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KDE Plasma 6.8: Weiterer großer Linux-Desktop verabschiedet sich von X11
Die Entwickler des KDE-Plasma-Desktops haben sich für einen radikalen Schritt entschlossen und verabschieden sich von X11 als Display-Server und setzten künftig vollends auf Wayland. Ältere Anwendungen werden daher über Xwayland laufen und wer auf X11 setzt, wird mit Plasma 6.7 noch Unterstützung bis Anfang 2027 erhalten.
Abschied von X11
X11 ist seit über 40 Jahren der Standard-Display-Server für unixoide Betriebssysteme. Doch mit den Jahren kamen Schwierigkeiten bei der Entwicklung und zunehmende Sicherheitsbedenken hinzu. Nachfolger wie Wayland versprechen, die Probleme anzugehen, höhere Sicherheit und neue Funktionen anzubieten. Und auch wenn bislang nicht alle Fähigkeiten von X11 nachgebildet wurden, setzt sich Wayland als neuer Standard in der Linux-Welt durch.
Entwickler kündigen den Schritt an und beantworten mögliche Fragen
Well folks, it’s the beginning of a new era: after nearly three decades of KDE desktop environments running on X11, the future KDE Plasma 6.8 release will be Wayland-exclusive!
Mit KDE Plasma 6.8 vollziehen die Entwickler der Desktopumgebung einen harten Schritt und schneiden die alten Bindungen an X11 als Display-Server ab. Fortan wird sich die Entwicklung auf Wayland fokussieren, wobei im Rahmen von Bug-Fixes für Plasma 6.7 die Unterstützung bis Anfang 2027 für X11 gegeben sein wird.
Für Nutzer, die auf X11 angewiesen sind, bieten LTS-Distributionen wie AlmaLinux noch Unterstützung für KDE mit X11 bis 2032.
Anwendungen, die X11 erfordern, werden über Xwayland dargestellt. Auch gibt es derzeit keine Pläne, die X11-Fähigkeiten von anderen KDE-Anwendungen zu entfernen. Die Änderungen beziehen sich rein auf die Desktopumgebung.
Gaming und Nvidia
Auf die Frage nach dem Gaming, können die Entwickler eine klare Antwort liefern: Wer unter Linux spielt, fährt mit Wayland mittlerweile besser. Funktionen wie HDR, aber auch FreeSync – insbesondere in Multi-Monitor-Setups – funktionieren mit dem modernen Display-Server bedeutend besser.
Auch für Nvidia-Nutzer hat sich die Situation gewandelt. Gerade Nvidia-Grafikkarten waren aufgrund des proprietären Vorgehens des GeForce-Konzerns ein Grund für die stagnierende Verbreitung von Wayland.
Entscheidung soll die Zukunft des Desktops sichern
Durch die Konzentration auf nur noch einen Display-Server soll mehr Zeit in Stabilitäts- und Funktionserweiterung des freien Plasma-Desktops fließen. Neuerungen sollen schneller umgesetzt werden können, ohne Altlasten mitnehmen zu müssen.
Aktuell ist KDE Plasma 6.5. Bis zum Release der Version 6.8 wird entsprechend noch Zeit vergehen.