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Österreichischer Fußball-Bund (ÖFB) stellt neues Logo vor


Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat dieser Tage ein neues Logo präsentiert. Mit dem neuen Logo setze der ÖFB ein „deutliches Zeichen für Zusammenhalt, Aufbruch und Zukunft“, wie der Fußball-Bund im Rahmen der Vorstellung erklärt.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) wurde am 18. März 1904 gegründet und ist seit 1905 FIFA-Mitglied sowie Mitbegründer der UEFA (1954). Sitz ist das Ernst-Happel-Stadion in Wien. Sportlich zählen das „Wunderteam“ der 1930er Jahre, Platz 4 bei der WM 1934 und Rang 3 bei der WM 1954 zu den größten Erfolgen, ebenso der Sieg gegen Deutschland beim „Wunder von Córdoba“ 1978.

Nach mehreren Jahren Planung und Umsetzung hat der ÖFB in der vergangenen Woche das neue ÖFB-Trainingszentrum in Wien-Aspern bezogen, dem ÖFB-Campus. Im Zuge dessen hat der Österreichische Fußball-Bund sein neues Verbandslogo präsentiert. Die offizielle Eröffnungsfeier des ÖFB-Campus ist gleichwohl für das erste Quartal 2026 geplant.

Auszug der Pressemeldung

„Mit unserem neuen Logo setzen wir als ÖFB ein deutliches Zeichen für Zusammenhalt, Aufbruch und Zukunft. Dieses Logo und die damit verbundene Bildsprache spiegeln unsere Werte und unsere Identität wider – sie verbinden Tradition mit Innovation und machen sichtbar, wofür der ÖFB steht. Unter dem Leitgedanken ‚A Team für alle‘ zeigen wir, dass Fußball in Österreich weit mehr ist als ein Sport. Er lebt von unserer Gemeinschaft, vom Engagement und der Begeisterung aller – vom Nachwuchs über die 2000 Vereine bis zu unseren Nationalteams. Unser neues Logo ist Ausdruck unseres Anspruchs, die Menschen in unserem Land zu verbinden und mit positiver Kraft und Energie im Sinne der Gesellschaft zu wirken“, sagt der ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzende Josef Pröll.

Erstmals nach über 20 Jahren ändert der ÖFB sein Logo. Das bisherige Logo in Ovalform wurde im Jahr 2001 eingeführt. Das neue, ebenfalls rot-schwarze Logo besteht aus einer vereinfachten, stark stilisierten Darstellung des Akronyms ÖFB. Die Ö-Punkte sind als einzelner, langer Querstrich dargestellt, und die Buchstaben F und B ohne Stamm. Unterhalb des F, das somit der Nationalflagge Österreichs entspricht, befindet sich in schwarz gesetzt das Gründungsjahr (1904). Im Umfeld des Webauftritts (oefb.at) wurde das neue Logo bereits integriert.

Für die österreichischen Nationalteams nutzt der ÖFB seit 2019 ein separates Logo.

Die Neugestaltung wurde gemeinsam mit FLY’ (Creative Consultancy der Demner.Group) und DMB.Brand (Demner, Merlicek & Bergmann / DMB.) in einem mehrstufigen, kollaborativen Prozess erarbeitet.

Kommentar

Im Reigen nationaler Fußballverbände sicherlich ein Logo der ungewöhnlichen Art, da es in keiner Weise der in diesem Kontext üblichen Emblem-/Wappen-ähnlichen Darstellung entspricht. Da die Buchstaben stark vereinfacht und stilisiert sind, ist der erste Eindruck auch nicht der einer Wortmarke, sondern mehr der eines abstrakten Zeichens. Ohne Hintergrundwissen ist das Zeichen kaum als „ÖFB“ zu entziffern – was nicht als Makel missverstanden werden sollte. Logos wirken mehr wie ein Bild, nicht wie ein Wort, deshalb ist die Lesbarkeit von Buchstaben nachrangig. Im Vordergrund steht die Eigenständigkeit und Wiedererkennbarkeit. Auch im DFB-Emblem beispielsweise sind die Buchstaben kaum zu erkennen. Die isländische Fußball-Nationalmannschaft nutzt anstelle des Buchstabenkürzels „KSI“ ein rein grafisches Zeichen als Logo.

Meine erste Assoziation war das koreanische Schriftsystem Hangul. Das Zeichen ᅙ ist im Hangul-System ein sogenanntes Füllzeichen (Choseong Filler, ohne eigentliche Lautbedeutung). Aufgrund der Dreizeiligkeit hat das Logo zudem Ähnlichkeit mit einem Trigramm. Ob oder inwieweit im aktuellen ÖFB-Führungsteam eine Art der spirituellen Verbundenheit zu asiatischen Philosophien besteht, darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden. Die Zeichensprache des neuen Verbandslogos gibt diese Verbindung her.

Mir gefällt der grafische Ausdruck des Zeichens ausgesprochen gut. Nach meinem Empfinden hätte die Breite des Logos reduziert werden können. Doch auch so ist dies für den ÖFB, ausgehend vom bisherigen Allerwelts-Oval samt generischer Telstar-Ball-Darstellung, ein großer Sprung nach vorne.

Dass der ÖFB im Rahmen seiner Pressemeldung mit keinem einzigen Wort auf die unkonventionelle, erklärungsbedürftige Formgebung eingeht, wundert schon. Typologos, die nicht auf Anhieb von jedem gelesen werden können, triggern dumpfe Klickbait-Headlines im Stile von „Netz spottet über XY – kein Mensch kann neues Logo lesen“, wie etwa das Beispiel KIA gezeigt hat. Pro-aktive Kommunikation kann diesen den Wind aus den Segeln nehmen, und obendrein die Akzeptanz auf Seiten der Fans/Kunden erhöhen.

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