Künstliche Intelligenz
Mähroboter ohne RTK und Lidar: Terramow V1000 im Test – erstaunlich gut
Der Terramow V1000 setzt nur auf drei Kameras – reicht das zur zuverlässigen Navigation? Unser Testbericht klärt auf.
Während die meisten Mähroboter auf RTK- (Real-Time-Kinematic) oder Lidar-Technologie setzen, navigiert der Terramow V1000 mit nur drei Kameras. Die Technik nennt der Hersteller Terra Vision 2.0, die in Verbindung mit KI eine zuverlässige Navigation ermöglichen soll. Dadurch spart man sich das Aufstellen einer zusätzlichen Antenne im Garten. Mit einer Mähfläche von bis zu 1000 m² und einer Schnittbreite von 20 cm liefert der Terramow V1000 jedenfalls gute Werte. Ob die Kameratechnik eine taugliche Alternative zu den üblichen Technologien ist, zeigt unser Test.
Lieferumfang und Aufbau
Neben dem Mähroboter selbst umfasst der Lieferumfang das Netzteil und die Ladestation. Diese ist zweigeteilt, wobei die Überdachung mit den beigelegten Werkzeugen und Schrauben manuell befestigt werden muss. Außerdem liegen Plastikschrauben für die Verankerung im Boden bei. Der Aufbauprozess ist dank zusätzlich beigelegter Anleitungen klar verständlich.
Inbetriebnahme mit Terramow-App
Der Terramow V1000 wird über die herstellereigene App „Terramow“ gesteuert. Dort ist zunächst die Registrierung eines Accounts notwendig, bevor die App schrittweise durch die Einrichtung des gewählten Geräts führt. Bei der Ersteinrichtung stand bereits eine neue Firmware zur Verfügung, die in etwa 20 Minuten installiert war.
Der Roboter wird beim Einrichten mit dem heimischen WLAN verbunden, alternativ kann auch eine SIM-Karte genutzt werden. Terramow spendiert hier gleich ein Datenpaket für ein Jahr, anschließend kann auch eine eigene SIM-Karte verwendet werden. Diese Funktion ist gerade für größere Gärten enorm praktisch.
Wie erfolgt die Kartierung und was gilt es zu beachten?
Die Kartierung erfolgt bei Terramow V1000 nur automatisch – eine manuelle Steuerung ist erst später möglich. Bei begrenzten Rasenflächen ist dies kein Problem und funktionierte in unserem Test zuverlässig. Bei offenen Rasenflächen muss der Bereich vorübergehend begrenzt werden. Zudem ist der Mähroboter etwas vorsichtig und hält sich von Engstellen und Schein-Hindernissen wie herabhängenden Blättern fern. An Rasenkanten fährt er sicher und nah heran und navigiert souverän. Ebene Steinflächen erkennt und umfährt der V1000.
Auch wenn die Karte bei der ersten Kartierung noch nicht alle Engstellen umfasst, ist das kein Problem. Der V1000 aktualisiert bei jedem Mähvorgang im Modus „Auto“ oder „Zone“ die Karte nach den aktuellen Begebenheiten. Somit werden Engstellen nach einigen Mähvorgängen doch noch in die Karte aufgenommen.
Im „Spot“-Modus können auch einmalig Rasenflächen gemäht werden, die nicht zur aktuellen Karte gehören. Beispielsweise kann man so auch problemlos den Rasen des Nachbarn mähen, sollte dieser im Urlaub sein.
Rasenflächen, die etwa durch eine Terrasse voneinander getrennt sind, können nachträglich in der Kartenbearbeitung durch einen Kanal verbunden werden. So kann die Station auch auf der Terrasse stehen und der Roboter durch eine vorgegebene Strecke zum Rasen geführt werden.
Bilder: Terramow V1000
Die Terramow-App erlaubt eine umfassende Konfiguration.
Die Terramow-App erlaubt eine umfassende Konfiguration.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Dank einer Integration kann man den Terramow V1000 auch in Home Assistant integrieren.
Wie exakt navigiert der Terramow V1000?
