Online Marketing & SEO
Messenger ohne Internet: Dorsey bringt WhatsApp-Herausforderer bitchat
Die App-Ankündigung erfolgte jüngst über einen Post auf X, in dem Dorsey die Testversion und den Quellcode teilte – samt dem Hinweis, dass es sich dabei um ein „Wochenendprojekt“ handele, mit Bluetooth Mesh und „IRC vibes“. Wer die App ausprobieren möchte, findet den Zugang über TestFlight, den Code gibt es auf GitHub.
Das Besondere an bitchat: Die App funktioniert komplett ohne Internet. Nachrichten werden per Bluetooth von einem Gerät zum nächsten weitergegeben – wie in einer Kette, bis sie ihr Ziel erreichen. Eine SIM-Karte, WLAN oder ein Nutzer:innenkonto braucht es dafür nicht. Wer bitchat nutzt, muss keine Telefonnummer angeben und hinterlässt keine Spuren. Alles ist verschlüsselt und bleibt lokal auf dem Gerät.
Digitale Unabhängigkeit als Haltung
bitchat ist so gebaut, dass möglichst wenig Daten anfallen. Nutzer:innen müssen sich nicht registrieren, es gibt keine zentrale Speicherung und keine Metadaten, die gesammelt werden. Die App nutzt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und löscht unzustellbare Nachrichten automatisch nach spätestens zwölf Stunden. Auf besonders aktiven Geräten können ausgewählte Nachrichten lokal gespeichert werden – aber auch das geschieht verschlüsselt und nur auf Wunsch. Aktuell befindet sich die App in der Testphase. Die ersten 10.000 Testplätze waren in kurzer Zeit vergeben – ein Hinweis darauf, wie stark das Interesse an digitalen Alternativen zu marktbeherrschenden Plattformen wächst.
Der Ansatz von bitchat steht damit in inhaltlicher Nähe zu Anwendungen wie Briar oder Meshtastic, die ebenfalls auf verschlüsselte Kommunikation ohne Internetanbindung setzen. Der heise online-Artikel hebt diese konzeptuelle Verwandtschaft hervor und verweist auf die wachsende Bedeutung solcher netzunabhängiger Technologien. Gleichzeitig trägt das Projekt zur wachsenden Debatte über digitale Resilienz bei – also darüber, wie Kommunikation auch dann funktionieren kann, wenn zentrale Infrastrukturen nicht verfügbar oder nicht vertrauenswürdig sind.
Das Prinzip dahinter nennt sich „ephemere Identität“: Es gibt keine dauerhaft erkennbare Nutzer:innen-ID, keine Auswertung des Verhaltens und keine Wiedererkennung beim nächsten Öffnen der App. Selbst das Sendeverhalten wird durch zufällige Verzögerungen verschleiert. Wie Dorseys Bluesky weiterentwickelt, zeigt unser Artikel zum neuen Verifizierungsmodell über Trusted Verifiers.
Bluesky führt den blauen Haken ein und denkt Verifizierung grundlegend neu

Zurück zu den Wurzeln – aber sicherer
Optisch erinnert bitchat ein wenig an das frühe Internet: schlicht, funktional, eher textbasiert. Die App bringt Features mit, die vielen aus Chatrooms und Foren bekannt vorkommen dürften – nur eben mit mehr Sicherheitsbewusstsein:
- Nachrichten werden über Bluetooth weitergeleitet
- Es gibt Mentions für gezielte Kommunikation
- Räume lassen sich mit Passwort schützen
- Favoriten können gespeichert werden
- Die Reichweite einzelner Nachrichten beträgt bis zu 300 Meter pro Gerät
Ziel ist ein „resilienter, sicherer und unzensierbarer Messenger“ – so beschreibt Dorsey selbst das Projekt im offiziellen GitHub.
bitchat im Realitätscheck: Zwischen Idealen und Praxis
So konsequent bitchat digitale Unabhängigkeit denkt, so deutlich zeigen sich auch die Grenzen der App. Sie funktioniert nur, wenn sich ausreichend viele Geräte in Bluetooth-Reichweite befinden – etwa auf Festivals, in Krisengebieten oder bei Protesten. Für den alltäglichen Gebrauch fehlt derzeit die nötige Reichweite. Auch die Nutzung ist nicht selbsterklärend: Ohne Telefonnummer, Login oder klassische Kontaktlisten wirkt die App für viele zunächst sperrig. Moderation oder Schutz vor Spam gibt es nicht, ein langfristiges Geschäftsmodell ist bislang ebenfalls nicht erkennbar. Zudem ist die App noch im Betastadium und derzeit nur für Apple-Geräte verfügbar.
