Digital Business & Startups
Jedes zweite Startup in Deutschland ein „KI-Startup“
Wie wirkt sich der Vormarsch von KI auf und in den deutschen Startups aus? Der Startup Monitor 2025 liefert dazu ein paar interessante Zahlen.
Nicht nur ein Gefühl, sondern mit Zahlen belegt: Jedes zweite Startup macht irgendwas mit KI. 45 Prozent der vom Startup Verband befragten Gründerinnen und Gründer gaben an, KI sei ein „Kernbestandteil ihres Produktes“. So steht es im Anfang dieser Woche erschienenen Startup Monitor.
Es werden auch immer mehr „KI-Startups“ in Deutschland gegründet und Investoren sind auf derselben Welle unterwegs: Aus Dealroom-Daten lässt sich ein bisheriges Investitionsvolumen von 2,1 Milliarden Euro ermitteln – so viel Geld wurde bisher in KI-Startups investiert, bis Ende des Jahres könnten das drei Milliarden Euro werden – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Immer weniger Beschäftigte in Startups
Lauter neuer Chancen in all den neuen KI-Startups? Nicht wirklich. Der Startup Monitor zeigt auch: Die Anzahl der Jobs im Startup-Ökosystem sinkt. 2023 hatte die Beschäftigtenzahl einen Höhepunkt erreicht: Im Schnitt beschäftigten deutsche Startups 18,9 Mitarbeitende.
2024 sank dieser Wert bereits auf 16,7. 2025 arbeiten durchschnittlich nur noch 15,8 Menschen in einem Startup – ein Rückgang von 16,4 Prozent in nur zwei Jahren.
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Die Autoren des Startup Monitors nennen verschiedene mögliche Gründe. Etwa, dass im Zuge des Hypes der Coronajahre massive finanzierte Firmen im „Hypergrowth“ extrem viele Leute angeheuert hatten. Dass personalintensive Geschäftsmodelle, wie Lieferdienste beispielsweise, nicht mehr so attraktiv sind.
Aber ein Grund liegt eben auch Nahe: die sogenannten „Effizenzgewinne durch KI“. Gerade die digital affinen, jungen Firmen scheinen in der Lage KI so einzusetzen, dass Personalaufwand und -kosten gesenkt werden können.
Dafür spricht auch ein fortgesetzter Rückgang bei den geplanten Neueinstellungen an: 2023 planten Startups im Schnitt noch acht neue Mitarbeitende pro Jahr einzustellen, 2024 nur noch sechs und in diesem Jahr nur mehr 4,8. „Auch im Startup-Sektor wird es damit für Berufseinsteiger*innen tendenziell schwieriger“, heißt es in dem Report.
Fachkräftemangel ist nicht mehr das Problem
Ein bisher immer laut beklagtes Problem wird damit ein wenig kleiner: Der Fachkräftemangel geht zurück. In kleinen Startups geben fast acht Prozent weniger Gründerinnen und Gründer an, dass sie zu wenig Fachkräfte fänden. In größeren Firmen, ab 50 Beschäftigten, macht der Einsatz von KI einen noch größeren Unterschied: 2024 gaben hier noch 56 Prozent der Befragten an, das Problem Fachkräftemangel sei groß oder sehr groß. 2025 sahen das nur noch knapp 37 Prozent so.