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Medion geht zum Großteil an Gründer zurück


Die Medion GmbH ist erst seit Anfang des Jahres vollständig im Besitz von Lenovo, das aber schon seit 2011 die Mehrheit an dem deutschen Elektronikhändler hielt. Jetzt hat sich der Konzern von einem Großteil der Beteiligung wieder getrennt, wie die Wirtschaftswoche berichtet.

Lenovo behält nur noch die PC-Sparte und wird weiter unter den Markennamen Medion und Erazer Notebooks und PCs produzieren. Alles andere, also Haushaltelektronik, TV-Geräte, Wearables und auch der Aldi-Talk-Vertrieb, gehört jetzt zu einer neu gegründeten Medion GmbH. Die soll sich auch um Vertrieb und Marketing der Medion- und Erazer-PCs kümmern, Lenovo agiert nur als OEM-Lieferant. Der Medion-Onlineshop läuft bereits unter dem neuen Unternehmen.

Eigentümer der GmbH ist Gerd Brachmann, der 1983 das Unternehmen gemeinsam mit einem Geschäftspartner gründete und 1999 an die Börse brachte. Brachmann blieb auch nach der Übernahme als Geschäftspartner an Bord.

Durch die Kooperation mit Aldi wuchs Medion in den „Nullerjahren“ zu einem der größten Elektronik- und Computerhändler Deutschlands heran und war mit Aldi Talk auch im Telekommunikationsgeschäft eine feste Größe. Zuletzt geriet das Unternehmen regelmäßig in die Verlustzone. Die neue Gesellschaft peilt für das laufende Geschäftsjahr ein Ergebnis von 10 Millionen Euro bei 600 Millionen Euro Umsatz an.

Über den Kaufpreis des Unternehmens ist nichts bekannt. Die meisten Mitarbeiter wechseln laut Wirtschaftswoche in die neue GmbH. Lediglich 23 Angestellte verbleiben bei Lenovo. Kurz vor dem Rückkauf durch Brachmann wurde ein neuer Kooperationsvertrag mit der Servicegesellschaft von E-Plus, einem Tochterunternehmen von Telefónica, geschlossen, die das Netz für Aldi Talk zur Verfügung stellt.


(ulw)



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Big Brother Awards: Preise unter anderem für Amazon, Dobrindt und weitere


Zur Stunde werden in Bielefeld die Big Brother Awards verliehen. Was im Jahre 2000 in einem kleinen Keller begann, ist mittlerweile eine Gala mit „geschliffener Rede und Musik“, wie der Veranstalter Digitalcourage schreibt. Inmitten vieler Umbrüche bleibt man sich treu: Mit Alexander Dobrindt erhält der 14. Innenminister den Negativpreis, dieses Mal für ein „Sicherheitspaket“ voller Überwachungstechniken. Den Anfang machte vor 25 Jahren der Berliner Innensenator Eckart Werthebach mit dem Ausbau der Telefonüberwachung durch sogenannte IMSI-Catcher.

Zum Jubiläum gibt es aber auch Veränderungen: Jugendliche von Teckids präsentieren in der Kategorie „Jung und überwacht“ in Sketchen die Datenkraken aus ihrer Lebenswelt. Der Einsatz von iPads in Schulen und der Messanger WhatsApp werden deshalb ausgezeichnet, weil beide auf ihre Weise Nichtnutzer ausgrenzen. Die heutige Preisverleihung wird als Livestream übertragen.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ist mit der Neuauflage eines „Sicherheitspakets“ der unglückliche Gewinner in der Kategorie „Behörden und Verwaltung“. Mit dem Gesetz sollen Maßnahmen wie die biometrische Datensuche per Gesichtserkennung im Internet und in den sozialen Medien durch die Bundespolizei und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ermöglicht werden. Preistreibend ist auch die von Dobrindt veranlasste Prüfung, ob die Software Gotham des US-Unternehmens Palantir bundesweit von dem Bundeskriminalamt eingesetzt werden kann.

