Künstliche Intelligenz

OpenAI und Mattel wollen KI-Spielzeug für Kinder auf den Markt bringen


Mattel, einer der weltweit größten Spielzeughersteller und bekannt für Barbie-Puppen und „Hot Wheels“-Spielzeugautos, will zusammen mit OpenAI KI-Spielzeug auf den Markt bringen. Das gaben die beiden US-Unternehmen diese Woche bekannt.

Die Partner wollen zusammen neue Produkte entwerfen, entwickeln und vermarkten, teilte Mattel mit. Die Künstliche Intelligenz (KI) von OpenAI, also vor allem die Chatbots der Marke ChatGPT, sollen in „altersgerechte Spielerlebnisse“ einfließen.

Denkbar sind etwa digitale Assistenten, die auf Mattel-Figuren basieren, sowie Spiele wie „Uno“ oder Spiezeug wie den „Magic 8 Ball“ interaktiver zu machen. Das sagten Brad Lightcap, Chief Operating Officer bei OpenAI, und Josh Silverman, Chief Franchise Officer bei OpenAI, laut dem Nachrichtensender Bloomberg. Konkrete Projekte sind demnach aber noch nicht bekannt.

Mattel betont, bei den Neuentwicklungen mit OpenAI den Schwerpunkt auf Innovation, Datenschutz und Sicherheit zu legen. Das dürfte nicht von ungefähr kommen: OpenAI arbeitete bereits in der Vergangenheit mit Spielzeugherstellern zusammen, zum Beispiel Curio, über dessen Stofftiere Kinder mit ChatGPT sprechen können. Zusätzlich werden alle Transkripte der Gespräche an die Eltern übermittelt und in einer Microsoft-Cloud gespeichert, wo sie von Curio zur Produktoptimierung ausgewertet werden. Außerdem arbeitet Curio mit SuperAwesome zusammen, einem Tochterunternehmen von Epic Games, dem Konzern hinter dem Online-Shooter Fortnite.

Epic Games wiederum sammelt Daten, um Kindern und Jugendlichen maßgeschneiderte Werbung anzuzeigen und nicht zuletzt zu In-Game-Käufen zu verleiten. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass Besitz und Vertreib von Curio in Deutschland nicht gestattet sind, teilte sie heise auf Anfrage mit – Grund ist demnach vor allem die Funktion für heimliches Abhören.

Neben Fällen wie diesen dürften Mattel und OpenAI vor allem die Europäische Kommission im Blick haben. Diese arbeitet zurzeit auf eine „bessere Nutzung digitaler Instrumente“ bei Kinderspielzeugen hin. Ein digitaler Produktpass für Spielzeuge soll Eltern über mögliche Risiken informieren. Spielzeuge, die KI nutzen und in den Geltungsbereich der europäischen KI-Verordnung fallen, müssen den Vorschriften für Cybersicherheit, Schutz personenbezogener Daten und Privatsphäre genügen.

Hersteller von digital vernetztem Spielzeug müssen die EU-Vorschriften zur Cybersicherheit einhalten und gegebenenfalls die Risiken für die psychische Gesundheit und die kognitive Entwicklung von Kindern berücksichtigen, die solches Spielzeug benutzen. Unterhändler des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten erzielten im April eine vorläufige Einigung auf neue Regeln.

Dementsprechend umsichtig dürften Mattel und OpenAI nun bei der gemeinsamen Entwicklung von Produkten vorgehen – oder diese gar nicht erst für den EU-Markt vorsehen. Mattel-Vertreter Silverman wollte sich nicht näher zum ersten Produkt äußern. Nur soviel: „Wir haben vor, gegen Ende des Jahres etwas anzukündigen, das wirklich das gesamte Spektrum der physischen Produkte und einiger Erlebnisse abdeckt“, sagte er in dem Interview. Die Vereinbarung mit OpenAI sehe nicht vor, dem KI-Entwickler geistiges Eigentum von Mattel zu lizenzieren. Mattel behalte demnach die Kontrolle über die Produkte, die im Zuge der Partnerschaft entstehen.


(nen)



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