Künstliche Intelligenz
Sammelklage gegen SSS GmbH: Zahlungsrückforderung noch bis 1. September
Die SSS-Software Special Service GmbH hatte ein Online-Formular aufgesetzt und sich als Dienstleister für An-, Ab- oder Ummeldung beim Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Sender betätigt. Das sind eigentlich kostenlose Vorgänge, für die das Unternehmen knapp 30 Euro verlangt hat. Der Hinweis auf diese Gebühren war nicht eindeutig. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte deshalb eine Sammelklage gegen das Unternehmen eingereicht. Forderungen zur Rückzahlung sind jedoch nur noch kurz kostenlos einreichbar.
Verbraucher und auch kleine Unternehmen können sich zu der Sammelklage gegen SSS mit dem Eintragen in das Klageregister anmelden. Die Eintragung kostet nichts, es bestehen auch keine Prozesskostenrisiken für Betroffene, die sich der Klage anschließen wollen. Eine Anmeldung zur Sammelklage ist unkompliziert über ein Formular beim Bundesjustizamt möglich. Die Verbraucherzentrale gibt Betroffenen zudem Hinweise, die beim korrekten Ausfüllen helfen sollen.
Anmeldung von Rückzahlungsforderungen
Die SSS-Software Special Service GmbH ist inzwischen in der Insolvenz. Das erschwert es Betroffenen, ihr Geld zurückzuerhalten. Die Forderung können sie jedoch beim Insolvenzverwalter anmelden. Der nennt als Frist den 1. September 2025, bis zu dem Gläubiger ihre Forderung bei ihm anmelden sollen. „Für verspätete Anmeldungen fällt eine Gebühr von 22,00 € an“, schreibt der vzbv in der FAQ zur Sammelklage. Betroffene können ein Anmeldeformular ausfüllen und mit der Post schicken. Auch ein Online-Formular ist verfügbar, aber auch das muss ausgedruckt und verschickt werden, zudem ist eine Registrierung am Portal nötig.
Bis zum Juli 2024 sind nach Schätzungen des vzbv mehr als 90.000 Verbraucherinnen und Verbraucher auf das Online-Portal „Service Rundfunkbeitrag“ hereingefallen. Es stand bis dahin, als werblicher Inhalt markiert, an erster Stelle in der Google-Suche angezeigt, wenn eine Suche etwa die Begriffe „Rundfunkbeitrag“, „Rundfunkgebühr“, „GEZ“ oder ähnliche enthielt. Auf der Seite waren Formulare verfügbar, die eine Mitteilung zur Änderung der Wohnadresse oder Bankverbindung an den Beitragsservice von ARD ZDF Deutschlandradio veranlasst haben. Die Seite verlangte dafür jedoch 29,99 Euro, später gar 39,99 Euro. Das fiel den Verbrauchern erst auf, als sie die Rechnung erhielten – die „Hinweise auf diese Kosten waren allerdings so undeutlich, dass viele Verbraucher:innen sie übersahen“, schreibt der vzbv.
(dmk)
Künstliche Intelligenz
GPT-5: Blindtest zeigt das eigentliche Problem hinter dem neuen Spitzenmodell
Nach der Veröffentlichung von GPT-5 wünschten sich viele Nutzer das Vorgängermodell zurück. Die Kritik wurde so laut, dass OpenAI nur 24 Stunden nach der Abschaltung GPT-4o wieder aktivierte. Wie Venturebeat berichtet, liefert ein einfaches Blindtest-Tool jetzt Hinweise darauf, welches Modell tatsächlich bevorzugt wird – und verdeutlicht zugleich ein grundlegenderes Problem.
Viele Nutzer reagierten enttäuscht auf GPT-5
Der Start von GPT-5 verlief alles andere als reibungslos. Nachdem OpenAI-CEO Sam Altman selbst die Erwartungen hochgeschraubt hatte, folgte bei vielen die Ernüchterung. „GPT-5 ist schrecklich“, hieß es in einem Reddit-Beitrag, der kurz nach der Veröffentlichung am höchsten bewertet war. Darin kritisierte der Nutzer unter anderem kürzere und oberflächlichere Antworten sowie stark reduzierte Prompt-Limits. Vielen anderen fehlte außerdem die „wärmere“ Stimme von GPT-4o.