Damit befindet sich Dobrindt in guter Gesellschaft: im Jahre 2019 erhielt der hessische Innenminister Peter Beuth einen Big Brother Award, weil er die Palantir-Software unter dem unverfänglichen Namen „Hessendata“ für 0,01 Euro zuzüglich 600.000 Euro Schulungskosten angeschafft hatte. Großes Lob für die Auszeichnung von Beuth kam von der damaligen SPD-Abgeordneten Nancy Faeser – bevor sie Bundesinnenministerin wurde und ihr eigenes „Sicherheitspaket“ schnürte, Gesichtserkennung inklusive.

Mittlerweile gibt es einen Big Brother Award in der Kategorie „Neusprech“. Zum 25. Jubiläum ist es der „Bürokratieabbau“, mit dem Firmen eine Deregulierung in ihrem eigenen Interesse fordern. Ob es der Datenschutz ist oder der Umweltschutz, der Verbraucherschutz oder das Lieferkettengesetz, immer muss der Bürokratieabbau als Deckmäntelchen für die unterschiedlichsten Gängelungsversuche herhalten, argumentieren die Preisverleiher. Das gelte auch für die Politik, wie in den USA zu sehen sei. Dort würden im Namen des Bürokratieabbaus ganze Behörden geschleift und auf Trump-Kurs gebracht. Deshalb geht der Big Brother Award an kein Unternehmen oder eine Behörde, sondern wird unter dem Stichwort „Was mich wirklich wütend macht“ zu einem Plädoyer für digitale Souveränität in Europa mit 450 Millionen Menschen und 23 Millionen Unternehmen. „Wir müssen verdammt noch einmal Ernst machen mit der digitalen Souveränität! Bundesbehörden und alle wichtigen Institutionen, Schulen, Universitäten, Stadtwerke, Verbände und Firmen müssen schnellstmöglich weg von Microsoft, Google, Amazon“, sagte Laudatorin Rena Tangens.

Einen Big Brother Award für Amazon in der Kategorie „Arbeitswelt“ dürfte niemanden verwundern. Tatsächlich bekam Amazon Logistik Bad Hersfeld im Jahre 2015 den Preis für Klauseln in den Arbeitsverträgen, die die Persönlichkeitsrechte der Mitarbeitenden verletzten, und für die Speicherung von Gesundheitsdaten in den USA. 2025 geht der Arbeitswelt-Preis erstmals an deutsche Gerichte, die zugunsten von Amazon urteilten.

2017 wandte sich der Amazon-Betriebsrat des Logistikzentrums in Winsen an der Luhe an den niedersächsischen Datenschutzbeauftragten. Dieser befand, dass die Leistungsmessung der „Picker“ auf „schwerwiegende Art und Weise in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ eingreife. Der Fall ging vor das Verwaltungsgericht Hannover. Es kam zur Gerichtsverhandlung – in den Räumlichkeiten des Konzerns. Amazon gewann das Verfahren, weil die Leistungsmessung ein „objektives Feedback“ ermögliche. Die dauerhafte Speicherung der Daten sei „für die permanente Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich“ und daher „im Eigeninteresse“ der Beschäftigten.

Neben der 10. Kammer des Verwaltungsgerichtes Hannover darf sich auch der 1. Senat des Bundesarbeitsgerichtes über einen Big Brother Award freuen. Er hatte als letzte Instanz über die Nutzung der Software „People Engine /New HCM“ zu entscheiden, die Personaldaten in den USA verarbeitet, ohne dass der Betriebsrat eine Kontrolle über die Datenverarbeitung habe. Der Fall ging zunächst vor das Arbeitsgericht Fulda und dann zum Landesarbeitsgericht Hessen. Beide Gerichte entschieden, dass die Einführung der Software nicht mit Datenschutzargumenten untersagt werden darf. Das Landesgericht versuchte sogar, den Gang zum Bundesarbeitsgericht zu verbieten, was eine weitere Klage zur Folge hatte. Schließlich landete der Streit doch vor dem höchsten Gericht. Das urteilte kurz und knapp, dass die Beschwerde unzulässig sei und man von einer weiteren Begründung absehe.

