PAGE gefällt …: Illustrationen von Séverine Assous aus Paris, die in leuchtenden Farben und in umwerfend reduzierten und vibrierenden Szenerien, den Frühling feiert und Herzen erklimmen lässt – und immer wieder an Tische voller Menschen führt.
Start Meine Mutter war eine Zeichenlehrerin, deswegen waren Stifte und Skizzenbücher imer Teil meiner Welt. Ich bin diesen Weg ganz selbstverständlich weitergegangen und habe an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris studiert. Anschließend habe ich einen langen Umweg über die Art Direction genommen und in Werbeagenturen gearbeitet. Dort habe ich eine Menge gelernt – konzeptorientiertes Denken, wie man auf ein Briefing reagiert, Teamwork … Aber nebenbei habe ich immer gezeichnet. 2012, nachdem meine Tochter zur Welt kam, habe ich beschlossen, dass es Zeit ist, mir meinen Traum zu erfüllen und Vollzeit als Illustratorin zu arbeiten. Und ich habe seither nicht mehr zurückgeblickt.
Stil Meine Arbeit ist grafisch und gleichzeitig erzählend. Ich mag es, Geschichten mit nur wenigen Linien und einer handvoll Farben zu erzählen – und so einen Moment einzufangen oder eine Szene. Meine Illustrationen sind oft um Charaktere herum gebaut und minimalistisch, aber voller Energie und Bewegung komponiert. Ich versuche, die Dinge auf ihr Wesentliches zu reduzieren, aber gleichzeitig Raum für Emotionen, Poesie oder Humor zu lassen.
Lieblingsmotive Ich habe einen minimalistischen und konzeptuellen Ansatz in der Bildgestaltung – ich bin immer auf der Suche, die Dinge zu vereinfachen. Ich mag aber auch lebendige Szenen, überfüllte Orte, an denen Menschen sich treffen, miteinander sprechen und wo tausend kleine Dinge gleichzeitig passieren. Ich arbeite mit kräftigen Farbblöcken, oft sehr lebendigen – und vielleicht beeinflusst durch meine tunesischen Wurzeln. Graue oder trübe Töne sind nichts für mich – ich bevorzuge das Sonnenlicht und starke Kontraste.
Technik An der Kunsthochschule habe ich beim Siebdrucken die Kraft von einfarbigen Flächen entdeckt. Heute verwende ich hauptsächlich Adobe Illustrator, um die ausgeprägte grafische Klarheit, die mir so gefällt, herzustellen. Manchmal füge ich auch mit Tinte gemalte Muster hinzu, um eine strukturiertere, handgemachte und fast malerische Note einzubringen.
Inspiration Es gibt fast immer zumindest eine Figur in meinen Bildern, oft auch mehr. Vor ein paar Jahren habe ich auch angefangen, mich mit Bewegung zu beschäftigen. Ich habe drei Kurse in After Effects belegt, um zu lernen, wie ich meine Illustrationen animieren kann – es war nicht einfach, aber jetzt kann ich meine Bilder zum Leben erwecken und in wenigen Sekunden Geschichten erzählen. Das ist die reine Freude.
Kund:innen Seit ich Illustratorin geworden bin, habe ich an einer Vielzahl verschiedenen Projekte gearbeitet: Kinderbüchern, Plakaten, Editorial, Packaging, Animation … Zu meinen Kund:innen gehören kulturelle Institutionen (Palais de Tokyo, Opéra de Lyon, Orchestre de chambre de Paris, Brive Book Fair, Télérama), Marken (Petit Bateau, SNCF, Orange, Apple, Leboncoin, La Redoute, Heetch, Chez Meunier), Packaging (Marcolini, Le Chocolat des Français) und Publikationen wie Elle, Causette und Télérama.
Start My mother was a drawing teacher, so pencils and sketchbooks were always part of my world. I naturally followed that path, studying at the École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Then I took a long detour into art direction, working in advertising agencies. It taught me a lot — concept-driven thinking, how to respond to a brief, teamwork… But I always kept drawing on the side. In 2012, after my daughter was born, I decided it was time to pursue my dream and become a full-time illustrator. I’ve never looked back.
