Künstliche Intelligenz
Kodaks Hin- und Her und McCartneys Beatles-Fotos – Fotonews der Woche 33/2025
Das Titelbild dieser Kolumne entstand nicht am derzeitigen Gewitter-Wochenende, sondern zwei Wochen zuvor, als man in Deutschland überwiegend über Hitze von mehr als 30 Grad stöhnte. Auf dem Wacken Open Air, WOA, in Schleswig-Holstein, dem wichtigsten Heavy-Metal-Festival der Welt, kann man sich jedoch kaum auf stabile Wetterlagen verlassen. Und da wir in der vorherigen Ausgabe der Fotonews schon über Wetterfestigkeit von Kameras schrieben, ist das Foto ein kleines Indiz: Moderne Kameras halten oft mehr aus, als man vielleicht glaubt.
Es entstand mit einer gepflegten Nikon D750 mit Tamrons G2-Version des 70-200mm-Zooms mit f/2.8, also auch noch einer Third-Party-Linse, denen manche Menschen ja immer noch nicht trauen. Gut eine halbe Stunde stand der Autor damit im Starkregen vor und während des Konzerts von „Saltation Mortis“. Die Show musste unbedingt abgelichtet werden, weil die deutschen Mittelalter-Rocker ihr 25-jähriges Jubiläum mit allerlei Bombast feierten. Nach Abtrocknen mittels Handtuch und einer Nacht im Auto, aufgehängt am Kameragurt, waren Kamera und Objektiv wieder trocken. Sie funktionieren seitdem, wie schon im Wolkenbruch, völlig fehlerfrei.
Auch Profis trauen Wetterfestigkeit oft nicht
Das ist eigentlich zu erwarten, weil Nikon und Tamron die Geräte als wetterfest bezeichnen. Dass viele Fotografen sich auf diese Angaben nicht verlassen, zeigt ein Blick auf die improvisierten Regenhüllen, manche stammen aus abgeschnittenen Ärmeln von dünnen Plastikponchos. Darunter stecken durchaus auch Pro-Bodies wie Sonys Alphas, die dem Regen auch ohne Hülle trotzen sollten. Mehr zu den Bedingungen der Festival-Fotografie, und was dabei warum herauskommt, findet sich demnächst in weiteren Artikeln bei c’t Fotografie.
Kodak will weitermachen
Abseits von solchen Experimenten, die natürlich immer auf eigene Gefahr stattfinden, gab es diese Woche auch einige Verwirrung um Kodak. Die Quellen sind im Anschluss verlinkt, ganz durchsichtig ist die Situation nämlich immer noch nicht. Zuerst meinte Kodak nämlich in einer Pflichtmitteilung (8K-Form, PDF) an die US-Börsenaufsicht, seine Zukunft sei wegen hoher Schulden ungewiss. Das verstanden manche Medien – völlig zurecht – als Warnung vor einer drohenden Pleite.
Kurz darauf ruderte Kodak zurück, und meinte, es gäbe „irreführende Medienberichte“. Das steht aber nicht in einem Börsendokument, sondern nur auf der eigenen Webseite. Immerhin: Die Zahl, die Vertrauen schaffen soll, wird auch genannt: Im letzten Geschäftsquartal hat man aus den eigenen Barreserven nur 3 Millionen US-Dollar ausgegeben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Angesichts von 477 Millionen Schulden erscheint das wirklich gering. Und auch seinen Pensionsfonds will Kodak erst antasten, nachdem die Verpflichtungen daraus erfüllt sind. Darum drehten sich viele der Spekulationen. Wie es zu all dem kam, hat Petapixel zwar nicht chronologisch, aber klar aufgeschrieben.
Canon produziert abgekündigte PowerShots doch weiter
Klarheit herrscht nun auch zur Zukunft von zwei beliebten Kompaktkameras von Canon. Wie an dieser Stelle schon mehrfach berichtet, erleben trotz der Konkurrenz durch Smartphones, die kleinen Knipsen ein Revival. Folglich nimmt Canon für die PowerShot G7 X Mark III und PowerShot SX740 HS wieder Bestellungen durch Wiederverkäufer entgegen. Dies erklärt eine Supportmitteilung auf der japanischen Webseite des Unternehmens. Beide ohnehin schon schlecht lieferbare Kameras – die Mark III kam vor sechs Jahren auf den Markt – waren im Mai als „nicht mehr lieferbar“ bezeichnet worden. Offenbar hat Canon da, um eine Floskel zu bemühen, „auf den Markt gehört“.
