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SSD-Controller: SM2504XT glänzt in erstem Test bei Effizienz und Latenz


SSD-Controller: SM2504XT glänzt in erstem Test bei Effizienz und Latenz

Bild: Silicon Motion

Der Ausblick auf den kommenden SSD-Controller SM2504XT von Silicon Motion ist vielversprechend. Tests mit einem Engineering Sample bescheinigen dem Chip kurze Latenzen und eine hohe Effizienz. Beim Durchsatz bleibt es eher mittelmäßig.

PCIe 5.0 für die Massen

Der SM2504XT bringt praktisch PCIe 5.0 für die Massen, denn im Gegensatz zum amtierenden Flaggschiff SM2508 ist es ein kleinerer Chip mit nur vier statt acht Speicherkanälen sowie ohne eigenen DRAM-Cache, doch dafür ist er sparsamer und günstiger.

Tom’s Hardware hatte die Gelegenheit, ein Vorserienexemplar des SM2504XT testen zu können. Viel mehr als ein grober Ausblick ist es zunächst nicht, da fertige SSDs zum Beispiel ganz andere Speicherchips kombinieren könnten und auch die Firmware wohl noch nicht final ist. Dennoch gibt dies schon einmal einen ersten Eindruck.

Benchmarks mit dem SM2504XT

Seine Stärken zeigt der SM2504XT bei den Latenzen im 3DMark Storage und im PCMark 10. Diese liegen im ausgewählten Testfeld sogar an der Spitze und damit vor SSDs mit Phison E26 (Sabrent Rocket 5) und SM2508 (Adata Mars 980 Blade). Der eigentliche Konkurrent Phison E31T ist in Form der Kioxia Exceria Plus G4 weit abgeschlagen.

SM22504XT mit niedriger Latenz im 3DMark Storage
SM22504XT mit niedriger Latenz im 3DMark Storage (Bild: Tom’s Hardware)
SM22504XT mit niedriger Latenz im PCMark 10
SM22504XT mit niedriger Latenz im PCMark 10 (Bild: Tom’s Hardware)

Anders sieht es bei den Dateitransfers aus. Hier ist das Engineering Sample mit SM2504XT eher mittelmäßig. Beim Kopieren eines 50-GB-Ordners liegt sie hinter der Exceria Plus G4, beim Lesen einer 6,5 GB großen Zip-Datei wiederum deutlich davor. Die Dauerschreibrate liegt mit rund 2,5 GB/s ebenso im Mittelfeld. Hier kommt es aber auch sehr auf die jeweiligen Speicherchips und deren Menge an.

Beim Kopieren des 50-GB-Ordners ist die SM22504XT-SSD nicht sonderlich flott
Beim Kopieren des 50-GB-Ordners ist die SM22504XT-SSD nicht sonderlich flott (Bild: Tom’s Hardware)
Im Lesetest erreicht die SM22504XT-SSD die Mittelklasse
Im Lesetest erreicht die SM22504XT-SSD die Mittelklasse (Bild: Tom’s Hardware)
Engineering Sample mit SM22504XT erreicht Dauerschreibrate von 2.500 MB/s
Engineering Sample mit SM22504XT erreicht Dauerschreibrate von 2.500 MB/s (Bild: Tom’s Hardware)

Enges Effizienz-Duell mit E31T

Beim Kopiertest wurde auch der Durchsatz pro Watt gemessen. Hier liegt die SM2504XT-SSD auf Augenhöhe mit der Exceria Plus G4 mit Phison E31T. Die Effizienz ist in diesem Szenario also identisch.

Bei der Effizienz liegt SM22504XT auf Augenhöhe mit Phison E31T
Bei der Effizienz liegt SM22504XT auf Augenhöhe mit Phison E31T (Bild: Tom’s Hardware)

Details zum SM2504XT

Spätestens seit der Computex ist klar, was Silicon Motion mit dem SM22504XT aus dem Köcher ziehen wird: einen Gegenspieler zum Phison E31T. Bei beiden handelt es sich um 4-Kanal-Controller ohne DRAM mit Durchsatzraten etwa in der Mitte zwischen dem High-End mit PCIe 4.0 und dem High-End mit PCIe 5.0.

