sie klug zu integrieren. Als Werkzeug, nicht als Ersatz. Notwendig sind klare Standards: Wir brauchen einerseits Transparenz und Kennzeichnung. Jeder, der zuschaut, muss wissen, wann KI im Spiel ist. Andererseits benötigen wir Consent und faire Bezahlung. Kreative müssen zustimmen und entlohnt werden, wenn ihre Arbeit als Grundlage dient.

Wir stehen am Beginn einer neuen Ära, am ehesten vielleicht noch vergleichbar mit der Einführung des Tonfilms in den 1920ern. KI wird zum Sidekick des Regisseurs, der Ideen Wirklichkeit werden lässt. Aber das Herz, der Puls, die Seele der Geschichten – sie bleiben menschlich. Denn Algorithmen können zwar Daten neu arrangieren. Aber sie können nicht fühlen, nicht hoffen, nicht träumen. Und wo sollte Träumen Voraussetzung sein, wenn nicht in der Traumfabrik Hollywood?

Was ich persönlich glaube, was passieren wird? Wir werden zweierlei erleben: KIs, die wie aus der Stalinorgel geballert maßgeschneiderte Blockbuster abliefern. Damit wir die richtige Untermalung haben, während wir uns im Kinosessel die Bäuche mit Popcorn und Nachos mit Käse vollschlagen. 

Und es wird diejenigen geben, die die Kunst in den Vordergrund stellen. Die ungewöhnliche Story. Die kruden Charaktere. Den besonderen Moment. Das echte Gefühl. Und beides wird sein Publikum finden, davon bin ich überzeugt! 

Happy-End, jetzt Abblende und Abspann. Bleibt noch einen Moment sitzen, damit Ihr die Post-Credit-Scenes nicht verpasst. Tretet nicht ins Popcorn und kommt gut heim! Der nächste Kinoabend kommt bestimmt! 



Source link

Weiterlesen

Beliebt