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Karriere: Warum der beste Mitarbeiter keine Führungskraft sein sollte
Unternehmen verwechseln oft fachliche Performance mit Leadership-Potenzial. Jason Modemann von Mawave erklärt, warum das nicht funktioniert und was eine gute Führung ausmacht.
Jason Modemann ist Gründer und Geschäftsführer von der Social Media Agentur Mawave Marketing. Mit 27 Jahren führt er 150 Mitarbeiter. Zu Mawaves Kunden zählen unter anderem Red Bull, Nike und Lidl.
In unserer Gesellschaft ist ein Gedanke noch immer tief verankert: Karriere macht, wer führt. Wer die Karriereleiter hochklettern will, übernimmt Verantwortung für Teams. Je größer das Team, desto höher das Ansehen. Aber genau das ist das Problem.
Denn: Karriere ist auch als Experte oder Expertin möglich, ganz ohne Personalverantwortung, ohne Führungsrolle, aber mit genauso viel Impact.
Ich habe meine Agentur mit 19 aus dem Kinderzimmer heraus gegründet. Während ich am Anfang eher reingerutscht bin in meine Rolle als Führungskraft, merke ich heute: Es liegt mir. Ich liebe es, Menschen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen, Visionen zu vermitteln. Ich kann gut zuhören, spüre, wie ein Team tickt und habe Lust, jeden Einzelnen davon besser zu machen.
Aber: Ich bin damit nicht das Idealbild einer Karriere, sondern nur eins davon. Was meiner Meinung nach vielen Unternehmen fehlt, ist ein realistischer Blick auf Führung: Leadership wird oft gehypt als der ultimative Karriere-Meilenstein. Als wäre es die logische Konsequenz guter Performance. Aber genau das ist ein Denkfehler. Denn: Führung ist keine Beförderung, sondern ein Rollenwechsel.
Führung ist kein Add-on
Wir haben früher selbst oft den klassischen Fehler gemacht: Eine Person ist fachlich stark, ehrgeizig, motiviert und wird zur Führungskraft gemacht. Klingt erstmal logisch. Das Problem: Nur weil jemand richtig gut in seinem Job ist, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie auch gut führen kann oder führen will. Was dann passiert? Du verlierst einen echten Experten – und gewinnst im Worst Case eine überforderte Führungskraft, die das Team eher ausbremst als stärkt.
Führung wird oft als “Extra” verstanden. Aber in Wirklichkeit ist es ein komplett anderer Job – mit anderen Aufgaben, Skills und Erwartungen. Es geht nicht mehr darum, selbst die besten Lösungen zu liefern. Es geht darum, andere beim Wachstum zu supporten. Konflikte zu moderieren. Entscheidungen mit Blick aufs Team zu treffen. Und das ist nicht nur ein Skillset, sondern auch eine Frage der Haltung. Führung ist nichts, was man „mal eben mitmacht“. Es ist eine bewusste Entscheidung und sollte genauso ernst genommen werden wie jede andere Spezialisierung im Unternehmen.
Expert Track vs. Leadership Track
Deshalb unterscheiden wir inzwischen ganz bewusst zwischen zwei Entwicklungspfaden: dem Expert Track und dem Leadership Track. Im Expert Track können Mitarbeitende sich tief in ihre fachlichen Themen hinein entwickeln. Sie werden zu Spezialisten auf ihrem Gebiet, treiben Innovation voran, übernehmen Verantwortung für Wissen, Qualität und Performance. Sie sind nicht weniger ambitioniert, nur anders fokussiert als ihre Teamleads.
Im Leadership Track steht die Arbeit mit Menschen im Fokus: Teams führen, Verantwortung übernehmen, Entscheidungen moderieren, Strukturen aufbauen, Kultur mitgestalten. Diese Rolle braucht ein anderes Skillset – weniger operativ, dafür kommunikativ, empathisch, strategisch.
Was uns wichtig ist: Beide Wege sind bei uns gleich viel wert. Gleiche Wertschätzung, gleiche Karrierehöhe, gleiche Gehaltslogik. Und das Beste: Man kann bei uns auch zwischen den Pfaden wechseln – in beide Richtungen. Klingt erstmal wie ein Rückschritt, wenn jemand vom Leadership Track in den Expert Track geht. Ist es aber nicht. Wir haben genau das schon oft erlebt und es hat richtig gut funktioniert.
Für uns ist das ein bewährtes System, das ich jedem Gründer und Unternehmer nur ans Herz legen kann. Denn nicht jeder muss führen, um Karriere zu machen. Aber jeder sollte den Weg wählen können, der wirklich zu ihm oder ihr passt. Und genau darin liegt für uns echte, moderne Organisationsentwicklung.