Auf dem Papier liegt der SM2504XT bei Durchsatz und IOPS leicht in Führung. Der von Silicon Motion versprochene geringere Energiebedarf zeigte sich zumindest in diesem ersten Test aus der Vorserie aber noch nicht. Doch auch hier kann der eingesetzte Flash-Speicher einen Unterschied machen.



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Steam, Xbox, PlayStation, Nintendo: Diese Jahresrückblicke gibt es für Gamer


Steam, Xbox, PlayStation, Nintendo: Diese Jahresrückblicke gibt es für Gamer

Bild: Steam

Während die ComputerBase-Redaktion in einem separaten Artikel über ihre Gaming-Highlights des Jahres 2025 spricht, stellt sich im Artikel auch die Frage, was die Highlights der Community sind. Passend zu dieser Frage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Spielejahr 2025 Revue passieren zu lassen. Eine Übersicht.

Steam Replay

Wer Steam regelmäßig nutzt, hat die Möglichkeit, einen vergleichsweise genauen Einblick in sein Spielejahr zu erhalten. Über Steam Replay 2025 stehen sowohl quantitative als auch qualitative und komparative Statistiken zur Verfügung. Welche Titel wurden wie lange gespielt, wie stehen Spieler im Vergleich zur restlichen Nutzerbasis da? Steam bietet über ein Netzdiagramm zudem einen Einblick in die Lieblingsgenres.

Steam Replay 2025 (Bild: Steam)

Valve ermöglicht zudem die Veröffentlichung des eigenen Rückblicks für Freunde oder alle Steamnutzer. So können Spieler auch die Statistiken ihrer Freunde sehen.

PlayStation Wrap Up

Auch Sony listet in einem eigenen Wrap Up 2025 personalisierte Statistiken auf. Spieler können ihre TOP-5-Spiele einsehen, die Spielzeiten und die Anzahl der Errungenschaften einsehen. Zudem wertet Sony den Spielstil, den Lieblingscontroller, die Gesamtspielzeit und vieles mehr aus. Wer den gesamten Rewind durchklickt, erhält zudem einen Avatar als Belohnung.

Um den Jahresrückblick freizuschalten, müssen Spieler „mehr als 10 Stunden im Jahr auf PS4- und/oder PS5-Konsolen gespielt haben“. Wichtig ist zudem, dass der Nutzer mindestens 18 Jahre alt ist. Über einen PSN-Account auf Steam am PC zu spielen, reicht nicht aus.

Twitch Recap

Nachdem „Backseat Gaming“ in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden ist, darf auch Twitch in der Auflistung zum Gamingjahr nicht fehlen. Wer lieber anderen Personen beim Spielen zugesehen hat, als selbst Hand anzulegen, bekommt auch auf der Streamingplattform einen personalisierten Recap des Jahres 2025.

Auch hier werden laut AP mindestens 10 Stunden an Watchtime verlangt, ansonsten wird nur ein genereller Jahresrückblick angezeigt.

Diese Jahresrückblicke gibt es für Gamer

Diese Rückblicke sind gestrichen oder stehen aus

Xbox, Ubisoft, der Epic Games Store und Nintendo bieten (noch) keinen Jahresrückblick an. Zumindest Nintendo hat einen personalisierten Einblick jedoch bereits für Januar angekündigt. Vergangenes Jahr hatte Xbox noch einen Rückblick im Dezember veröffentlicht, dieses Jahr soll dieser aber ausbleiben, berichtet WindowsCentral. Ubisoft und Epic Games veröffentlichen in der Regel keinen personalisierten Einblick ins Gamingjahr.



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Aus der Community: Mobile Soundlösung im Eigenbau mit China-Verstärker


Aus der Community: Mobile Soundlösung im Eigenbau mit China-Verstärker

Unterwegs Musik hören? Community-Mitglied ich256 zeigt es euch in seinem Leserartikel „China Verstärker als Soundlösung für unterwegs und zu Hause“. Anhand seiner Eigenbauanlage für den Outdoor-Bereich gibt er Tipps und Tricks für den ungestörten Musikgenuss unterwegs.

Fertige Lösung? Nein

Sicherlich gibt es schon lange Fertiglösungen von etablierten Marken, aber so manches Forumsmitglied bastelt viel und gerne. So auch ich256 und auch wenn sein Leserartikel bereits aus dem Oktober ist, ist doch jetzt die perfekte Zeit, das Werkzeug herauszuholen, die Verwandtschaft links liegenzulassen und sich an einen China-Verstärker zu machen, der auf Class-D-Verstärker setzt.

Die Intention hinter Selbstbau

Während die klassischen Systeme mit eigenem Akku, Bluetooth und Co. schon sehr flexibel sein können, fehlt ihnen eines: Ihre Größe bleibt immer gleich.

Auch Fertige „Bluetooth-Lautsprecher“ gibt es inzwischen in allen Größen, als bekanntes Beispiel die Soundbooks-Modelle.
Diese haben aber alle den Nachteil der fehlenden Flexibilität, sie haben eine Größe und ein Gewicht. Wenn ich jetzt aber einen mobilen Verstärker habe, kann ich verschiedene Lautsprecher Anschließen von einer kleinen Box bis zu vier 15 Zoll Pa Boxen ist hier alles möglich 😀 .
Auch Preislich hab ich zu beginn mehr Spielraum, eine Verstärker-Platine kostet 10-20€ und ein Bleiakku nochmal 20.
Aber 800€ mal eben für ne Bluetooth-Box ausgeben muss man der Frau mal erklären können 😉

ich256

Die Stromversorgung

Diese muss mobil sein und damit auf Akkus setzen. Hier bietet sich vor allem der 12-V-Akku an, wie ihn auch Motorräder benötigen, oder, wenn es etwas mehr Leistung sein darf, auch Werkzeugakkus sind über Adapter möglich, sofern eine variable Eingangsspannung möglich ist.
Starthilfebooster sind eine weitere Alternative für eher kurze Nachmittage.

Ich256 hat sich dann für den 12-V-Akku entschieden, der im Doppelpack in einem separaten Gehäuse stoßfest untergebracht wird. Diese beiden sind in Reihe geschaltet, sodass sich 24 V Versorgungsspannung ergeben. Bei 12 V und 7 Ah geht es ab 20 Euro los, was einen günstigen Einstieg garantiert.

Die Akkubox (Bild: ich256)

Mit einer entsprechenden Platine wäre es auch möglich, die Akkus tagsüber über kleine, mobile Solarpaneele zu laden und somit die Ausdauer zu erhöhen.

HS-Sound hat hier auch eine eigene Lösung mit größeren Zellen entwickelt 6 Stück in Serie ergeben 24V bei etwa 5 Ah. Der größte Vorteil ist hier die variable Eingangsspannung von 5 bis 24V sogar ein Solarladeregler ist integriert das kann dann wirklich überall Aufgeladen werden. Leider musste ich feststellen, dass die Platine eine doch recht hohe Selbstentladung hat und nach einigen Wochen Lagerung die Akkus leer waren, das Fach sollte man also zugänglich lassen und die Akkus rausnehmen.

ich256

Mögliche Verstärker

Hier gibt es eine Vielzahl auf dem Markt: Von Mono, zu Stereo und 2.1, über Klinke, Cinch und Bluetooth ist vieles erhältlich.

Die kleine Lösung
Die kleine Lösung (Bild: ich256)

Eine kleine Notbehelfs-Lösung kann dann auch in einer Tupperdose verschwinden. Als Anlaufstelle sei zum Beispiel der Hersteller HS genannt, der sich in diesem Bereich spezialisiert hat.

