Künstliche Intelligenz
Intel verkauft Server-Topmodell mit 128 Kernen zum halben Preis
Intel muss seine Serverprozessoren günstig verkaufen, um die eigenen Stückzahlen gegen AMDs Konkurrenz halten zu können. Im Falle des aktuellen Topmodells aus der Granite-Rapids-Familie zeigt sich das auch im Einzelhandel: Zwei Shops unterbieten beim 128-Kerner Xeon 6980P (ab 6279 €) Intels Preisempfehlung erheblich.
Zum Jahresbeginn senkte Intel die Preisempfehlung des Xeon 6980P von 17.800 auf 12.460 US-Dollar exklusive Steuern. Das entspricht etwa 10.675 Euro beziehungsweise 12.700 Euro mit 19-prozentiger Mehrwertsteuer. Der Handelspreis ist schon seit Juni unbemerkt halb so hoch. Wccftech machte kürzlich auf ähnlich niedrige Preise in den USA aufmerksam.
Bei anderen Modellen mit weniger CPU-Kernen sind die Ersparnisse zumindest im Einzelhandel weniger gravierend. Da Intel die Serverprozessoren gar nicht für Endkunden vorsieht, gibt es sie nur als sogenannte Tray-Modelle ohne Herstellergarantie. Serverhersteller bekommen üblicherweise Sonderpreise, wenn sie Tausende Prozessoren kaufen.
Die Preissenkungen spiegeln sich auch bei der Marge wider: Intels Serversparte erzielte im vergangenen Quartal 3,94 Milliarden US-Dollar Umsatz und 633 Millionen US-Dollar Betriebsgewinn, was eine Operativmarge von 16,1 Prozent ergibt. Im gleichen Quartal vor zehn Jahren machte Intels Serversparte noch gut 1,8 Milliarden US-Dollar Operativgewinn bei nahezu gleichem Umsatz (47,9 Prozent Marge).
AMD nagt an Intels Marktanteil
AMD teilte jüngst eine Umsatzprognose auf Basis der geschätzten Prozessorstückzahlen von Mercury Research. Demnach schätzt AMD den eigenen Umsatzanteil bei x86-Serverprozessoren auf 41 Prozent – bei einem Stückzahlenanteil von 27,3 Prozent. Das heißt, AMD verdient pro CPU deutlich mehr Geld als Intel.
AMDs Servertopmodell mit 128 Performance-Kernen, der Epyc 9755, ist nur bei unbekannten Händlern vereinzelt noch günstiger erhältlich (ab 4493,44 €) als der Xeon 6980P. Bei seriösen Shops reicht der Preis von 6632 bis über 9000 Euro.
Bei der Marge hat AMD die Nase vorn, weil die CPU-Kerne in bis zu 12 kleinen Chiplets stecken. Aufgrund der kleinen Größe ist die Produktionsausbeute hoch, was die Kosten senkt. Bei günstigeren Modellen kann AMD Chiplets wegsparen. Intel setzt bei den größten Granite-Rapids-CPUs auf drei große Compute-Chiplets, womit das Sparpotenzial begrenzt ist.
Intels größter Serverprozessore Granite Rapids-AP. In den drei mittleren Dies sitzen die 128 CPU-Kerne, in den schmaleren außen Interfaces unter anderem für RAM und PCIe.
(Bild: Intel)
(mma)
Künstliche Intelligenz
Russischer Tanker unter Drohnen-Verdacht geentert
Die französische Marine hat den unter der Flagge Benins fahrenden Öltanker Boracay geentert und zwei hochrangige Besatzungsmitglieder festgenommen. Das 244 Meter lange Schiff gehört zur sogenannten russischen Schattenflotte und steht im Verdacht, mit den mysteriösen Drohnenflügen über dänischen Flughäfen in Verbindung zu stehen. Wie die französische Staatsanwaltschaft nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurden der Kapitän und sein Erster Offizier in Gewahrsam genommen.
Laut Schiffsverfolgungsdaten lag die Boracay vom 22. bis 25. September vor der dänischen Küste – exakt im Zeitraum der Drohnensichtungen über militärischen Einrichtungen und Flughäfen. In dieser Zeit wurden in Dänemark wiederholt Drohnen über kritischer Infrastruktur beobachtet, was zur vorübergehenden Sperrung mehrerer Airports führte.
Das maritime Fachportal The Maritime Executive berichtet, dass der Tanker und möglicherweise weitere Schiffe entweder als Startplattformen für die Drohnen oder als Ablenkungsmanöver gedient haben könnten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach bei einem EU-Gipfel in Kopenhagen von „sehr schweren Vergehen“ durch die Besatzung, vermied jedoch eine direkte Bestätigung der Verbindung zu den Drohnenflügen. Die französische Marine hatte das Schiff bereits am Samstag geentert, wie Militärquellen bestätigten.