Auch Google hat bereits zwei Big Brother Awards in seinem virtuellen Schrank, einmal für das „globale Datensammeln“ und einmal für die „massive Manipulation“ des Internet-Werbemarktes. Den nächsten Award könnte sich Google Ireland Limited in der Kategorie „Technik“ für die „Zwangs-KI Gemini in Android-Mobiltelefonen“ abholen. Gegenüber dem alten Google-Assistenten bewertete die Preis-Jury es als besonders kritisch, dass sich der neue Chatbot über die Update-Funktion in die Mobiltelefone einschleicht und nur schwer deaktiviert beziehungsweise datenschutzfreundlich eingestellt werden kann. Genüsslich zitiert Laudator Frank Rosengart vom Chaos Computer Club in seiner Rede, dass man bei Google eigentlich derselben Meinung ist, wenn es in den Datenschutzhinweisen heißt: „Geben Sie in Ihren Unterhaltungen keine vertraulichen Informationen und keine Daten an, die Prüferinnen und Prüfer nicht sehen sollen oder die nicht zur Verbesserung der Produkte, Dienste und Technologien für maschinelles Lernen von Google verwendet werden sollen.“ Mit „Prüferinnen und Prüfer“ sind Tausende von schlecht bezahlten Raters gemeint, die bei Google-Dienstleistern wie GlobalLogic, die Fragmente der in die Cloud kopierten Chatbot-Unterhaltungen vor dem KI-Training lesen und einordnen.

Die ersten Big Brother Awards wurden 1998 in Großbritannien von Privacy International vergeben. Im Zuge der Enfopol-Recherchen erhielt die britische Abhörstation Menwith Hill einen „Lifetime Award“. In Deutschland übernahm der Verein zur „Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs“ (FoeBuD) ab 2000 die Aufgabe, die von einer Jury ausgewählten Preisträger zu präsentieren. In der Jury saßen Mitglieder anderer IT-kritischer Vereine wie dem Chaos Computer Club oder dem Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft FITUG.

25 Jahre später hat sich vieles verändert, doch die Preise sind geblieben: Den FITUG gibt es nur noch im Web, aus FoeBuD wurde Digitalcourage und bei den Preisen kamen neue Kategorien wie „Social Media“ zu den Klassikern „Arbeitswelt“ und „Technik“ hinzu. Während in anderen Ländern die Vergabe von Big Brother Awards längst wieder eingestellt wurde, lief die Bielefelder Gala weiter und weiter, mitunter gekoppelt an weitere Aktionen: 2006 zogen rund 300 Demonstranten vor der Preis-Gala unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ durch die Bielefelder Innenstadt. In 25 Jahren wurde übrigens nur ein einziges Mal ein Positiv-Preis für den Datenschutz vergeben. Der Whistleblower Edward Snowden erhielt 2014 den “Julia-und-Winston-Award“.


(mack)



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Analyse: Warum Wärmepumpen in Deutschland teurer sind als in Nachbarländern


Eine wirtschaftlich sauber geplante Wärmepumpe sollte von den Lebenszeit-Gesamtkosten unter einer Gasheizung liegen. Ein großer Faktor dabei sind wie bei jeder Effizienztechnik die höheren Anschaffungskosten. Allerdings liegen die Kosten einer Wärmepumpenheizung in vielen europäischen Ländern wesentlich niedriger als in Deutschland. Oft sieht es aus, als koste eine solche Heizung anderswo nur ein Drittel. Woran liegt das?

Wir schauen nach Frankreich, Großbritannien, Schweden, Norwegen, Dänemark und in die Schweiz, um nicht nur ein Gefühl für die Preise zu bekommen, sondern auch für die technisch typische Installation. Was auf den ersten Blick vergleichbar aussieht, ist das nämlich auf den zweiten Blick eher selten. Wir ermitteln die deutschen Preistreiber, die Unterschiede in der Technik, in den Ansprüchen, im Klima, bei den Förderungen und in der Bürokratie.

  • Die Preise für Wärmepumpen sind in Deutschland höher als in vielen Nachbarländern.
  • Es werden aber oft Äpfel mit Birnen oder gar Rosinen verglichen: Die billigeren Systeme in anderen Ländern sind meist wesentlich einfacher.
  • Bürokratie, Vorgaben und Fachkräftemangel verteuern Heizungen weiter (nicht nur Wärmpepumpen, alle Heizungen).
  • Milde Besserung für die Zukunft ist absehbar durch Skaleneffekte und Modularisierung.