Der Terramow V1000 verfügt weder über eine RTK-Antenne noch über Lidar-Sensorik. Der Roboter vertraut allein auf die drei Kameras. Das KI-gestützte 3D-Kamerasystem ermöglicht eine zuverlässige Navigation durch jeden Garten – allerdings nur solange es draußen hell ist. Auch Schatten waren in unserem Test kein Problem für den Mähroboter. Allerdings vertraut der Mähroboter ausschließlich auf seine Kameras und hat keine zusätzliche Stoß-Erkennung. Dadurch ist er gerade bei herabhängenden Ästen und Blättern für unseren Geschmack zu vorsichtig. Die Hindernis-Erkennung kann zwar für ausgewählte Bereiche nachträglich angepasst werden, in unserem Fall hat dies jedoch keine Besserung gebracht. Auch die Hindernis-Empfindlichkeit kann seit dem letzten Update eingestellt werden und macht gerade für Engstellen einen sichtbaren Unterschied.
Wie gut mäht der Terramow V1000?
Der Terramow V1000 mäht präzise und zuverlässig. Vor dem Mähen wählt man zwischen fünf Modi aus: Auto, Zone, Rand, Box und Spot. Er fährt gerade Bahnen und liefert ein konstantes Schnittbild, trotz unebenem Untergrund. Die Bewegungs- sowie die Messer-Geschwindigkeit können in der App für jede Zone individuell eingestellt werden. Dabei gibt es drei Stufen: Fein respektive Eco, Standard und Schnell. Die Schnitthöhe kann man ebenfalls für jede Zone zwischen 25 und 75 mm einstellen. Auch die Mährichtung wird Zonen-spezifisch eingestellt und zwischen „Einzeln“, „Doppelt“ und „Automatisch Rotierend“ gewählt. Das Muster kann zudem frei gedreht werden. Für einen noch gleichmäßigeren Schnitt erlaubt die App zudem, den Abstand zwischen den einzelnen Mähwegen anzupassen.
Ohne Hindernisse im Weg mäht der Terramow V1000 auch souverän bis zur Rasenkante, sodass bauartbedingt nur etwa 9 cm Rasen am Rand stehen bleiben. Der Mähroboter lässt dabei kaum Freiraum zwischen Gehäuse und Randbegrenzung. Sofern sinnvoll, kann der Abstand zur Rasen-Begrenzung weiter verringert – oder auch vergrößert – werden, indem man den Abstand zur Rasenfläche entsprechend anpasst. Diese Einstellung ist ebenfalls Zonen-spezifisch.
In unserem Test haben wir eine Schnitthöhe von 40 cm, 12 cm Abstand zwischen den Mähwegen und Bewegungs- und Messergeschwindigkeit im Modus „Standard“ gewählt. So mähen wir unsere Rasenfläche mit etwa 105 m² in 105 Minuten.
Dabei wird eine Akkukapazität von 42 % benötigt. Beim Ladestand von 58 % vergeht etwa eine Stunde, bis er wieder vollständig aufgeladen ist.
Sobald es dämmert, unterbricht der Mähroboter den aktuellen Auftrag und kehrt zur Ladestation zurück. Auch bei Regen stoppt er den Mähvorgang und setzt diesen zu einem späteren Zeitpunkt fort.
Welche Funktionen bietet die App?
Die Terramow-App bietet viele nützliche Zusatzfeatures. Hierüber wird etwa die Sprache und Lautstärke des Roboters eingestellt. Zudem liefert die App eine Historie aller Mähvorgänge mit Dauer, Mähfläche und farblichen Markierungen der Bereiche auf der Karte. Der Mähroboter kann außerdem ferngesteuert werden, womit man den Garten auch in Abwesenheit überwachen kann. Durch die Kameratechnik kann man die Karte auch mit den aufgenommenen Umgebungsbildern füllen, wodurch das Einzeichnen von besonderen Mähzonen oder No-Go-Zonen erleichtert wird. Ein umfangreicher Zeitplan für regelmäßiges Mähen ist natürlich auch über die App möglich. Anhand der Betriebszeit erinnert die App daran, die Messer rechtzeitig zu wechseln.
Gibt es eine Integration für Home Assistant?