Die Staatsanwaltschaft in Brest eröffnete ein Ermittlungsverfahren. Der 2007 gebaute Tanker, der auch unter den Namen Pushpa und Kiwala bekannt ist, wurde im Februar von der EU unter dem Namen Kiwala auf die Sanktionsliste gesetzt. Das Schiff liegt derzeit vor Saint-Nazaire an der französischen Westküste vor Anker.
Russlands Schattenflotte umgeht Sanktionen
Die Boracay gehört zur sogenannten Schattenflotte – einem Netzwerk von veralteten Tankern, mit denen Russland westliche Ölexportsanktionen umgeht. Diese Flotte ermöglicht es Moskau, trotz der nach der Ukraine-Invasion 2022 verhängten Beschränkungen weiterhin Rohöl zu exportieren.
Die EU hat mittlerweile Hunderte dieser Tanker sanktioniert. Die Schiffe fahren häufig unter Billigflaggen wie der von Benin und weisen oft mangelhafte Sicherheitsstandards auf. Tracking-Daten zeigen, dass die Boracay am 20. September den russischen Hafen Primorsk bei Sankt Petersburg verließ und eigentlich am 20. Oktober in Vadinar im Nordwesten Indiens ankommen sollte.
Drohnenschwärme über kritischer Infrastruktur
Die Drohnenvorfälle in Skandinavien haben in den vergangenen Wochen erheblich zugenommen. Auch in Deutschland wurden verdächtige Fluggeräte gesichtet, etwa über der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Dort überflogen koordinierte Drohnenschwärme gezielt kritische Infrastruktur wie Marinewerften, Kraftwerke und den Nord-Ostsee-Kanal. Polizeibeamte beobachteten, dass die Drohnen in parallelen Bahnen flogen – ein Hinweis auf systematische Vermessungsoperationen.
In Dänemark wurden zeitgleich mehrere Flughäfen und der Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup überflogen. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen sprach von einer „systematischen Operation“ und schloss aus, dass es sich um Hobby-Drohnenpiloten handele. Die dänische Regierung wertet die koordinierten Überflüge als hybriden Angriff. Welche technischen Merkmale die Boracay für Drohneneinsätze qualifizieren könnten, ist noch unklar – moderne Tanker verfügen jedoch über ausreichend Deckfläche und Energieversorgung für den Betrieb größerer unbemannter Systeme.
Rechtliche Grundlagen für das Entern
Das Aufbringen eines unter fremder Flagge fahrenden Schiffes ist völkerrechtlich komplex geregelt. Frankreich kann sich dabei auf EU-Sanktionsverordnungen berufen, die Mitgliedstaaten ermächtigen, Schiffe zu kontrollieren, die im Verdacht stehen, Sanktionen zu umgehen. Zusätzlich erlaubt das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen unter bestimmten Umständen das Betreten und Durchsuchen von Schiffen.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Gmail: Google streicht „Gmailify“ und POP-Support
Google wird ab Januar die Funktionen „Gmailify“ und das POP-Verfahren für Gmail einstellen. Der Konzern begründet die Änderungen in einem Support-Eintrag damit, dass Nutzerinnen und Nutzer auf ihre „Nachrichten in Gmail auf die sicherste und aktuellste Weise zugreifen“ sollen.
Die Funktion Gmailify wurde 2016 eingeführt. Mit ihr hatte Google es ermöglicht, einige Gmail-Funktionen wie Spamschutz, schnellere Suche oder einen in verschiedene Kategorien unterteilten Posteingang auf externe E-Mail-Accounts auszuweiten. Dieses Feature fällt ab Januar 2026 weg. Damit können Nutzer die Gmailify-Features wie den Spamschutz oder die Posteingangsorganisation von Drittanbieter-E-Mail-Konten nicht mehr verwenden. Ferner fallen „bessere E‑Mail-Benachrichtigungen auf dem Smartphone“ und eine schnellere Suche über Suchoperatoren weg.
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Als Lösung bietet Google die Option an, E‑Mails von anderen Mail-Konten in der Gmail-App zu lesen und zu senden. Dazu werde eine standardmäßige IMAP-Verbindung (Internet Message Access Protocol) verwendet.