Paul McCartneys Beatlemania-Ausstellung auf Tour
Sowas hat ein Beatle nicht nötig. Man darf Paul McCartney, einem der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten, durchaus unterstellen, dass er schon seit Jahrzehnten nur noch aus eigenem Antrieb, und nicht ökonomischer Notwendigkeit handelt. Oder: Wenn man als Künstler alles erreicht hat, kann man sich erst recht befreit dem widmen, wozu man wirklich Lust hat. Und nach über sechzig Jahren zeigt McCartney nun, was er Ende 1963 und Anfang 1964 so fotografiert hat. In diesen drei Monaten, von Dezember bis Februar, brachten es die Beatles von Club-Auftritten in Nordengland bis zur Ed-Sullivan-Show im US-Fernsehen. Grundlage war das zweite Studioalbum „With the Beatles“, das ein weltweiter Hit wurde.
Kurz davor war das entstanden, das Medien ab 1963 als „Beatlemania“ bezeichneten. Heute würde man das wohl „Hype“ nennen.Wie Paul McCartney es noch schaffte, bei hunderten von Terminen, Live-Auftritten, und immer gute Laune verbreiten müssend, noch teilweise anspruchsvoll zu fotografieren, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Immerhin kann man einen Teil der Bilder nun online sehen. In Form einer Ausstellung wurden sie schon 2023 in Großbritannien in der „National Portrait Gallery“ präsentiert, jetzt sind sie in offenbar erweiterter Form von knapp 300 Fotos in den USA zu sehen.
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Noch bis zum 5. Oktober 2025 ist die Ausstellung im „Fine Arts Museum“ von San Francisco zu Gast. Ab dem 6. November 2025 findet sie in der selbsternannten Musik-Hauptstadt der USA, Nashville, im „First Art Museum“ statt. Warum das alles in einer Foto-Kolumne steht? Die beiden vorigen Links waren, ob der Fotos von McCartney mit und über die Beatles, als Zeitdokument aus erster Hand unsere Empfehlung für einen Long Read zum Sonntagabend.
(nie)
Künstliche Intelligenz
Angeblich wegen Meta: Apple will jetzt gleich eine Display-Brille bauen
Die in der Gerüchteküche kursierende „Vision Air“ als leichtere und billigere Variante der Vision Pro, geplant für 2027, wird nun angeblich doch nicht kommen. Apple soll, womöglich in Reaktion auf Metas Ray-Ban Display mit ihrem integrierten Bildschirm auf der rechten Seite, nun doch gleich eine smarte Brille mit Display verfolgen.
Ressourcen umverteilt
Das meldet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Laut Bericht hat Apple das Projekt zunächst pausiert, um Ressourcen für ein „dringlicheres Vorhaben“ freizuschaufeln. Zwar arbeitet Apple schon seit vielen Jahren an Augmented-Reality-Geräten in Brillenform – die Vision Pro gilt angeblich nur als Zwischenschritt. Doch kommt der Konzern offenbar nur langsam voran. Zwischenzeitlich hieß es, Apple plane Smart Glasses ohne Display nur mit Lautsprecher und Sprachbedienung, wie man sie von den regulären Meta Ray-Bans (und mittlerweile auch Oakleys) kennt. Es ist denkbar, dass diese zuvor auch noch kommen. Insgesamt liegt Apple aber hinter Meta, das die Ray-Ban Display zeitnah in den Handel bringen will.
Das nun zunächst pausierte Projekt für die „Vision Air“ heißt intern N100. Das Gerät sollte angeblich halb so schwer und halb so teuer wie die Vision Pro werden. Vergangene Woche verkündete das Unternehmen jedoch intern, dass es Personen aus dem Projekt abziehen und die Arbeit an einer Brille beschleunigen wolle. Angeblich sind mindestens zwei Varianten geplant. „N50“ ist ein Modell ohne Display, das nächstes Jahr gezeigt werden und 2027 auf den Markt kommen soll, schreibt Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Parallel dazu soll eine Brille mit Bildschirm kommen, die anfangs für 2028 geplant war, nun aber früher erscheinen soll. Wie stark diese der Vorstellung „echter“ AR-Brillen entspricht, bleibt abzuwarten. Diese bräuchten zwei Bildschirme in beiden Gläsern.
