Entwicklung & Code
PHP 8.5 setzt auf Lesbarkeit, Debugging-Features und mehr Sicherheit
Am 20. November 2025 soll PHP 8.5 offiziell erscheinen – jetzt liegt der erste Release Candidate vor. Die kommende Version konzentriert sich auf Verbesserungen bei der Lesbarkeit von Code, neuen Utility-Funktionen, erweiterten Debugging-Möglichkeiten sowie Detailverbesserungen in der Performance und Sicherheit.
Der Pipe-Operator bringt funktionale Muster
PHP 8.5 führt den neuen Pipe-Operator |>
ein. Entwicklerinnen und Entwickler können damit Funktionsaufrufe linear verketten, anstatt verschachtelte Strukturen zu schreiben. Das Beispiel aus dem RFC soll dies verdeutlichen:
function getUsers(): array {
return [
new User('root', isAdmin: true),
new User('john.doe', isAdmin: false),
];
}
function isAdmin(User $user): bool {
return $user->isAdmin;
}
// This is the new syntax.
$numberOfAdmins = getUsers()
|> (fn ($list) => array_filter($list, isAdmin(...)))
|> count(...);
var_dump($numberOfAdmins); // int(1);
Neue Array-Helferfunktionen
Mit array_first()
und array_last()
holen Developer den ersten oder letzten Wert eines Arrays, ohne den Array-Pointer zu verändern (siehe RFC):
function array_first(array $array): mixed {}
function array_last(array $array): mixed {}
Verbesserungen bei Fehlerbehandlung und Debugging
Die neuen Funktionen get_error_handler()
und get_exception_handler()
geben direkten Einblick in die aktiven Handler. PHP liefert außerdem bei fatalen Fehlern nun vollständige Stack-Traces und blendet sensible Parameter automatisch aus, wenn sie mit #[\SensitiveParameter]
markiert sind.
Weniger Boilerplate mit Final Property Promotion
PHP 8.5 erlaubt es, im Rahmen der Constructor Property Promotion direkt Final Properties zu deklarieren (siehe RFC). Entwickler sparen damit Boilerplate-Code und definieren finale Properties genauso wie normale Properties im Constructor.
Neue Attribute und statische Closures
Das Attribut #[\NoDiscard]
warnt, wenn wichtige Rückgabewerte ungenutzt bleiben. Zudem unterstützt PHP jetzt statische Closures in Konstanten, Default-Parametern und Attributen.
Internationalisierung und neue Werkzeuge
Die Funktion locale_is_right_to_left()
erkennt Sprachen, die von rechts nach links gelesen werden. curl_multi_get_handles()
vereinfacht das Management von cURL-Multi-Handles. Mit der Konstante PHP_BUILD_DATE
und dem CLI-Befehl php --ini=diff
will das Entwicklerteam hinter der Programmiersprache Debugging und Auditing vereinfachen.
Release nach Plan
iX sprach mit Volker Dusch, Release Manager zu PHP 8.5, der bestätigte: „Die Timeline ist eingehalten, alle Feature-RFCs sind eingebaut und wie immer gut getestet.“ Bei einer von 46 Deprecations habe es Anpassungsbedarf für das PHP-Framework Symfony gegeben, wofür ein Follow-up-RFC erstellt worden sei – ein normaler Vorgang. Substanzielle Änderungen habe es seit den Betas nicht mehr gegeben. „Es gibt keine signifikanten Breaking Changes. Deprecations sind lediglich Hinweise auf künftige Anpassungen,“ so Dusch.
(Bild: nuevoimg / 123rf.com)
Am 25. November findet die betterCode() PHP statt, eine Online-Konferenz von iX und dpunkt.verlag in Kooperation mit thePHP.cc. Interessierte können sich in Vorträgen und Diskussionsrunden über die Programmiersprache informieren. Vergünstigte Tickets zum Early-Bird-Tarif sind über die Konferenz-Website erhältlich.
PHP 8.5 bringt keine Revolution, aber viele durchdachte Verbesserungen. Von schlankerem Code mit dem Pipe-Operator, über sicherere Fehlerbehandlung bis hin zu neuen Debugging-Werkzeugen richtet sich der Fokus klar auf die Developer Experience. Weitere Informationen zum Release finden sich auf GitHub oder auf php.net.
(mdo)
Entwicklung & Code
Postgres 18: Dreimal schnellere asynchrone Abfragen und virtuelle Spalten
Die neue Version von Postgres 18 bringt eine Reihe von Verbesserungen der Performance und neue Funktionen wie den Zugriff auf alte Werte bei INSERT
oder virtuelle Spalten für Abfragen. Für die sichere Authentifizierung bietet die Datenbank OAuth 2 und für das Passwort-Hashing wird SHA-256 verpflichtend.
