Künstliche Intelligenz

MSI: Palettenweise GeForce RTX 5090 in China „nicht genehmigte Parallelimporte“


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Auf Reddit kursierte unlängst ein Bild, das fünf Paletten mit originalverpackten MSI-Grafikkarten vom Typ GeForce RTX 5090 zeigt. Die Krux: Es soll in China entstanden sein, wo Nvidias GeForce RTX 5090 aufgrund von Exporteinschränkungen gar nicht verfügbar sein dürfte. Grau- und Schwarzimporte sind üblich, allerdings überraschte die Menge an neuen Grafikkarten in offenbar einer einzigen Lieferung.

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MSI veranlasste der Reddit-Beitrag zu einer Mitteilung: „MSI hat jüngste Online-Gerüchte zur Kenntnis genommen, wonach die GeForce RTX 5090 in China im Umlauf sei und dadurch Marktverwirrung entstehe. MSI stellt klar, dass die GeForce RTX 5090 weder offiziell verkauft noch über autorisierte Kanäle in China vertrieben wird. Alle lokal entdeckten Einheiten stammen nicht aus von MSI autorisierten Vertriebskanälen und sind über nicht genehmigte Parallelimporte in den Markt gelangt, die nicht im Einklang mit der offiziellen Vertriebspolitik von MSI stehen.“

Eine Untersuchung der New York Times untermauert derweil, dass chinesische Firmen trotz aller Einschränkungen offenbar im großen Stil an High-End-Hardware gelangen können. Im Fokus des Berichts steht die Firma Megaspeed, die aktuelle KI-Beschleunigerchips von Nvidia im Wert von zwei Milliarden US-Dollar gekauft hat.

Megaspeed ist offiziell in Singapur ansässig, hat aber chinesische Wurzeln: Der chinesische Cloud-Gaming-Anbieter 7Road gliederte die Firma 2023 aus. Die New York Times hat ein mutmaßliches Netzwerk aus Briefkastenfirmen mit weitgehend leeren Büros aufgedeckt und stellt über Importdaten Verbindungen zu weiteren chinesischen Unternehmen her.

Demnach soll Megaspeed einen Großteil seiner Chips von Aivres gekauft haben, eine US-Tochter der chinesischen Firma Inspur, die auf der US-Entity-Liste steht und angeblich Supercomputer für das chinesische Militär baut. Inspur darf daher offiziell keine Chips von westlichen Unternehmen kaufen, allerdings gilt die Einschränkung nicht für westliche Tochterfirmen. Nvidia selbst soll weitere Lieferungen für Megaspeed vorbereitet haben, bevor Megaspeed überraschend die Zahlungen einstellte.

Ein weiteres Schlupfloch: Megaspeed soll einen Teil der Chips nach Malaysia und Indonesien verschickt haben, wo sie in Rechenzentren angblich chinesischen Kunden per Cloud-Zugriff zur Verfügung gestellt werden. Es gibt aber auch Vorwürfe, dass Megaspeed KI-Beschleuniger direkt nach China weiterverschickt haben soll.

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Laut mehreren Aussagen haben US-Behörden bereits eine Untersuchung gegen Megaspeed eingeleitet, sind bisher aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Nvidia beteuert, von keinen illegalen Aktivitäten zu wissen.

Singapur steht schon seit 2024 immer wieder im Fokus möglicher Chipexporte nach China. Nvidia verbucht über ein Fünftel seines diesjährigen Umsatzes auf Firmen in Singapur, weil die Kunden dort ihre Rechnungen zentralisieren würden. Allein im ersten Halbjahr entspricht das fast 20 Milliarden US-Dollar.

„Über 99 Prozent der kontrollierten Rechenzentrenumsätze, die Singapur in Rechnung gestellt wurden, entfielen auf Aufträge von Kunden mit Sitz in den USA“, beteuert Nvidia im eigenen Geschäftsbericht.

Die Fälle zeigen, wie schwierig es für die USA ist, Exportkontrollen bei hoch gefragten Technologien durchzusetzen, wenn hohe Gewinne locken und Lieferketten mit international verzweigten Firmengeflechten verschleiert werden.


(mma)



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