Künstliche Intelligenz

Nur mit eSIM: iPhone Air treibt europäische Mobilfunker um


Mit dem iPhone Air hat Apple Kunden wie Mobilfunkanbieter vor vollendete Tatsachen gestellt: Die neue Modellreihe gibt es weltweit nur mit fest integrierter eSIM, ein Slot zum Einlegen einer klassischen SIM-Karte fehlt. Europäischen Netzbetreibern macht dieser schon länger erwartete Umbruch Sorgen.

Die großen Plattformbetreiber Apple und Google seien dadurch in der Lage, ihren Kunden jederzeit einfach zu erlauben, „den Mobilfunktarif direkt auf dem Gerät zu wählen“, zitiert Le Monde den Manager eines französischen Mobilfunkanbieters. Die Netzbetreiber fürchten, dadurch die Kundenbindung zu verlieren und diesen keine weiteren Angebote und Dienste mehr verkaufen zu können.

Denkbar seien auch Exklusiv-Deals zwischen Smartphone-Hersteller und einzelnen großen Mobilfunkanbietern, um bestimmte eSIM-Tarife auf dem Gerät bevorzugt darzustellen, fürchtet der namentlich nicht genannte Manager – und hofft, dass europäische Wettbewerbsbehörden in diesem Fall eingreifen. Es gebe Gespräche mit den Herstellern, damit eine „solche Art von Krieg“ vermieden wird, erklärte ein anderer Manager der großen französischen Telekommunikationsfirma Orange gegenüber der Zeitung – „wir stellen sicher, dass sie uns nicht in die Quere kommen“.

Apple schafft den SIM-Kartenslot schrittweise ab: Das iPhone Air ist das erste Gerät, das nun weltweit rein auf die eSIM setzt. Die restliche iPhone-17-Reihe hat in vielen Märkten, darunter Europa, weiterhin einen SIM-Kartenslot – zusätzlich zur ebenfalls integrierten eSIM. In den USA und bestimmten weiteren Ländern gibt es iPhone 17, 17 Pro und 17 Pro Max allerdings ebenfalls nur noch mit eSIM – ebenso ist es bei Googles Pixel-10-Reihe. Den zusätzlichen Platz nutzt Apple, um einen etwa größeren Akku unterzubringen. In neuen iPads fehlt das SIM-Steckfach ebenfalls.

Anfang des Jahres hatten sich bereits zwei britische Mobilfunkanbieter an die dortige Wettbewerbsbehörde gewandt: Reine eSIM-Smartphones ermöglichen den Smartphone-Riesen, ihre Vormachtstellung auf dem Mobilfunkmarkt zu erweitern, hieß es damals. Die Regulierer sollten prüfen, ob durch diese Machtposition Vorteile erlangt werden. Als Risiko nannten die Netzbetreiber auch hier „Disintermediation“ durch die Hersteller und damit letztlich einen Verlust der Kundenbindung.


(lbe)



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