Mein Learning: Gute Führung beginnt damit, dass man sie nicht allen überstülpt. Sondern mit der ehrlichen Frage: Wem traue ich die Rolle wirklich zu und warum?
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Das wichtigste Investment, das ich als Gründer je gemacht habe
Viele Gründer schrauben an ihrem Produkt, an ihrem Logo, an ihrer CI – aber nicht an dem, was wirklich Reichweite schafft.
Ich investiere seit Jahren: in Start-ups, in neue Ideen, in Menschen. Und natürlich auch in mein eigenes Unternehmen. In Tools, in ein neues Office, in Weiterbildungen, in Wachstum. Aber wenn ich auf die letzten sieben Jahre als Founder zurückblicke, war das strategisch relevanteste Investment kein finanzielles. Sondern das in meine eigene Personal Brand.
Denn Markenidentität bedeutet weit mehr als ein hübsches Logo oder eine tolle CI. Wenn du keine erkennbare Positionierung hast, keinen klaren USP verkörperst, schaffst du keine Anziehungskraft – weder für Kunden und Partner noch für Talents. Und du riskierst, in der Masse an Mitbewerbern einfach unterzugehen.
Wenn du kein Thema besetzt oder du keine klare Meinung hast, musst du über den Preis verkaufen. Eine klare Marke schafft also Spielraum. Sie gibt dir die Möglichkeit, gesünder zu kalkulieren, weniger zu rechtfertigen und trotzdem mehr Vertrauen aufzubauen. Das gilt genauso für Bewerbungen: Die besten Talente kommen nicht wegen Obstkorb, Homeoffice oder Benefits. Sie kommen, weil sie sich mit der Vision identifizieren. Weil sie merken: Diese Company steht für etwas.
Mir ist irgendwann klar geworden: Wenn Menschen verstehen sollen, wofür unsere Agentur steht, müssen sie zuerst verstehen, wofür ich stehe. Personal Branding war für mich der Startpunkt, um unsere Company-Identität sichtbar zu machen. Brand Building ist für mich deshalb kein reines Marketingprojekt. Es ist Unternehmensstrategie.
Diese drei Dinge haben für mich beim Aufbau meiner Personal Brand den größten Unterschied gemacht:
1. Strategie
Personal Branding ist kein Ego-Projekt. Es ist ein Werkzeug, das du gezielt an deine Unternehmensziele koppeln musst. Viele verwechseln das leider. Sie posten über sich, ihre Erfolge, ihre Routinen – aber ohne Richtung. Das bringt vielleicht Likes, aber keine Wirkung.
Wenn wir neue Kunden gewinnen wollen, spreche ich über unsere Cases und Learnings. Wenn wir Talente suchen, teile ich unsere Kultur, Haltung und Führungsphilosophie. Und wenn ich über persönliche Themen schreibe, dann nicht, um Mitleid oder Bewunderung zu erzeugen – sondern, um zu zeigen, was Unternehmertum wirklich bedeutet. Wichtig ist immer, alle Seiten zu zeigen. Die Erfolge und Stärken, aber genauso Rückschläge und Fehler.
Gerade auf LinkedIn wollen Menschen voneinander lernen. Building in Public ist dafür die perfekte Methode: die eigene Community an Prozessen, Projekten und Ideen teilhaben zu lassen – ehrlich und nahbar, mit allem was dazugehört. Jeder hat ein Projekt zum Mietfiebern! Ich habe zum Beispiel den gesamten Entstehungsprozess meines ersten Buchs geteilt: vom ersten Gedanken über Schreibblockaden bis hin zum Launch-Event. Denn genau das schafft Vertrauen. Menschen wollen nicht nur Ergebnisse sehen, sie wollen miterleben, wie sie entstehen.
2. Konsistenz
Viele unterschätzen, wie viel Disziplin hinter einer starken Personal Brand steckt. Es geht nicht darum, den einen viralen Post zu landen, sondern regelmäßig stattzufinden. Wer nur ab und zu etwas postet, bleibt unsichtbar. Ich habe mir irgendwann eine klare Routine aufgebaut: vier- bis fünfmal die Woche Content. Kein „wenn ich Zeit habe“, sondern fester Bestandteil meines Wochenplans. Und: Ich plane Themenblöcke vor. So bleibe ich konsistent und abwechslungsreich, ohne dass sich das Posten nach Zwang anfühlt.
Was viele vergessen: Sichtbarkeit entsteht nicht nur durchs Posten, sondern durchs Vernetzen. Ich nehme mir auch regelmäßig Zeit, um neue, relevante Kontakte aufzubauen. Menschen, mit denen wir potenziell arbeiten könnten oder die einfach inspirierend sind.
Diese Routine sorgt langfristig für Reichweite, neue Chancen und echte Beziehungen.
