Künstliche Intelligenz
Omen: Anduril, Archer und EDGE machen Tailsitter-Drohne serienreif
Mit Omen hat das US-Unternehmen Anduril Industries erstmals einen sogenannten Tailsitter bis zur Serienreife gebracht. Das unbemannte, autonome Fluggerät kann senkrecht starten, im Flug in den schnellen Vorwärtsmodus übergehen und am Ende des Einsatzes wieder aufrecht auf seinem Heck landen. Beim Übergang vom Horizontal- in den Vertikalflug kippt Omen kontrolliert nach hinten und richtet sich mithilfe seiner Sensoren und Flugsteuerungssysteme präzise für die Landung aus.
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Für Omen kooperieren das auf Verteidigungs- und Autonomietechnologien spezialisierte Anduril Industries, Archer Aviation und die Edge Group, ein Technologie- und Rüstungskonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Anduril wurde vom Oculus-Erfinder Palmer Luckey gegründet, zu seinen Investoren zählen Akteure wie Peter Thiel.
Das für sein elektrisch betriebene Lufttaxi Midnight bekannte Archer ist auf elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs) spezialisiert. Dessen erprobter Elektroantrieb und die Batterietechnologie wurden für Omen übernommen, um Reichweite, Leistung und Zuverlässigkeit zu erhöhen. Zudem hat Archer mit Korean Air eine Partnerschaft geschlossen, um „Advanced Air Mobility (AAM)“ in Asien voranzubringen.
Archer-Gründer Adam Goldstein freut sich auf die Zusammenarbeit, da sich das Unternehmen „als Antriebslieferant für Elektroflugzeuge der nächsten Generation“ eine neue Einnahmequelle erschließt. Anduril stellt dafür die autonome Steuerung und Systemintegration von Omen bereit.
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelte bereits 2023 neue Algorithmen, die Tailsitter-Drohnen komplexe Flugmanöver in Echtzeit ermöglichen – etwa Überkopf-Flüge und schnelle Richtungswechsel. Diese Forschungen legten den Grundstein für die präzise Steuerung und Stabilisierung solcher Fluggeräte, die lange als besonders schwierig galt. Damit ist die präzise Regelung von senkrechtem Start und Übergang zum Vorwärtsflug erstmals umfassend beherrschbar.
Klage aufgrund angeblich geklauter Geschäftsgeheimnisse
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Während Archer Aviation mit seinen Partnern Omen feiert, verklagt Konkurrent Joby Aviation das Unternehmen wegen des angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen. Darüber berichtet unter anderem Reuters. Joby wirft Archer vor, über einen ehemaligen Mitarbeiter an vertrauliche Informationen gelangt zu sein. Archer weist die Vorwürfe entschieden zurück.
(mack)