Aus für POP-Verfahren
Mit den anstehenden Änderungen streicht auch Google den Support des POP3-Verfahrens (Post Office Protocol). Damit kann Gmail künftig keine E-Mails mehr aus Drittanbieterkonten über das alte POP3-Verfahren abrufen. Ebenso sei die Option „Nachrichten von anderen Konten abrufen“ in Gmail auf dem Computer nicht mehr verfügbar, heißt es.
Auch hier macht Google das IMAP-Verfahren zum Standard. Google empfiehlt in der Dokumentation des jeweiligen Mail-Anbieters, nach den entsprechenden Einstellungen für die IMAP-Umstellung zu suchen und das Protokoll von POP auf IMAP umzustellen.
Die Änderung betrifft Google zufolge ausschließlich die Abrufmethoden. Das heißt, dass bereits synchronisierte E-Mails im Gmail-Konto bestehen bleiben. Der Konzern weist ferner darauf hin, dass Nutzer von Arbeits- oder Bildungskonten ihre Administratoren ansprechen sollten, die bei einer möglichen Migration zu Google Workspace helfen können.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Das DLR jagt feindliche Drohnen
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt Technologien zur Drohnenabwehr. Ziel sind laut DLR Maßnahmen, um unerwünschte Drohnen zu erkennen und abzufangen. Getestet werden diese Technologien am Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme des DLR in Cochstedt in Sachsen-Anhalt.
Drohnen sind, im privaten wie im kommerziellen Bereich, inzwischen verbreitet – in der Fotografie, als Liefervehikel oder bei der Aufklärung oder Überwachung von Unfallstellen. Gleichzeitig werden die unbemannten Fluggeräte aber negativ eingesetzt: zur Störung des Flugverkehrs beispielsweise, zur Spionage oder im Krieg als Waffe. Letztere effektiv unschädlich zu machen, ist das Ziel des Projekts Counter-UAS Technologies for Detection, Interception and Neutralization (CUSTODIAN), an dem zwölf DLR-Institute und -Einrichtungen beteiligt sind.
Infografik zum DLR-Projekt CUSTODIAN
(Bild: DLRmagazin 178/CD Werbeagentur)
Dabei geht es um zwei Aspekte: Zunächst gelte es, unerwünschte Drohnen zu identifizieren und zu orten sowie sie zu verfolgen, teilte das DLR mit. Das erfolgt per Laser, Radar oder Kameras, die in verschiedenen Spektralbereichen arbeiten. Die entsprechenden Systeme können auf Fahrzeugen oder Anhängern montiert sein.
Aus den Daten dieser Sensoren wird ein Lagebild erstellt. Anhand dessen wird dann entschieden, welche Gegenmaßnahmen gegen die unerwünschten Drohnen ergriffen werden. Hier testet das DLR unterschiedliche Möglichkeiten.
Rammen, einfangen, stören
So kann eine Drohne aufsteigen, die den Eindringling rammt und so zum Absturz bringt. Alternativ kann sie eine Abfangdrohne mit einem Netz einfangen. Außerdem können Drohnen mit Störsignalen behindert werden.
In Cochstedt hat das DLR demonstriert, wie eine feindliche Drohne durch gezielte Beeinflussung des Navigationssignals zum Landen gezwungen werden kann und wie sie von einer Abfangdrohne gerammt wird. Welche Maßnahme im Ernstfall genutzt wird, hängt nach Angaben des DLR-Instituts für Flugsystemtechnik von den aktuellen Gegebenheiten ab: Neben der zielgerichteten Wirkung stehe „die Sicherheit der Umgebung […] im Mittelpunkt.“
„Die sich verändernde Sicherheitslage in den letzten Monaten und Wochen über Deutschland und nun auch bei unseren Nachbarn macht es dringend notwendig, dass wir durch Wissensaustausch unsere Kompetenzen bündeln“, sagte die DLR-Chefin Anke Kaysser-Pyzalla. „Einen Schwerpunkt setzen wir auf unser Drohnenkompetenzzentrum am Flughafen Cochstedt, wo unbemannte Luftfahrtsysteme und deren Resilienz im Einsatz getestet, aber auch Maßnahmen zur Drohnenabwehr erprobt werden.“
Wegen der immer häufiger auftretenden Vorfälle mit Drohnen will Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die Befugnisse der Bundeswehr ausweiten. Sie solle der Polizei „gerade bei Drohnenabwehr-Einsätzen“ Amtshilfe leisten dürfen. Im Manöver „Red Storm Bravo“, das dieser Tage in Hamburg abgehalten wurde, hat die Bundeswehr die Drohnenabwehr mit Argus Interception geprobt, einer Drohne, die Netze verschießt und so andere Drohnen zum Absturz bringt.
(wpl)
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