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Lego Avengers Tower für unglaubliche 42 Euro – Was steckt dahinter?
Lego ist nicht gerade als günstiges Hobby bekannt. Glücklicherweise ist die UVP oftmals nicht von Belang. Denn die Sets sind regelmäßig im Rahmen größerer Rabattaktionen günstiger erhältlich. Aktuell sollen Preisnachlässe von bis zu 90 Prozent möglich sein. Doch diese entpuppen sich als Kostenfalle.
Der dänische Spielwarenkonzern Lego hat es geschafft, sich nicht nur in der digitalen Welt zu behaupten, sondern auch sein analoges Geschäft massiv auszubauen. Die Kehrseite: Die beliebten Baukästen legen inzwischen beachtliche Summen auf die Preiswaage. Umso verlockender erscheinen Rabattaktionen. Doch genau diese Schnäppchenangebote können gefährlich sein.
Lego-Sets stark reduziert – angeblich
Wer derzeit online nach Lego-Produkten sucht, könnte auf Webseiten stoßen, die spektakuläre Rabatte versprechen. So wird etwa der Avengers Tower, der im offiziellen Lego-Shop 499,99 Euro kostet, plötzlich für nur 42,24 Euro angeboten. Auch der Mercedes-AMG F1 W14 E Performance wird angeblich für 41,48 Euro verkauft – statt regulär 219,99 Euro. Die Erklärung für diese extremen Preise: Es handelt sich nicht um echte Angebote, sondern um eine Betrugsmasche mittels Fake-Shops.
Das Portal Watchlist Internet, das sich mit Cyberkriminalität befasst, warnt aktuell eindringlich vor gefälschten Lego-Shops. Diese sind oft täuschend echt gestaltet und tauchen gezielt in Google-Suchergebnissen oder in sozialen Netzwerken auf. Eine der betrügerischen Seiten heißt „afreshcraftz.com“. Die Masche: Mit unglaublichen Rabatten werden Kunden gelockt, das Produkt wird jedoch nie geliefert. Stattdessen verlieren Käufer ihr Geld und stehen leer dar.
So erkennt Ihr gefälschte Shops
Einen ersten Hinweis auf einen unseriösen Anbieter offenbart die Webadresse. So unterscheidet sich die Domain „afreshcraftz.com“ etwa deutlich von der offiziellen Lego-Seite „lego.com“. Fehlt auf der Seite zudem das Impressum – was auf deutschen Seiten Pflicht ist – sollte das sofort stutzig machen. Auch die angebotenen Rabatte können ein Warnsignal sein, wenn sie schlichtweg zu gut wirken. Außerdem ist Skepsis geboten, wenn nur Vorkasse respektive Kreditkartenzahlung akzeptiert werden.
Zusätzliche Hinweise bieten Bewertungen und vermeintliche Zertifikate. Bei seriösen Shops führen letztere immer zu bekannten Plattformen wie Trusted Shops – sie sind also klickbar. Bei Fake-Seiten sind sie häufig nur als Bilddatei eingebunden. Auch die Rezensionen können verräterisch sein: Wenn bei einem Lego-Produkt plötzlich Kaffeemaschinen gelobt werden, kann etwas nicht stimmen. Und genau das ist aktuell der Fall.
Zwei einfache Tools gegen Betrugsversuche
- Die Verbraucherzentrale bietet mit dem Fake-Shop-Finder ein kostenloses Tool, das verdächtige Seiten identifizieren kann.
- Viele Antivirus-Programme erkennen betrügerische Seiten automatisch und blockieren sie direkt beim Aufruf.
Was, wenn die Bestellung schon raus ist?
Ist eine Bestellung bei einem Fake-Shop bereits erfolgt, sollte zunächst der Anbieter kontaktiert werden. Zwar ist eine Reaktion unwahrscheinlich, doch kann die Kontaktaufnahme im Streitfall als Nachweis für Banken oder Zahlungsdienste dienen. Denn es besteht die Chance, das Geld über den Zahlungsdienstleister zurückzuholen oder die Transaktion zu stoppen. Auch wenn die Erfolgsaussichten oft begrenzt sind, kann sich der Versuch lohnen. Zusätzlich sollte in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstattet werden.