Künstliche Intelligenz
Spinnenroboter „Charlotte“ soll Häuser in 24 Stunden drucken, auch auf dem Mond
Auf dem 76. International Astronautical Congress (IAC) in Sydney haben die australischen Unternehmen Crest Robotics und Earthbuilt Technology einen ungewöhnlichen Bauroboter namens Charlotte präsentiert. Der spinnenartige Roboter soll Gebäude aus lokal verfügbaren Materialien wie Sand, Erde oder Bauschutt errichten – sowohl auf der Erde als auch auf dem Mond. Das Konzept verbindet Robotik mit 3D-Drucktechnologie für den Hausbau und zielt auf automatisierte, ressourcenschonende Bauprozesse ab.
Charlotte funktioniert nach dem Prinzip der additiven Fertigung: Der Roboter nimmt Rohmaterialien auf, bindet sie mit einem proprietären Extrusionssystem und gibt sie wie ein 3D-Drucker schichtweise wieder aus. Laut Robotics & Automation News soll ein Wohnhaus mit 200 Quadratmetern Fläche in weniger als 24 Stunden entstehen. Die Entwickler versprechen deutlich geringeren Energie- und Arbeitskräftebedarf im Vergleich zu konventionellen Bauverfahren.
Bei der Präsentation in Sydney zeigte das Unternehmen einen verkleinerten Prototyp, der die Grundprinzipien des Systems demonstriert. Das eigentliche Konzept geht jedoch weit über irdische Anwendungen hinaus: Charlotte wurde bewusst leicht und klappbar konstruiert, um für Weltraummissionen geeignet zu sein. Die Maschine soll sich kompakt zusammenfalten und transportieren lassen, um dann auf extraterrestrischen Oberflächen eingesetzt zu werden.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
In einem Bericht von ABC News (Australia) sieht man den „Charlotte“-Prototyp auf der IAC in Sydney.
Die Entwickler sehen Charlotte als mögliches Werkzeug für den Bau von Mondhabitaten oder Forschungsstationen im Rahmen der Artemis-Missionen der NASA. „Auf dem Mond benötigen wir vollkommen neue Baugeräte“, erklären die Entwickler. „Charlottes agile und anpassungsfähige Struktur ermöglicht schnelles Errichten von Gebäuden auch unter extremen Bedingungen.“
Staatliche Förderung und ambitionierte Ziele
Das Projekt wird durch das Space+-Programm des australischen Bundesstaats New South Wales unterstützt, das vom SmartSat-Konsortium umgesetzt wird. Clyde Webster, Gründungsdirektor von Crest Robotics, beschreibt Charlotte als „riesigen, beweglichen 3D-Drucker“, der Wohnungsknappheit bekämpfen und die Produktivität im Bauwesen steigern könnte. Jan Golembiewski, Mitgründer von Earthbuilt Technology, fasst das Konzept prägnant zusammen: „Rohstoffe rein, Wände raus.“ Nach seinen Angaben könnte die Maschine die Leistung von mehr als hundert Maurern ersetzen.
Ähnlich wie bei anderen 3D-Druckverfahren im Bauwesen liegt der Vorteil in der Materialeinsparung und der Möglichkeit, komplexe Formen zu realisieren. Während herkömmliche Betondruckverfahren meist auf vorgefertigte Materialmischungen angewiesen sind, soll Charlotte flexibler agieren und verschiedene vor Ort verfügbare Materialien verarbeiten können. Die genaue Zusammensetzung der Bindemittel und die Details des Extrusionsprozesses haben die Entwickler bislang nicht offengelegt.
Technische Hürden und offene Fragen
Trotz der ambitionierten Ziele stehen die Entwickler vor erheblichen Herausforderungen. Der Prototyp befindet sich noch in einem frühen Stadium, und bis zum Bau vollwertiger Gebäude auf der Erde müssen zahlreiche technische Fragen geklärt werden. Dazu gehören Materialtests, Energieversorgung, Autonomie der Steuerung sowie die Einhaltung von Baustandards und statischen Anforderungen.
Für den Einsatz im Weltraum kommen weitere Hürden hinzu: Die Maschine muss in der Lage sein, unter Mondgravitation, im Vakuum, bei extremen Temperaturschwankungen sowie unter Staub- und Strahlungsbelastung zu funktionieren. Auch die Logistik des Transports, die Materialgewinnung vor Ort und die Zuverlässigkeit des autonomen Betriebs stellen erhebliche technische Anforderungen dar.