Siri zur Hilfe
Egal ob mit oder ohne Display: Apples Brillen sollen „stark“ auf Interaktionen per Sprache und KI setzen – zwei Bereiche, in denen Apple als hinter der Konkurrenz zurückliegend gilt. Derzeit wird an einer neuen Variante der Sprachassistentin Siri gebastelt, die bereits verschoben worden war. Dieses System soll die Grundlage für weitere Geräte wie Brillen, Kameras, Lautsprecher und smarte Displays legen. Die Apple-Brille soll einen Spezialchip enthalten, Musik über Lautsprecher wiedergeben und eine Kamera mitbringen.
Apple soll stets geplant haben, auf die Vision Pro ein kompakteres und leichteres Modell folgen zu lassen, doch das Projekt wurde zugunsten eines größeren Umbaus gestrichen. Nun ist auch die „Vision Air“ zunächst zurückgestellt. Auch mit dem Mac verbundene Smart Glasses, intern „N107“ genannt, soll es nicht geben. Was jedoch noch kommt, ist eine Vision Pro 2: Diese wurde kürzlich in einer Datenbank der US-Behörde FCC geleakt. Sie soll über einen M4- oder M5-Chip verfügen sowie ein etwas bequemeres Kopfband. Beim hohen Preis (4000 Euro mindestens bei der Vision Pro) wird sich wohl wenig ändern.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
enterJS: Letzter Aufruf für Web Security Day – und Vorschläge für 2026 gesucht
Sichere Webanwendungen entwickeln: Der enterJS Web Security Day bietet Web Developern am 9. Oktober 2025 aktuelles Know-how aus Expertenhand. Zielgruppe sind JavaScript-, Frontend- und Backend-Entwicklerinnen und -Entwickler sowie DevOps Engineers.
Auch haben die enterJS-Veranstalter den Call for Proposals für die enterJS 2026 am 16. und 17. Juni in Mannheim gestartet: Interessierte – insbesondere auch Newcomer und Angehörige unterrepräsentierter Gruppen in der Tech-Welt – sind dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für Vorträge und Workshops einzureichen.
Security-Vorträge zu OWASP Top Ten, KI und mehr
Das Programm der Online-Konferenz enterJS Web Security Day besteht aus sechs 45-minütigen Vorträgen. Darin behandeln die Sicherheitsexpertinnen und -experten Christian Wenz, Nico Orschel, Roland Guijt, Clemens Hübner, Martina Kraus und Mario Heiderich aktuelle Themen aus dem Bereich der Web Security: Welche Vorteile bringen Passkeys für Developer, wie kann man seine Anwendung vor KI-basierten Angriffen schützen und was gibt es Neues in den OWASP Top Ten 2025? Auf die dunkle Seite von HTML – Mutation XSS, kurz mXSS – wird ebenso ein Blick geworfen wie auf sichere Single-Page-Anwendungen mit OAuth2 und OpenID Connect.
Auszug aus dem Programm:
Christian Wenz
Praxis-Workshop am 7. Oktober
Darüber hinaus bietet Christian Wenz am 7. Oktober den ganztägigen Online-Workshop „Web Security in der Praxis: Gefahren erkennen und abwehren“ an. Von 9 bis 16 Uhr vermittelt der Softwarearchitekt, Berater und Autor mit Schwerpunkt Cybersicherheit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie sie die wichtigsten Sicherheitsrisiken aufspüren und ihre Webanwendungen schützen können.
Tickets für Kurzentschlossene
Ein Tagesticket für den enterJS Web Security Day kostet 249 Euro (alle Preise zzgl. 19 % MwSt.), bei Buchungen ab drei Personen berechnet der Online-Ticketshop automatisch einen Gruppenrabatt von mindestens 10 Prozent. Der Eintages-Workshop lässt sich für 549 Euro buchen – gemeinsam mit dem Konferenztag oder unabhängig davon.
Weitere Informationen bietet die Konferenz-Website. Der Web Security Day ist auch auf LinkedIn vertreten, der Hashtag lautet #ejs25.
enterJS in Mannheim 2026: Call for Proposals eröffnet
Bis Mittwoch, 12. November 2025, suchen die enterJS-Veranstalter iX und dpunkt.verlag nach spannenden Vorträgen und Workshops für ein buntes Programm auch im nächsten Jahr. Die enterJS 2026 wird am 16. und 17. Juni in der Manufaktur in Mannheim stattfinden, der 15. Juni ist ganztägigen Workshops vorbehalten. Die Vorträge der enterJS haben eine Länge von 45 Minuten und können auf Deutsch oder Englisch gehalten werden.
