Künstliche Intelligenz
Künftiger EnBW-Chef: „Kritik an E-Autos oft zu emotional“
Unterschiedliche Tarife fürs Laden von Elektrofahrzeugen sind für den künftigen Chef der E-Mobilitäts-Sparte beim Karlsruher Energiekonzern EnBW unausweichlich. Nur so könnten Verbraucher für sie passende Bezahlmodelle finden. Die einen laden viel zu Hause, andere eher an öffentlichen Ladepunkten, argumentiert Martin Roemheld. Der 52-Jährige tritt sein Amt zum Jahreswechsel an. Zuvor war er unter anderem Produktleiter beim Ladeanbieter BP Pulse und Head of E-Mobility Services bei VW.
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„Laden nicht vergleichbar mit tanken“
Laden und Tanken ist aus Sicht von Roemheld nicht vergleichbar „In der Tankwelt war das einfacher: Da kann keiner zu Hause tanken“, räumte der Maschinenbauingenieur ein. Bei der E-Mobilität werde die Lade-Infrastruktur aber unterschiedlich genutzt, daher müssten auch unterschiedliche Tarife je nach den Bedürfnissen angeboten werden. Man dürfe auch nicht versuchen, vom Literpreis beim Benzin auf eine vergleichbare einheitliche Größe beim Laden zu kommen. „Die Vorstellung, ein Liter kostet für alle 1,50 Euro, greift nicht mehr“, sagte Roemheld. Hilfreich und sinnvoll wären aus seiner Sicht Vergleichsmöglichkeiten wie beim Telefonieren. „Da kann ja auch jeder schauen, was zum eigenen Bedarf am besten passt.“
In wenigen Minuten so viel Strom
Kritik an der E-Mobilität und den Kosten hält der Manager entgegen: „Die Debatte wird oft zu wenig rational und viel zu emotional geführt.“ Wichtig ist aus Roemhelds Sicht, dass E-Fahrzeuge inzwischen in wenigen Minuten so viel Strom laden können, dass sie relevante Reichweiten von einigen Hundert Kilometern bewerkstelligen. Auch sei die Infrastruktur inzwischen in Deutschland gut ausgebaut. „Die Stammtischparolen können wir abräumen.“
Häufig werde auch bemängelt, dass Elektromobilität für Menschen ohne heimische Lademöglichkeit unpraktisch sei. Die EnBW adressiere dieses Thema mit einem breiten Angebot an öffentlichen Schnellladepunkten. Dass er nun zum Marktführer in Deutschland beim Ladeangebot wechselt, begründete Roemheld mit dem Ansporn: „Diesen Vorsprung auch bei einem wachsenden Wettbewerb erfolgreich zu sichern, reizt mich ungemein.“ Der Markt sei groß genug für eine relevante Zahl an Wettbewerbern.
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(mfz)
Künstliche Intelligenz
Microsoft-Cloud-Security: Drei kostenlose Tools, die jeder Admin kennen sollte
Wer Microsofts Cloud verantwortungsvoll und sicher nutzen will, muss an den richtigen Stellschrauben drehen. Zum Glück gibt es professionelle, kostenlose Tools, die dabei helfen, diese zu finden und richtig zu justieren. Doch deren Bedienung ist nicht ganz trivial und erfordert Verständnis, wie Microsofts Cloud funktioniert und Angreifer die vorhandenen Schwachpunkte tatsächlich ausnutzen.
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Das heise security Webinar am 28. Januar 2026 hilft dabei; wer noch dieses Jahr bucht, spart mit dem Frühbuchertarif. Der Referent Tim Mittermeier stellt nicht nur ScubaGear, PurpleKnight und EntraFalcon vor. Es zeigt ganz konkret, wie man diese selbst nutzen kann, um oft ausgenutzte Schwachstellen aufzuspüren und die Sicherheit seines M365-Tenants zu verbessern. Auch und besonders dann, wenn man diesen noch parallel mit einem klassischen Active Directory im sogenannten Hybrid-Betrieb nutzt.
Relevant für die Praxis, 100 % unabhängig
Im Webinar geht es vor allem darum, reale Angriffe zu verhindern. Tim Mittermeier erläutert dazu typische Angriffstechniken, um sich Zugriff auf Cloud-Infrastrukturen zu verschaffen und Privilegien zu erhöhen. Darauf aufbauend erklärt er mit praktischen Beispielen, wie man solche Schwachstellen in Microsoft Entra ID und M365 mit den vorgestellten Werkzeugen gezielt aufspürt. Abschließend gibt er Tipps zur Härtung der Entra-Mandanten und M365-SaaS-Applikationen. Administratoren und Sicherheitsverantwortliche erhalten damit direkt umsetzbare Hilfestellung bei der sicheren Konfiguration ihres M365-Tenants.