3. Meinung
Emotion und Haltung sind die größten Reichweiten-Treiber. Denn Menschen folgen Menschen, nicht Marken oder Unternehmen.
Eine klare Meinung trägt enorm zur Markenbildung bei: Sie entscheidet, ob Menschen dich einordnen können – oder du austauschbar bleibst. Ich sehe viele, die sich nicht trauen, eine Haltung einzunehmen, aus Angst, anzuecken. Andere dagegen kommentieren und posten zu allem, was gerade trendet. Beides führt am Ende in die falsche Richtung: Wenn du zu allem schweigst, bleibst du unsichtbar. Wenn du zu allem etwas sagst, verlierst du an Tiefe.
Für mich bedeutet Meinung, dann etwas zu sagen, wenn es wirklich relevant ist – wenn ein Thema deine Werte, dein Verständnis von Führung oder Unternehmertum berührt. Heißt, es ist wichtig, die Balance zwischen persönlichen Geschichten, klarer Haltung und Expertencontent zu finden. Meinung ist für mich kein Tool für Reichweite – sie ist das Fundament, auf dem Vertrauen entsteht. Und Vertrauen ist am Ende das, was jede starke Personal Brand ausmacht.
Mein Fazit: Brand Building ist kein Nice-to-have. Es ist ein unternehmerisches Muss. Eine starke Personal Brand verschafft dir Reichweite, Vertrauen und Spielraum – für dein Business, für dein Team, für dich selbst. Denn am Ende ziehen Menschen keine Marken an. Menschen ziehen Menschen an.
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5 neue Startups: embee, Azuro, SchmerzNeuDenken, DoNexus, SCAILE
#Brandneu
Es ist wieder Zeit für neue Startups! Hier einige ganz junge Startups, die jeder kennen sollte. Heute stellen wir diese Jungunternehmen vor: embee, Azuro, SchmerzNeuDenken, DoNexus und SCAILE.

deutsche-startups.de präsentiert heute wieder einmal einige junge Startups, die zuletzt, also in den vergangenen Wochen und Monaten, an den Start gegangen sind, sowie Firmen, die vor Kurzem aus dem Stealth-Mode erwacht sind. Übrigens: Noch mehr neue Startups gibt es in unserem Newsletter Startup-Radar.
embee
Die Firma embee aus Berlin bringt sich als “intelligente Messdaten-Auswertung für die Energiewende” in Stellung. Das Team der Gründer Kai Hinrichsen und Falko Wähner bietet Stromnetzbetreibern dabei “eine datengetriebene Plattform, die Messdaten analysiert, um kritische Stellen im Netz zu identifizieren und Investitionsbedarfe im Netzausbau zu quantifizieren”.
Azuro
Bei Azuro aus Basel, von Jan Linhart und David Polacek an den Start gebracht, dreht sich alles um Ferienhäuser. “Azuro ersetzt klassische Ferienvermietungen durch ein nutzergeführtes Portfolio kompakter, designorientierter Zwei-Schlafzimmer-Häuser”, heißt es zum Konzept. Der Einstieg in die Azuro-Welt ist ab 40.000 Euro möglich.
SchmerzNeuDenken
SchmerzNeuDenken aus Bonn, von Falko Berger, Michael Solzbacher und Sebastian Wyes gegründet, bietet ein Online-Training, bei dem Nutzer:innen in interaktiven Modulen lernen, ihren Schmerz zu verstehen und selbstwirksam an ihrer Heilung mitwirken. Das Angebot richtet sich an Menschen mit chronischen Schmerzen.
DoNexus
Das Unternehmen DoNexus aus München, von Daniel Parak und Zeno Woywood ins Leben gerufen, möchte Hausverwaltungen bei der Mieter- und Eigentümerkommunikation helfen. “DoNexus fühlt sich an wie Ihr persönlicher Assistent – der rund um die Uhr arbeitet und alle Informationen in Sekunden findet”, heißt es zum Konzept.
SCAILE
Hinter SCAILE aus Hamburg, von Anton Billstein, Simon Wilhelm, Federico De Ponte und Sebastian Johnston auf die Beine gestellt, verbirgt sich eine KI-Vertriebsplattform, die Unternehmen hilft, qualifizierte Kundenanfragen effizient zu generieren. “SCAILE baut Ihre KI-gestützte Verkaufsmaschine, die im Autopilotmodus läuft. Und rund um die Uhr qualifizierte Leads generiert”, so das Team.
Tipp: In unserem Newsletter Startup-Radar berichten wir einmal in der Woche über neue Startups. Alle Startups stellen wir in unserem kostenpflichtigen Newsletter kurz und knapp vor und bringen sie so auf den Radar der Startup-Szene. Jetzt unseren Newsletter Startup-Radar sofort abonnieren!
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