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NEX Group wird eigenständig: Ericsson potenziell vor Einstieg in Intels Netzwerksparte
Ericsson plant laut Medienberichten einen dreistelligen Millionenbetrag in Intel NEX (Network and Edge) zu investieren. Die Sparte soll in Zukunft eigenständig werden und von Intel losgelöst sein, ähnlich wie das Unternehmen sich zuletzt von anderen Firmenteilen wie Altera trennte.
Ericsson und Intel arbeiten schon lange zusammen. Intel liefert Chips und Lösungen – zuletzt beispielsweise den neuen Xeon 6 SoC – die in Ericssons Infrastruktur und Netzwerken zum Einsatz kommen, auf die wiederum Cloud Service Provider (CSP) setzen. Ein großes Thema dabei ist Cloud RAN für ein Cloud-basiertes, virtualisiertes Radio Access Network.
Intels Netzwerksparte bald auf eigenen Beinen
Im Nachgang des Quartalsberichts in der vergangenen Woche hat Intel erstmals öffentlich durchblicken lassen, dass die NEX Group auf eigene Beine gestellt werden soll, nachdem es im Mai durch die Nachrichtenagentur Reuters bereits Gerüchte gab. Die Aussagen aus einem internen Memo wurden Ende Juli nun gegenüber CRN bestätigt.
We plan to establish key elements of our Networking and Communications business as a stand-alone company and we have begun the process of identifying strategic investors
Intel
Ericsson soll einer der ersten möglichen Investoren sein. Bloomberg berichtet, dass mehrere hundert Millionen US-Dollar in einen Anteil an der Sparte fließen könnten. Noch stünden die Gespräche aber am Anfang, das Ganze könnte auch noch ins Wasser fallen, heißt es weiter.
Die gesamte Sparte bekommt Ericsson dafür aber vermutlich ohnehin nicht, das Unternehmen wäre eher ein kleiner Anteilseigner. Intel würde vermutlich ein Prozedere wie bei Altera vorziehen: Hier gingen am Ende 51 Prozent an Silver Lake, ein Investmentkonsortium, Intel behielt aber 49 Prozent, um immer noch ein Wörtchen mitreden zu können.
Da die NEX Group in vielen Bereichen noch enger verzahnt ist mit Intels Kerngeschäft, als es Altera jemals war, dürfte eine komplette Lösung vom Konzern ohnehin aus dem Stand heraus sehr schwer umzusetzen sein oder Jahre benötigen. Intel beschreibt es deshalb diplomatisch, dass man die NEX Group wachsen sehen und davon in Zukunft auch profitieren möchte.
Like Altera, we will remain an anchor investor enabling us to benefit from future upside as we position the business for future growth.
Intel
Am Ende setzt Intel den bereits unter Pat Gelsinger gestarteten Plan, den Fokus allein auf das Kerngeschäft zu lenken, weiter um. Unter Gelsinger wurden bereits ein Dutzend Teilbereiche geschlossen oder verkauft, der neue CEO geht nun aber an die noch größeren Positionen heran. Im Zusammenspiel mit den Entlassung vieler Angestellte soll das den Konzern bis Jahresende auf 75.000 Mitarbeiter verschlanken.