Die Lautsprecher

Hier muss der User meistens für sich entscheiden, welcher Hersteller und welche Bauform ihm am meisten zusagen. Ich256 hat sich beim Subwoofer für einen Eigenbau entschieden, während die Hochtöner von Heco, später JBL kommen.

Professionell aufgebaut
Professionell aufgebaut (Bild: ich256)

Alles Weitere findet sich im Leserartikel „China Verstärker als Soundlösung für unterwegs und zu Hause“.

Feedback und Hinweise ausdrücklich erwünscht

Rückfragen, Anregungen sowie Lob und Kritik zum Leserartikel sind in den Kommentaren zu dieser Meldung sowie in dem entsprechenden Thread wie immer ausdrücklich erwünscht. Auch Hinweise zu weiteren Leserprojekten oder Erfahrungsberichten werden gerne entgegengenommen.

Die letzten sieben Vorstellungen in der Übersicht



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So viel weiß der Kühlschrank über Euch


Zur CES in Las Vegas deutet sich eine Entwicklung an, die über ein simples Feature-Update bei Haushaltsgeräten hinausgeht. Samsung bindet Googles KI-Modell Gemini tief in seine Kühlschränke ein. Für mich ist das eine strategisch spannende Partnerschaft, die das Zeug dazu hat, ein zentrales Smart-Home-Problem endlich anzugehen.

Bisher galten „smarte“ Funktionen in der Küche vor allem als kostspielige Spielereien – insbesondere bei Kühlschränken. Die Versprechen waren groß, der Nutzen im Alltag jedoch oft überschaubar. Viele Konzepte scheiterten an der Praxis und lieferten kaum echten Mehrwert. Die Zusammenarbeit zwischen dem Hardware-Schwergewicht Samsung und dem KI-Pionier Google könnte diesen Stillstand nun aufbrechen. Zum ersten Mal wirkt die Technik ausgereift genug, um die ambitionierten Visionen der vernetzten Küche tatsächlich einzulösen. Im Fokus stehen dabei reale Alltagsprobleme wie Lebensmittelverschwendung oder unausgewogene Ernährung.

Doch diese neue Form von Intelligenz hat eine Kehrseite. Der gewonnene Komfort könnte mit einem hohen Preis bezahlt werden: unseren intimsten Daten. Was genau das bedeutet, erkläre ich Euch gleich – einmal aus einer optimistischen, einmal aus einer dystopischen Perspektive.

Die Utopie: Der unbestechliche Küchen-Assistent

Die Zukunftsvision, die Samsung und Google entwerfen, zielt auf mehr als bloßen Komfort. Der KI-gestützte Kühlschrank soll sich zu einem aktiven Mitspieler im Haushalt entwickeln. Er verspricht nicht nur Entlastung im Alltag, sondern auch neue Möglichkeiten, Gesundheit bewusster zu steuern und nachhaltiger zu leben. Im Kern geht es darum, festgefahrene Probleme an der Schnittstelle von Ernährung, Gesundheit und Haushaltsorganisation grundlegend neu anzugehen.

Der „Essensreste-Moment“: Ein echter Schritt nach vorn

Der eigentliche Mehrwert der Gemini-Integration steckt in einer Funktion, die zunächst unspektakulär wirkt: der Erkennung handgeschriebener Etiketten. Bisherige smarte Kühlschränke waren zwar in der Lage, Obstsorten zu identifizieren – spätestens bei einer Dose mit den Resten vom Vorabend war jedoch Schluss. Die neue KI liest nun Beschriftungen wie „Chili con Carne, 23.12.“, erkennt Inhalt und Datum und übernimmt diese Informationen automatisch ins digitale Inventar.

Genau dieser „Essensreste-Durchbruch“ markiert den Übergang von der technischen Spielerei zum praktischen Alltagshelfer. Der Kühlschrank verlangt keine zusätzliche Pflege, sondern nimmt Euch Arbeit ab. Er verwaltet Bestände eigenständig, schlägt Rezepte auf Basis der tatsächlich vorhandenen Reste vor und wird so zu einem wirkungsvollen Instrument gegen Lebensmittelverschwendung.

Der ehrliche Gesundheitswächter

Ich habe mich mit diesem Kühlschrank länger beschäftigt, als ich anfangs beim Lesen des bloßen Pressetextes gedacht hätte. Mein Fazit: Das größte Potenzial liegt womöglich in der präventiven Gesundheitsbeobachtung. Menschen neigen dazu, ihre eigenen Essgewohnheiten schönzureden. Merke ich selbst, wenn ich mal wieder nicht so haargenau meine Kalorien in die Yazio-App eintrage. Eine KI funktioniert da anders. Sie registriert nüchtern, datenbasiert und ohne Ausflüchte, wenn der Zuckerkonsum steigt, Gemüse seltener auf dem Speiseplan steht oder Alkohol häufiger im Kühlschrank landet.

Solche Muster sind weit mehr als harmlose Lifestyle-Daten. Sie können relevante Hinweise auf den Gesundheitszustand liefern. Eine Studie der Fachzeitschrift JMIR Public Health von 2024 zeigte, dass digitale Essverhaltensdaten psychische Belastungen erstaunlich präzise abbilden können. Auffällige Veränderungen – etwa eine geringere Vielfalt an Lebensmitteln oder das regelmäßige Auslassen von Mahlzeiten – stehen in engem Zusammenhang mit seelischen Krisen.

In dieser utopischen Lesart wird der Kühlschrank zu einem Frühwarnsystem, das auf gesundheitliche oder psychische Schieflagen hinweist, lange bevor Ihr selbst bereit seid, sie wahrzunehmen. Doch genau diese unbestechliche Objektivität, die im besten Fall schützen könnte, wäre im falschen Kontext auch ein ideales Werkzeug für Versicherungen oder andere Akteure. Der Abstand zwischen fürsorglichem Wächter und kontrollierendem Wärter ist erschreckend klein.

Die Dystopie: Der Preis vollständiger Transparenz

Schon der Gedanke an Versicherungen war wenig beruhigend. Doch der dystopische Teil beginnt eigentlich erst hier: Der enorme Nutzen eines KI-Kühlschranks fußt auf einer radikalen Durchleuchtung unseres Alltags. Die Daten, die ihn so leistungsfähig machen – was Ihr esst, wann Ihr esst und wie –, zählen zu den sensibelsten Informationen überhaupt.

Gelangen diese Daten vollständig zu einem Cloud-Anbieter wie Google, entsteht ein grundlegender Zielkonflikt zwischen Bequemlichkeit und Privatsphäre. Ein Konflikt, der nicht nur moralisch heikel ist, sondern auch die Leitplanken europäischer Datenschutzgesetze wie der DSGVO frontal herausfordert.

Das „gläserne Essverhalten“: Wenn Google Eure Einkäufe versteht

Ernährungsdaten erzählen erstaunlich viel über ein Leben. Die von internen Kameras erfassten Bilder, kombiniert mit der Auswertung in der Google Cloud, ermöglichen hochdetaillierte Profile. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf Gesundheitszustand, finanzielle Situation, Lebensstil und sogar persönliche Krisen ziehen. Zwar erfolgt die Nutzung formal mit Zustimmung der Nutzer:innen, doch bleibt der Prozess eine Black Box. Wie tief diese Profile tatsächlich in die Privatsphäre eindringen, ist für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Für mich bewegt sich das gefährlich nah an einer Zweckentfremdung: Die Einwilligung für eine Funktion wird zur Analyse eines kompletten Lebensstils genutzt.

Dazu kommt das Risiko algorithmischer Verzerrungen. Bevorzugt die KI bei Rezeptvorschlägen bestimmte, teurere Marken? Sind Gesundheitswarnungen für Menschen mit speziellen kulturellen Essgewohnheiten unzuverlässiger, weil entsprechende Daten im Training unterrepräsentiert waren? Solche Effekte könnten unbemerkt Konsum, Kaufentscheidungen und sogar gesundheitliches Verhalten lenken.

