Künstliche Intelligenz
Intel plant Auslagerung der Netzwerksparte NEX
In einem Memo an Mitarbeiter und Kunden verkündete Sachin Katti, der seit gut zwei Jahren die Network and Edge Group von Intel leitet, die Abspaltungspläne. Die als NEX abgekürzte Sparte des Chipherstellers soll eigenständig werden, aber zu großen Teilen weiter zu Intel gehören.
Leise Gerüchte darüber, dass sich Intel von der Netzwerksparte trennen könnte, waren bereits im Frühjahr aufgekommen. Nun bestätigen sie sich durch eine Mitteilung an Belegschaft und Kunden von NEX-Boss Sachi Kattin.
In dem Statement, das US-Newsportal crn.com vorliegt, heißt es: „Wir planen, Schlüsselelemente unseres Netzwerk- und Kommunikationsgeschäfts als eigenständiges Unternehmen zu etablieren, und wir haben mit der Identifizierung strategischer Investoren begonnen.“ Weiter heißt es in der Mitteilung, man sei darauf konzentriert, die eigenen Kernprodukte zu stärken und die KI-Roadmap zu verfolgen, um der Kundschaft einen besseren Service bieten zu können.
Intel muss sparen
Ähnlich war Intel bereits bei Altera vorgegangen. Den Hersteller programmierbarer Chips hatte Intel 2015 übernommen, in diesem Frühjahr dann allerdings verkauft. Den Zuschlag erhielt das Private-Equity-Unternehmen Silver Lake. Intel behielt allerdings 49 Prozent der Anteile. Darauf nimmt Katti in der Mail direkt Bezug: “Wie bei Altera werden auch wir ein Ankerinvestor bleiben, der es uns ermöglicht, von zukünftigen Aufwärtspotenzialen zu profitieren, während wir das Geschäft für zukünftiges Wachstum positionieren.”
Intel blickt als Ganzes herausfordernden Zeiten entgegen. Nach der Ankündigung in dieser Woche, die geplanten Werke in Deutschland und Polen nun doch nicht zu bauen und die Prozessgeneration 14A als Ganzes auf den Prüfstand zu stellen, sackte der Aktienkurs um rund 9 Prozent ab. CEO Lip-Bu Tan muss Geld sparen, was sich auch auf die Zahl der Mitarbeitenden auswirkt. Bis Jahresende sollen über 20.000 Stellen wegfallen, als Ziel sind nur noch 75.000 Beschäftigte eingeplant – Ende Juni waren es noch 96.400.
(sht)