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Datenschutz & Sicherheit

Monsta FTP: Kritische Lücke ermöglicht Angreifern Schadcode-Ausführung


In der Web-basierten Datentransfer-Software Monsta FTP klafft eine Sicherheitslücke. Angreifer können dadurch Schadcode einschleusen und ausführen. Ein Update steht bereit.

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Die Schwachsstellenbeschreibung lautet: „Monsta FTP 2.11 und frühere Versionen enthalten eine Schwachstelle, die nicht authentifizierten Nutzern das Hochladen beliebiger Dateien erlaubt. Der Fehler ermöglicht Angreifern, Code auszuführen, indem sie speziell präparierte Dateien von einem bösartigen (S)FTP-Server hochladen“ (CVE-2025-34299, CVSS4 9.3, Risiko „kritisch“).

Die IT-Forscher von watchtowr haben die Lücke entdeckt und eine Analyse mit viel Augenzwinkern dazu veröffentlicht. Von Monsta FTP finden sich mindestens 5000 aus dem Internet zugreifbare Instanzen. Damit kann man etwa auf Inhalte eines externen (S)FTP-Servers zugreifen – Dateien lesen, schreiben und verändern, mit einem nutzerfreundlichen Interface. Die Nutzerbasis besteht etwa aus Finanzinstituten, Unternehmen und auch überambitionierten Einzelnutzern. Für Angreifer ist die Software auch deshalb interessant, da sie in PHP programmiert sei, frotzelt watchtowr.

Interessierte können dort eine Untersuchungskette verfolgen, die von der nicht ganz taufrischen Version 2.10.4 von Monsta FTP ausgeht – aktuell ist der 2.11er-Entwicklungszweig –, da ein großer Teil des Internets nicht die aktuelle Version einsetze. Darin fanden sich drei Sicherheitslücken, die bereits für die Version 2.10.3 bekannt waren. Daher haben die IT-Sicherheitsforscher sich den aktuellen 2.11er-Zweig angesehen, ob die Lücken darin abgedichtet waren.

Die Analysten fanden neue Funktionen im Programmcode, die Filterung etwa für Pfade nachrüsten. Proof-of-Concept-Code zum Missbrauch der SSRF-Schwachstelle CVE-2022-31827 – in Monsta FTP 2.10.3 – funktionierte jedoch immer noch. Die Analyse der Schwachstelle führte dann zur Entdeckung der neuen Sicherheitslücke, die das Ausführen von Schadcode ermöglicht – im Speziellen eine „Pre-Authentication Remote Code Execution“, also Ausführen von Schadcode aus dem Netz ohne vorherige Anmeldung.

Monsta FTP 2.11.3 vom 26. August 2025 soll diese Sicherheitslücke korrekt abdichten, erklärt watchtowr. Das Changelog von Monsta FTP schreibt zu dem Release lediglich „Resolved PHP 7.x compatibility issue“; abgedichtete Sicherheitslecks erwähnen die Entwickler nicht.

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Datentransferlösungen wie Monsta FTP kommen etwa zur Verwaltung von Webseiten zum Einsatz, oder auch allgemeiner zum Datenaustausch. Cybergangs wie cl0p nutzen derartige Sicherheitslücken darin aus, um Daten in großem Stil zu kopieren und die betroffenen Unternehmen damit zu erpressen. Mitte 2023 hatte die kriminelle Vereinigung etwa durch eine Sicherheitslücke in MOVEit Transfer Daten bei vielen namhaften Unternehmen und Konzernen abgegriffen.


Einträge auf cl0p-Leaksite im Darknet

Einträge auf cl0p-Leaksite im Darknet

Auf der Darknet-Leaksite der Cybergang cl0p sind erneut namhafte Unternehmen als Opfer aufgetaucht.

(Bild: heise medien)

Erst vor wenigen Tagen ist auf der Darknet-Leaksite der cl0p-Bande die Washington Post als Opfer eines Datenabzugs aufgetaucht. Die Washington Post reagierte nicht auf unsere Anfragen dazu; die Täter nennen auch nicht den Umfang und die Art der angeblich kopierten Daten. Noch jünger ist der Eintrag zum Tastatur- und Maus-Hersteller Logitech. Auch hier fehlen etwaige Informationen zu Art und Umfang des Datendiebstahls oder gar eine Bestätigung seitens Logitech. Ob cl0p tatsächlich Daten bei den beiden namhaften Organisationen abgegriffen hat und durch welche Sicherheitslücke in welcher Software, ist derzeit vollkommen unklar.

