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Nach Gerichtspleite: Bundesnetzagentur startet 5G-Frequenzverfahren neu


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Die Bundesnetzagentur (BNetzA) rollt das Verfahren zur Vergabe der wichtigen 5G-Frequenzen neu auf, nachdem das Bundesverwaltungsgericht es für ungültig erklärt hatte. Den Auftakt macht die Regulierungsbehörde am Montag mit einer ersten schriftlichen Anhörung, in der interessierte Kreise zur Gestaltung des weiteren Vorgehens Stellung nehmen können.

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Die Bundesnetzagentur muss die Regeln zur Vergabe der Frequenzen aus den Bereichen 2 GHz sowie 3,6 GHz neu aufstellen. Hintergrund sind Klagen von EWE Tel und Freenet gegen die Rahmenbedingungen der Frequenzauktion von 2019. Die Unternehmen sahen sich benachteiligt, weil Netzbetreiber nicht klar verpflichtet wurden, Diensteanbieter auf ihre Netze zu nehmen.

Das Verwaltungsgericht Köln hatte die Klagen zunächst abgewiesen. In einem bisher einmaligen Vorgang hatte schließlich das Bundesverwaltungsgericht deutliche Hinweise für Einflussnahme der Bundesregierung auf die Entscheidung der Bundesnetzagentur gesehen und das Verfahren zur Neuentscheidung an die Kölner zurückverwiesen.

Im zweiten Durchgang kam dann auch das Verwaltungsgericht Köln zu der Überzeugung, dass die Bundesnetzagentur damals „dem massiven Druck vonseiten des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur zumindest teilweise nachgegeben hat“, und hat das Vergabeverfahren für ungültig erklärt. Den Einspruch der Bundesnetzagentur hatte das Bundesverwaltungsgericht kürzlich verworfen, die Entscheidung ist damit rechtskräftig.

„Wir rollen das 5G-Verfahren neu auf“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, und betonte: „Die 5G-Vergabeentscheidung und die Frequenzzuteilungen an die Unternehmen bleiben unverändert wirksam, solange sie nicht von der Bundesnetzagentur aufgehoben und neu erlassen werden.“ Wichtig sei, dass die Mobilfunknetze in Deutschland weiterhin zügig ausgebaut werden.

Mit der Konsultation will die Bundesnetzagentur schnellstmöglich Klarheit über das weitere Vorgehen schaffen. Dabei orientiert sich der Regulierer nach eigenen Angaben eng an den gerichtlichen Vorgaben. Die Behörde ist demnach verpflichtet, die ursprünglichen Entscheidungen aufzuheben und die Anträge der Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts sowie der aktuellen Sach- und Rechtslage neu zu bescheiden. Dabei sei eine zeitlich lückenlose Mobilfunkversorgung zu gewährleisten.

Die entscheidende Frage, ob im Anschluss an die neuen Bescheide wieder eine Auktion zur Vergabe der Frequenzen durchgeführt wird, ist derzeit noch offen. Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und erstmals auch 1&1 Drillisch lieferten sich 2019 ein Bietergefecht, an dessen Ende sie 6,55 Milliarden Euro hinblätterten.

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Die Bundesnetzagentur stellt nun zwei Handlungsoptionen zur Wahl: Sind die Änderungen im Rahmen der Neubescheidung nicht wesentlich oder lasse sich durch Ausgleichsmaßnahmen Abhilfe schaffen, könnten die Nutzungsrechte angepasst werden, ohne eine erneute Auktion durchzuführen.

Die zweite Variante wäre folgenschwerer: Sollten wesentliche Änderungen an den Frequenznutzungsbestimmungen erforderlich sein, könnte die Zuteilungs- und Preisfindungsfunktion der Versteigerung von 2019 gestört sein, heißt es in dem Papier. Das würde eine erneute Vergabe nötig machen.

Im Rahmen der Anhörung will der Regulierer etwa klären, ob sich die Nachfrage nach den Frequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz seit der Vergabe 2018/19 wesentlich geändert hat. Er fragt vor allem, ob die bestehende Zuteilung die aktuelle Nachfragesituation auf dem Mobilfunkinfrastrukturmarkt widerspiegelt – auch mit Blick auf Unternehmen, die bisher keine Frequenznutzungsrechte in diesem Bereich haben.

Zugleich bittet die Behörde um eine neue Einschätzung der Wettbewerbssituation. Sie interessiert sich etwa dafür, ob es neue Erfahrungen mit dem umstrittenen Verhandlungsgebot zugunsten von Diensteanbietern im Vorleistungsmarkt gibt. Laut Konkurrenten der großen Betreiber reicht dieses nicht aus. Auch neue Sachverhalte zu nationalem Roaming erhofft sie sich.