Erfreulicherweise gibt es für den Terramow V1000 eine Integration für Home Assistant. Dazu muss nur das Github-Repository TerraMowHA im Home Assistant Community Store als Integration importiert werden. Eine genaue Anleitung ist in Github als Readme hinterlegt. Die Integration erlaubt das Auslesen zahlreicher Datenpunkte sowie die vollständige Steuerung des Mähers. Die aktuelle Karte wird allerdings nicht an Home Assistant übermittelt.
Wie zuverlässig funktioniert die kamerabasierte Hindernis-Erkennung?
Die Hindernis-Erkennung des V1000 funktionierte in unserem Test tadellos, nur bei Engstellen und herabhängenden Blättern etwas zu vorsichtig. Im Garten gibt es zwei Halter für Schirme oder Wäschespinnen, die der Mäher souverän umfährt. Allgemein waren wir sehr zufrieden mit der Selbsteinschätzung des Mähers. Auch in engen Bereichen gelingt es diesem meist gut zu wenden oder er fährt auch mal einige Meter blind rückwärts – dabei verfährt er sich nur in Ausnahmefällen. In unserem Garten gibt es zum Rand einige Hügel, von denen sich der Terramow V1000 leider ziemlich weit weg hält – auch mit den bereits erwähnten Einstellungen zur Hindernis-Erkennung gibt es hier kaum Besserung. Lediglich an einer Stellte ist der Terramow-Mäher gleich zweimal gescheitert. Dort war ein starker Abfall der Rasenhöhe in einer Engstelle, dies konnten wir mithilfe einer No-Go-Zone lösen. Die Engstelle zwischen einem Beet und Holzstapel ist nur wenige Zentimeter breiter als der Mähroboter selbst und wurde in etwa 30 % der Mähvorgänge bezwungen.
Wie gut sind Ladestation und Mähroboter verarbeitet?
Sowohl die überdachte Ladestation als auch der Mähroboter selbst sind zum Großteil aus Kunststoff gefertigt. Der Unterstand wirkt zwar günstig, erfüllt aber seinen Zweck. In der Überdachung gibt es zudem eine Aussparung. Diese dient dazu, dass der Regen trotz des Unterstands am Sensor des Roboters erkannt werden kann. Die Verarbeitung des Roboters ist tadellos, aufgrund des Kunststoffs hat dieser bereits nach kurzer Zeit deutliche Gebrauchsspuren. Mähroboter und Station sind nach IPX6 staub- und wassergeschützt.
Preis: Was kostet der Terramow V1000?
Der Terramow V1000 kostet im Onlineshop des Herstellers 1200 Euro. Bei Amazon ist der Mäher aktuell ebenfalls für 1200 Euro erhältlich. Wer beim Anblick des Terramow V1000 an die Eufy-Modelle E15 oder E18 denkt, liegt vollkommen richtig. Denn die beiden Eufy-Varianten stammen aus der Entwicklung von Terramow, kosten aber etwas mehr.
Fazit
Der Terramow V1000 macht seinen Job enorm gut. Gerade große Flächen mäht er hervorragend und erkennt Hindernisse zuverlässig. Im Dunkeln kann er zwar nicht verwendet werden, durch Schatten wird die Navigation am Tag jedoch nicht beeinflusst. Damit ist er deutlich flexibler einsetzbar als RTK-Mäher, die etwa 20 Satelliten für eine gute Navigation benötigen. Eine Schwäche des Mähroboters sind jedoch Büsche und Blätter, die immer als Hindernisse erkannt und deshalb vollständig umfahren werden. Auch an Engstellen kann der V1000 mit der Konkurrenz mithalten und findet selbstständig wieder aus diesen heraus. Nur bei offenen Gärten ist bei der Kartierung eine Aufsicht und nachträglich die Abgrenzung mittels No-Go-Zonen erforderlich. Dank 4G-SIM kann der Mähroboter auch in großen Gärten mit schlechter WLAN-Adeckung problemlos eingesetzt werden.
Wir können den Terramow V1000 aufgrund seiner Zuverlässigkeit und einfachen Bedienbarkeit zum aktuellen Preis empfehlen – vergleichbare Modelle von Eufy, die auf dem V1000 basieren, sind deutlich teurer. Nur bei sehr verwinkelten Gärten kommt er vermutlich an seine Grenzen.