Neda Mohammadi von der University of Sydney sieht dennoch Potenzial in der Baurobotik, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und Bauprojekte zu beschleunigen. Die Technologie könnte menschliche Teams entlasten und ihnen ermöglichen, sich auf komplexere und kreativere Aufgaben zu konzentrieren. Die Entwickler suchen aktiv nach Kooperationspartnern und zusätzlicher Finanzierung von Raumfahrtagenturen und Industriepartnern, um die Entwicklung und Tests voranzutreiben.
Irdische Anwendungen im Fokus
Trotz der spektakulären Vision des Mondbaus konzentrieren sich die unmittelbaren Pläne auf irdische Anwendungen. Wenn Charlotte oder ähnliche Roboter tatsächlich in der Lage wären, Häuser schnell und mit geringen Emissionen zu errichten, könnte dies zur Lösung globaler Wohnungskrisen beitragen. Der Ansatz würde nicht nur bezahlbaren Wohnraum schaffen, sondern auch den Druck auf Arbeitskräfte, Materialien und CO₂-Budgets verringern.
(vza)
Künstliche Intelligenz
EU-Vorgabe: Wie das iPhone bald WLAN-Infos teilt – und die Watch beschneidet
Apple bereitet neue Schnittstellen für iOS und iPadOS vor, um die weitreichenden Interoperabilitätsvorgaben der EU-Kommission umzusetzen. Bis Jahresende muss der als Gatekeeper eingestufte Konzern mehrere Komfortfunktionen für andere Hersteller öffnen, die bislang der hauseigenen Hardware vorbehalten blieben. Das wird es – zumindest innerhalb der EU – erstmals möglich machen, die auf dem iPhone bereits gespeicherten WLAN-Zugangsdaten bequem mit einem eigenen Nicht-Apple-Gerät zu teilen, etwa einer Smartwatch, einem Fahrradcomputer oder Smart Glasses.
Weiterlesen nach der Anzeige
In Apples Entwicklerdokumentation zur kommenden iOS-Version 26.2 finden sich erste Spuren, darunter eine neue Berechtigung (Entitlement) für Apps, um auf ein ebenfalls neues WLAN-Infrastruktur-Framework zuzugreifen. Das soll es einer App erlauben, die auf iPhone oder iPad bereits vom Nutzer gespeicherten WLAN-Zugangsdaten an ein „Accessoire“ weiterzugeben – gemeint ist hier wohl die Hardware eines anderen Herstellers. Weitere Details zu dem Framework stehen allerdings noch aus.
iOS muss kompatibler werden
Die Interoperabilitätsvorgaben der EU zwingen Apple letztlich, zentrale Funktionen, die etwa das Zusammenspiel zwischen iPhone und Apple Watch besonders bequem machen, auch für Dritte als Schnittstelle anzubieten. Der Eingriff reicht tief: Bis Ende 2025 muss Apple es etwa anderer, mit dem iPhone gekoppelter Hardware ermöglichen, die iOS-Mitteilungen in vollem Umfang zu empfangen und auch zu beantworten.
Dritt-Geräte müssen zudem – mit Einwilligung des Nutzers – die auf dem iPhone gespeicherten WLAN-Zugangsdaten erhalten, um die Ersteinrichtung zu vereinfachen, wie die EU-Kommission außerdem vorgibt. Die Öffnung solcher Funktionen stelle ein Sicherheits- und Datenschutzproblem dar, warnte Apple in der Vergangenheit mehrfach und versuchte, die Vorgaben zu kippen – bislang vergeblich.
Eingeschränkte WLAN-Infos für die Apple Watch
Um die komplette Historie der auf dem iPhone gespeicherten WLAN-Zugangsdaten nicht für Dritte freigeben zu müssen, hat sich Apple offenbar dazu entschieden, die eigenen Geräte in der EU um genau diese Funktion zu beschneiden: Ab iOS 26.2 und watchOS 26.2 überträgt das iPhone nicht mehr die komplette Liste der WLAN-Zugangsdaten an die Watch, sondern offenbar nur noch Informationen über das aktuelle Netzwerk, wie 9to5Mac berichtet. Die Angaben stammen vermutlich aus einem Apple-Briefing. Eine öffentliche Bestätigung des Konzerns liegt weiterhin nicht vor.
Weiterlesen nach der Anzeige
Wer allein mit der Watch unterwegs ist, muss so an anderen Orten voraussichtlich die Zugangsdaten auf dem kleinen Uhr-Display eintippen, falls eine WLAN-Verbindung gewünscht wird – auch wenn das zu Hause liegende iPhone das jeweilige WLAN bereits kennt.
Beim Einrichten von Fremd-Hardware wie einer Ray-Ban-Brille von Meta teilt das iPhone laut dem Bericht die neuen WLAN-Zugangsdaten mit dem Accessoire, solange beide in direkter Nähe sind. Die WLAN-Historie erhalte der andere Hersteller aber nicht, heißt es weiter. Apple betont, selbst keinen Einblick in die WLAN-Zugangsdaten zu haben: Diese sind lokal auf iPhones gespeichert und sollen bei der Synchronisation über iCloud per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vollständig geschützt bleiben.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Nächste Holocaustleugnung durch Grok: Staatsanwaltschaft in Paris ermittelt
Die Pariser Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen gegen den Kurznachrichtendienst X aus und will einen neuen Fall von Holocaustleugnung durch den Chatbot Grok prüfen. Das berichtet das Nachrichtenportal Euractiv. Vorher hatte das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau eine generierte Antwort des KI-Accounts publik gemacht, in der es unter anderem heißt, die massenhafte Ermordung von Menschen mit Zyklon B in den Gaskammern von Auschwitz sei ein „Narrativ“. Den Massenmord habe es gar nicht gegeben. Diese Holocaustleugnung verstoße gegen die Richtlinien von X, hatte die Gedenkstätte geschrieben und sich noch ein Hin und Her mit dem Textgenerator geliefert. Der gelöschte Beitrag von Grok in französischer Sprache hat in Frankreich dann für Aufregung gesorgt.
Weiterlesen nach der Anzeige
Nicht die ersten Ausfälle
Zwei Ministerinnen und ein Minister hätten wegen der Holocaustleugnung Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht, hat Wirtschaftsminister Roland Lescure mitgeteilt. Die Äußerungen dürften als rassistische Verleumdung und Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen sein, ergänzte er. Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut Euractiv bereits seit dem Sommer gegen den Kurznachrichtendienst von Elon Musk. Dabei geht es unter anderem für die Anfälligkeit gegenüber ausländischer Einflussnahme. Grok hat im Sommer schon mit antisemitischen Beiträgen für Aufsehen gesorgt, worauf Grok jetzt mit der Holocaustleugnung geantwortet hat, geht aus dem Beitrag der Gedenkstätte Auschwitz nicht hervor.
Anfang Juli hatte Elon Musk ein Update des KI-Chatbots angekündigt und versprochen, dass der dadurch bessere Antworten liefern würde. Stattdessen hat der kurz danach begonnen, antisemitische Inhalte zu verbreiten, Adolf Hitler zu loben und sich schließlich sogar als „MechaHitler“ zu bezeichnen. In der Folge wurde der Account vorübergehend abgeschaltet, aber nicht nur in Europa war die Aufregung groß. Polens Regierung hat die EU-Kommission damals sogar aufgefordert, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) durch den KI-Account zu untersuchen. Von der hat Euractiv jetzt keine Bestätigung bekommen, dass weitere Maßnahmen folgen könnten, der Beitrag wurde aber als „abstoßend“ kritisiert.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Leica Q3 Monochrom vorgestellt: Minimalistische Fotografie mit 60-Megapixeln
Die Leica Camera AG erweitert ihre beliebte Q-Serie um ein Modell für Puristen: die Q3 Monochrom. Diese Kompaktkamera ist mit einem speziell entwickelten 60-Megapixel-Vollformatsensor ausgestattet, der ausschließlich Schwarz-Weiß-Bilder aufzeichnet und bewusst auf die Erfassung von Farbinformationen verzichtet.
Weiterlesen nach der Anzeige

Durch den Verzicht auf ein Farbfilter-Array erfasst der Sensor reine Helligkeitswerte. Laut Leica führt diese Bauweise zu einer sichtbar höheren Detailzeichnung, gesteigerter Schärfe und einem erweiterten Dynamikumfang. Dank der Triple-Resolution-Technologie können Fotografen flexibel zwischen den Auflösungen 60, 36 oder 18 Megapixel wählen. Der native ISO-Bereich erstreckt sich dabei von ISO 100 bis zu ISO 200.000.