Aber ist GPT-5 wirklich so schlecht wie sein Ruf? Ein Blindtest-Tool, das von einem anonymen Entwickler erstellt wurde, zeichnet ein differenzierteres Bild. Hier können Nutzer zwischen fünf, zehn und 20 Runden wählen. Dabei werden jeweils zwei Antworten auf denselben Prompt gezeigt – von kreativen Aufgaben bis hin zu technischen Problemen. Ohne zu wissen, welches Modell hinter welcher Antwort steckt, stimmen die Nutzer ab und erhalten erst am Ende eine Übersicht über ihre tatsächliche Präferenz.
Blindtest offenbart überraschendes Ergebnis
Das Ergebnis: Eine knappe Mehrheit bevorzugt GPT-5, während viele weiterhin die Antworten von GPT-4o wählen. Entwickler und technisch orientierte Nutzer schätzen an GPT-5 vor allem die Genauigkeit und Direktheit des Modells. Kreative Anwender oder Menschen, die emotionale Unterstützung suchen, empfinden dagegen die ausführlichere und „wärmere“ Art von GPT-4o als angenehmer. Das Ergebnis ist damit nahezu ausgeglichen – entscheidender ist allerdings der Mechanismus dahinter.
In Fachkreisen ist er als „Sycophancy“ bekannt und beschreibt die Tendenz von KI-Systemen, Nutzern zu schmeicheln oder ihnen ungeprüft zuzustimmen – selbst dann, wenn Aussagen falsch oder potenziell problematisch sind. Forscher der Universität Princeton haben in diesem Kontext sogar einen „Bullshit-Index“ entwickelt, der misst, wie leichtfertig Modelle mit Fakten umgehen, wenn es der Nutzungszufriedenheit dient. Ihr Befund: Je gefälliger die Antworten, desto zufriedener sind die Nutzer – völlig unabhängig davon, ob die gelieferten Antworten tatsächlich der Realität entsprechen.
Zwischen Wunsch und moralischer Verantwortung
„Sycophancy ist ein Dark Pattern, also ein manipulativer Design-Trick, der Nutzer zum eigenen Vorteil steuert“, erklärte der Anthropologe Webb Keane gegenüber Techcrunch. „Es ist eine Strategie, um Suchtverhalten zu erzeugen – wie beim unendlichen Scrollen, das man einfach nicht beenden kann.“ Für psychisch labile Menschen kann das gravierende Folgen haben. Psychologen berichten inzwischen immer häufiger von KI-bedingten Psychosen, bei denen Betroffene nach intensiven Interaktionen mit zu nachgiebigen Chatbots Wahnvorstellungen entwickeln. „Das eigentliche Problem ist, dass Menschen selbstzerstörerische Dinge wollen – und Unternehmen wie OpenAI stark motiviert sind, ihnen genau das zu liefern“, schrieb dazu die Autorin Jasmine Sun in einem Post auf X.
Technische Verbesserungen steigern also nicht automatisch die Zufriedenheit der Nutzer. OpenAI steht deshalb jetzt vor einem Dilemma: Zu viel Persönlichkeit erhöht die Gefahr von Schmeichelei und Missbrauch, zu wenig Persönlichkeit führt zu Enttäuschung und Distanz. Das Unternehmen hatte den Schmeichel-Faktor in GPT-5 bewusst von 14,5 auf unter 6 Prozent reduziert. Nach der heftigen Kritik kündigte das Unternehmen allerdings an, GPT-5 wieder „wärmer und freundlicher“ zu gestalten und vier neue Persönlichkeits-Presets einzuführen, ohne Sycophancy erneut zu verstärken.
Dieser Beitrag ist zuerst auf t3n.de erschienen.
