Künstliche Intelligenz
Montag: Polizeizugriff auf Ring-Türkameras, TSMC mit neuen A14-Chipfabriken
Die Amazon-Tochter Ring hat den Firmengründer Jamie Siminoff zurückgeholt. Dieser ändert die Ausrichtung der Firma in den USA und betont nicht mehr die persönliche Sicherheit, sondern die Sicherheit der Nachbarschaft. Dafür sollen US-Strafverfolger auf die Aufnahmen aus den Kameras direkt zugreifen können. In den USA hat TSMC auch schon eigene Chipfabriken, aber in der Mitte Taiwans entstehen vier neue Produktionsstätten für TSMCs kommenden A14-Fertigungsprozess. Die Bauarbeiten für diese „Fab 25“ sollen noch dieses Jahr beginnen. Erste Chips der 1,4-Nanometer-Klasse sollen ab Ende 2028 ausgeliefert werden. Derweil warnt Microsoft vor aktiven Angriffen auf eine bislang unbekannte Lücke in Sharepoint-Servern und benennt Erste-Hilfe-Maßnahmen für Verteidiger. Denn bislang gibt es keinen Patch, aber der Softwarekonzern verweist als Sofortmaßnahme auf den eigenen Antivirus-Defender, der Attacken auf diese als kritisch eingestufte Lücke abwehren könne – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Zwei Jahre war Jamie Siminoff nicht für Ring tätig, das sich durch vernetzte Türklingeln samt Kameras einen Namen machte. Seit April ist der Gründer des Unternehmens, das 2018 von Amazon übernommen wurde, wieder zurück. Seitdem ändert er US-Berichten zufolge die Ausrichtung der Firma. Das wird schon am Firmenmotto deutlich, das seit 2024 „Keep people close to what’s important“ lautete. In einem internen Memo aus dem April 2025 soll es aber heißen, dass der Leitsatz nun, wie in Siminoffs erster Amtszeit, „Make neighborhoods safer“ lautet. Siminoff soll dabei unter anderem die Nutzung von Techniken der Künstlichen Intelligenz in jedem Produkt und bei der Entwicklung fordern: Videos von Ring-Türkameras landen bald wieder bei der Polizei in den USA.
TSMC wird noch im Laufe dieses Jahres den Bau von vier neuen Chipfabriken aufnehmen, die als „Fab 25“ zusammengefasst werden und ab 2028 Prozessoren der 1,4-Nanometer-Klasse fertigen können sollen. Derzeit begint TSMC mit der Massenproduktion von Chips der 2-Nanometer-Klasse, zuerst für Apple und dann für AMD und Intel. Die Herstellungsverfahren werden in den nächsten Jahren aber umgestellt und verfeinert, wobei im Jahr 2028 mit dem A14-Prozess Chips der 1,4-Nanometer-Klasse kommen sollen. Die jetzt angekündigten neuen Chipfabriken werden für A14 gebaut. Die Roadmap von TSMC sieht vor, dass die Massenfertigung bis Ende 2028 aufgenommen wird: Bau neuer TSMC-Chipfabriken für CPUs der 1,4-Nanometer-Klasse beginnt noch 2025.
Auf Social Media und anderen Kanälen warnt Microsofts Sicherheitsteam vor einer neuen Lücke in Sharepoint On-Prem. Man wisse bereits von Kunden-Servern, die darüber attackiert wurden. Patch gibt es noch keinen; dafür erklärt Microsoft, man könne und solle sich mit „Microsoft Defender Antivirus“ schützen. Bei der aktuellen Sicherheitslücke mit dem Bezeichner CVE-2025-53770 handelt es sich offenbar um eine Variante des Problems CVE-2025-49706, das Microsoft erst am 8. Juli mit einem Security-Update adressierte. Ersten Gerüchten auf X zufolge können Angreifer darüber den sogenannten MachineKey des Servers stehlen und sich damit das Ausführen von Code auf dem Server ermöglichen. Damit wäre die Lücke in der obersten Kategorie anzusiedeln: Angriffe auf neue Sharepoint-Lücke – bislang kein Patch von Microsoft verfügbar.