Cybercrime und Ransomware sind keine Naturkatastrophen, denen man ohnmächtig gegenübersteht. Wer verstanden hat, wie die Angreifer ticken, welche Methoden sie einsetzen und wie die existierenden Schutzmöglichkeiten funktionieren, kann seine IT so absichern, dass deren Schutzmaßnahmen nicht beim ersten falschen Klick in sich zusammenstürzen. Genau dabei hilft das heise security Webinar Die Bedrohung durch Cybercrime – und wie man sich davor schützt.


(dmk)



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Datenschutz & Sicherheit

Wie Europol mit Microsoft, Palantir, Clearview & Co. auf Kuschelkurs geht


Europol forciert ihre Kooperation mit Tech-Unternehmen aus den USA. Die Bürgerrechtsorganisation Statewatch kritisiert diese Allianz in einem Forschungsbericht als intransparent und Quelle massiver Interessenkonflikte. Die Kooperation ist demnach derart eng, dass Microsoft-Angestellte bereits eigene Arbeitsplätze in der Zentrale der EU-Polizeibehörde in Den Haag haben. Ein Europol-Beamter habe Firmen auf dem InCyber Forum, das in diesem Jahr in Lille, Frankreich, veranstaltet wurde, zudem explizit dazu aufgerufen, unternehmenseigene Daten direkt über ein neues Cyber Intelligence Gateway weiterzuleiten, um die Koordination zu verbessern. Basis für diese Entwicklung ist die umstrittene Erweiterung des Europol-Mandats 2022, die den Datenaustausch mit privaten und öffentlichen Stellen vereinfacht, Big-Data-Analysen ermöglicht und den Einsatz KI-gestützter Ermittlungsinstrumente vorantreibt.

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Europol verweist laut der Analyse häufig auf „Geschäftsgeheimnisse“ oder „Datenschutz“, um Details über Verträge oder Lizenzierungen zurückzuhalten. Ein besonders kontroverses Beispiel ist die mehrjährige Nutzung der Big-Data-Plattform Gotham von Palantir. Obwohl die auch hierzulande umkämpfte Software laut Statewatch zur Basis zahlreicher Instrumente für vorausschauende Polizeiarbeit und Überwachung bei Europol gehört, habe das Amt Presseanfragen dazu abgeblockt. Von 69 Dokumenten zur Palantir-Zusammenarbeit seien lediglich zwei freigegeben, obwohl Europol nach dem Bruch sogar rechtliche Schritte gegen die US-Firma in Betracht gezogen habe. Auch die Gesichtserkennungsfirma Clearview AI, an der Palantir-Mitbegründer Peter Thiel beteiligt ist, präsentierte ihre Technologie bei Europol. Der EU-Datenschutzbeauftragte habe aber explizit gefordert, keine Dienste von Clearview in Anspruch zu nehmen, da dies wahrscheinlich gegen die Europol-Verordnung verstoßen würde.

Zunehmend problematisch erscheint auch das „Drehtür“-Phänomen, wonach Mitarbeiter der Behörde gerne in die Wirtschaft wechseln. Diese Gefahr dürfte sich noch verschärfen, da die EU-Kommission eine Verdoppelung der Europol-Stellen anstrebt. Ein Fall betrifft einen Ex-Cybercrime-Spezialisten, der unmittelbar nach seinem Ausscheiden 2023 zu Maltego Technologies wechselte. Europol weigerte sich, nähere Angaben dazu zu machen. Ein weiteres Unternehmen in Europols Dunstkreis ist Cellebrite, ein israelischer Tech-Riese, der Software zum Extrahieren von Daten aus Mobiltelefonen liefert. Seine Programme wurden in der Vergangenheit etwa zur Überwachung von Journalisten und Aktivisten verwendet. Die Tatsache, dass der Leiter des europäischen Vertriebs von Cellebrite zuvor in leitender Position beim Staatstrojaner-Entwickler NSO Group (Pegasus) tätig war, unterstreicht das Konfliktpotenzial solcher Allianzen.