Im Ausblick am Ende zeigen wir die effektivsten Hebel zur künftigen Kostensenkung des Segments auf. Der Artikel verweist zudem auf Tipps in unserem Abo-Archiv, mit denen Selbstplaner sparen können – und zwar durch Abstriche, die wenig stören.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Analyse: Warum Wärmepumpen in Deutschland teurer sind als in Nachbarländern“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



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Fehmarnsundtunnel: Wenig Gegenwind trotz Kostenexplosion


Der geplante Fehmarnsundtunnel als Hinterlandanbindung für den neuen Fehmarnbelttunnel zwischen Deutschland und Dänemark stößt offenbar auf wenig Gegenwind. Eine Vertreterin der Deutschen Bahn erklärte jetzt im Wirtschaftsausschuss des Schleswig-Holsteiner Landtags, dass es während der öffentlichen Beteiligungsphase nur 57 Einwendungen gegeben habe. Das sei für ein Projekt dieser Größe so gut wie nichts, erklärte sie laut Medienberichten.

Gemessen an dem großen Fehmarnbelttunnel zwischen Deutschland und Dänemark ist er eine Kleinigkeit: Zwischen der Insel Fehmarn und Schleswig-Holstein soll ein weiterer Tunnel entstehen, der die in die Jahre gekommene Fehmarnsundbrücke ersetzt. Die Brücke aus den 1960er-Jahren soll weiterhin für Fußgänger, Radfahrer und langsame Fahrzeuge erhalten bleiben. Der meiste Autoverkehr und die Eisenbahn sollen aber künftig unter dem Fehmarnsund durchfahren und damit auch nicht mehr dem zuweilen stark wehenden Wind auf der Brücke ausgesetzt sein. Die Bundesstraße 207 soll dann durch den Tunnel führen.

Der Weg zum Tunnel gestaltet sich aber in vielerlei Hinsicht turbulent: Erst spät kam man auf deutscher Seite darauf, dass die alte Brücke überhaupt zum Flaschenhals für die neue Verbindung nach Skandinavien werden könnte. Nach Untersuchung des Bauwerks und verschiedener Varianten – zur Auswahl standen Tunnel und Brücken – kristallisierte sich der Absenktunnel als Lösung heraus.

Doch obwohl das Bauwerk mit 1700 Metern Länge deutlich kürzer ist als die 17,6 Kilometer lange feste Querung der Ostsee, gibt es Probleme. Erst stellte sich Mitte des Jahres heraus, dass die Fertigstellung bis Ende 2029 illusorisch ist. Das Eisenbahnbundesamt schätzt, dass es bis Ende 2032 dauern wird, bis der kleine Tunnel einsatzbereit ist. Und Anfang Oktober wurde bekannt, dass die Kosten explodieren. Statt erwarteter 714 Millionen Euro ist jetzt die Rede von 2,3 Milliarden Euro. Grund seien gestiegene Baukosten.

Jetzt gab es aber doch mal eine gute Nachricht für die Projektverantwortlichen. Mit nur 57 Einwendungen sind weitere Verzögerungen des Projekts unwahrscheinlicher geworden. Beim großen Tunnel zwischen der dänischen Insel Lolland und Fehmarn gab es 12.000 Einwendungen. Alleine die Bearbeitung kostete schon Zeit. Hinzu kommt, dass Klagen gegen das Vorhaben keine aufschiebende Wirkung haben. Lediglich bei Eilanträgen drohe ein Planungs- und Baustopp.

Was den deutschen Planern in die Hände spielt: Auf dänischer Seite gibt es inzwischen auch Verzögerungen. Weil ein speziell für das Absenken des Belt-Tunnels zu bauendes Spezialschiff mit deutlicher Verspätung fertiggestellt wurde, kann dort der Zeitplan auch nicht gehalten werden. Das verschafft dem Bauvorhaben auf deutscher Seite etwas Luft. Alle Beteiligten wollen sich abstimmen, um die Pläne zeitlich wieder miteinander zu synchronisieren.


(mki)



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