Künstliche Intelligenz
Stablecoin Terra: CEO Do Kwon trifft Vereinbarung mit US-Justiz
Do Kwon, Mitgründer des Unternehmens hinter dem kollabierten Stablecoin TerraUSD, hat sich in seinem US-Strafverfahren schuldig bekannt und ist einen Handel mit der US-Justiz eingegangen. Kwon drohen demnach noch bis zu zwölf Jahre Haft, berichtet der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Das Strafmaß soll im Dezember verkündet werden (US v. Kwon, Az. 23-cr-0151, US-Bundesbezirksgericht für das Südliche New York).
In einer Anhörung vor dem Bundesbezirksgericht in New York am Dienstag hat sich Kwon demnach zu zwei der ursprünglich neun Tatvorwürfe schuldig bekannt. Zugleich wird Kwon knapp 20 Millionen US-Dollar sowie weitere Vermögenswerte abtreten. Die Staatsanwaltschaft habe im Gegenzug angekündigt, die anderen Anklagepunkte nicht weiterzuverfolgen und maximal eine Haftstrafe von zwölf Jahren zu fordern. Das Gericht könnte zwar immer noch eine höhere Strafe verhängen, tut das aber nicht oft.
„Wissentlich zu Betrug verschworen“
„Ich habe mich wissentlich mit anderen zu einem Betrug verschworen und tatsächlich Käufer von Kryptowährungen betrogen, die von meinem Unternehmen Terraform Labs ausgegeben wurden“, heißt es in der Erklärung, die Kwon laut Bericht bei der Anhörung verlas. „Was ich getan habe, war falsch, und ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. Ich übernehme die volle Verantwortung.“
Terraform Labs war Herausgeber des Stablecoins TerraUSD, der im Mai 2022 kollabiert ist. Im Zuge eines Kursrutsches an den Kryptomärkten stürzte der Wert des bis dahin viertgrößten Stablecoin dramatisch ab. Dabei soll ein Schaden von mindestens 40 Milliarden US-Dollar entstanden sein. Der Implosion von Terra und der verbundenen Kryptowährung Luna folgten in dem Sommer noch weitere Pleiten.
Stablecoins sind Kryptowährungen, die ihren Preis an einen anderen Wert binden. Eine Einheit des Coins soll dann beispielsweise immer einen US-Dollar oder einen Euro wert sein. Mit entsprechenden Reserven der echten Währung können Stablecoins abgesichert werden. TerraUSD setzte hingegen anstatt auf Dollarreserven darauf, dass Marktmechanismen durch eine Wechselbeziehung zu einer anderen Kryptowährung, Luna, algorithmisch für einen stabilen Dollarkurs des Terra sorgten. Funktioniert hat das nicht.
Flucht nach Montenegro
Nachdem die südkoreanische Justiz gegen Terraform Ermittlungen eingeleitet und einen Haftbefehl erlassen hatte, setzte sich der CEO von Terraform Labs ins Ausland ab. Auch die US-Justiz und die Börsenaufsicht ermittelten gegen den Südkoreaner. Bei der Einreise nach Montenegro mit gefälschten Papieren wurde Kwon verhaftet und schließlich an die USA ausgeliefert.
Auch ein von der US-Börsenaufsicht angestrengtes Zivilverfahren hat Terraform Labs nach einem Schuldbekenntnis mit einem Vergleich beigelegt. Der Vergleich umfasst rund 4,5 Milliarden US-Dollar, von denen die amerikanische Staatskasse wohl nicht viel sehen wird. Terraform Labs hat im Januar 2024 Insolvenz angemeldet.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
Lieferdienste: Prosus darf sich Just Eat Takeaway unter Auflagen einverleiben
Die Konsolidierung im hart umkämpften Markt für Essenslieferdienste setzt sich fort. Die EU-Kommission hat am Montag der Übernahme von Just Eat Takeaway durch Prosus zugestimmt. Die EU-Kommission hatte zunächst Bedenken, dass der Kauf den Wettbewerb auf dem Markt für Essenslieferungen massiv einschränken könnte. Diese sieht sie jetzt weitgehend ausgeräumt. Die Übernahme ist 4,1 Milliarden Euro schwer. Prosus gehört zum südafrikanischen Naspers-Konzern.