Auch im Videobereich zeigt sich die Kamera leistungsstark: Sie zeichnet Bewegtbilder in Auflösungen bis zu 8K auf. Dabei kommen Codecs wie H.265 für 8K-Aufnahmen und H.264 für 4K-Material zum Einsatz.
Ausgestattet ist die Q3 Monochrom mit dem bewährten Summilux 1:1,7/28 mm ASPH., einem lichtstarken Weitwinkelobjektiv mit optischer Bildstabilisierung. Ein integrierter Makromodus erlaubt Aufnahmen aus einer Naheinstellgrenze von nur 17 Zentimetern. Der digitale Zoom erweitert den kreativen Spielraum, indem er Bildausschnitte simuliert, die den Brennweiten von 35, 50, 75 und 90 Millimetern entsprechen. Serienaufnahmen sind mit bis zu 15 Bildern pro Sekunde möglich.
c’t Fotografie Zoom In abonnieren
Ihr Newsletter mit exklusiven Foto-Tipps, spannenden News, Profi-Einblicken und Inspirationen – jeden Samstag neu.
E-Mail-Adresse
Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ausstattung vom Schwestermodell

Leica wählt für die Q3 Monochrom einen dezenten Auftritt und verzichtet dafür auf den markanten roten Punkt.
(Bild: Leica)
Die Monochrom-Version teilt sich das Gehäuse und die Kernausstattung mit dem Schwestermodell Leica Q3. Dazu zählen der hochauflösende OLED-Sucher mit 5,76 Millionen Bildpunkten, der neigbare 3-Zoll-Touchscreen sowie das schnelle Hybrid-Autofokussystem (Kombination aus Phasen- und Kontrastmessung mit 315 Messfeldern). Das nach IP52-Standard zertifizierte Gehäuse bietet Schutz gegen Staub und Spritzwasser.
Weiterlesen nach der Anzeige
Für die Konnektivität sorgen Wi-Fi, Bluetooth, ein USB-C-Anschluss sowie eine Micro-HDMI-Schnittstelle. Die Übertragung der Bilder auf mobile Endgeräte erfolgt komfortabel über die Leica Fotos-App. Als Novum in der Q-Serie integriert die Kamera die „Content Credentials“-Technologie. Diese versieht Aufnahmen mit einer digitalen Signatur gemäß dem Standard der Content Authenticity Initiative (CAI), um die Authentizität und Bearbeitungshistorie eines Bildes transparent nachvollziehbar zu machen. Ein interner Pufferspeicher mit einer Kapazität von acht GB bietet ausreichend Platz bei Serienaufnahmen.
Das Design unterstreicht den puristischen Charakter des Konzepts. Das Gehäuse aus Vollmetall ist, ebenso wie die mitgelieferte Gegenlichtblende, mattschwarz lackiert. Die Gravuren sind dezent in Schwarz und Grau gehalten. Zugunsten eines besonders unauffälligen Erscheinungsbildes verzichtet Leica auf den ikonischen roten Punkt an der Vorderseite. Eine neue, griffige Belederung soll für ein hochwertiges haptisches Erlebnis sorgen.
Als Zubehör sind unter anderem ein Handgriff, der kabelloses Laden ermöglicht, sowie klassische Farbfilter (Gelb, Grün, Orange und Rot) zur Kontraststeuerung erhältlich. Die Leica Q3 Monochrom ist laut Hersteller ab dem 20. November 2025 für 6.750 Euro (UVP) im Handel verfügbar.
(tho)
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenAdobe Firefly Boards › PAGE online
-
UX/UI & Webdesignvor 1 MonatIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 MonatenGalaxy Tab S10 Lite: Günstiger Einstieg in Samsungs Premium-Tablets
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 MonatenHarte Zeiten für den demokratischen Rechtsstaat
-
Datenschutz & Sicherheitvor 2 MonatenJetzt patchen! Erneut Attacken auf SonicWall-Firewalls beobachtet
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten„Buongiorno Brad“: Warum Brad Pitt für seinen Werbejob bei De’Longhi Italienisch büffeln muss
-
Online Marketing & SEOvor 3 MonatenCreator und Communities: Das plant der neue Threads-Chef
-
Entwicklung & Codevor 3 MonatenPosit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
