Entwicklung & Code
Kafka in Blau: IBM kauft Confluent
Für rund elf Milliarden US-Dollar will IBM Confluent kaufen. Big Blue bietet den Aktionären des kalifornischen Anbieters einer Data Streaming-Plattform je 31 Dollar pro Papier – ein Aufschlag von deutlich über dreißig Prozent zum Kurs vor Bekanntgabe der anstehenden Übernahme. Die größten Aktionäre und Investoren von Confluent, die zusammen etwa 62 Prozent der Stimmrechte ausgegebener Stammaktien halten, haben dem Deal bereits zugestimmt. Vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen rechnet das Management beider Firmen, den Kauf bis Mitte 2026 abzuschließen.
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Umsatzrekord bei Confluent erwartet
Confluent, vor elf Jahren im kalifornischen Mountain View gegründet und seit 2021 an der Nasdaq gelistet, wird im Geschäftsjahr 2025 voraussichtlich erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar knacken. Die gleichnamige Software basiert auf der Open-Source-Daten- und Event-Streaming-Plattform Apache Kafka, die heute mehr oder minder als Standard auf diesem Gebiet gilt. Der Confluent-Funktionsumfang spannt sich über Daten-Streaming, Connectors, Stream Governance, Stream-Verarbeitung, Tableflow, Confluent Intelligence und Streaming-Agenten. Die Software wird als Cloud-Dienst, aber auch zum Einsatz auf on Premises oder hybriden Infrastrukturen vermarktet.
Für IBM stellt Confluent nach Red Hat und Hashicorp die dritte große Akquise im Open-Source-Segment dar. Stoßrichtung ist – natürlich – Künstliche Intelligenz. Im konkreten Fall dreht es sich zuvorderst um die Versorgung generativer und agentischer KI mit den über öffentliche und private Clouds, Rechenzentren und unzählige Technologieanbieter verteilten Daten. Die Echtzeit-Daten- und Event-Streaming-Funktionen von Confluent in Kombination mit KI-Infrastruktursoftware und Automatisierungsangeboten von Hashicorp und in Teilen Red Hat sollen IBMs Angebot vervollständigen. Die Einbindung der Streaming-Plattform in das Portfolio des neuen Eigners soll zudem zu Synergien von rund 500 Millionen Dollar bei den Betriebskosten führen. IBM rechnet mit der Steigerung des bereinigten Betriebsgewinns vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen (EBITDA) im ersten vollen Geschäftsjahr nach Abschluss der Transaktion.
(fo)