Künstliche Intelligenz

KI-Musik: Wenn Algorithmen den Hit des Sommers komponieren


Eigentlich sollte man schon beim Blick auf den Output dieser Band stutzig werden: Drei Alben innerhalb von sechs Wochen zu veröffentlichen, zeugt von immensem Eifer und einem Kreativitätsschub. Der zweite Punkt, der eine Augenbraue nach oben zucken lassen sollte, ist die Optik der Cover: Wüstenlandschaften, wie mit Sepia-Filter in goldenes Licht getaucht, ein großes Auge schwebend über einem antik aussehenden Torbogen – die Szenerie könnte einem Salvador-Dalí-Gemälde entsprungen sein. Die drei Cover sind nicht identisch, aber die Künstlerinnen und Künstler müssten sich schon die Frage nach mangelndem Einfallsreichtum gefallen lassen.

Die Rede ist von The Velvet Sundown. Die „Band“ sorgte in diesem Sommer für Aufsehen. Musikalisch angesiedelt etwa im Folk-Rock der 1970er Jahre, irgendwo zwischen Americas A Horse With No Name und der Woodstock-Version der Band Matthew Southern Comfort – entspannte Hintergrundmusik für lange Autofahrten beispielsweise. Das gefiel zahlreichen Spotify-Hörerinnen und Hörern, und so sammelte The Velvet Sundown rund eine Million Plays pro Monat ein.

Dann kam das große Erwachen: Hinter der Band steckten nicht die vier verträumt dreinblickenden jungen Männer in ihren ockerfarbenen Shirts, sondern pure Algorithmen. Die Musik und auch die Visuals – alles KI-generiert. Das wird erst publik, als die Bandbiografie auf Spotify nach dem ersten Erfolg geändert wird. Dort heißt es schließlich: „The Velvet Sundown ist ein synthetisches Musikprojekt, das unter menschlicher Kreativ-Leitung steht und mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz komponiert, vertont und visualisiert wird. Das ist kein Trick – es ist ein Spiegel.“


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KI-Musik: Wenn Algorithmen den Hit des Sommers komponieren“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen