Künstliche Intelligenz
Ringen um Intel: Softbank steigt ein, US-Regierung will angeblich 10 Prozent
Softbank hat sich mit Intel auf einen umfangreichen Aktienkauf geeinigt – der japanische Mischkonzern will für zwei Milliarden US-Dollar Aktien des US-Halbleiterherstellers erwerben. Das teilten beide Unternehmen am Montag mit. An den Aktienmärkten wurde die Nachricht positiv aufgenommen, im nachbörslichen Handel zog der Kurs noch einmal deutlich an. Softbank hat zugesagt, die Anteile zu einem Preis von 23 US-Dollar zu übernehmen. Das liegt etwas unter dem Schlusskurs von Montag und 20 Prozent über dem vom Monatsanfang. Derweil berichtet Bloomberg, dass die US-Regierung unter Donald Trump 10 Prozent der Intel-Anteile übernehmen will, also fünfmal so viel wie Softbank. Damit würden die USA zum größten Anteilseigner.
Das Ruder herumgerissen
Der kriselnde Chipkonzern ist in den vergangenen Wochen in den Fokus der US-Politik geraten, weil er als einziger aus den USA die leistungsfähigsten Halbleiter herstellen kann. Nachdem der US-Präsident noch vor Tagen den Rücktritt von Intel-Chef Lip-Bu Tan gefordert hat, konnte der bei einem Treffen vor einer Woche einen Meinungswechsel erreichen. Seitdem verhandeln der Konzern und die Regierung laut Medienberichten über einen Staatseinstieg, der vor allem auch dem Bau einer riesigen Intel-Fabrik im US-Bundesstaat Ohio zugutekommen soll. Deren geplante Inbetriebnahme hatte sich zuletzt immer weiter verzögert.
Laut Bloomberg wird in der US-Regierung überlegt, für den geplanten Einstieg Geld zu nutzen, das im Rahmen des US Chips Acts an Intel gehen sollte. Im Gegenzug dafür soll es nun also Aktien geben. Weder Intel noch die beteiligten Ministerien haben sich demnach aber zu den Berichten geäußert. Nachdem der Bericht über den geplanten US-Einstieg den Aktienkurs vorige Woche deutlich hat steigen lassen, sank der Kurs, nachdem am Montag die möglichen Details publik wurden, erklärt die Finanznachrichtenagentur noch. Erst nach Bekanntwerden des Deals mit Softbank drehte er wieder ins Plus. Der japanische Konzern ist bereits Mehrheitseigner von ARM, dem KI-Chipentwickler Graphcore und von Ampere Computing. Die Vereinbarung macht ihn jetzt zum fünftgrößten Intel-Aktionär.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft jetzt aber schon seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für den KI-Boom eroberte Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren. Sollte die US-Regierung sich tatsächlich an Intel beteiligen, wäre das ein weiteres Anzeichen dafür, wie bereitwillig das Weiße Haus die Grenzen zwischen Staat und Industrie zu verwischen bereit ist. Erst vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass Nvidia und AMD die USA finanziell an Einnahmen mit KI-Chips in China beteiligen werden. Vergleichbares hat es dort bislang nicht gegeben.
(mho)
Künstliche Intelligenz
UN-Bericht: Methan-Ausstoß sinkt langsamer als nötig
Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Methan steigt zwar weniger schnell als erwartet – für die international verabredeten Senkungen sind aber noch deutliche Anstrengungen nötig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém veröffentlicht wurde.
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Ziel sind 30 Prozent weniger bis 2030
Auf Initiative der EU und der USA hatten zahlreiche Länder auf der Klimakonferenz von Glasgow 2021 beschlossen, den Ausstoß an Methan von 2020 bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren. Das Vorhaben – Global Methane Pledge (GMP) genannt – soll die Erderwärmung bis 2050 um mindestens 0,2 Grad vermindern.
Aktuelle nationale Klimaschutzpläne könnten bis 2030 laut UNEP zu Methan-Einsparungen von acht Prozent im Vergleich zu 2020 führen – dies wäre die stärkste Methan-Senkung, die es jemals gegeben habe. Nötig sei aber deutlich mehr: Dazu müssten zum Beispiel Anstrengungen zur Entdeckung und Reparatur von Lecks verstärkt werden. Auch geänderte Anbaumethoden für Reis und modernere Müllkippen, bei denen Methan eingefangen wird, könnten helfen.
