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Pentest-Linux Kali 2025.4 mit neuen Desktops, Wayland und Halloween-Modus
Das für Pentesting – also der Schwachstellensuche – entwickelte Kali Linux haben die Entwickler in Version 2025.4 veröffentlicht. Besonderes Augenmerk haben sie auf die Desktop-Umgebungen gelegt. Zudem gibt es als Spielerei einen Halloween-Modus sowie drei neue Tools.
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In der Versionsankündigung schreiben die Kali-Entwickler, dass alle drei primären Desktop-Umgebungen auf neuem Stand sind. So ist Gnome nun in Version 49 an Bord und kommt gleich mit neuen, frischeren Themes daher. Den Totem-Videoplayer haben sie durch die neue Showtime-App ersetzt und das App-Grid sortiert die Kali-Tools in Ordner, damit sie intuitiver zugreifbar werden. Das Tastenkürzel Strg+Alt+T oder Win+T öffnet direkt ein Terminal. Außerdem bringt Kali Linux 2025.4 den KDE-Plasma-Desktop in aktueller Version 6.5 mit. Der XFCE-Desktop unterstützt jetzt auch Farbschemata. Über alle Desktop-Umgebungen hinweg gilt, dass Kali Linux damit auch standardmäßig auf Wayland setzt – schon länger für KDE, neu jetzt in Gnome. Die Pentest-Distribution haben sie in allen Desktops so konfiguriert, dass VM-Gasterweiterungen von VirtualBox, VMware und QEMU mit Wayland zusammenarbeiten, um etwa die Zwischenablage zu teilen und Skalieren von Fenstern zu erlauben.
Zum vergangenen Halloween haben die Kali-Entwickler einen „Kürbis-Schnitz-Wettbewerb“ ausgefochten und einen „Halloween-Modus“ zu „kali-undercover“ hinzugefügt. Der baut den Desktop auf ein hübsches Halloween-Theme um, mit Kürbissen, Spinnen und Geistern auf dem Bildschirmhintergrund. Der Aufruf von kali-undercover --halloween im Terminal wendet das Theme an.
Neue Tools
Als neue Werkzeuge listen die Entwickler „bpf-linker“ auf, einen statischen Linker, um mehrere BPF-Objekte (Berkeley Packet Filter) zusammenzupacken. „evil-winrm-py“ kann auf entfernten Windows-Maschinen mittels WinRM Befehle ausführen. Bei „hexstrike-ai“ handelt es sich um einen MCP-Server, mit dem KI-Agenten autonom Tools starten können. Auch die mobile Kali-Linux-Version „Kali NetHunter“ haben die Programmierer weiterentwickelt. „Snowfall“ ist wieder enthalten, außerdem läuft es nun unter Android 16. Samsungs Galaxy S10, S10e, S10 Plus und S10 5G mit LineageOS 23 werden unterstützt. Zudem auch das OnePlus Nord mit Android 16 und das Xiaomi Mi 9 mit Android 15. Das Terminal läuft wieder in Kali NetHunter.
Die aktualisierten Versionen stehen wie üblich auf der Download-Seite des Kali-Linux-Projekts zum Herunterladen bereit. Es gibt Installer-Images oder fertige Abbilder für virtuelle Maschinen. Bei den Live-Images weisen die Maintainer jedoch auf eine Änderung hin. Das vollumfängliche Abbild ist mit etwa 14 GByte schlicht zu groß, sodass die Fassung nur als Torrent verfügbar ist – das Cloudflare-Größenlimit liege bei 5 Gbyte, den Dienst nutzt das Projekt als CDN. Vom Point-Release gibt es aber auch ein 4,9 GByte (x86_64) respektive 3,7 GByte großes (ARM64 Apple Silicon) Image, das direkt von den Kali-Servern zu beziehen ist.
Ende September erschien das letzte Kali-Linux-Point-Release 2025.3. Darin haben die Entwickler den Umgang mit virtuellen Maschinen etwa mittels Vagrant vereinfacht und gleich zehn neue, fürs Pentesting interessante Tools ergänzt.
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(dmk)