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Intel im Umbau: „Wir sind nicht einmal mehr in den Top 10 der Chiphersteller“
Im Zuge der Entlassungswelle hat sich Intel-CEO Lip-Bu Tan weltweit an die Mitarbeiter gewandt. Bevor es besser wird, wird es erst einmal noch deutlich schmerzhafter, die Einschnitte beim Personal und den Sparten sind ein Teil davon. Ohne diese kann jedoch kein Intel für die Zukunft aufgebaut werden.
Entlassungswelle rollt
Seit Monaten angekündigt und von Intels neuem CEO auch stets so formuliert, sind die Entlassungen bei Intel nun in vollem Gange. An vielen Standorten werden hunderte Plätze abgebaut, wie viele es am Ende genau sind, bleibt abzuwarten. Tan sieht weiterhin zu viel Personal vor allem in Ebenen, in denen schnelle Entscheidungen gefragt sind: „The whole process of that (deciding) is so slow and eventually nobody makes a decision“, zitiert OregonLive Intels Chef. Aber diese Aussagen passen exakt zu denen, die Tan zuletzt des Öfteren formulierte.
Intels Anstrengungen bei AI-Beschleunigern mit dem Fokus auf Training sieht er angesichts der schieren Übermacht von Nvidia als erst einmal aussichtslos an. Der Fokus solle vielmehr auf Edge-AI liegen, lokale Lösungen auf PCs und anderen Geräten statt der großen Cloud – das kann ein Weg sein. Und natürlich auch agentic AI – aber in dem Feld werden vermutlich auch alle anderen großen Hersteller mitspielen wollen.
Weitere neue Führungskräfte kommen
Neben den vielen Entlassungen wird Tan aber noch weitere neue Leute an Bord holen, die den Umbau unterstützen. Einige weitere werden schon in naher Zukunft folgen, kündigte Tan an. Zuletzt hatte es bereits einige hochkarätige Abgänge bei Intel gegeben.
Sie sollen auch helfen, dass sich die Kultur bei Intel ändert. Man müsse bescheidener auftreten; Worte, die Tan nicht das erste Mal äußerte. Vertrauen muss wieder aufgebaut werden, hieß es in den letzten Wochen dabei ziemlich oft. Das geht nur über moderne Produkte, die auch wirklich kommen, wie einmal angekündigt. Denn mit dem Angebot und der Kultur sei aktuell Intel keine Top-10-Firma in der Chip-Branche mehr, erklärte Tan gegenüber den Angestellten.
Twenty, 30 years ago, we are really the leader. Now I think the world has changed. We are not in the top 10 semiconductor companies.
Intel-CEO Lip-Bu Tan
Intel 18A muss für Intel nutzbar sein
Auch zur Fertigung verlor Lip-Bu Tan deshalb einige Worte. Das Thema externe Kundschaft für Intel 18A, 18A-P und eventuell folgende ist vom Tisch, es wird für interne Produkte genutzt, muss aber auch dafür ein robustes Komplettpaket sein. Intel-Products-Chefin Holthaus erklärte vor einigen Wochen hierzu, wenn Intel Foundry nicht liefert, dann wird der Chip dort nicht gebaut.
Auch das klingt alles einmal mehr wenig positiv für Intel 18A, seit April bereits werden die Vorzeichen dafür zunehmend weniger rosig. Erst muss also Intel 18A diese Hürde überspringen, Intel 14A ist dann das Thema für die Zukunft.
Our number one priority is to make sure that our 18A is robust for our internal customer. And then second priority is starting to look at another, 14A, and that’s the next frontier.
Intel-CEO Lip-Bu Tan