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PV-Besitzer warten lang auf Geld


Eigentlich sollte es für PV-Besitzer ein einfaches sein, nach dem Anschluss ihrer PV-Anlage auch die ihnen zustehende Einspeisevergütung zu erhalten. Die Realität sieht heutzutage jedoch deutlich anders aus. Immer mehr Menschen warten über Monate hinweg auf die ihnen zustehenden Abschlagszahlungen. Selbst Wartezeiten von einem Jahr sind heute kein Ausnahmefall mehr. Einige Bundesländer stechen dabei besonders stark mit Problemen hervor. 

Rheinland-Pfalz: Geduld ist hier Pflicht

In Rheinland-Pfalz stapeln sich die Beschwerden bei den Verbraucherschützern. Die Wartezeiten sind lang, teilweise deutlich länger als erwartet. Der Frust wächst – und das nicht nur bei Einzelfällen. Was zunächst wie ein regionales Problem wirkt, entpuppt sich schnell als bundesweite Herausforderung. Denn auch in anderen Bundesländern läuft es nicht rund, was die Auszahlung der zustehenden Einspeisevergütung für PV-Besitzer betrifft. „Über ein Jahr Verzögerung ist keine Seltenheit. Die Leute kommen nicht an ihr Geld“, so Energieexpertin Claudia Kreft von der Verbraucherzentrale Thüringen.

Dabei ist die Einspeisevergütung eigentlich als Abschlagszahlung zum 15. jeden Monats fällig. Bei einem Verzug könnte sogar Anspruch auf Verzugszinsen bei PV-Besitzern entstehen. Allerdings sind zugleich die Netzbetreiber die ersten Ansprechpartner für Beschwerden, was gerade bei dort verursachten Problemen nicht automatisch zum gewünschten Erfolg führt. In der Theorie könnten PV-Besitzer die säumige Einspeisevergütung sogar gerichtlich einklagen. Doch ein solcher Rechtsweg ist unweigerlich mit einem Kosten- und Zeitaufwand verbunden. 

Die Auszahlung der Einspeisevergütung verzögert sich in immer mehr Bundesländern  / © Chedko/Shutterstock

Mehr als nur ein Bundesland betroffen

Nicht nur Rheinland-Pfalz ächzt unter langen Wartezeiten. Auch in Thüringen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Hessen und dem Saarland melden Verbraucherzentralen steigende Zahlen an Beschwerden. Es scheint, als würden gleich mehrere Zahnräder im System klemmen – und das zur gleichen Zeit.

Das Bemerkenswerte: Es gibt keinen einzelnen „Bösewicht“ unter den Netzbetreibern. Vielmehr scheint das Problem quer durch die Branche verteilt zu sein. In manchen Fällen sollen IT-Umstellungen zu Verzögerungen geführt haben – ein bisschen wie ein Software-Update, das plötzlich den halben Arbeitsfluss lahmlegt. Vor allem der Netzbetreiber Mitnetz führt die eigenen Wartezeiten auf Nachwehen einer IT-Umstellung zurück. Innerhalb der nächsten Monate sollen alle ausstehenden Einspeisevergütungen rückwirkend ausgezahlt werden. 

Gegenüber dem Netzbetreiber Westnetz hingegen wurde in der Zwischenzeit ein Aufsichtsverfahren aufgrund der anhaltenden Beschwerden eröffnet. Auch hier soll es Schwierigkeiten mit einer IT-Umstellung geben. Westnetz ist eine Tochtergesellschaft von Westenergie, die wiederum ein Teil des großen E.ON-Konzerns ist. Zugleich gilt Westnetz mit einem Stromnetz von einer Länge von 175.000 Kilometern Länge als der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Dementsprechend zählen sowohl Teile von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen als auch Nordrhein-Westfalen zum Gebiet, das der Betreiber versorgt. 

Fazit: Warten auf Einspeisevergütung ist kein Dauerzustand

Ja, technische Umstellungen passieren. Und ja, es gibt immer mal Engpässe. Aber wenn Wartezeiten zur Regel werden, schlägt Geduld bei PV-Besitzern in Frust um. Für Euch heißt das: Dranbleiben, nachhaken und notfalls die Hilfe der Verbraucherzentralen in Anspruch nehmen. Denn nur wer den Finger in die Wunde legt, sorgt dafür, dass sie auch behandelt wird. Und vielleicht, nur vielleicht, wird die Wartezeit dann bald wieder kürzer – damit Ihr nicht länger auf Eure Einspeisevergütung warten müsst als auf den Start der nächsten Staffel Eurer Lieblingsserie.



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