Künstliche Intelligenz

Kartendienst: KI bewertet Attraktivität der Gäste


Dank KI gibt es nun eine Attraktivitätskarte für Manhattans Restaurants – LooksMapping. Man kann sich auch das durchschnittliche Alter und Geschlecht der Besucher anzeigen lassen. Nicht, dass man als dickbäuchiger Grilltelleresser noch in einer Bar auf Profisportler mit Eiweißshakes trifft oder als hipper Tourist auf der Suche nach Foodspots für Instagram bei den Grannys im Café landet.

Um die Karte zu erstellen, hat der Programmierer Riley Walz die Profilbilder jener Menschen ausgewertet, die einen Ort bei Google Maps bewertet haben. An roten Plätzen findet man besonders heiße Menschen, blau ist eher nicht so attraktiv. Für Manhattan bedeutet das etwa, dass der gesamte Financial District an der nördlichen Spitze des Bezirks weniger attraktive Menschen anzieht, als etwa das angesagte East Village. Beides erscheint wenig verwunderlich.

Richtig tief blau wird es Richtung Harlem. Und da liegt auch die Krux der Karte. In Harlem leben viele dunkelhäutige Menschen und solche mit hispanischem Hintergrund. Die Bewertung der KI deutet auf einen Bias hin – man könnte auch sagen, sie ist rassistisch. Dazu schreibt der Ersteller direkt auf der Webseite, auf der die Karte eingebunden ist: Das Modell sei sicherlich voreingenommen und fehlerhaft. „Aber wir bewerten Orte nach den Menschen, die dort sind. Das haben wir schon immer gemacht. Und haben wir nicht auch Fehler?“ Die Webseite unterlege die alltäglichen, oberflächlichen Berechnungen nur mit Zahlen, schreibt Walz. „Sie hält unserer kollektiven Eitelkeit einen Spiegel vor.“

Walz hat in einem veröffentlichten Paper festgehalten, wie er für die Bewertungskarte vorgegangen ist. Knapp 600.000 Konten mit Profilbildern von Google-Maps-Nutzern habe er ausgewertet. Jedes Bild sei mittels eines von OpenAI entwickelten KI-Modells bewertet worden. Clip steht für Contrastive Language-Image Pre-Training und ist eigentlich dafür gemacht, die treffenste Bildunterschrift zu einem Bild auszuwählen. Für LooksMapping musste Clip Sätze wie „Sie ist attraktiv und schön“ oder „Sie ist unattraktiv und hässlich“ sowie „Eine junge Person“ oder „Eine alte Person“ mit den Bildern abgleichen. Erst ab 50 ausgewerteten Gesichtern pro Restaurant wurde der Durchschnitt ermittelt und auf der Karte eine Angabe gemacht.

Es gibt neben Manhattan auch Karten für Los Angeles und San Francisco. Während zumindest Downtown Manhattan insgesamt eher rot ist, gibt es im gesamten San Francisco schon weniger attraktive Plätze. Erstaunlicherweise gehen in Los Angeles offenbar besonders wenige attraktive Menschen in Restaurants.

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(emw)



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