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Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil wichtige Entscheidungen rund um Vertragsverlängerungen bei Parship getroffen. Der Beschluss enthält für Kunden des Online-Partnervermittlers positive und negative Entwicklungen. Die automatischen Verlängerungen von Sechs-Monats-Verträgen, die die Dating-Plattform zeitweilig durchführte, sind demnach unwirksam. Das betrifft allerdings nur Verträge mit sechs Monaten Laufzeit, bei längeren Vertragslaufzeiten gibt es keine unangemessene Benachteiligung durch die Verlängerungsklauseln. Verbraucherschützer konnten sich zudem nicht mit ihrer Ansicht durchsetzen, dass es für Kunden jederzeit ein Kündigungsrecht bei solchen Flirt-Portalen geben sollte. Denn jetzt sagt der Bundesgerichtshof: Scheidung von Parship muss nicht jederzeit möglich sein.
In Deutschland nutzen bereits gut zwei Drittel der Unternehmen KI-basierte Anwendungen. Die Firmen in den neuen Bundesländern stehen allerdings KI viel skeptischer gegenüber, denn diese nutzen Anwendungen und Technologien Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich seltener als Firmen in Westdeutschland. Nach einer repräsentativen Umfrage wenden bundesweit bereits gut zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen KI-Tools an. Auffällig ist eine deutliche Schere zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Westen 71,2 Prozent der Unternehmen bereits KI nutzen, liegt die Zahl der KI-nutzenden Unternehmen mit rund 52 Prozent im Osten deutlich darunter. Dabei besagen Studien, dass KI die Produktivität von Programmierern senkt, während Ostdeutsche KI-Skeptiker sind.
Auch noch wichtig:
(fds)
Künstliche Intelligenz
iPhone-Foldable: Hat Samsung für Apple „den Markt vorbereitet“?
Wie spannend und neuartig wird Apples erstes iPhone-Foldable? In einem Bericht hat die Finanznachrichtenagentur Bloomberg nun die möglichen Hardware-Details eingeordnet, die das im Herbst 2026 erwartete Gerät mitbringen soll. Zwar gilt die alte Apple-Annahme, dass der Konzern mit seinen Produkten zwar nicht als Erstes auf den Markt kommt, aber letztlich das beste Produkt einer Kategorie ausliefert, weiter. Beim faltbaren iPhone besteht jedoch die Gefahr, dass es „nicht der innovative Durchbruch wird, den wir gewohnt sind“, so der Bericht.
Nah an Samsung gebaut?
Der Grund: Apple ist diesmal sehr spät in dem Markt. Konkurrent Samsung hatte bereits vor sieben Jahren damit begonnen, Foldables zu verkaufen und verbesserte diese stetig. Das Galaxy Z Fold 7 aus diesem Jahr ist nun nochmals dünner und leichter geworden. Apples wichtigste Innovation beim ersten iPhone-Foldable soll ein faltenloses Display im aufgeklappten Zustand sein. Das will der Konzern über spezielle Metallplatten erreichen. Allerdings ist bereits zu hören, dass auch Samsung im kommenden Jahr auf diesen Ansatz setzen könnte. Zudem dürfte das erste faltbare Apple-Smartphone auch nicht das dünnste Gerät auf dem Markt werden, schätzen Beobachter.
Bloomberg schreibt weiter, dass Samsung den Markt für Apple vorbereitet habe. „Samsung hat bereits viel der Schwerstarbeit geleistet.“ Beim iPhone-Foldable sei zudem nicht damit zu rechnen, dass der Hersteller ein „radikal neues Interface“ oder eine „transformative Hardware“ plane. Stattdessen werde das iPhone-Foldable „ein ähnliches Design wie das Galaxy Z Fold“ haben, „mit vielen der gleichen Kernkomponenten“. Tatsächlich soll etwa das flexible OLED-Display von der Samsung-Bildschirmtochter Samsung Display stammen.