Zentraler Schauplatz dieser Annäherung sind die jährlich stattfindenden „Research and Industry Days“. Dabei handelt es sich um eine 2024 von der Europol eingeführte Plattform, bei der Dutzende von Tech-Firmen und Verbänden ihre KI-basierten Überwachungs- und Datenanalysetools präsentieren. Die dabei vorgestellten Technologien reichen von Systemen zum Ausspähen von Mobiltelefonen von Asylsuchenden bis hin zu fortgeschrittenen Werkzeugen wie dem „Voice Inspector“ zur Stimmerkennung, Mitteln gegen Deepfakes oder Drohnen-Schnittstellen. Solche Veranstaltungen sicherten den Teilnehmern ein ungewöhnlich hohes Maß an Vertraulichkeit zu, monieren die Forscher. Sie werten diese Praxis als „präventive Garantie gegen die Freigabe von Informationen“, was die Rechenschaftspflicht und die öffentliche Kontrolle der zunehmenden „privat-öffentlichen Polizeiarbeit“ bei Europol zusätzlich erschwere.


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Wie Europol mit Microsoft, Palantir, Clearview & Co. auf Kuschelkurs geht


Europol forciert ihre Kooperation mit Tech-Unternehmen aus den USA. Die Bürgerrechtsorganisation Statewatch kritisiert diese Allianz in einem Forschungsbericht als intransparent und Quelle massiver Interessenkonflikte. Die Kooperation ist demnach derart eng, dass Microsoft-Angestellte bereits eigene Arbeitsplätze in der Zentrale der EU-Polizeibehörde in Den Haag haben. Ein Europol-Beamter habe Firmen auf dem InCyber Forum, das in diesem Jahr in Lille, Frankreich, veranstaltet wurde, zudem explizit dazu aufgerufen, unternehmenseigene Daten direkt über ein neues Cyber Intelligence Gateway weiterzuleiten, um die Koordination zu verbessern. Basis für diese Entwicklung ist die umstrittene Erweiterung des Europol-Mandats 2022, die den Datenaustausch mit privaten und öffentlichen Stellen vereinfacht, Big-Data-Analysen ermöglicht und den Einsatz KI-gestützter Ermittlungsinstrumente vorantreibt.

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Europol verweist laut der Analyse häufig auf „Geschäftsgeheimnisse“ oder „Datenschutz“, um Details über Verträge oder Lizenzierungen zurückzuhalten. Ein besonders kontroverses Beispiel ist die mehrjährige Nutzung der Big-Data-Plattform Gotham von Palantir. Obwohl die auch hierzulande umkämpfte Software laut Statewatch zur Basis zahlreicher Instrumente für vorausschauende Polizeiarbeit und Überwachung bei Europol gehört, habe das Amt Presseanfragen dazu abgeblockt. Von 69 Dokumenten zur Palantir-Zusammenarbeit seien lediglich zwei freigegeben, obwohl Europol nach dem Bruch sogar rechtliche Schritte gegen die US-Firma in Betracht gezogen habe. Auch die Gesichtserkennungsfirma Clearview AI, an der Palantir-Mitbegründer Peter Thiel beteiligt ist, präsentierte ihre Technologie bei Europol. Der EU-Datenschutzbeauftragte habe aber explizit gefordert, keine Dienste von Clearview in Anspruch zu nehmen, da dies wahrscheinlich gegen die Europol-Verordnung verstoßen würde.

Zunehmend problematisch erscheint auch das „Drehtür“-Phänomen, wonach Mitarbeiter der Behörde gerne in die Wirtschaft wechseln. Diese Gefahr dürfte sich noch verschärfen, da die EU-Kommission eine Verdoppelung der Europol-Stellen anstrebt. Ein Fall betrifft einen Ex-Cybercrime-Spezialisten, der unmittelbar nach seinem Ausscheiden 2023 zu Maltego Technologies wechselte. Europol weigerte sich, nähere Angaben dazu zu machen. Ein weiteres Unternehmen in Europols Dunstkreis ist Cellebrite, ein israelischer Tech-Riese, der Software zum Extrahieren von Daten aus Mobiltelefonen liefert. Seine Programme wurden in der Vergangenheit etwa zur Überwachung von Journalisten und Aktivisten verwendet. Die Tatsache, dass der Leiter des europäischen Vertriebs von Cellebrite zuvor in leitender Position beim Staatstrojaner-Entwickler NSO Group (Pegasus) tätig war, unterstreicht das Konfliktpotenzial solcher Allianzen.