Über die Auswahl entscheidet der Programmbeirat in einem teilanonymisierten Prozess, und freut sich dabei insbesondere auch über Einreichungen von Newcomern. Wer einen Blick auf das diesjährige Konferenzprogramm werfen will, findet es auf der enterJS-Website – ebenso wie auch die Vorjahresprogramme und Eindrücke der vergangenen Konferenzen.
Die gesuchten Themenbereiche umfassen:
- JavaScript und TypeScript Deep Dives
- Frameworks, Tools und Bibliotheken
- Sicherheit, Testing und Codequalität
- UI/UX
- Performance
- Softwarearchitektur
- Erfahrungsberichte
- Trends und neue Technologien in der Webentwicklung
Angenommene Speaker erhalten freien Eintritt zu beiden Konferenztagen inklusive Verpflegung, eine Rückerstattung für die An- und Abfahrt (entsprechend einem Bahnticket zweiter Klasse) sowie eine Pauschale für notwendige Übernachtungen. Workshop-Trainer erhalten darüber hinaus ein Trainer-Honorar.
Einreichungen sind über das Call-for-Proposals-Formular möglich. Ein Abstract sollte etwa 400 bis 700 Zeichen umfassen und das Vortrags- oder Workshopthema präzise darstellen. Wer im Vorfeld Fragen zur Einreichung hat, kann die Veranstalter per E-Mail kontaktieren.
Ticketbuchungen für die enterJS 2026 sind ebenfalls schon über den Ticketshop möglich: Vor der Bekanntgabe des Programms, voraussichtlich Ende Januar 2026, sind besonders günstige Blind-Bird-Tickets zum Preis von 899 Euro pro Person verfügbar, danach für 969 Euro.
(mai)
Künstliche Intelligenz
Wie Sie Windows 10 ein weiteres Jahr Updates verschaffen
Als Windows 7 vor mehr als fünf Jahren aus dem Support fiel, war Microsoft vollkommen klar, dass es hier und dort auch nach seinem Supportende ein wichtiges Betriebssystem bleibt. Damals betraf das vor allem Geschäfts- und Behördenkunden, die bestimmte Rechner nicht auf Windows 10 umstellen konnten, weil eine wichtige Hard- oder Software darauf nicht mehr lief oder vom Anbieter noch nicht dafür validiert wurde. Auch beim Supportende von Windows 10 ist die Idee also naheliegend, Firmen gegen Geld für bis zu drei Jahre weiterhin Updates zu liefern – nicht aus Großherzigkeit, sondern weil es Gewinn bringt.
Für Geschäftskunden haben ESU-Updates happige Preise: Wie schon bei Windows 7 kostet das erste Jahr rund 60 Euro, und dieser Preis verdoppelt sich jeweils für die beiden Folgejahre auf 120 und 240 Euro. Windows 10 drei Jahre länger mit Updates zu versorgen, kostet Firmenkunden also insgesamt über 400 Euro – pro Gerät, nicht pro Firma. Diesmal legt Microsoft das ESU-Programm aber nicht nur für Geschäftskunden auf, sondern auch für Endverbraucher, und um dieses Angebot geht es in diesem Artikel.
- Die Updateverlängerung ESU (Extended Security Updates) gibts bei Windows 10 auch für Privatkunden.
- ESU-Updates erfordern die regelmäßige Anmeldung an Windows mit einem Microsoft-Konto oder die Bezahlung von rund 30 Euro.
- Die früher geplante Option, ESU mit Rewards-Punkten oder mit persönlichen Daten zu bezahlen, hat Microsoft fallen gelassen.
Das ESU-Programm für Privatleute ist auf ein Jahr begrenzt und der Preis ist moderater. Tatsächlich haben Nutzer in Europa zwei Optionen, um die Updateverlängerung zu bezahlen – dazu gleich mehr. Beide haben gemeinsam, dass sie das Vorhandensein eines Microsoft-Kontos voraussetzen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wie Sie Windows 10 ein weiteres Jahr Updates verschaffen“.
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