Das Webinar dauert insgesamt etwa 3 Stunden und sieht dabei reichlich Zeit für Ihre Fragen und natürlich die Antworten darauf vor. Es richtet sich an alle, die Microsoft 365 in Unternehmen oder Behörden einsetzen und dabei auch für dessen Sicherheit und Compliance verantwortlich sind. Die Teilnahme kostet 195 Euro; wer bis zum 31. Dezember bucht, bekommt es noch zum Frühbuchertarif von 175 Euro. Mitglieder von heise security PRO können natürlich kostenlos daran teilnehmen und dieses und viele weitere heise-security-Webinare jederzeit in der exklusiven PRO-Mediathek abrufen.
Das PRO-Abo gibt es übrigens auch nur noch bis zum 31. Dezember zum reduzierten Jubiläums-Preis von 995 Euro. Das enthält neben den Webinaren auch ein Tour-Ticket, den wöchentlichen, exklusiven Security-PRO-Newsletter und vieles mehr. Genaueres zu heise security PRO erfahren Sie hier:
(ju)
Künstliche Intelligenz
VW ID. Polo Technik erklärt: Ein Baukasten für die Kleinen
Volkswagen hat die technischen Daten des ID. Polo veröffentlicht und gibt so auch wesentliche Details des ID. Cross, des Cupra Raval sowie des Skoda Epiq bekannt. Alle basieren auf dem MEB+, dem weiterentwickelten Modularen Elektrifizierungsbaukasten des Konzerns. Der ID. Polo geht Ende April 2026 in den Verkauf. Was kann er?
Anders als die bisherigen MEB-Elektroautos bekommt die Kleinwagenfamilie einen Frontantrieb. Die Einstiegsversion des VW ID. Polo soll „unter 25.000 Euro“ kosten. Für diesen Preis gibt es eine Traktionsbatterie mit 37 kWh verfügbarem Energieinhalt. Die Reichweite gibt VW mit etwa 300 km im gesetzlichen Messverfahren WLTP an.

Bei den Außenmaßen ist der ID. Polo nahezu identisch mit dem Polo VI, der mit Verbrennungsmotoren seit 2017 gebaut wird und vorerst parallel angeboten wird.
(Bild: VW)
23 Minuten Ladezeit
Alternativ und gegen Aufpreis hat der ID. Polo 52 kWh Netto-Energieinhalt. Hier reklamiert Volkswagen eine vorläufige Normreichweite von 450 km. Die maximale Ladeleistung liegt bei 130 kW, und für den Standardhub von zehn auf 80 Prozent vergehen 23 Minuten. Zum Vergleich: In der Basisvariante ist bei 90 kW Schluss, und es werden 27 Minuten benötigt. Diese Werte beziehen sich natürlich auf das Laden an einer DC-Säule. Zu Hause an der Wallbox mit Wechselstrom sind 11 kW serienmäßig. Die gemeinsame Ladebuchse für beides ist vorne rechts montiert.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „VW ID. Polo Technik erklärt: Ein Baukasten für die Kleinen“.
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Künstliche Intelligenz
Gartner-Prognosen: KI macht denkfaul und schafft neue Abhängigkeiten
Einen ganzen Strauß an Prognosen zur Künstlichen Intelligenz hat Gartner auf seinem jüngsten Symposium in Barcelona vorgestellt. Gartner-Analyst Gene Alvarez unterstrich die Bedeutung der erwarteten Herausforderungen: „Die IT-Führungskräfte stehen vor einem entscheidenden Jahr, in dem sich gravierende Umbrüche, Innovationen und Risiken in beispielloser Geschwindigkeit ausbreiten werden.“
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In der zentralen Präsentation wurde an erster Stelle betont, dass bis 2027 „bei 75 Prozent aller Einstellungen Zertifizierungen und Tests zur KI-Kompetenz verlangt werden.“ Diese neuen Fähigkeiten zu erwerben sei Gartner-Analyst Leigh McMullen zufolge jedoch nicht so einfach, denn „die klassischen Bildungseinrichtungen hinken dem Bedarf deutlich hinterher“.
Die zweite Prognose basiert auf einer viel beachteten Studie von Microsoft: „KI macht Denkfaul!“, heißt es kurz und knapp. Gemeint ist damit, dass innerhalb des nächsten Jahres der Verfall kritischer Denkfähigkeiten aufgrund des Einsatzes von GenAI viele Unternehmen dazu veranlassen wird, „KI-freie“ Kompetenzbewertungen einzuführen. „Wenn wir KI wie einen Zauberer nutzen, kann es uns zehn Jahre zurückwerfen“, lautet die Warnung von Gartner.
Die neuen Abhängigkeiten
In der dritten Vorhersage ging es um die digitale Souveränität. Laut Gartner werden bis 2027 über ein Drittel aller Länder regionale KI-Plattformen mit proprietären Kontextdaten einsetzen. Das klingt nach nationaler Souveränität, läuft aber laut Gartner faktisch auf eine neue Abhängigkeit hinaus. „Wer die Kontextdaten kontrolliert, kontrolliert die Wertschöpfung“, ist das Fazit der Marktforscher.
