Datenschutz & Sicherheit

MIE: Neuer Speicherschutz nur in iPhone 17 & Co.


Apples Chip-Abteilung hat Hardware-Verbesserungen in die neuen iPhones des Jahrgangs 2025 integriert, die auch komplexe Angriffe auf die Speicherverwaltung der Geräte unterbinden sollen. Das sogenannte Memory Integrity Enforcement (MIE) sei „der Höhepunkt einer bislang beispiellosen Design- und Entwicklungsarbeit, die sich über ein halbes Jahrzehnt erstreckte und die besonderen Stärken der Apple-Silicon-Hardware mit der fortgeschrittenen Sicherheit unseres Betriebssystems kombiniert“, schreibt der Konzern dazu in einem bislang wenig beachteten Blog-Beitrag, der im September veröffentlicht wurde.

Es sei gelungen, branchenweit erstmals einen permanenten Schutz der Speichersicherheit auf den Geräten zu bieten, ohne dabei Leistungseinschränkungen hinnehmen zu müssen. Das Problem: Die Technik ist teilweise in die Hardware gegossen, läuft also nur mit A19 und A19 Pro in iPhone 17, 17 Pro, 17 Pro Max sowie Air. Zwar wurden auch Verbesserungen in iOS 26 vorgenommen, doch eine Übertragung der Hardwareschutzmaßnahmen (Backporting) auf ältere SoCs ist offenbar nicht möglich.

Apple betont, dass es bislang noch keine erfolgreiche, weit verbreitete Malware-Attacke gegen iPhones gegeben habe. „Die einzigen iOS-Angriffe auf Systemebene, die wir in der Praxis beobachten, stammen von sogenannter Söldner-Spyware, die weitaus komplexer ist als normale Cyberkriminalität und Malware, die sich gegen Endverbraucher richtet.“ Söldner- oder auch Mercenary-Spyware wird normalerweise aufgrund des hohen Aufwandes samt hohen Kosten vor allem von Staaten und Geheimdiensten verwendet. Sie betrifft laut Apple nur „eine sehr kleine Anzahl bestimmter Personen“. Doch wirklich so selten kommt dies nicht vor, was sich anhand der Warnmeldungen, die Apple oft selbst an Betroffene herausgibt, feststellen lässt.

MIE kombiniert verschiedene Ansätze, um zu unterbinden, dass Schädlinge in Speicherbereiche vordringen können, auf die sie nicht zugreifen dürfen. Dazu gehört die 2019 von ARM publizierte Memory Tagging Extension (MTE), die Apple 2022 zusammen mit der Chip-Firma zur Enhanced Memory Tagging Extension (EMTE) erweiterte. Zusätzliche Maßnahmen im MIE-Paket sollen unter anderem Angriffe über die spekulative CPU-Befehlsausführung wie Spectre V1 aufhalten, ohne dass es zu enormen Leistungseinbrüchen kommt. An der Entwicklung von MIE war laut Apple auch ein Offensive-Research-Team beteiligt, welches das System über fünf Jahre auch praktisch angegriffen und gegen gefundene Angriffe gehärtet hat.

Dabei gelang es den Forschern laut dem Konzern, MIE so im A19 und A19 Pro zu implementieren, dass ein synchrones Tag-Checking auch für schwere Workloads mit „minimalen Performance-Einflüssen“ umgesetzt werden konnte. Wie genau das möglich war, verrät der Konzern bislang allerdings nicht. Funktionieren soll es aber: So brachten auch A19 und A19 Pro wieder Performance-Gewinne. Verschiedene Real-World-Angriffsszenarien, die Apple schildert – über iMessage, Safari sowie Kernel-Exploits – ließen sich durch MIE unterbinden, was die Hoffnung schürt, dass Lücken damit sehr früh in der Exploit-Chain abgefangen werden können.


(bsc)



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