Zentraler Schauplatz dieser Annäherung sind die jährlich stattfindenden „Research and Industry Days“. Dabei handelt es sich um eine 2024 von der Europol eingeführte Plattform, bei der Dutzende von Tech-Firmen und Verbänden ihre KI-basierten Überwachungs- und Datenanalysetools präsentieren. Die dabei vorgestellten Technologien reichen von Systemen zum Ausspähen von Mobiltelefonen von Asylsuchenden bis hin zu fortgeschrittenen Werkzeugen wie dem „Voice Inspector“ zur Stimmerkennung, Mitteln gegen Deepfakes oder Drohnen-Schnittstellen. Solche Veranstaltungen sicherten den Teilnehmern ein ungewöhnlich hohes Maß an Vertraulichkeit zu, monieren die Forscher. Sie werten diese Praxis als „präventive Garantie gegen die Freigabe von Informationen“, was die Rechenschaftspflicht und die öffentliche Kontrolle der zunehmenden „privat-öffentlichen Polizeiarbeit“ bei Europol zusätzlich erschwere.


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Das Grundrecht auf digitale Integrität und sein Erfolg in der Schweiz


Das Konzept der digitalen Integrität setzt sich in der Schweiz immer mehr durch. Zu diesem Schluss kommt ein Artikel von Adrienne Fichter in der Republik. Doch um was geht es dabei eigentlich?

Das in der Westschweiz zuerst auftauchende neue Grundrecht breitet sich zunehmend auf kantonaler Ebene in der Schweiz aus und findet dort Eingang in Verfassungen. Laut Republik haben Genf und Neuenburg das Recht auf digitale Integrität bereits in ihre Kantons­verfassungen aufgenommen, im Kanton Jura habe das Parlament Ja dazu gesagt. In der Waadt, in Basel sowie Luzern hätten Kantons­rätinnen Vorstöße eingereicht.

Am 30. November wird in Zürich über eine Volksinitiative zum Thema abgestimmt. Weltweit sei das neue Grundrecht aber noch einzigartig und nur in der Schweiz anzutreffen, so der Bericht weiter. Getragen würde es von unterschiedlichen politischen Strömungen und Parteien, ein heterogenes Netzwerk stehe hinter dem Grundrecht.

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Das Grundrecht auf digitale Integrität setzt sich, wie hier in der Volksinitiative in Zürich beschrieben, aus folgenden Rechten zusammen:

  • Ein Recht auf Vergessenwerden
  • Ein Recht auf ein Offline-Leben
  • Ein Recht auf Informationssicherheit
  • Ein Recht darauf, nicht von einer Maschine beurteilt zu werden
  • Ein Recht darauf, nicht überwacht, vermessen und analysiert zu werden
  • Ein Recht auf Schutz vor Verwendung von Daten ohne Zustimmung, welche das digitale Leben betreffen

Das Grundrecht bildet demnach einen Gegenpol zu einer Welt, in der Daten das neue Öl seien und Datenschutz immer weiter durch entgrenzte Datennutzung unter Druck gerät. Dabei ist das neue Grundrecht auf digitale Unversehrtheit eine Erweiterung und Teil des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit, die durch die immer bedeutendere Rolle des Digitalen als Teil des Persönlichkeitsrechtes nötig werde. Gegner:innen des Konzepts argumentieren, dass die körperliche Unversehrtheit die digitale Integrität schon abdecke.

Ein wichtiger Teil der digitalen Unversehrtheit ist die informationelle Selbstbestimmung, die in Deutschland bereits als eigenes Grundrecht formuliert wurde. Ebenso gibt es in Deutschland das so genannte IT-Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme, das auch zur Digitalen Integrität gezählt werden kann. Ein längeres Video, welches das neue Grundrecht erklärt, hat die Digitale Gesellschaft Schweiz veröffentlicht.

„Maßstäbe für Behörden setzen“

Bislang wurde das neue Grundrecht in der Schweiz auf regionaler und kantonaler Ebene eingeführt. Gegner:innen des neuen Grundrechtes argumentieren beispielsweise in Zürich, dass solche Dinge auf Bundesebene geregelt werden müssten und dass die Bürger:innen sonst falsche Erwartungen an das Recht hätten. Monica Amgwerd, die sich für die Volksinitiative einsetzt, widerspricht gegenüber Republik diesem Argument. Sie sieht den Staat als Vorbild. „Das Recht auf digitale Integrität soll Maßstäbe für Behörden setzen und indirekt auch auf den privaten Sektor ausstrahlen“, so Amgwerd gegenüber dem Medium. Dennoch gehöre das Thema auch auf die bundesweite Ebene.

Bislang steht die Schweiz mit dem neuen Grundrecht noch recht alleine da. In Deutschland hatte die Piratenpartei im Jahr 2021 das Grundrecht in ihrem Wahlprogramm eingefordert, im französischen Straßburg hat es die digitale Integrität in einen Beschluss des Stadtrates geschafft.



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