Künstliche Intelligenz
Kia K4: Der Ceed-Nachfolger „für alle, die noch nicht bereit fürs E-Auto sind“
Kia hat zuletzt mit den batterieelektrischen Modellen EV4, EV5 und PV5 von sich reden gemacht. Der neue Kia K4 fällt aus dieser Reihe komplett heraus: Er ist kein Elektroauto, ja noch nicht einmal als PHEV bestellbar. Seine bereits aus dem Vorgängermodell Kia Ceed (der noch als Crossover-Modell XCeed fortlebt) bekannten Ottomotoren können allenfalls mit Startergenerator und kleinem Akku bestellt werden. Diese sehr milde Hybridoption ist dann aber schon der maximal erhältliche elektrische Anteil. Ein Plug-in-Modell ist nicht angekündigt, und genügend Kundschaft für Modelle mit Verbrennungsmotoren scheint es zu geben, für Kia Europe soll der K4 „spannende Mobilität für alle zugänglich machen, indem wir Kunden unterstützen, die noch nicht bereit sind für vollelektrische Fahrzeuge.“ Zunächst wird Kia den K4 mit Fließheck anbieten, später auch als Kombi.
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Gewachsen
Im Vergleich zum Ceed wird der K4 mit seinen 4,44 Metern immerhin elf Zentimeter länger und verbreitert sich um fünf auf 185 Zentimeter. Mit dem so möglichen Radstand von 2,72 Meter dürften sich die Platzverhältnisse noch einmal deutlich verbessern. In den Kofferraum passen 438, bei umgelegter Rücksitzlehne bis zu 1217 Liter, beim Hybrid-K4 mit Akku unter dem Ladeboden sind es 110 Liter weniger, aber immer noch mehr als in einem VW Golf mit 305 und 1160 Litern. Der Kia Ceed bot bisher zuletzt 395 und 1291 Liter Kofferraum.

Kia
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Als Basismotorisierung ist der Ein-Liter-Dreizylinder mit 85 kW und handgeschaltetem Sechs-Gang-Getriebe im Programm, als Mildhybrid ist er mit Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich, das auch die einzige Getriebeoption mit dem 1,6-Liter-Vierzylinder mit 110 oder 132 kW ist. Beide Motorisierungen dürften sich nur in Details von denen im Kia Ceed unterscheiden, dessen Option auf einen Plug-in-Hybridantrieb (Test) bietet der Kia K4 zunächst aber nicht mehr.

Drei Ausstattungen
Der K4 soll Anfang 2026 nach Deutschland kommen. In der Grundausstattung als „Vision“ für 29.990 Euro unter anderem mit 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sitz- und Lenkradheizung. Das ist teurer, liegt aber nicht extrem über dem Preis für den Ceed, der zuletzt mindestens 27.390 Euro kostete. Für 35.890 Euro bietet Kia den K4 in der Ausstattung „Spirit“ mit elektrisch einstellbarem Fahrersitz, induktiver Lademöglichkeit fürs Smartphone und Sitzbezügen aus Kunstleder an.
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Die wie bei Kia üblich „GT-Line“ genannte, „sportlich“ herausgeputzte Vollausstattung bietet für 37.290 Euro unter anderem ein Sportlenkrad und schlüssellosen Zugang. Für alle Ausführungen gilt weiterhin die von Kia gewohnte Garantie von sieben Jahren oder 150.000 km.
Mehr über Autos von Kia
(fpi)
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Arduino Nesso N1: IoT-Board mit großer Funkvielfalt
Der Arduino Nesso N1 erweitert das Feld der IoT-Entwicklungsboards um ein Gerät, das mehrere Funkstandards vereint. Das Gerät entstand in Zusammenarbeit mit M5Stack und setzt auf den RISC-V-basierten ESP32-C6. Dieser verfügt über einen High- und einen Low-Performance-Prozessor. Ersterer kann mit bis zu 160 MHz takten und Letzterer mit 20 MHz. Dazu kommen 16 MByte Flash und 512 KByte SRAM. Besonders interessant ist die breite Funkunterstützung: Wi-Fi 6 für schnelle Datentransfers, Bluetooth 5.3 für die Nahbereichskommunikation, Thread für Mesh-Netzwerke und LoRaWAN für weitreichende Sensorstrecken. Auch Zigbee 3.0 ist an Bord.