Auskunft wünscht der Regulierer zudem darüber, welche Tatsachen bei der erneuten Entscheidung über konkrete Punkte wie Befristung der Nutzungsrechte, Versorgungsverpflichtungen, Berichtspflichten, Diensteanbieterregelung, Mitnutzung und dem Teilen von Infrastruktur zu berücksichtigen sind. Dabei sei im Hinterkopf zu behalten, dass Versorgungsauflagen bereits weitgehend erfüllt und Investitionen getätigt worden seien. Interessenvertreter können ihre Stellungnahmen bis zum 12. Januar schriftlich oder elektronisch einreichen.


(vbr)



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Kindle Scribe Colorsoft: Amazon liefert Tablet ab 10. Dezember in den USA aus


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Amazon veröffentlicht seine neuen Kindle Scribe-Modelle am 10. Dezember – allerdings erstmal nur in den USA. Dies bestätigte ein Sprecher Amazons auf Anfrage von heise online. Bei der Ankündigung Ende September ließ das Unternehmen zunächst offen, wann sein erstes Stift-Tablet Kindle Scribe Colorsoft und die neuen Scribe-Versionen erscheinen. Lediglich beim neuen Kindle Scribe ohne Frontlicht ist Geduld gefragt. Die günstigste Version soll erst im Jahr 2026 erscheinen.

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Für Deutschland und Österreich gibt es indessen noch keinen Auslieferungstermin. Interessierte können sich sich nach Angaben des Unternehmens aber auf den jeweiligen Produktseiten anmelden und erhalten eine Benachrichtigung, sobald diese vorbestellt werden können.

Der Kindle Scribe Colorsoft soll mehrere Wochen mit einer Akkuladung durchhalten. Das Tablet kostet 649,99 Euro. Im Lieferumfang ist auch der Eingabestift. Bei der Vorstellung hob Amazon hervor, dass das Gerät auf übliche Ablenkungen durch Apps oder Benachrichtigungen verzichtet. Dadurch sollen sich Nutzer besser fokussieren können.

Technisch kommen laut Hersteller Lichtleiter mit Nitrid-LEDs und ein Farbfilter zum Einsatz. Dadurch sollen die Farben optimiert dargestellt werden, ohne dass Details verwaschen aussehen. Hinzu kommt eine neue Rendering-Engine. Auch sie soll die Farbdarstellung verbessern und Geräteeingaben flüssiger und natürlicher wirken lassen.

Der Kindle Scribe hat einen neuen Quad-Core-Chip bekommen, der 40 Prozent schneller sein soll. Das Gerät ist 5,4 mm dick und 400 Gramm schwer. Die Benutzung des Scribe mit 11-Zoll-Display ohne Spiegeleffekt soll sich wie das Schreiben auf Papier anfühlen. Der Kindle Scribe kostet mit Frontlicht 519,99 Euro und ohne 449,99 Euro.

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Die neuen Scribe-Modelle bieten erweiterte Produktivitätsfunktionen: Nutzer können Dokumente über Google Drive und Microsoft OneDrive importieren und annotierte PDFs exportieren. Notizen lassen sich auch zu OneNote übertragen. KI-Features ermöglichen die Suche in Notizbüchern in natürlicher Sprache sowie einfache Zusammenfassungen. Zum Schreiben stehen zehn Stiftfarben und fünf Textmarkerfarben zur Verfügung, ein neues Schattierungstool erlaubt fließende Übergänge.


(mki)



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Unter 100 Gramm: Neuer Chip ermöglicht besonders leichte VR-Brillen


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Ehemalige Apple- und Meta-Ingenieure haben einen Koprozessor vorgestellt, der die Sensordatenverarbeitung für Passthrough, räumliches Tracking sowie Blick- und Gestenerfassung mit niedriger Latenz und geringem Energieverbrauch übernimmt. Damit ließe sich der Hauptprozessor in einen kabelgebundenen Taschencomputer verlagern, berichtet UploadVR. Wird auch der Akku ausgelagert, ermögliche dies Mixed-Reality-Brillen, die deutlich kompakter und leichter sind. Leichter sogar als die bislang kleinste VR-Brille der Welt.

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Zur Demonstration des Konzepts präsentierte das chinesische Start-up GravityXR die Mixed-Reality-Brille M1, ein Referenzdesign, das unter 100 Gramm wiegt und Drittherstellern als Blaupause dienen soll. Zum Vergleich: Meta Quest 3 hat sämtliche Komponenten integriert und bringt über 500 Gramm auf die Waage, während Apple Vision Pro jenseits der 600 Gramm wiegt und über eine externe Batterie betrieben wird. Das M1-Referenzdesign verfügt über zwei 2,5K-OLED-Mikrodisplays und Pancake-Linsen mit einem Sichtfeld von 90 Grad. Hinzu kommen vier Trackingkameras sowie zwei Passthrough-Kameras.