Die Nachfrage bei Apple ist real
Allerdings könnte Apple mit dem ersten iPhone-Foldable dennoch eine wichtige Nische erobern: Der Grund: Foldables an sich sind noch kein Massengeschäft. Das liegt unter anderem am Preis (Apple plant angeblich 2000 Euro und mehr), andererseits auch daran, dass nicht jeder Smartphone-Käufer den Formfaktor schätzt. Doch bei Apple gibt es unter iPhone-Fans eine große Gruppe, die Lust darauf hat, etwas Neues auszuprobieren. „Diese aufgestaute Nachfrage ist real, und Apple weiß das“, schreibt Bloomberg.
Außerdem plane Apple, zumindest einige wichtige Defizite der Technik anzugehen. Dazu gehört besagte „Faltenfreiheit“ ebenso wie ein deutlich verbesserter (und haltbarer) Klappmechanismus. Hinzu kommen Software-Funktionen, die speziell für die Plattform angepasst sind: Bereits jetzt scheinen Vorbereitungen zu laufen. Schließlich könnte ein iPhone-Foldable auch in China punkten, wo die Geräte schon jetzt eine relativ beliebte High-End-Kategorie sind – mit Modellen, die bislang gar nicht offiziell im Westen gelandet sind.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Die Produktwerker: Die fünf größten Fehler bei der Arbeit mit User Stories
User Stories sind aus der agilen Produktentwicklung kaum wegzudenken, dennoch verursachen sie regelmäßig Reibung, Missverständnisse oder sogar echten Schaden im Entwicklungsprozess. In dieser Folge schauen sich Oliver Winter und Tim Klein die größten Fehler bei der Arbeit mit User Stories an und sprechen offen darüber, wie sie selbst immer wieder in diese Fallen getappt sind.
(Bild: deagreez/123rf.com)
So geht Produktmanagement: Auf der Online-Konferenz Product Owner Day von dpunkt.verlag und iX am 13. November 2025 können Product Owner, Produktmanagerinnen und Service Request Manager ihren Methodenkoffer erweitern, sich vernetzen und von den Good Practices anderer Unternehmen inspirieren lassen.
User Stories: Die fünf häufigsten Fehler
Die größten Fehler im Umgang mit User Stories sind kurz formuliert:
- Wir schreiben User Stories
- Wir nehmen User Stories ab
- Wir definieren Lösungen
- Wir schneiden User Stories falsch
- Wir pressen alles ins User-Story-Format
Ein häufiger Fehler beginnt schon beim Schreiben: Statt sich gemeinsam ein Bild vom Nutzerproblem zu machen, werden Stories im stillen Kämmerlein formuliert und (nur) in Schriftform ins Sprint Planning gebracht. Dabei soll die Story eher ein Erinnerungspunkt für ein Gespräch sein, nicht das Gespräch ersetzen. Die Diskussion über das zugrundeliegende Problem, also das gemeinsame Verstehen der Nutzerbedürfnisse, ist der Schlüssel. Storytelling und Entwickeln von Problemempathie mit dem Team führen zu besseren Lösungen. Und genau dafür braucht es ein Gespräch, kein perfekt ausgefülltes Template oder „Ticket“.
Der nächste Trugschluss: User Stories müssten irgendwie „abgenommen“ werden. Diese Idee stammt noch aus einer Projektlogik und widerspricht dem agilen Grundgedanken. Akzeptanzkriterien dienen nicht als Vertrag, sondern als Einladung zur gemeinsamen Einschätzung: Haben wir das gemeinsam verstandende Problem gut genug gelöst? Abnahme-Rituale im Sprint Review mit „Daumen hoch oder runter“ führen hier meist in die Irre. Vielmehr geht es um Reflexion, ob die gefundene Lösung zum Nutzerproblem passt – im besten Fall sogar mit Feedback der eigentlichen Nutzerinnen und Nutzer.
Besonders schädlich wird es, wenn Product Owner anfangen, in User Stories ihre Lösungen detailliert vorzugeben. Dann bleibt wenig Raum für Kreativität oder bessere Ideen aus dem Team. Eine gute User Story wird im Problemraum formuliert und darf dabei auch gerne eine Lösungsidee mitbringen. Sie macht Wirkung und Ziel verständlich – nicht den genauen Umsetzungspfad. Wenn alles schon vorgegeben ist, gibt es keine echte Zusammenarbeit mehr.