Prosus ist bereits größter Anteilseigner an einem anderen bedeutenden Essenslieferanten: der Berliner Plattform Delivery Hero. Die Kommission fürchtete, dass Prosus mit dem Einverleiben von Just Eat keinen Appetit auf Konkurrenz zwischen den beiden Anbietern mehr hätte. Daraus könnten höhere Preisen für Kunden sowie Restaurants und Lebensmittelläden folgen. Just Eat ist unter anderem in denselben Ländern wie Delivery Heros Tochtergesellschaft Glovo vertreten, nämlich in Spanien, Polen und Italien. In Deutschland gehört Lieferando zu Just Eat. Lieferando sorgte jüngst mit der Kündigung von rund 2.000 Fahrern für Schlagzeilen.
Um die Genehmigung der EU-Kommission zu erhalten, muss Prosus seinen 27-Prozent-Anteil an Delivery Hero binnen zwölf Monaten auf eine einstellige Prozentzahl schrumpfen, und für längere Zeit seine Stimmrechte nicht ausüben sowie keine internen Personen für Verwaltungs- oder Aufsichtsrat Delivery Heros vorschlagen. Damit gibt Prosus seine Rolle als größter Aktionär Delivery Heros auf.
Die Kommission verwarnt die Branche
Die Kommission erteilte die Genehmigung wohl auch, weil der USA-amerikanische Konkurrent Doordash ebenfalls auf den europäischen Markt drängt, was den Wettbewerb insgesamt erhöht. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley ist gerade dabei, Just Eats britischen Konkurrenten Deliveroo zu schlucken. Zuvor schnappte sich Doordash Wolt aus Finnland und legte in Deutschland 2021 in Stuttgart los. Die Financial Times (FT) sieht Prosus dank Just Eat auf dem Weg zu einem „Europäischen Champion“ im Tech-Sektor, der dem Wettbewerber aus den USA die Stirn bieten könnte.
Analysten gehen trotz der Zusagen weiter davon aus, dass Prosus‘ künftige Übernahmepläne auch den Kauf von Delivery Hero beinhalten könnten, zu dem jenseits von Lieferando Marken wie Foodpanda und Talabat gehören. Prosus-Investmentchef Fahd Beg wollte sich dazu gegenüber der FT nicht äußern. Er stelle darauf ab, Just Eat durch verstärkten Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) effizienter machen und von einem Lebensmitteldienst zu einer umfassenderen, etwa auch im Fintech-Bereich aktiven Plattform auszugestalten. Solche angrenzenden Bereiche habe die brasilianische Tochter Ifood schon erschlossen.
Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera verknüpfte mit der Freigabe eine „eindeutige Warnung“ an die Branche, in der jüngst mehrfach kartellrechtliche Probleme aufgetreten seien: „Wir werden kein wettbewerbswidriges Verhalten tolerieren, das den Verbrauchern schaden könnte.“
(ds)
Künstliche Intelligenz
Kursverluste: Die dunkle Seite des KI-Booms
Die Bank of America führt einem Medienbericht zufolge eine Liste mit Unternehmen, die sie für besonders gefährdet durch Künstliche Intelligenz (KI) hält. 26 Unternehmen soll dieser „AI Risk Basket“ zählen, berichten der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Darunter seien etwa Adobe, Shutterstock sowei der Website-Baukastenanbieter Wix.com, die seit Jahresbeginn bis zu ein Drittel ihres Börsenwerts verloren haben – und Alphabet.