Der Koprozessor G-X100 unterstützt bis zu zwei 4K-Displays mit 120 Hertz, zwei Farb-Passthrough-Kameras mit bis zu 16 Megapixeln, Reverse Passthrough (das gleiche Displayprinzip, das Apples EyeSight zugrunde liegt) sowie Blick- und Gestenerfassung. Das gelingt mit einem Energieverbrauch ab 3 Watt, der eine passive Kühlung ohne schweren Kühlkörper oder Lüfter ermöglicht. Die Sensordaten verarbeitet der Chip mit einer Latenz von 9 Millisekunden. Der bisherige Rekordhalter, Apple Vision Pro, kommt auf 12 Millisekunden.

Am G-X100-Chip wirkten frühere Apple-Ingenieure mit, die bereits den auf Sensordatenverarbeitung spezialisierten R1-Chip der Apple Vision Pro entwickelt haben. Bei der Präsentation des G-X100 wurden noch keine Produkte auf Basis des neuen Chips angekündigt, doch das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Gerade, wenn ultraleichte Split-Designs mit Taschencomputer zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Nachdem herkömmliche Standalone-Headsets nicht den erwünschten Durchbruch gebracht haben, versuchen sich die Hersteller demnächst an neuen Formfaktoren. Berichten zufolge plant Meta für nächstes Jahr eine besonders leichte Mixed-Reality-Brille mit kabelgebundenem Taschencomputer. Auch Konkurrent Pico arbeitet an einem leichtgewichtigen Gerät, das schon in der ersten Jahreshälfte erscheinen könnte, und hat dafür einen Koprozessor entwickelt, der dem G-X100 und Apples R1-Chip ähnelt. Pico-Eigentümer ByteDance zählt zu den Investoren des Start-ups GravityXR.

Das Unternehmen hat neben dem G-X100 auch einen Chip für Smart Glasses vorgestellt, der Fotos mit 16 Megapixel sowie Videoaufnahmen in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde liefert, berichtet die chinesische Webseite VR Tuoluo. Er kann damit, zumindest auf dem Papier, bessere Fotos und Videos schießen als die zweite Generation der Ray-Ban Meta-Brille.

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(tobe)



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Drastischer Umbau von Apples Führungsspitze geht weiter


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Der Umbau von Apples Konzernspitze setzt sich im Rekordtempo fort: Nach dem Abgang des KI-Chefs und des Interface-Design-Chefs wird die für Umwelt und soziale Initiativen verantwortliche Spitzenmanagerin Lisa Jackson den Konzern verlassen. Jackson, einst Chefin der US-Umweltschutzbehörde EPA unter Präsident Obama, hat die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien bei Apple erheblich vorangetrieben und gilt als Architektin des Projektes „Apple 2030“. Das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens ist, zum Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten – mitsamt der kompletten Lieferkette.

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Ihre Position gibt es künftig offenbar nicht mehr: Die von Jackson geleitete Sparte wird Ende Januar aufgeteilt, wie Apple in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die für Umwelt und soziale Initiativen zuständigen Teams sind künftig dem Lieferketten- und Logistik-Chef unterstellt – und nicht länger direkt Apple-Chef Tim Cook.

Den für Apple immer zentraleren Bereich „Government Affairs“, der Lobbyarbeit und den Austausch mit staatlichen Stellen umfasst und der bislang ebenfalls bei Jackson lag, leitet künftig Apples Chefjustiziarin. Diese wechselt der Konzern parallel ebenfalls aus: Die bislang öffentlich kaum in Erscheinung getretene Juristin Kate Adams tritt im kommenden Jahr den Ruhestand an. Ihre Position als Apples „General Counsel“ bekleidet ab März 2026 der Neuzugang Jennifer Newstead, so das Unternehmen. Sie war zuvor bei Meta als Chefjuristin tätig. Während der ersten Regierung Trump diente Newstead als Chefjuristin des US-Außenministeriums (Legal Adviser of the Department of State).

Apples Top-Management befindet sich im größten Umbruch seit Jahrzehnten. Auch die Gerüchte über einen nahenden Wechsel an der Spitze und eine Nachfolge von CEO Tim Cook sind jüngst wieder hochgekocht. Apples Hardware-Technik-Chef Johny Srouji – der für die Chip-Entwicklung zuständig ist –, lote zudem seine Optionen aus, hieß es jüngst. Die Positionen COO und CFO hat Apple in diesem Jahr bereits neu besetzt.

Auf den unteren Ebenen scheint es ebenfalls auffällig viele Abgänge zu geben, allein Apples KI-Sparte verlor Berichten zufolge in den vergangenen Monaten zahlreiche wichtige Mitarbeiter – unter anderem an Meta. Unter den Hardware-Ingenieuren und Designern habe der Konzern Dutzende Spezialisten verloren, die offenbar zu OpenAI gegangen sind, wie das Wall Street Journal berichtet.

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(lbe)



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