Style My work is both graphic and narrative. I like to tell stories with just a few lines and a handful of colors — to capture a moment, a scene. My illustrations are often built around characters, with minimal compositions full of energy and movement. I try to pare things down to the essentials, while still leaving room for emotion, poetry, or humor.
Favourite motifs I have a minimalist and conceptual approach to image-making — I’m always looking to simplify. But I also love busy scenes, crowded places where people meet, talk, where a thousand little things are happening at once. I work with bold color blocks, often very vivid — probably influenced by my Tunisian roots. No greys or dull tones for me — I prefer sunlight and strong contrasts.
Technique I discovered the power of solid color areas while screen-printing during my art school years. Today I mainly use Adobe Illustrator, which lets me preserve that bold graphic clarity I enjoy. Sometimes I add patterns painted with ink, to bring in a more textured, handmade, almost painterly touch. There’s almost always at least one character in my images, often more. A few years ago, I also started exploring motion. I took three courses in After Effects to learn how to animate my illustrations — it wasn’t easy, but now I get to bring my images to life and tell stories in just a few seconds. It’s pure joy.
Clients Since becoming an illustrator, I’ve worked on a wide range of projects: children’s books, posters, editorial, packaging, animation… My clients include cultural institutions (Palais de Tokyo, Opéra de Lyon, Orchestre de chambre de Paris, Brive Book Fair, Télérama), brands (Petit Bateau, SNCF, Orange, Apple, Leboncoin, La Redoute, Heetch, Chez Meunier), packaging (Marcolini, Le Chocolat des Français), and publications such as Elle, Causette, and Télérama.
Wie ein Baum zum Ausgangspunkt dieses Kimchi-Brandings wurde › PAGE online
Leuchtend Rot, typostark und jenseits von Asia-Kitsch: Die Kreativagentur Arndt Benedikt hat den neuen Kimchi-Brand Sonamu mit einem Auftritt versehen, der auf authentische koreanische Kultur setzt – und Appetit macht.
Sonamu ist eine brandneue, vegane Kimchi-Marke aus Hamburg. Ihre Macher erinnern sich damit an ihre eigenen Wurzeln zurück und setzen nicht nur auf Schärfe, sondern auf einen tiefen, glücklich machenden Unami-Geschmackt nach einem überlieferten Familienrezept.
Die Frankfurter Kreativagentur Arndt Benedikt setzte die neue Marke in Szene und besann sich darauf ganz auf den Namen. Auf Sonamu, dem koreanischen Wort für die Kiefer, die dort ein Symbol für Ausdauer, Reinheit und Beständigkeit ist.
Daraus leiteten die Kreativen ein Branding ab, das statt auf Asia-Folklore auf Bodenständigkeit und auf kulturelle Tiefe setzt.
Typografie, klar – und in Bewegung
Ein leuchtendes Rot mit einem Hauch Orange versehen, bietet die Folie für ein Erscheinungsbild, das von klarer Typografie geprägt ist. Und das gleich auf mehrfache Weise.
Zieht die Schrift des Wortlogos, das zudem mit der koreanischen Schreibweise von Sonamu kombiniert ist, sich durch den gesamten Auftritt, wird sie darüber hinaus auch lautmalerisch verfremdet.
Spicy! Spicy! Spicy! ist da zu lesen, während die Buchstaben aufgeregt von links nach rechts tanzen, MMMHH dehnt sich mit viel Genuss aus, während Yeah! Yeah! begeisterte Kurven zieht.
Tradition ins Heute geholt
Dazu durchziehen popkulturelle Zitate wie »Kimchi Baby. One More Time« oder »New Kimchi On The Block« und zeigen Fotografien Großstädter:innen beim Kimchi-Genuss.
Messer und Kohl mit zwinkernden Augen preisen die »Original Korean Superpower« und dazu hat Arndt Benedikt eine Illustrationswelt entworfen, die von der koreanischen Mythologie inspiriert ist.
Dem Tiger, der bereits im Gründungsmythos Koreas erwähnt wird, dem löwenartigen Haechi, dem metallfressenden Bulgasari mit seinem Elefantenrüssel oder den Tanzmasken Talchum, die sich wie ein Erzählstrang durch das Design ziehen.
Das Killer Kimchi Sonamu wird im eigenen Online-Shop und im ausgewählten Einzelhandel erhältlich sein.