Einsparpotenzial im Energiesektor
Mehr als 80 Prozent der bis 2030 angepeilten Einsparungen könnten demnach kostengünstig erzielt werden, etwa durch das Aufspüren von Lecks und das Verschließen nicht mehr genutzter Förderstellen für Öl und Gas. Das weitaus größte Einsparpotenzial biete der Energiesektor, gefolgt von Müll und Landwirtschaft.
Methan ist nach Kohlendioxid (CO₂) der zweitgrößte Treiber der Erderhitzung – und kurzfristig gut 80 Mal stärker als CO₂. Während CO₂ aber hunderte oder mehr Jahre in der Atmosphäre bleibt, baut sich Methan nach etwa zwölf Jahren langsam ab. Ein verringerter Ausstoß wirkt sich also deutlich rascher positiv aus.
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(mho)
Künstliche Intelligenz
Software Testing: Wind und Wetter – Testen von Windrädern
In dieser Episode sprechen Richard Seidl und Florian Wartenberg über das Testen von Windturbinen. Software trifft Stahl, Sensorik und Wetter. Das Gespräch führt von modularen Steuerungen und Safety-Logik zu Hardware-in-the-Loop, Labor-Simulation und Feldtests.
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Daten aus ganzen Flotten, Analytics und Predictive Maintenance gelten als Taktgeber für Qualität und Tempo. Auch Regulierung spielt eine Rolle, von Blitzschutz bis zum Cyber Resilience Act (CRA). Themen sind zudem Onshore und Offshore, Updates over the Air und der Umgang mit Variantenvielfalt.
Bei diesem Podcast dreht sich alles um Softwarequalität: Ob Testautomatisierung, Qualität in agilen Projekten, Testdaten oder Testteams – Richard Seidl und seine Gäste schauen sich Dinge an, die mehr Qualität in die Softwareentwicklung bringen.
Die aktuelle Ausgabe ist auch auf Richard Seidls Blog verfügbar: „Wind und Wetter – Testen von Windrädern – Florian Wartenberg“ und steht auf YouTube bereit.
(mdo)
Künstliche Intelligenz
Phishing: Betrüger wollen an Kundendaten von Bluesky, Booking, Paypal & weitere
Die Sicherheitsabteilung von Bluesky meldet eine Zunahme von Phishing- und Social-Engineering-Versuchen, die gezielt auf Nutzerinnen und Nutzer der Plattform abzielen. Während Bluesky die eigenen Schutzmaßnahmen verstärkt, fordert es seine Nutzer zur Wachsamkeit auf. Zum Abschluss gibt Bluesky eine kurze Sicherheits-Checkliste.
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Ebenso empfiehlt die Plattform starke Passwörter und gegebenenfalls einen Passwortmanager. Außerdem wird zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) geraten, und zwar nicht nur bei Bluesky selbst, sondern auch beim zugehörigen E-Mail-Konto. Zu weiteren Empfehlungen gehört unter anderem die Kontrolle der Passwörter, das Ignorieren von Betrugsversuchen und das Melden verdächtiger Accounts. Bei Bluesky sind offizielle und verifizierte Accounts an einem blauen Häkchen zu erkennen.
Booking.com
Dauerbrenner in den Phishing-Nachrichten ist neben Finanzdienstleistern und Versicherungen auch Booking.com. Regelmäßig melden sich Leserinnen und Leser bei heise online und berichten über Vorfälle, bei denen Betrüger über Informationen echter Buchungen verfügen.
Booking sagt dazu gegenüber der Redaktion Mitte Oktober nur das Übliche: Es habe keinen Datenschutzverstoß auf der Plattform gegeben: „Es gibt kein Datenleck der Booking.com-Systeme und Booking.com wurde nicht gehackt“, teilt das Unternehmen mit. Inzwischen haben sich erneut Kunden gemeldet, die für Phishing-Attacken ausgewählt wurden. Seit Monaten lässt sich die Ursache nicht aufklären.
Booking.com verweist auf potenzielle Ursachen, wie Malware auf den Rechnern der Unterkunft oder „kompromittierte Tools und Plattformen von Drittanbietern, die nicht unsere Plattform Booking.com sind und die eine Unterkunft zur Bearbeitung und/oder Speicherung von Reservierungsdaten nutzt“, so ein Sprecher. Das Unternehmen verspricht, weiterhin Investitionen in die Betrugsbekämpfung zu tätigen. Tatsächliche Vorfälle seien angesichts der „globalen Reichweite und der Anzahl der Transaktionen, die wir über unsere Plattform abwickeln, selten“. Vorfälle sollten dem Kundenservice gemeldet werden, der rund um die Uhr erreichbar sein soll. Auch Booking.com verweist auf Sicherheitstipps.