Investoren begännen bereits, Aktien von Unternehmen zu verkaufen, bei denen ein Nachfragerückgang durch KI-Anwendungen erwartet werde, berichtet Bloomberg weiter. Insbesondere dienstleistungsorientierte Unternehmen mit großer Personalstärke seien laut Analysten in Gefahr. Während bisher nur wenige Unternehmen durch Chatbots und KI-Agenten gescheitert seien, wachse die Vorsicht bei Investoren angesichts der massiven KI-Investitionen von US-Tech-Giganten wie Meta oder Microsoft.
Skepsis gegenüber Personalbedarf
Als stark betroffene Branchen nennt der Wirtschaftsnachrichtendienst zudem Personalvermittler, deren Aktien seit Jahresbeginn unteer Druck sind. Die zunehmende Automatisierung könnte den Bedarf an Arbeitskräften reduzieren. Meldungen von Tech-Konzernen wie Microsoft zu Einsparungen durch KI bei gleichzeitigen Kündigungswellen unterstützen den Eindruck.
Auch Marktforschungsunternehmen wie Gartner seien bedroht. Nachdem dem jüngsten Quartalsbericht und einer leichten Korrektur der Umsatzprognose nach unten fiel der Aktienkurs um 30 Prozent. Investoren fürchteten laut Bloomberg, dass es durch KI bald billigere Forschungs- und Analyseergebnisse geben könnte. Nicht zuletzt wachse das geschäftliche Risiko für Werbeagenturen wie Omnicom, was Bloomberg etwa mit einer Zukunft begründet, in der Tech-Riese Meta eine vollständig automatisierte Generierung von Werbung anstrebt.
Selbst Alphabet ist laut Bloomberg Teil des AI Risk Basket. Das dürfte wohl damit zusammenhängen, dass die Zukunft des umsatzstarken Suchmaschinengeschäfts in Zeiten von KI-beantworteten Suchanfragen nicht gewiss ist.
(dgi)
Künstliche Intelligenz
Was mobile Klimaanlagen leisten: Drei Kühl-Geräte im Praxistest
Bei 30 Grad und mehr in der Wohnung lässt sich weder sinnvoll arbeiten noch schlafen. Doch was tun, wenn es draußen und drinnen wochenlang heiß ist und die dringend notwendige Abkühlung ausbleibt? Eine echte Klimaanlage verspricht zwar Abhilfe, fest installieren darf die aber nur ein Fachmann. Für die meisten Mieter ist der notwendige Wanddurchbruch schlicht unmöglich.
Mobile Klimageräte lassen sich auch ohne bauliche Veränderungen betreiben. Zudem ist solch eine Anlage flexibler einsetzbar, arbeitet idealerweise also immer dort, wo man es gerade kühl braucht: beispielsweise tagsüber im Arbeits- und abends im Schlafzimmer. Die Flexibilität der Geräte kommt zwar mit einigen Nachteilen daher, doch die nimmt man gerne in Kauf, wenn die tropische Hitze im Zimmer nachlässt.
Wir wollten wissen, was die mobilen Klimaanlagen wirklich leisten. Liefern sie die notwendige Abkühlung, wie laut sind sie, wie viel Strom schlucken sie eigentlich und wie brauchbar sind die Apps? Dafür haben wir uns exemplarisch drei Modelle ins Büro geholt: das AEG AXP26U339CW Comfort 6000 für rund 360 Euro, das Medion Life X960HS für 380 Euro und das Premium-Gerät DeLonghi Pinguino PAC EX130 CST WIFI für rund 1000 Euro. Die Anlage von AEG ist eine der günstigsten Geräte mit App-Anbindung, das Medion-Gerät bietet sogar eine Heizfunktion und das DeLonghi-Modell verspricht viel Komfort über individuelle Einstellmöglichkeiten. Als besonders starkes Gerät muss es exemplarisch aufzeigen, welche Unterschiede bei Lautstärke und Kühlvermögen zu erwarten sind.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Was mobile Klimaanlagen leisten: Drei Kühl-Geräte im Praxistest“.
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