Künstliche Intelligenz

Nutzer von Meta AI veröffentlichen ihre Anfragen – offenbar unbewusst


Metas gleichnamige KI gibt es jetzt auch als eigenständige App namens Meta AI. Neben dem Chatbot, der Nutzern von Instagram und Whatsapp bereits aus ihren Chat-Übersichten bekannt sein sollte, gibt es hier auch einige kuriose Fundstücke zu entdecken.

Denn Meta AI hat auch einen Discover-Feed, in dem es Anfragen an Meta AI zu lesen gibt, die andere dort geteilt haben – auch die eigenen KI-Stilblüten lassen sich hier auf Wunsch veröffentlichen. Doch was Medienberichten zufolge jüngst in manchen Feeds zu lesen war, lässt zweifeln, ob einige Nutzer wirklich ganz bewusst ihre Informationen der Öffentlichkeit preisgaben.

Unter anderem das US-Magazin TheVerge berichtet jetzt, dass in den Feeds teilweise intimste oder vertraulichste Dinge zu lesen sind, vielfach aber auch Nonsens oder Troll-Content. Zum Beispiel Anfragen, in denen Nutzer sich über ihren seltsamen Hautausschlag informieren oder Meta AI mitteilen, dass sie ein Verbrechen begangen haben und nun etwas über mögliche Konsequenzen wissen wollen. All das ist öffentlich zu lesen – und lässt sich wohl teilweise auch anhand verräterischer Nutzernamen oder Profilbilder auf die Personen dahinter zurückführen.

Entscheidend dabei ist aber, dass Meta nach eigenen Angaben ausdrücklich nur solche Prompts und deren Antworten veröffentlicht, bei denen die Nutzer dazu ausdrücklich eingewilligt, beziehungsweise es veranlasst haben. Nach einem Prompt fragt die App offenbar über ein Dialogfenster, ob dieser geteilt werden soll. Wenn Nutzer das wollen, bekommen sie noch einmal den Hinweis: Achtung, diese Informationen werden jetzt öffentlich sichtbar, es sollten keine persönlichen Daten darin enthalten sein oder solche, die man vielleicht doch nicht der Allgemeinheit anvertrauen will.

Doch das scheint viele Nutzer nicht davon abzuhalten oder sie verstehen nicht, was die App in dem Moment tatsächlich tut. Manche wähnen sich vielleicht auch in hundertprozentiger Anonymität oder gehen mit bestimmten Dingen generell etwas offener um. Neugierige können sich die App nun im Google Play Store und Apples App Store aufs Tablet oder Smartphone herunterladen – wo Meta wirbt: „Erhalten Sie nützliche Prompts im Discover-Feed“. Auch als Webanwendung ist Meta AI verfügbar.

Zu den weiteren Vorzügen der App gehören demnach personalisierte Antworten und eine KI, die schnell die Vorlieben und Interessen ihrer Nutzer versteht. Personalisierte Antworten sind bislang aber nur in den USA und Kanada verfügbar. Dafür bezieht Meta AI dann auch Informationen in den KI-Wissensschatz ein, die Nutzer in Meta-Produkten preisgegeben haben, zum Beispiel Inhalte, bei denen die Betroffenen auf „Gefällt mir“ gedrückt oder sich einfach näher damit auseinandergesetzt haben. Möglicherweise auch außerhalb der Meta-Dienste – zuletzt machte sich Meta verschiedene technische Möglichkeiten der Android-Browser und -Apps zunutze, um vom Betriebssystem eingezogene Kommunikationsbarrieren zu umgehen, vor allem über lokale „Listening Ports“. Ohne besondere Privilegien oder Einwilligung kann eine Meta-App (Facebook oder Instagram sind betroffen) auf eingehende Verbindungen lauschen. Und das auch, wenn der Nutzer die App gerade nicht nutzt – sie läuft und lauscht im Hintergrund weiter. Das geschah in Kooperation mit dem Webkonzern Yandex und diente vor allem dazu, die Daten danach an Werbekunden zu verkaufen – ob sie auch in Meta AI einfließen, darüber gibt es keine Informationen.

Bei Meta AI kann man auch ganz offiziell sein Konto bei Facebook oder Instagram über das Meta Account Center verknüpfen. Dann bezieht Meta die Informationen, die Nutzer hier geteilt haben, ebenfalls mit ein. Die App ging aus der App Meta Glasses hervor und firmierte vorher auch in den App Stores unter diesem Namen. Wer eine entsprechende Brille besitzt, kann über die App auch die Sprachsteuerung der Brille nutzen und auf Privatsphäre-Einstellungen, Anrufe und anderes zugreifen.


(nen)



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