Was die neuen KI-Agenten angeht, meint Gartner, dass bis 2028 80 Prozent aller kundenorientierten Prozesse von Multiagentensystemen ausgeführt werden. Die Begründung ist plausibel: Agentensysteme absorbieren Routine, und Routine ist der größte Kosten- und Frustrationsblock. Und so wird der Einsatz von KI-Agenten rasant zunehmen. „2028 werden 90 Prozent aller B2B-Käufe über KI-Agenten abgewickelt“, so die bemerkenswerte Prognose. Das bedeutet: Produkte müssen maschinenlesbar werden, sonst existieren sie für die KI-Agenten nicht.
Todesfälle werden Haftungsfälle
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Dass KI auch gefährlich sein kann, ist bekannt. Gartner prognostiziert, dass bis 2028 mehr als 2.000 Klagen wegen Tod durch KI aufkommen werden. Der Grund: „Viele autonome Systeme, die ohne robuste Sicherheitslogik handeln, erzeugen zwangsläufig Haftungsfälle.“ Die häufig fehlende Transparenz ist also keine philosophische Frage mehr, sondern fällt in die Kategorie Forensik und Schadenregulierung.
Eine besonders steile These lautet: „Bis 2030 werden 20 Prozent aller Geld-Transaktionen programmierbar sein.“ Das bedeutet: Geld transportiert auch Regeln und Vorgaben und damit werden Geld-Transaktionen kontextsensitiv und die KI-Agenten erhalten eine wirtschaftliche Handlungsmacht.
Die nächste Prognose besagt, dass bis 2027 die Kosten-Nutzen-Lücke bei prozessorientierten Dienstleistungsverträgen durch die Neuentwicklung von KI-Agenten um mindestens 50 Prozent reduziert werden kann. Schon jetzt erkennen KI-Agenten implizites Wissen, was zu neuen Assets führt. Beispielsweise eine kontinuierliche, innovationsbasierte Preisgestaltung.
Eine deutliche Warnung betrifft die vielen Compliance-Aktivitäten: „Bis 2027 werden fragmentierte KI-Regulierungen die Hälfte der Weltwirtschaft betreffen und fünf Milliarden Dollar an Kosten verursachen.“ Die Prognose basiert darauf, dass es bereits weltweit rund 1.000 KI-Gesetzesinitiativen gibt, ohne dass eine einheitliche KI-Definition besteht. Damit wird KI-Governance zum Lotteriespiel.
Viele Prognosen erschweren die Übersicht
Parallel dazu gab es weitere Prognosen, beispielsweise für die Software-Entwicklung. In der Meldung „Software Engineering Trends“ schrieb Gartner im Sommer: „KI-native Softwareentwicklung ist inzwischen Standard, LLM-basierte Anwendungen sowie Multiagentensysteme sind unverzichtbar“. In Barcelona wurde diese Aussage dann weiter gestützt: „Entwickler müssen ihre Basiswerkzeuge, Delivery Pipelines und Qualitätsmetriken vollständig auf KI ausrichten“. Ein weiteres Prognose-Instrument ist das „Emerging Technology Adoption Radar“. Es ordnete mehr als 100 Technologien entlang von Zeithorizonten zwischen einem und acht Jahren ein. Dort finden sich Trends, die es selten in die Headlines schaffen, wie Desinformation-Security, Digital Twin von Organisationen, Quantum-KI oder Homomorphic Encryption. Interessant war der Hinweis, dass der Kern der technologischen Verschiebung nicht die Funktionalität ist, sondern das Vertrauen.
Eine weitere Präsentation trug den Titel „Top Strategic Technology Trends“. Dazu gehören laut Gartner KI-native Entwicklungs-Plattformen, KI-Supercomputer, Multiagenten-Systeme, Domain-spezifische Modelle, proaktive Cybersecurity und Geopatriation als neue Einschränkung. Insgesamt gab es bei Gartner so viele Prognosen, dass praktisch kein Buzzword unberücksichtigt blieb. Nötig wäre eine abgestimmte Einordnung der einzelnen Trends und ein begründetes Gesamt-Ranking. Positiv ist zu vermerken, dass Gartner trotz des unbestreitbaren Potenzials von KI eine unterschwellig kritische Einstellung einnimmt. Immer wieder gab es Hinweise auf Neo-Luddite-Bewegungen, nationale KI-Verbote und eine mögliche gesellschaftliche Gegenreaktion auf KI durch Überwachung und Kontrollverlust.
Übertrieben und doch an den drängenden Fragen entlang
Die Gartner-Prognosen übertreiben – wie immer – aber sie verlaufen entlang einer realen tektonischen Verschiebung, die durch KI ausgelöst wurde. Nicht die genannten Jahreszahlen sind entscheidend, sondern die Richtungen: KI-Agenten reorganisieren die Wertschöpfung, Regulierungen fragmentieren Märkte, Daten werden geopolitisch und Produktivitätswerkzeuge stehen vor einem Generationswechsel. Die offenen Fragen betreffen die Governance, Skills und Politik. Für die IT-Beschäftigten wird es wichtig sein, ob sich die Prognose eines hundertprozentigen KI-Einsatzes bei all ihren Arbeiten als technologische Notwendigkeit oder als ein Marketing-Gag entpuppt.
(fo)
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