Das 15-Jahres-Gedächtnis: Ein Leben auf Servern

Hier treffen zwei Zeitlogiken hart aufeinander: die lange Lebensdauer klassischer Haushaltsgeräte – ein Kühlschrank hält problemlos zehn bis fünfzehn Jahre – und die kurze Halbwertszeit digitaler Plattformen mit Software-Zyklen von wenigen Jahren. Daraus entsteht ein Szenario, das man als „gläsernen Patienten“ beschreiben könnte. Über die gesamte Nutzungsdauer hinweg entsteht eine unbeabsichtigte Langzeitbeobachtung zentraler Lebensphasen: vom Single-Dasein über das Zusammenziehen bis hin zur Familie mit Babybrei im Kühlfach.

Dieser über Jahre gewachsene Datenschatz sorgt nicht nur für einen massiven Lock-in-Effekt, der einen Anbieterwechsel faktisch erschwert. Er greift auch die digitale Selbstbestimmung an. Die Kontrolle über die eigene Lebensgeschichte wandert schleichend zu einem Konzern – und lässt sich kaum zurückholen.

Die Hardware-Falle: Hochpreisiger Elektroschrott mit Risiko

Das zweite große Problem der langlebigen Hardware ist das, was man nüchtern als „teurer Elektroschrott“-Szenario bezeichnen kann. Es erscheint wenig realistisch, dass Samsung Sicherheitsupdates und vollständigen Software-Support über 15 Jahre hinweg garantiert. Endet die Pflege nach branchenüblichen fünf bis sieben Jahren, verliert der Kühlschrank nicht nur seine smarten Funktionen – dann war es das mit den großen KI-Versprechen.

Gravierender ist jedoch etwas anderes: Das Gerät wird zu einer dauerhaft ungepatchten Schwachstelle im Heimnetzwerk. Ein Kühlschrank mit Kamera und Internetzugang, der offen für Angriffe bleibt. Damit wird der Kauf zu einer Wette auf die Zukunft – mit einem Ausgang, der alles andere als sicher ist.

Mein Fazit: Es braucht so etwas wie eine digitale Hausordnung

Die Idee hinter Samsungs smartem Kühlschrank steht sinnbildlich für den Grundkonflikt unserer digitalen Gegenwart, der mir derzeit immer wieder begegnet. Auf der einen Seite lockt die Vision eines intelligenten Helfers, der Euch dabei unterstützt, gesünder, bewusster und nachhaltiger zu leben. Auf der anderen Seite droht allumfassende Datenerfassung.

Der häufig beschworene Gegensatz zwischen Komfort und Privatsphäre ist dabei weniger Naturgesetz als vielmehr ein Narrativ, das uns von Tech-Konzernen nahegelegt wird. Die eigentliche Alternative besteht nicht darin, Innovation abzulehnen, sondern sie nach klaren Regeln zu gestalten. Dafür braucht es ein konsequentes Umdenken hin zu „Privacy by Design“ – also Datenschutz, der nicht nachträglich aufgesetzt wird, sondern von Beginn an Teil der Produktarchitektur ist.

Die technischen Voraussetzungen dafür sind längst vorhanden. Lokale KI-Verarbeitung direkt auf dem Gerät und offene Standards wie Matter könnten dafür sorgen, dass Bilderkennung und Analyse im Kühlschrank selbst stattfinden. Sensible Daten müssten das eigene Zuhause dann gar nicht erst verlassen. Die Kontrolle läge vollständig bei Euch.

Der wahre Konflikt verläuft also nicht zwischen unseren Bedürfnissen, sondern zwischen unseren Interessen und datenhungrigen Geschäftsmodellen, die selbst intimste Alltagsmomente verwerten wollen. Am Ende bleibt eine einfache, aber unbequeme Frage: Sind wir bereit, für das perfekte Rezept aus Resten die Kontrolle über unsere privatesten Lebensdaten abzugeben – oder hauen wir endlich mal auf den Tisch und verlangen Technologie, die uns unterstützt, ohne uns zu überwachen?



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