Die wichtigste Neuerung für beschleunigte Abfragen ist das asynchrone IO-Subsystem (AIO), das „bis zu dreifache Performance-Verbesserungen beim Lesen aus dem Speicher bewiesen hat“, heißt es in der Ankündigung. AIO beschleunigt Read-ahead-Prozesse, für die die Datenbank entsprechende Mechanismen des jeweiligen Betriebssystems nutzt. Diese Mechanismen kennen nicht alle Spezifika einer Datenbank und können oft nicht richtig vorhersagen, welche Daten demnächst benötigt werden. AIO stellt nun mehrere parallele asynchrone Anfragen und beschleunigt so Read-ahead-Abfragen. AIO-Operationen umfassen sequenzielle und Bitmap-Heap-Scans sowie den VACUUM
-Befehl.
Anwenderinnen und Anwender können in den Einstellungen für io_method
zwischen AIO und dem alten synchronen System umschalten. Weitere Geschwindigkeitsgewinne ergeben sich durch Skip-Scan-Suchen bei mehrspaltigen B-tree-Indizes sowie durch eine verbesserte Ausführung von table joins
und hash joins
. Hardware-Beschleunigung gibt es nun für ARM NEON und SVE CPU.
Lesen Sie auch
Die automatischen Statistiken gehen ab Postgres 18 auch bei großen Updates nicht verloren, sodass die durch die Statistik aufgebauten Systemerkenntnisse erhalten bleiben. Das garantiert verbesserte Leistungswerte über ein Update hinaus.
Virtuelle Spalten und Zugriff auf alte Werte
Entwicklerinnen und Entwickler legen mit Postgres 18 nun virtuelle Spalten an, die Abfragen verarbeiten, ohne dass die Datenbank diese speichert. Das ist künftig die Standardoption. Auch gespeichert erzeugte Tabellen können Anwender künftig logisch replizieren.
Erfreuen wird viele Developer, dass sie bei den Befehlen INSERT
, UPDATE
, DELETE
und MERGE
nun auch Zugriff auf alte (OLD
) Werte haben und nicht nur und neuen (NEW
). Außerdem können sie zufällige UUIDs mit uuidv7()
einsetzen, die sich über Zeitstempel sortieren und besseres Caching erlauben.
Ferner lassen sich entfernte Tabellen auf der Basis von lokalen Schemata einfach mit dem Befehl CREATE FOREIGN TABLE ... LIKE
erzeugen.
Mehr Sicherheit mit OAuth 2 und SHA-2
Für die Authentifizierung von Anwendern unterstützt Postgres 18 OAuth 2. Weitere Sicherheitsfunktionen sind eine SSL-Validierung mit FIPS und ein Parameter ssl_tls13_ciphers
für TLS 1.3. Außerdem ist MD 5 für das Passwort-Hashing veraltet und wird demnächst deaktiviert. Postgres erfordert jetzt SCRAM-SHA-256
Details und weitere Neuerungen finden sich in der Ankündigung und den Release Notes.
(who)
Entwicklung & Code
Die Produktwerker: Ist Vibe Coding relevant für die Produktentwicklung?
In dieser Podcastfolge spricht Produktwerker Tim Klein mit Ben Sufiani über ein Thema, das derzeit viel Aufmerksamkeit erfährt: Vibe Coding. Ben Sufiani, Gründer von Pirate Skills, bringt nicht nur seine Erfahrung aus Growth Marketing, Produktentwicklung und Entrepreneurship ein, sondern auch seine Begeisterung für die Möglichkeiten, die entstehen, wenn KI das Schreiben von Code unterstützt. Im Gespräch geht es darum, wie Vibe Coding funktioniert, welche Chancen es für Produktmenschen eröffnet und welche Rolle Entwicklerinnen und Entwickler in diesem Wandel spielen.
Ben Sufiani beschreibt Vibe Coding als nächsten Schritt in der Entwicklung digitaler Produkte. Statt jede Zeile Code selbst zu schreiben, nutzen Teams KI-gestützte Tools, um schneller Prototypen, aber auch funktionsfähige Anwendungen zu erstellen. Für Entwickler bedeutet das einen enormen Produktivitätsschub, während Produktmanager und Product Owner erstmals selbst die Möglichkeit haben, Ideen in funktionierende Software zu verwandeln, ohne tief in die Programmiersprachen einsteigen zu müssen. Dadurch verschiebt sich der Fokus stärker auf das Verständnis der Nutzerbedürfnisse bzw. des zu lösenden Problems und die Qualität der Lösung.
Kulturelle Spannungen
Tim Klein und Ben Sufiani diskutieren auch die kulturellen Spannungen, die entstehen können. Manche Entwickler fürchten den Verlust von Kontrolle und Qualität, andere sehen die neuen Möglichkeiten als unverzichtbar an. Klar wird, dass Vibe Coding mehr ist als ein kurzfristiger Trend. Es verändert die Zusammenarbeit zwischen Produktmenschen und Tech-Teams, indem es neue Formen gemeinsamer Kreativität eröffnet. Wenn Produktmanager direkt mit AI-gestützten Tools Prototypen bauen, wird die Brücke zwischen Discovery und Delivery kürzer und die Geschwindigkeit, in der Produkte getestet und weiterentwickelt werden, nimmt deutlich zu.