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Zuhause und im Wald
Für die Praxis bedeutet das: Der Nesso N1 kann sowohl zuhause im Smarthome arbeiten, hat aber auch kein Problem damit, im Wald auf LoRaWAN angewiesen zu sein. Für Maker, die verschiedene Protokolle ausprobieren wollen oder ohnehin mehrere Ökosysteme parallel nutzen, eröffnet das neue Möglichkeiten. Der integrierte SX1262-Chip deckt LoRaWAN zwischen 850 und 960 MHz ab und erlaubt so Experimente im Langstreckenbereich. Ein eingebauter IR-Sender erweitert das Portfolio zusätzlich auf alte Geräte, die seit Jahren trotzig jede WLAN-Integration verweigern.
Zur Bedienung verfügt das Gerät über ein 1,14-Zoll-Touch-Display, zwei programmierbare Tasten und einen Power-/Reset-/Boot-Knopf. Dazu kommen ein RGB-LED-Indikator und ein kleiner Buzzer. Alles steckt in einem vormontierten Gehäuse, inklusive wiederaufladbarem Akku. Für Maker, die sonst erst einmal einen Nachmittag mit 3D-Fehldrucken verbringen, kann das durchaus ein angenehmer Perspektivwechsel sein. Dank USB-C und vorinstallierter Software ist das Board sofort einsatzbereit, egal ob man Arduino IDE, MicroPython oder UIFlow bevorzugt.
Ports für Erweiterungen
Für Erweiterungen stehen Grove- und Qwiic-Ports bereit, womit sich eine große Zahl kompatibler Sensoren anbinden lässt. Außerdem passt das Ökosystem zu Modulino-Nodes und den M5Stack-Hats. Wer also bereits Schubladen voller kleiner Steckmodule besitzt, kann direkt loslegen.
Mit seinen Abmessungen von 18 × 45 mm bleibt das Gerät kompakt. Erhältlich ist der Nesso N1 im Arduino-Shop für 47,58 Euro. Auf der Arduino-Doc-Seite findet man auch einen Schnellstart-Guide und Pinout-Infos.
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Wer mehr über die ESP32-Familie erfahren will, findet alle Informationen in unserem ESP-Kompass.
(das)
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Analyse zum Digitale-Souveränität-Gipfel: Open Source wird abgewatscht
Der französische Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzler Friedrich Merz, Digitalminister aus 23 EU-Staaten plus etwa 1000 weitere Teilnehmer: Sie alle kamen am Dienstag nach Berlin zum ersten „Gipfel zur europäischen digitalen Souveränität“, ausgerichtet von der deutschen und französischen Regierung. Eine große Bühne auch für Open-Source-Software wie Linux-Distributionen, LibreOffice, Nextcloud oder Collabora – so könnte man zumindest meinen.
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Schließlich lassen sich mit quelloffenen Anwendungen die Abhängigkeiten von Tech-Konzernen umgehend und spürbar reduzieren. Unter anderem Schleswig-Holstein oder der Internationale Strafgerichtshof machen das gerade vor. Doch tatsächlich wurden Open-Source-Anbieter auf dem Gipfel von der Politik stiefmütterlich behandelt, stellenweise sogar abgewatscht.
Ohrfeige für offene Software
Am deutlichsten ablesen lässt sich das an der von Österreich initiierten „Charta für Digitale Souveränität und Resilienz„, die auf dem Gipfel von allen EU-Staaten unterschrieben wurde. In dem Text heißt es: „Open-Source-Lösungen können eine wichtige Rolle bei der Stärkung der digitalen Souveränität spielen, sofern sie hohen Cybersicherheitsstandards entsprechen und, wo es angebracht ist, durch zuverlässige proprietäre Technologien ergänzt werden.“ Open Source wird damit als Technik abgestempelt, die typischerweise unsicher und unzuverlässig ist. Eine Ohrfeige.

Christian Wölbert recherchiert und schreibt vor allem über digitalpolitische Themen und verfolgt die Digitalisierung der Verwaltung. Außerdem beschäftigt er sich mit Verbraucherschutz- und Umweltthemen. Dabei ist er ständig auf der Suche nach neuen Rechercheansätzen und freut sich über Hinweise an cwo@ct.de oder via Threema (PA6ZC6RE).