Ein anderes Beispiel für dezentrale Kommunikation ist Mastodon, das als Alternative zu Twitter im sogenannten Fediverse organisiert ist – einem Netzwerk vieler miteinander verbundener Server. Auch Mastodon verfolgt das Ziel, digitale Plattformen unabhängiger und demokratischer zu gestalten. Doch auch dieses Projekt kämpft mit Einstiegshürden, trotz User-Wachstum durch X-Abwanderung: Die Registrierung über einzelne Instanzen, das dezentrale Server-Modell und die wenig intuitive Oberfläche erschweren vielen den Zugang.
Beide Projekte zeigen, wie digitale Kommunikation jenseits großer Plattformen möglich sein kann, aber auch, dass Offenheit allein nicht reicht. Damit solche Apps wirklich massentauglich werden, braucht es neben technischen Idealen auch eine verständliche Nutzungsführung, Alltagsrelevanz und eine starke Community.
bitchat ist eine Messenger App, die digitale Unabhängigkeit ermöglicht
Jack Dorseys technisches Ideal hat einen klaren Kern: Nicht Plattformen, sondern Protokolle sollen die digitale Kommunikation bestimmen. Bereits 2019 inspirierte ihn Mike Masnicks Paper Protocols, Not Platform: A Technological Approach to Free Speech – die Basis für Bluesky und nun auch für bitchat. Sein Engagement für offene Systeme bleibt damit nicht bloß Theorie. Mit bitchat konkretisiert sich eine Vision, die Plattformabhängigkeit, Datensammlung und digitale Monopole systematisch hinterfragt – und eine Alternative anbietet.
Dabei ist unklar, ob sich bitchat über den Kreis technikaffiner Nutzer:innen hinaus etablieren wird oder in Nischen wie Aktivismus, Katastrophenhilfe oder Veranstaltungen ohne Netz bestehen bleibt. Fest steht: Die App erfüllt ein reales Bedürfnis – und Dorsey gehört zu den wenigen Tech-Gründer:innen, die ihrer Plattformkritik auch funktionale Alternativen folgen lassen. bitchat ist somit kein Massenprodukt, sondern ein Angebot. Es lädt dazu ein, Kommunikation wieder selbst in die Hand zu nehmen – ganz ohne Datenspur, App-Store-Logik oder Plattformbindung.
Online Marketing & SEO
Studie: Wo die Lebensmittelwirtschaft beim Thema KI steht
Datenpower statt Baugefühl: Der Einsatz von KI-Tools beschleunigt auch in der Foodbranche den Kulturwandel.
Für den „Digital Food Monitor“ wurden Inhaber und Geschäftsführer der Food-Branche zum KI-Einsatz in ihren Unternehmen befragt. Das Ergebnis zeigt: Das Interesse ist groß, Pilotprojekte sind da – allerdings auch einige Hürden.
Die deutsche Lebensmittelwirtschaft steht an der Schwelle eines tiefgreifenden digitalen Wandels. Das Thema KI ist in den Führungsetagen der Lebe
Diesen Artikel gratis weiterlesen!
Jetzt kostenfrei registrieren.
Die Registrierung beinhaltet
das HORIZONT Newsletterpaket.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Der Nutzung Ihrer Daten können Sie jederzeit widersprechen. Weitere Hinweise finden Sie unter Datenschutz.
Online Marketing & SEO
TikToks Visual Search Tagging: Videos werden zum Schaufenster
TikTok testet ein neues Feature, das Unterhaltung und Shopping noch enger miteinander verknüpfen soll. Mit Visual Search Tagging wird das, was Nutzer:innen im Video sehen, zum direkten Zugang zu ähnlichen Inhalten und passenden Produkten.
Ähnlich wie Amazon mit dem neuen Feature Lens Live, arbeitet auch TikTok daran, Shopping und visuelle Suche enger zu verknüpfen.. Nach dem Ausbau des TikTok Shops testet die Plattform nun ein neues Feature mit dem Namen Visual Search Tags – eine Funktion, die mithilfe von KI Objekte in Videos erkennt und so eine direkte Brücke zwischen Content und Einkauf schlägt. Wir stellen dir das neue Feature vor.
Visual Search Tagging: Einkaufen durch anschauen
Der Social-Media-Experte Lindsey Gamble erklärt das neue Feature in einem Threads Post: Nutzer:innen können ein Video pausieren und auf die Option Find Similar tippen. Daraufhin analysiert TikToks KI den gezeigten Inhalt, wie etwa Kleidung, Accessoires oder Dekorationsobjekte, und identifiziert die dargestellten Produkte. Anschließend schlägt die App unter dem Top Tab ähnliche Videos oder unter dem Shop Tab direkt passende Artikel vor. So wird aus einem kurzen Clip mit Styling-Inspiration oder einem Einrichtungstipp ein nahtloser Zugang zu konkreten Kaufangeboten.