Auch beim Schneiden von User Stories wird viel Potenzial verschenkt. Zu große Storys, die sich über mehrere Sprints ziehen, nehmen uns die Chance für kurzfristiges Feedback und verlangsamen damit die Lernkurve. Und wenn denn geschnitten wird, sorgen horizontale Schnitte entlang technischer Komponenten eher für Abhängigkeiten statt echten Mehrwert. Der Weg zu kleinen, vertikal geschnittenen Stories ist nicht immer leicht, aber entscheidend für schnelles Feedback bezüglich der erwünschten Wirkung (Outcome).
Und dann wäre da noch das „Connextra“-Template. Es kann helfen, den Einstieg zu finden. Aber wer alles in das Format „Als (Nutzer) möchte ich …, damit …“ zwängt, läuft Gefahr, das Denken zu verengen. Nicht jede Aufgabe ist eine User Story und nicht jede User Story braucht eine feste Form in diesem Template. Es braucht ein Gefühl für das Problem, nicht nur eine korrekt ausgefüllte Schablone.
Der größte Fehler ist oft der Versuch, mit der falschen Haltung an User Stories heranzugehen. Wenn das Format über das Verständnis gestellt wird, wenn Gespräche durch Jira-Tickets ersetzt werden, wenn Stories zu Mikro-Aufträgen oder Fachfeinspezifikationen verkommen, geht der Sinn für die Arbeit mit User Stories verloren. User Stories sind ein Mittel zur Zusammenarbeit, kein bürokratischer Selbstzweck. Wer das versteht, nutzt sie, um gemeinsam zu denken, nicht nur um Aufgaben im Team zu dokumentieren.
Weitere Podcastfolgen
Die Podcaster verweisen in dieser Folge auf eine ganze Reihe früherer Episoden:
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: „Die fünf größten Fehler bei der Arbeit mit User Stories„.
(mai)
Künstliche Intelligenz
Nach IT-Ausfall: Alaska Airlines setzt stundenlang Flugbetrieb aus
Alaska Airlines aus den USA hat am Sonntagabend (Ortszeit) wegen eines Softwareproblems die Starts aller eigenen Flugzeuge für mehrere Stunden abgesagt. Inzwischen ist das Problem laut eines Beitrags auf der Kurznachrichtenplattform X behoben, um 8 Uhr MESZ habe man den Betrieb wieder aufgenommen, die Flugzeuge dürfen wieder abheben. Die vorübergehende Einstellung des Flugbetriebs hat laut den Anchorage Daily News anfangs über 200 Flugzeuge betroffen, später konnten auch Flugzeuge des Tochterunternehmens Horizon Air nicht mehr fliegen. Weitere Informationen zu den Hintergründen gibt es bislang nicht.
Flugbetrieb noch nicht wieder normal
Über Social Media hatte die Airline um 22 Uhr Ortszeit (7 Uhr MESZ) mitgeteilt, dass ein IT-Ausfall den eigenen Betrieb beeinträchtigt und der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt wurde. Man entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten. Wer vor einem Flug mit Alaska Air stehe, möge bitte den Flugstatus überprüfen, „bevor Sie zum Flughafen fahren“. Eine Stunde später ging dann die Entwarnung online, die Sperre sei jetzt aufgehoben. Trotzdem werde die Unterbrechung auch weiterhin Folgen haben und es werde eine Zeit dauern, „bis sich der Gesamtbetrieb wieder normalisiert hat“.
Alaska Airlines hat seinen Firmensitz nicht im gleichnamigen Bundesstaat sondern im US-Bundesstaat Washington in der Nähe von Seattle. Die Airline fliegt vor allem Flughäfen in den USA, an der Westküste Kanadas und in Mittelamerika an. Laut der eigenen Website benutzt Alaska Airlines dafür 238 Boeing-Flugzeuge unterschiedlicher Typen und 87 des Herstellers Embraer. Vor anderthalb Jahren war bei einem Flugzeug der Airline während des Flugs ein Teil des Rumpfs herausgerissen, woraufhin die Boeing 737 Max zum Ausgangsflughafen zurückgekehrt war. Noch ist nicht absehbar, wann es weitere Informationen zu den Hintergründen der jetzigen Einstellung des Flugbetriebs geben wird.
(mho)
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