(jle)
Künstliche Intelligenz
Mobilfunkmasten beseitigt: Funkstille in Bad Wildbad – Digital Detox ungewollt
Die Bundesnetzagentur meldet zwar Erfolge im Dauerkampf gegen Funklöcher hierzulande. Doch gelegentlich öffnen sich sogar zusätzlich riesige urbane Flecken, in denen es plötzlich keinen Empfang mehr gibt. Ein Lied davon singen können viele Bewohner und Gäste des idyllisch in einem Tal gelegenen Kurorts Bad Wildbad im Schwarzwald. Dort heißt es seit zwei Monaten: Digital Detox zwangsweise zusätzlich zu Thermalanwendungen & Co. Denn das Mobilfunknetz von Vodafone und O2-Telefónica brach Ende Juni ohne echte Vorwarnung zusammen.
Grund für das Debakel war der Abbau von Mobilfunkmasten auf dem Schornstein eines Fernheizwerks, berichtet der SWR. Dieser solle abgerissen werden. Ein neuer Standort sei nicht rechtzeitig gefunden worden.
Kunden vor Ort sind dem Bericht zufolge fassungslos. Viele können ihre Verträge auch mit Sonderkündigungsrecht nicht auflösen, Beschwerden beim Kundenservice bleiben erfolglos. Ein Betroffener, Thomas Händel, beschwerte sich gegenüber dem ARD-Sender, sein Anbieter habe keine Störungen feststellen können – weil der Funkmast schlicht nicht mehr existiere. Für die Einheimischen fühlt sich das an wie eine Rückkehr in die Steinzeit – keine Handy-Navigation, keine mobilen Zahlungen, keine schnellen Anrufe von unterwegs.
Mobilfunker seit Jahren im Bilde
Die Stadtverwaltung fühlt sich hilflos, denn die Netzabdeckung ist Sache der Mobilfunkanbieter. Die Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg (FBW), Eigentümerin des Grundstücks, hatte die Anbieter bereits vor drei Jahren über den geplanten Abriss des Schornsteins und die Kündigung der Verträge informiert.
Die späte Reaktion der Anbieter ist für die Gemeinde, die selbst 140 Vodafone-Verträge hat, völlig unverständlich. Die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Jahn-Zöhrens (SPD) vermutet, dass Bad Wildbad aufgrund seiner geringen Einwohnerzahl schlicht nicht auf der Prioritätenliste der Netzbetreiber stehe.
Telefónica räumte gegenüber dem SWR ein, die Kommune und die Kunden vor dem Abbau der Funkanlagen nicht ausreichend informiert zu haben. Auch Vodafone bedauert die Unannehmlichkeiten. Beide Anbieter betonen, dass die Wiederherstellung der Versorgung höchste Priorität habe. Sie verweisen jedoch auf die schwierige Topografie der von bewaldeten Hängen umgebenen Stadt und die generelle Problematik der Standortsuche in Deutschland.
Jürgen Schwarz, Chef der örtlichen Thermen, bot den Mobilfunkern eigene Grundstücke an. Bisher gab es jedoch keine Resonanz. Auch die Stadt und die FBW behaupten, alternative Standorte vorgeschlagen zu haben.
Strafzettel: System nicht auf Empfang
Für die vom Tourismus abhängige Gemeinde ist die Funkstille ein wirtschaftliches Fiasko. Stefanie Bott von der Touristik Bad Wildbad berichtet von täglichen Beschwerden, etwa von Wanderern, die sich ohne Handy-Navigation verlaufen, oder Hotelgästen, die nicht online einchecken können.
Ironie des Schicksals: Thermenchef Schwarz hatte kurz vor dem Netzausfall alle Mitarbeiterverträge von der Deutschen Telekom zu Vodafone gewechselt und bereut dies nun zutiefst. Der Magenta-Konzern betreibt keinen eigenen Mast in der Stadt. Er stellt die Abdeckung nur über umliegende Antennen sicher, was bisher zu einer schlechteren Versorgung führte als bei den beiden Konkurrenten. Im Bäderbetrieb gilt der fehlende Empfang auch als Sicherheitsrisiko: Notfallknöpfe in den Saunen etwa sind nicht funktionsfähig. Die Mitarbeiter sind nun mit Walkie-Talkies ausgestattet worden.
