Künstliche Intelligenz
Ministerpräsident Günther warnt vor Skandalisierung durch soziale Medien
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther warnt vor dem Einfluss sozialer Medien auf die Stimmungslage in Deutschland. „Medien lassen sich genauso wie Politiker durch soziale Medien treiben“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Vieles wird in unserem Land schnell skandalisiert und auf die Spitze getrieben.“ Das gelte auch für den Umgang mit Kanzler Friedrich Merz (CDU).
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„Früher hat man am Stammtisch mal seinem Ärger Luft gemacht und sich miteinander auch mal heiß geredet, danach war es aber schnell wieder vergessen“, sagte Günther. „Heute schreiben die Menschen in den Sozialen Netzwerken alles, was ihnen gerade in den Sinn kommt und lassen teilweise ihrem Hass freien Lauf, und das bleibt dann stehen.“
Über solche Posts gebe es anschließend häufig auch einen öffentlichen Diskurs, sagte Günther. „Das zieht die Stimmung in unserem Land erheblich runter. Ich glaube, dass Medien sich davon auch treiben lassen und meinen, im Wettbewerb mit sozialen Medien nur bestehen zu können, wenn man ähnlich aufgeheizte Schlagzeilen produziert. Da liegt aber kein Segen drin.“
Nicht sofort reagieren
„Bei den ganzen Verrücktheiten in der Welt ist es klüger, diese Spirale nicht mitzumachen. Wir Politikerinnen und Politiker müssen uns da aber auch an die eigene Nase fassen“, sagte Günther. Niemand müsse auf alle Äußerungen, auch skandalisierte Aussagen der politischen Konkurrenz, sofort reagieren.
„Das hängt allerdings grundsätzlich mit der politischen Kommunikation auf Bundesebene zusammen, die ich sehr kritisch sehe“, sagte Günther. Inhalte vertraulicher Sitzungen und Gespräche würden in Berlin teils im Minutentakt presseöffentlich, noch während sie stattfänden. Das sei ein „Zusammenspiel zwischen manchen Medien und Politik, das unserem Land überhaupt nicht guttut“.
Die Skandalisierungen wirkten sich zudem negativ auf die Stimmung in Deutschland aus, so Günther. Und sie seien ein Einfallstor für die AfD, so von den aufgeregten Debatten zu profitieren. Ein erheblicher Teil des Wählerpotenzials der AfD sei auf diesen Kreislauf zurückzuführen.
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(mho)