Die Identity, die Collins für die Musik-Software von Muse entwickelt hat, ist gleich mehrfach bemerkenswert. Sie ist nicht nur visuell mitreißend und in schönster Bewegung, sondern taucht tief in das Wesen von Musik ein.
Die Muse Group bietet Musik-Software und Apps zu denen Ultimative Guitar mit Akkorden und Tabulatoren, Audacity, um Musik aufzunehmen und zu schneiden und MuseClass, um sich als Musiklehrende oder Band Leader auf vielfache Art auszutauschen und zu unterstützen.
Mit mehr als 400 Millionen Menschen, die die Muse Tools zum Lernen, Spielen und Komponieren nutzen, hatten die Angebote bisher keine gemeinsame Identity. Ein Problem, das die Kreativagentur Collins mit Offices in New York und San Francisco jetzt auf umwerfende Weise gelöst hat – typografisch und visuell stark und als Hommage an das, was Musik ist und mit uns macht.
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Geometrisch, warm – und von Alvar Aalto inspiriert › PAGE online
The Northern Star bezeichnet die Lintel Next als ihr bisher bedeutendes Projekt: 18 Monate hat die Foundry daran gearbeitet, die Lintel, die den Stil des legendären finnischen Architekten Alvar Aalto zitiert, auf das nächste Level zu heben.
Immer wieder holen Foundrys ihre älteren Schriften hervor, um sie zu überarbeiten und in die Gegenwart zu holen.
Die britische Schriftschmiede The Northern Star aus dem Städtchen Corbridge im Nordosten Englands, hat dieses Prinzip in eine umfassende Serie verwandelt, die sie Next nennt. Dazu gehören bereits die Nuber Next, die Loew Next und die Nurom Next – und jetzt auch die Lintel Next.
Bekannt wurde die ursprüngliche Lintel durch ihre Verwendung im Videospiel Mafia III – und jetzt wurde die Schrift, die von keinem Geringeren als von dem finnischen Architekten Alvar Aalto (1898-1976) inspiriert ist, umfassend erweitert.
Die Lintel sticht durch ihre strukturierte, aber gleichzeitig fließende Ästhetik hervor, wie sie auch das Werk von Alvar Alto bestimmt, der Strukturiertes und Geometrisches mit Organischem verband.
Nahtlose Übergänge
18 Monate hat The Northern Star an der Lintel Next gearbeitet, hat das Kyrillische und das Griechische überarbeitet und die Familie, die jetzt über 96 individuelle Stile verfügt, um sechs zusätzliche Breiten erweitert.
Eigentlich sind die Typedesigner:innen davon ausgegangen, dass die Verwandlung der Lintel in eine Lintel Next nicht allzu kompliziert sei.
Doch das wurde es dann doch. Und zwar so kompliziert, dass Typedesigner Tasos Varipatis zwölf Zwischenebenen erstellten musste, damit die Software die Schriftarten auch wirklich wie gewünscht interpretiert und die Übergänge so glatt wie möglich ausfallen.
Auch die Kurven, die sich in den Schnitten stark verändert können, wurden so beibehalten und besonders darauf geachtet, dass alle Komponenten über die verschiedenen Schnitte hinweg so nahtlos wie möglich zusammenwirken.
Alles im Flow
Wenn eine Schrift aus ihrem ursprünglich vorgesehenem Funktionsrahmen herausgerissen wird, sieht man ihr es normalerweise an, sagt Jonathan Hill, der die Foundry The Northern Star 2006 gründete. Die Lintel Next aber passe sich fließend an.
Und das vom Smartphone bis zur Kinoleinwand, von der Chipstüte zum Space Shuttle und genauso gut könnte sie auf einer Pille verwendet werden, heißt es von den Typedesigner:innen.
Jeden Buchstaben der Lintel Next zeichnete Tasos Varipatis neu und verleiht der Schrift damit eine Wärme, die gerade für geometrische Serifenlose ungewöhnlich ist.
Die Lintel Next ist geometrisch, aber nicht starr, dramatisch und gleichzeitig nahezu verspielt. Eben ganz so, wie die Entwürfe von Alvar Aalto mit ihren fließenden Bewegungen es sind.