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AOK
Seit Anfang 2025 gibt es zudem Phishing-Versuche, die auf AOK-Kunden abzielen. Dabei werden jedoch wahllos Personen angeschrieben, unabhängig davon, ob sie bei der AOK sind oder nicht. Mitte Oktober warnte die AOK erneut vor weiteren E-Mails, bei denen den Kunden ein vermeintliches Guthaben – in der Regel unter 500 Euro für die vergangenen fünf Jahre – in Aussicht gestellt wird. Dabei könnten die Betrüger es sich zunutze machen, dass es bei manchen AOKen ein Gesundheitsbudget gibt, bei dem Versicherte einen Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro für zusätzliche Gesundheits- und Präventionsleistungen einreichen können.
Deutsche Bank, Paypal, Disney+, Netflix
Bei der Deutschen Bank hingegen werden Kunden aufgefordert, zur Kontosicherheit eine „skarte Kundenauthentifizierung“ durchzuführen. Dazu werden die potenziellen Opfer dazu angehalten, auf einen betrügerischen Link zu klicken. heise online hat dazu Phishing-Mails erhalten. Eine weitere Masche zielt laut Phishing-Radar der Verbraucherzentrale auf Paypal-Kunden ab, die darum gebeten werden, ihre Telefonnummer zu aktualisieren. Darüber hinaus zielen die Betrüger auf Kunden der Streamingdienst-Anbieter Disney+ oder Netflix ab. Bei Disney+ gibt es ein angebliches Zahlungsproblem, bei Netflix sei das Abo abgelaufen. Wer prüfen möchte, ob seine Daten in einem Leak auftauchen, kann seine E-Mail-Adresse beispielsweise bei haveibeenpwned.de eingeben. Wer frei von Datenlecks ist, den erwartet ein Konfettiregen.
Megatipp Emergency Call Services
Schon seit Jahren wird beispielsweise auf Reddit über Meldungen zu Abbuchungen der „Megatipp Emergency Call Services“ informiert. Kürzlich warnte auch die Verbraucherschutzzentrale davor, dass die Betrüger hohe Summen abbuchen. Angeblich für das Speichern von Notfalldaten und -kontakten, was zahlreiche Dienste und auch die elektronische Gesundheitskarte bereits seit Jahren ermöglichen. Die Verbraucherschutzzentrale empfiehlt, die 89,90 Euro zurückzubuchen und „Vertrag bestreiten, widerrufen und anfechten“.

Die Betrüger erwecken den Anschein, die Vorsorgekarte werde von einer offiziellen Stelle empfohlen, nämlich der „Deutschen Vorsorge Beratungsstelle“. Diese gibt es jedoch nicht, allerdings die Deutsche Vorsorgeberatung, die übrigens bereits seit 2023 vor den Betrügern warnt.
Unklar ist bislang, woher die Kriminellen die Finanzdaten haben. heise online hatte ein zunächst verfügbares Online-Formular auf der mit KI-Inhalten gefüllten Website genutzt, um Daten zu hinterlegen, wurde aber nicht von den Betrügern kontaktiert. Nach Informationen der Verbraucherzentrale könnten die Anrufe „möglicherweise im Zusammenhang mit unerlaubter Telefonwerbung oder der unrechtmäßigen Weitergabe persönlicher Daten“ stehen. Betroffene wurden zuvor mehrfach von unbekannten Nummern angerufen worden zu sein. Außerdem geben sie an, „nie bewusst an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben“, heißt es weiter.
Die Verbraucherschützer empfehlen, die für die Beratungsstelle zuständige Datenschutzbehörde in Baden-Württemberg zu informieren. Es dürfte jedoch schwierig werden, den Fall aufzuklären, da die Betrüger vermutlich im Ausland sitzen. Im Impressum haben die Betrüger eine Adresse in Stuttgart angegeben.
Das Perfide ist, dass die Betrüger so tun, als ob sie von der „Deutschen Vorsorge Beratung“ empfohlen werden. Im Impressum der betrügerischen Website der „Deutschen Vorsorge Beratung“ ist zudem die gleiche Adresse angegeben, bei der sich auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Westfalen-Lippe befindet. Die Deutsche Vorsorgeberatung, die es tatsächlich gibt, warnt hingegen seit 2023 vor unerlaubten Werbeanrufen in ihrem Namen.

Die Deutsche Vorsorgeberatung warnt vor betrügerischen Werbeanrufen in ihrem Namen.
(Bild: Deutsche Vorsorgeberatung)
(mack)
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