Künstliche Intelligenz
Oracle AI Database 26ai: KI-Integration in Unternehmensdatenbanken
Die massiven Fortschritte im KI-Bereich machen auch nicht vor den Dinosauriern der IT-Welt halt – zum Beispiel den relationalen Datenbanken. So hat Oracle auf seiner frisch umgetauften Hausmesse Oracle AI World – bis vor wenigen Wochen noch Oracle CloudWorld – die aus seiner Sicht nächste große Ära der Datenverarbeitung eingeläutet. Mit der Vorstellung der Oracle AI Database 26ai und der neuen AI Data Platform will das Unternehmen neue Maßstäbe für die KI-Integration in Unternehmensdatenbanken setzen.
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Diese Ankündigungen versprechen nicht nur höhere Effizienz, sondern auch eine nahtlose Brücke zwischen traditionellen Datenbanken und modernen KI-Anwendungen. Die langfristige Vorstellung des Herstellers ist eine AI for Data, um eine KI-native Datenbank der nächsten Generation zu erschaffen, bei der KI im gesamten Daten- und Entwicklungsstack zum Einsatz kommt – bei der Vektorsuche, beim Datenbankmanagement, der Daten- und Anwendungsentwicklung und bei Analysen.
Mit der neuen Version 26ai will der Hersteller hier einen großen Schritt vorangekommen sein. Sie ersetzt die Vorgängerversion 23ai und markiert laut Oracle einen Meilenstein in der Entwicklung von autonomen Datenbanksystemen. Als Langzeit-Support-Release (LTS) bietet sie ab sofort verfügbare Features, die durch einen einfachen Update-Prozess aktiviert werden können. Besonders hervorzuheben sind die neuen AI-Vektoren, die semantische Inhalte effizient darstellen und die Grundlage für fortschrittliche Retrieval-Augmented-Generation-Anwendungen (RAG) legen. Oracle Manager Juan Loaiza, EVP für Oracle Database Technologies, sagt, dass diese Innovation die Datenverarbeitung „autonom und agentisch“ mache – mit diesen Schlagwörtern liegt Oracle also voll im Trend.
Kunden sollen von einer nahtlosen Übergangsphase profitieren: Bestehende 23ai-Systeme lassen sich ohne großen Aufwand auf 26ai migrieren, während Oracle zukünftige Erweiterungen schrittweise verteilt. So reduziere man nicht nur den Administrationsaufwand, sondern minimiere auch Sicherheitsrisiken in einer Zeit, in der KI-gestützte Angriffe zunehmen, so der Hersteller.
Autonomous AI Lakehouse: Offene Standards für Multicloud-Umgebungen
Ein weiteres Highlight unter den Ankündigungen ist der Oracle Autonomous AI Lakehouse, der die Stärken der Autonomous AI Database mit dem offenen Apache-Iceberg-Format kombiniert. Dadurch sollen Unternehmen ihre bestehenden Data Lakes ohne Funktionsverluste nutzen können – sei es für Analytics oder KI-Modelle. Der Ansatz breche bisherige Silos auf und ermögliche skalierbare Queries über riesige Datensätze hinweg, unterstützt durch den neuen Data Lake Accelerator, so Oracle.
Die Plattform ist cloudübergreifend verfügbar: natürlich Oracles hauseigener Oracle Cloud Infrastructure (OCI), Amazon AWS, Microsoft Azure, Google Cloud sowie Exadata Cloud@Customer. Ergänzt wird das durch den Autonomous AI Database Catalog, gedacht als Katalog der Kataloge, der Metadaten aus verschiedenen Systemen vereint und die Datenentdeckung vereinfacht. Analysten von Constellation Research werten dies als „langen Atem“ in Oracles Strategie: „Spät kommen, aber mit autonomer Architektur überdauern.“
Die Oracle AI Data Platform rundet das Paket ab und zielt darauf ab, KI-Initiativen zu beschleunigen. Sie integriert sicherheitskritische, einheitliche Daten mit agentischer Automatisierung – also KI-Agenten, die eigenständig Aufgaben übernehmen. Neue Partnerschaften, etwa mit AMD für Supercomputer oder Meta für Cloud-Computing, unterstreichen Oracles Multicloud-Ambitionen. Zudem erweitert Oracle sein Database@AWS-Angebot um KI-spezifische Services und ein Partnerprogramm.
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Ein Vertrag für alle Clouds: Oracle Universal Credits
Oracle geht in seiner Multicloud-Strategie noch einen Schritt weiter: Mit den neu vorgestellten Oracle Multicloud Universal Credits schafft das Unternehmen das erste cloudübergreifende Nutzungsmodell, mit dem Kunden Oracles AI-Database- und OCI-Services schnell und einfach in der Cloud ihrer Wahl erwerben können. Die Credits gelten einheitlich für Oracle Database@AWS, Oracle Database@Azure, Oracle Database@Google Cloud und OCI – und sollen eine Rationalisierung der Beschaffung mit flexiblen Bedingungen und konsistenten Verträgen über alle Plattformen hinweg erlauben.
Zu den Vorteilen laut Hersteller zählen ein zentrales Verbrauchsmodell für alle Clouds, erweiterter Zugriff auf Regionen (inklusive OCI-Workloads in AWS-, Azure- oder Google-Regionen) sowie Workload-Portabilität mit kommerzieller Freiheit. „Die branchenführende Multicloud-Lösung von Oracle wurde entwickelt, um Kunden dabei zu helfen, Anwendungsmodernisierungen und Cloud-Migrationen zu beschleunigen“, erklärt Karan Batta, Senior Vice President Oracle Cloud Infrastructure. Mit 38 Multicloud-Regionen und diesem flexiblen Modell biete Oracle mehr Auswahl als je zuvor. Interessierte Kunden können einen frühzeitigen Zugriff anfordern.
(fo)