Wer das Feature nicht nutzen möchte, kann es in den Einstellungen unter Display Object Tags deaktivieren. Damit behält TikTok zumindest einen Hauch von Transparenz und Kontrolle für seine Community bei, etwas, das in Zeiten algorithmischer Empfehlungen zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Wer shopping mag, dürfte beim diesjährigen Amazon Prime Day, der heute startet, auf ihre:seine Kosten kommen. Mehr dazu erfährst du im folgenden Artikel:
Amazon Prime Days 2025 starten:
Amazon lockt mit exklusiven Deals und Abovorteilen
Nutzer:innen müssen nicht einmal wissen, wonach sie suchen
Das neue Tool stellt dabei mehr als nur ein weiteres Shopping Gadget dar. Es reiht sich in TikToks langfristige Strategie ein, die Plattform als vollwertige E-Commerce-Destination zu etablieren. Schon seit 2022 betreibt TikTok einen hauseigenen Shop, zunächst in Großbritannien, später auch in den USA. Inzwischen können Seller aus verschiedenen Regionen ihre Produkte direkt in der App anbieten. Der Shop bietet bislang drei zentrale Möglichkeiten, um Waren zu präsentieren: in Live Streams, über shoppable Videos und über den Shop Tab auf den Profilseiten.
Mit dem Visual Search Tagging kommt nun ein vierter Zugang hinzu: User müssen nicht einmal wissen, wonach sie suchen – sie sehen es einfach im Video. Der algorithmische Sprung von Inspiration zu Transaktion könnte TikToks Shop-Ökosystem neuen Auftrieb geben.
@chatterboxpress TikTok just introduced visual search tagging (the “Find Similar” button) — a feature that makes it easier to find products, items, or content you see inside videos. When you pause a video, TikTok will automatically recognize what’s on screen and suggest similar products or posts. This update can be super helpful for anyone who wants to track down something they spot in a video — whether it’s clothes, books, or home items. It’s TikTok’s way of making product discovery simpler, without endless scrolling. Save this post so you can come back when you see the feature in action, and follow me for more ways to make life easier with TikTok’s new tools and updates. Keywords: TikTok visual search tagging, Find Similar button TikTok, TikTok new feature 2025, TikTok update tagging, TikTok product discovery. #VisualSearchTagging #tiktokupdate #TikTokTips #lifemadeeasier #findsimilar ♬ Stylish indie pop with whistling melodies(1486143) – Cheng Lee
Ob sich die Bildersuche und das damit verbundene Shopping tatsächlich durchsetzen werden, bleibt offen. TikToks Mutterkonzern ByteDance verfolgt mit diesem Feature eine Strategie, die sich am chinesischen Pendant Douyin orientiert. Dort gehört Social Commerce längst zum Alltag: Nutzer:innen entdecken Produkte im Feed und kaufen sie mit wenigen Klicks.
Allerdings verlief TikToks internationale Shop-Offensive bislang nicht immer reibungslos. Zeitweise hatte das Unternehmen seine Expansionspläne sogar auf Eis gelegt, bevor es 2023 wieder verstärkt in neue Shopping-Integrationen investierte. In Südostasien zeigt sich jedoch bereits, welches Potenzial in diesem Geschäftsmodell steckt: Laut The Information lag das Gross Merchandise Volume (GMV) für TikTok Shop dort 2022 bei rund 4,4 Milliarden US-Dollar – Tendenz steigend.
In Deutschland hingegen ist der TikTok Shop erst seit etwa sechs Monaten offiziell verfügbar. Sollte die Plattform das Visual Search Tagging erfolgreich ausrollen und international etablieren, wäre das ein weiterer Schritt hin zu einem umfassenden, visuellen Such- und Einkaufserlebnis und damit ein klarer Fingerzeig in Richtung Zukunft des Social Commerce.
TikTok soll amerikanisiert werden –
ByteDance erhält 50 Prozent der Umsätze

Online Marketing & SEO
Markenkommunikation vs. KI: Warum Kaufland im Influencer Marketing auf Menschlichkeit setzt
Kaufland zeigt seit Jahren, wie Influencer Marketing Brands nach vorne bringen kann. Warum Influencer-Produkte auch Markenkommunikation sind, wieso Granfluencer nicht notwendigerweise auch „Granfollower“ haben und warum KI in der Influencer-Kommunikation nicht die Hauptrolle übernehmen wird, erklärt Marc Grimm, Head of Digital Marketing & Campaign Management Germany bei Kaufland, im Interview.
Wo steht heute das Influencer Marketing? Großkonzerne wie Unilever sehen es als einen Hauptkanal der Markenkommunikation. Aber die Mehrh
Diesen Artikel gratis weiterlesen!
Jetzt kostenfrei registrieren.
Die Registrierung beinhaltet
das HORIZONT Newsletterpaket.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Der Nutzung Ihrer Daten können Sie jederzeit widersprechen. Weitere Hinweise finden Sie unter Datenschutz.
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 2 Monaten
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 2 Monaten
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Wochen
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Firefox-Update 141.0: KI-gestützte Tab‑Gruppen und Einheitenumrechner kommen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
So baut Googles NotebookLM aus deinen Notizen KI‑Diashows