Ben Sufiani erzählt zudem von seinen eigenen Erfahrungen, von ersten Experimenten bis zu funktionierenden SaaS-Anwendungen, die er in Rekordzeit entwickeln konnte. Dabei wird deutlich, dass Vibe Coding kein Ersatz für professionelle Softwareentwicklung ist, sondern ein Beschleuniger für Ideen und ein Werkzeug, um schneller ins Gespräch mit Nutzern zu kommen. Gerade Produktmenschen profitieren davon, weil sie lernen, ihre Konzepte unmittelbarer zu erproben und ihre Teams so mit greifbaren Ansätzen zu inspirieren.
Vibe Coding kein Allheilmittel
Ein weiterer spannender Punkt im Gespräch ist die Frage nach den Grenzen: Welche Anwendungen lassen sich mit Vibe Coding sinnvoll umsetzen? Wie steht es um Sicherheit, Datenhoheit und die Zukunftsfähigkeit des generierten Codes? Ben Sulfiani erklärt, dass Vibe Coding zwar vieles erleichtert, aber nicht jede Herausforderung löst. Umso wichtiger ist es, die Technologie bewusst einzusetzen, Verantwortung zu übernehmen und die eigenen Kompetenzen als Produktmensch gezielt einzubringen.
Gerade jetzt steht ein Fenster offen, in dem Produktmanager, Product Owner und Teams enorm profitieren können. Wer Vibe Coding ausprobiert, entwickelt nicht nur neue Skills, sondern auch ein besseres Verständnis für die Arbeit der Entwickler und die Geschwindigkeit, mit der Produkte entstehen können. Als Start und zum Ausprobieren empfiehlt Ben Sufiani, mit dem Tool v0 zu beginnen.
Verweise und weitere Hinweise
(Bild: deagreez/123rf.com)
So geht Produktmanagement: Auf der Online-Konferenz Product Owner Day von dpunkt.verlag und iX am 13. November 2025 können Product Owner, Produktmanagerinnen und Service Request Manager ihren Methodenkoffer erweitern, sich vernetzen und von den Good Practices anderer Unternehmen inspirieren lassen.
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: „Ist Vibe Coding relevant für die Produktentwicklung?„.
(mdo)
Entwicklung & Code
Microsoft bringt seine Cloud- und KI-Marktplätze unter einen Hut
Der Azure Marketplace für Cloud-Lösungen und das auf KI-Apps und -Agenten spezialisierte AppSource werden unter einem neuen Label zusammengeführt: Microsoft Marketplace. Schon lange bietet Microsoft in seinem Ökosystem verschiedene Marktplätze für Unternehmen. Für Cloud-Lösungen war das bislang der Azure Marketplace, während es für alles rund um Produktivität und in jüngerer Zeit auch KI-Tools Microsoft AppSource gibt. Ersterer enthält zehntausende Cloud-Anwendungen, die ein großes Spektrum von Analytics über Collaboration und Productivity bis hin zu industriespezifischen Anwendungen bietet. Die beiden Plätze integrieren die Redmonder nun unter einem neuen Banner: Microsoft Marketplace.
Im Microsoft Marketplace fasst der Hersteller seine eigenen Cloud- und KI-Tools sowie entsprechende Software von Drittanbietern unter einem Dach zusammen.
(Bild: Microsoft)
Zum jetzt in den USA erfolgten Start bietet der Microsoft Marketplace über 3000 kostenlose und kostenpflichtige KI-Apps und -Agenten. Das sind beispielsweise Produkte, die Microsoft 365 Copilot erweitern, oder Azure AI Foundry, Microsofts Plattform zum Aufbau und Verwalten von KI-Apps und -Agenten. Für viele dieser Tools und Dienste bedeutet die Bereitstellung einfach, einen Model Context Protocol (MCP)-Server zu integrieren. Der Marketplace steht aber auch Drittanbietern offen und lässt sich über das Partnerprogramm auch in deren Marktplatzangebote integrieren. Die ersten Kandidaten hier sind Arrow, Crayon, Ingram Micro, Pax8 und TD SYNNEX.
Bereits zum Start sind viele namhafte Unternehmen mit ihren Angeboten im Marketplace präsent.
(Bild: Microsoft)
Microsoft schwärmt in seiner Ankündigung von den vielfältigen Möglichkeiten für Unternehmen, menschliche Ambitionen mit KI-gestützten Technologien zu mehr Innovation zu kombinieren. Mit dem neu gestalteten Marketplace wolle man den Pionieren dieses Ansatzes eine vertrauenswürdige Quelle für Cloud-, KI-Apps und KI-Agenten bieten. Dank der Integration von Marktplätzen der Channel-Partner könnten Kunden dort ihren Bedarf decken, wo sie möchten, sei es beim Cloud Service Provider oder über einen Partner, der die gewünschten Produkte im Kundenauftrag beschafft.
(avr)
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