Da passte es ins Bild, dass der deutsche Digitalminister Karsten Wildberger und die französische Delegation auf ihrem Rundgang übers Gipfelgelände keine Zeit fanden, den Pavillon der Open-Source-Branche zu betreten. Die Minister hatten sich zuvor unter anderem im Container von SAP und Mistral so ausführlich informiert, dass für die Vertreter von Open-Source-Firmen nur noch ein kurzer Handshake mit ein paar warmen Worten übrigblieb. Die Zeit drängte, die Delegationen eilten zur Pressekonferenz.
ZenDiS aus dem Programm geflogen
Bei einem deutsch-französischen „Gipfel zur europäischen digitalen Souveränität“ hätte man obendrein erwarten können, dass das deutsche „Zentrum für digitale Souveränität“ (ZenDiS) eine prominente Rolle spielt. Schließlich hat die Bundesregierung das ZenDiS selbst gegründet um, nun ja, die digitale Souveränität voranzutreiben, etwa mit openDesk. Obendrein arbeitet die staatliche GmbH – passend zum Gipfel – längst mit französischen und weiteren europäischen Partnern zusammen.
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Laut Aussagen aus Regierungskreisen tauchte das ZenDiS in Programmentwürfen durchaus auf. Im finalen Programm wurde es jedoch mit keiner Silbe erwähnt, kein Vertreter der Organisation durfte auf der Bühne sprechen. Dort war zwar Platz für SAP, Telekom, Bitkom, den Sparkassenverband und viele weitere, nicht jedoch für das ZenDiS.
Über die Vorteile von Open Source sprachen auf der Bühne somit nur wenige Stimmen. Adriana Groh von der Sovereign Tech Agency etwa betonte, Open Source sei „die Gewinnerstrategie“ und überlegen in Sachen Sicherheit, Interoperabilität sowie hinsichtlich niedriger Entwicklungskosten. „Keine Silo-Entwicklung kann bei dieser Geschwindigkeit mithalten.“
Ein bisschen Trost vom Kanzler
Ein wenig Trost für die Open-Source-Community spendete gegen Ende der Veranstaltung der Bundeskanzler. Er war es, der in seiner Rede die konkretesten Aussagen zu openDesk und zum ZenDiS formulierte: Man werde in der Bundesverwaltung in den nächsten drei Jahren „souveräne digitale Arbeitsplätze“ zur Verfügung stellen, sagte Merz. Komponenten von openDesk nutze man nicht nur im Robert-Koch-Institut und im Digitalministerium, sondern auch im Bundeskanzleramt.
Freilich waren auch diese Aussagen unverbindlich und wiederholten im Wesentlichen die bekannten Pläne aus der Modernisierungsagenda. Merz sagte keineswegs, dass er Microsoft Office loswerden und durch openDesk ersetzen will. Das Delos-Projekt mit SAP und Microsoft treibt die Bundesregierung weiterhin voran.
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Insgesamt blieb vom Gipfel der Eindruck: Die Politik setzt in Sachen digitaler Souveränität in erster Linie auf „Buy European“-Klauseln, KI- und Cloudprojekte und auf Schwergewichte wie SAP, Schwartz Digits oder die Telekom. Ob sie damit mehr erreicht als etwa mit Gaia-X, lässt sich frühestens in einigen Jahren sagen. Konkrete, schnell wirksame Maßnahmen gegen Abhängigkeiten wie größere Bundes-Aufträge für das ZenDiS oder Projekte zur Ablösung von Microsoft Office durch Open-Source-Anwendungen wurden auf dem Digitalgipfel nicht angekündigt.
Über die Gründe kann man nur mutmaßen. Vielleicht ist es das in der Charta formulierte Misstrauen gegenüber Open-Source-Software. Vielleicht scheut man den Change-Prozess in der Verwaltung, obwohl Schleswig-Holstein ihn vorexerziert. Vielleicht mag man aber auch einfach nicht riskieren, Trump zu reizen. Klar ist, dass der Gipfel auch in den USA genau verfolgt wurde: Im Vorfeld des Gipfels hatte die US-Botschaft laut Politico von den Organisatoren „Erklärungen“ verlangt.
(cwo)
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