Kleiner Hoffnungsschimmer: Vodafone hat für Ende August einen mobilen Funkmast als Zwischenlösung angekündigt. Telefónica prüft ebenfalls eine solche Lösung. Bis ein dauerhafter Standort gefunden ist, können laut Vodafone Jahre vergehen. Immerhin gibt es eine gute Nachricht für die Einheimischen: Auch das Strafzettelsystem der Stadt läuft über Vodafone und ist derzeit so nicht wirklich funktionsfähig.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Hasselblad stellt neue Mittelformatkamera X2D II 100C vor
Hasselblad hat die X2D II 100C vorgestellt, die Nachfolgerin der X2D 100C von 2022. Die neue Kamera bleibt äußerlich fast gleich, bringt dafür erstmals einen kontinuierlichen Autofokus (AF-C) mit. Der Sensor mit 100 Megapixeln wurde laut Hersteller überarbeitet, soll 16 Bit Farbtiefe und einen echten HDR-Modus (High Dynamic Range, HNCS HDR, HDR-HEIF, Ultra-HDR-JPG) ermöglichen. Dieser ist jedoch in mehreren Aufnahmemodi und Set-ups wie Bracketing deaktiviert und die Anzeige erfordert kompatible Geräte sowie Software. Entsprechend will Hasselblad auch die Bildverarbeitung in der Kamera verbessert haben, so soll sie nun lebensechtere Farben und mehr Details in hellen und dunklen Bildbereichen erlauben.
Der überarbeitete Autofokus nutzt jetzt 425 statt bisher 294 Phasenerkennungsfelder. Zusätzlich unterstützt ein LiDAR-System die Schärfenerkennung. Ein AF-Hilfslicht soll die Fokussierung bei schwachem Licht verbessern. Der AF-C setzt XCD-Objektive mit aktueller Firmware voraus und funktioniert nicht mit elektronischem Verschluss. Serien nimmt die X2D II mit bis zu drei Bildern pro Sekunde auf.

Hasselblad
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Die Fünf-Achsen-Bildstabilisierung soll dazu bis zu zehn statt bisher fünf Blendenstufen ausgleichen, was auch freihand längere Belichtungen zulässt – eine außerordentliche Leistung bei 100 Megapixeln, sollte sich das im Test bestätigen.
Verglichen mit der Vorgängerin ist die X2D II 100C etwas leichter (etwa 840 statt bisher 895 Gramm) und der Touchscreen deutlich heller (bis 1400 statt 800 cd/m²), dazu soll er sich weiter neigen lassen (90 Grad nach oben, 43 Grad nach unten). Der Sucher bleibt mit einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten gleich. Ein 5-Wege-Joystick und acht frei belegbare Tasten ergänzen die Ausstattung. Auch die Struktur des Handgriffs wurde laut Hasselblad überarbeitet.
Die Kamera verfügt über eine interne SSD mit einem Terabyte Speicherkapazität und unterstützt CFexpress-Karten vom Typ B.
Neues Zoomobjektiv und Zubehör
Parallel zur Kamera präsentierte Hasselblad das Objektiv XCD 2,8–4/35–100E. Es deckt Brennweiten von 35 bis 100 Millimetern ab (entspricht 28–76 Millimetern Kleinbild) und bietet eine durchgängige Offenblende von f/2.8. Mit 16 Linsenelementen in 13 Gruppen, darunter drei asphärische und fünf ED-Gläser, soll es laut Hersteller eine randscharfe Abbildung liefern. Das Objektiv wiegt 894 Gramm. Der Verschluss soll Blitze bis zu 1/4000 Sekunden synchronisieren.
Zusätzlich bringt Hasselblad drei neue Filter (UV, ND8, CPL) für 86-Millimeter-Gewinde auf den Markt. Sie passen zum 35–100-Millimeter-Zoom. Auch der Kamerarucksack namens Vandra mit 20 Litern Fassungsvermögen für ein Gehäuse, zwei Objektive und Zubehör ist neu.
Preise und Verfügbarkeit
Die X2D II 100C und das Zoomobjektiv XCD 2,8–4/35–100E sowie das Zubehör sind ab sofort erhältlich. Der Kamerabody kostet 7200 Euro und das Objektiv 4800 Euro. Die Preise des Zubehörs liegen bei 430 Euro für den Vandra Rucksack, die Filter sind für 260 Euro (UV), 290 Euro (ND8) und 470 Euro (CPL) zu haben.
(cbr)
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