Apps & Mobile Entwicklung
OpenAI × Adobe: Photoshop und Express kommen zu ChatGPT
Photoshop und Adobe Express sollen in Zukunft als App in ChatGPT integriert werden, das hat Adobe im Rahmen der Hausmesse „MAX“ in Los Angeles angekündigt. Per natürlicher Sprache soll ChatGPT dem Nutzer kreativ zur Seite stehen. Parallel integriert Adobe weitere Drittanbieter-KI-Modelle zur Video- und Sprachgenerierung.
Adobe auch bei ChatGPT
Ein genaues Datum gibt es bisher nicht, doch in Zukunft sollen Nutzer über ChatGPT auf Adobe Express und Photoshop zugreifen können. Gezeigt hat Adobe jedoch vorerst nur die Einbindung von Express. Von der Idee hin zum fertigen Bild wurde per Chat in mehreren Befehlen ein Flyer erstellt. Mittels UI-Elementen konnte zudem die Hintergrundfarbe schneller angepasst werden, ohne dass mit der KI aufs Neue hin- und hergeschrieben werden musste.
Die Gespräche sollen fortlaufend geführt werden können, ein Kopieren vorheriger Nachrichten sei nicht nötig, erläuterte Adobe in Los Angeles. Die App und ChatGPT merken sich die zuletzt getätigten Anfragen. Für den Feinschliff kann das Ergebnis der Konversation auch direkt in Adobe Express geöffnet werden. In Zukunft soll es noch mehr Integrationen mit solchen Plattformen geben, erwähnte der Konzern am Rande.
Gleichzeitig hat Adobe eigene Chatbots für Photoshop und Express angekündigt.
Mehr Drittanbieter-Modelle im eigenen Interface
Doch auch andersherum baut Adobe die Zusammenarbeit aus, denn wie der Konzern konstatiert, haben KI-Modelle immer noch gravierende unterschiedliche Stärken und Schwächen. Deshalb integriert Adobe seit dem laufenden Jahr bereits eine Reihe an Drittanbieter-KI-Modellen, um Nutzern durch mehr Auswahl mehr Möglichkeiten für die Erstellung von Bildern oder Videos zu geben.
Das Angebot wird nun ausgebaut und neben Google, Runway, GPT Image oder Flex werden jetzt auch noch Topaz Bloom und Gigapixel für die Bildgenerierung und Elevenlabs Multilingual v2 für die Audiogenerierung hinzugefügt. Wie Adobe zudem angekündigt hat, lassen sich diese Drittanbieter-Modelle nun in Creative-Cloud-Apps wie unter anderem Photoshop nutzen.
Die Nutzung der Modelle ist wie auch Firefly selbst nicht kostenfrei, sondern benötigt Credits, die nur per Abo erhältlich sind. Dafür sparen Anwender sich jedoch auch Abos bei anderen Anbietern, denn Adobe scheint daran zu arbeiten, die eigenen Produkte als kreativen Hub zu positionieren, über den auf zahlreiche Lösungen und Funktionen gesetzt werden kann.
Adobe sieht für Firefly weiterhin einen „Markt“
In einer Fragerunde vor Journalisten hat Alexandru Costin, Vizepräsident für generative KI bei Adobe, jedoch beteuert, weiterhin an Firefly zu arbeiten. Die Entwicklung eigener Modelle sei besonders bei vielen geschäftlichen Teilnehmern der Konferenz gewünscht. Hintergrund sei laut Costin ein Markt für KI-Modelle wie Firefly, die kommerziell nutzbare Bilder erstellen, denn Adobe trainiert seine Modelle nach eigenen Angaben nur mithilfe von vorab lizenzierten Inhalten.
Die Entwicklung von Firefly einzustellen, plant Adobe damit trotz der Öffnung für andere KI-Modelle perspektivisch wohl nicht.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel auf einem Event von Adobe in den USA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und Hotelübernachtungen wurden von Adobe getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht.