Künstliche Intelligenz
Internetpionier: Bending Spoons aus Italien übernimmt jetzt auch AOL
 
Das italienische Unternehmen Bending Spoons kauft AOL von Yahoo und übernimmt damit seine wohl bislang bekannteste Internetmarke. Der Kauf umfasse die Website aol.com und den gleichnamigen E-Mail-Provider, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Wenn die zuständigen Wettbewerbsbehörden zustimmen, soll der Deal bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Zum Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben, Bending Spoons erklärt aber, erfolgreich ein Paket zur Finanzierung von 2,8 Milliarden US-Dollar an Schulden abgeschlossen zu haben. AOL sei ein „legendäres, beliebtes Unternehmen, das sich in guter Verfassung befindet“, versichert der künftige Eigentümer noch.
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Einer der weltgrößten Mail-Provider
AOL hat eine bewegte Geschichte hinter sich, zuletzt war es um den Internetpionier aber ruhiger geworden. 2021 war das Unternehmen unter anderem mit Yahoo für mehr als vier Milliarden US-Dollar an den US-Investor Apollo Global Management verkauft worden. Dort meint man nun, AOL mit verschiedenen Maßnahmen deutlich gestärkt zu haben, für die nächste Phase in der Firmengeschichte sei AOL jetzt gut positioniert. Nach acht Jahren trennen sich damit jetzt wieder die Wege von Yahoo und AOL. Letzterer sei noch immer einer der zehn größten E-Mail-Provider der Welt, die Website komme auf acht Millionen User pro Tag und 30 Millionen im Monat, schätzt man bei Bending Spoons.
Das italienische Unternehmen setzt mit dem Schritt seine Einkaufstour fort, erst vor einem Monat wurde die Übernahme der Videoplattform Vimeo angekündigt. Vorher wurden bereits die Wander-App Komoot, der Filesharing-Dienstleister WeTransfer und die Streaming-Software Streamyard übernommen. Schon seit 2023 gehört die Notizen-Anwendung Evernote zu den Italienern. Man habe noch nie ein übernommenes Unternehmen wieder verkauft und freue sich darauf, der großen und loyalen Nutzerschaft von AOL für viele Jahre zu dienen, erklärt CEO Luca Ferrari. Bei Komoot hat das Unternehmen erst vor wenigen Wochen deutlich gemacht, dass übernommene Dienste weiterentwickelt werden sollen.
(mho)