Künstliche Intelligenz
Starlink kauft Mobilfunkfrequenzen: Direct-to-Cell ohne Partner möglich
SpaceX hat am Montag den Erwerb von EchoStar-Mobilfunkfrequenzen in den Blöcken AWS-4 und AWS-H für 17 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben. Das Paket besteht aus bis zu 8,5 Milliarden Dollar in bar und ebenso viel in SpaceX-Aktien. Zusätzlich übernimmt der Raumfahrtkonzern rund 2 Milliarden Dollar an Zinszahlungen für EchoStar-Schulden bis November 2027.
Für den Satelliteninternet-Dienst Starlink bedeutet der Kauf, dass er künftig Direct-to-Cell-Dienste unabhängig von Mobilfunkprovidern anbieten kann, über die sich etwa Smartphones direkt mit den Satelliten verbinden können. Bislang war das Unternehmen auf Partnerschaften mit Unternehmen wie T-Mobile angewiesen. Das erklärte Ziel: die weltweite Eliminierung von Mobilfunk-Funklöchern. Mit dem Einkauf der Frequenzen bietet sich Starlink jetzt die Möglichkeit, sich nicht nur als Ergänzung zu vorhandenen Mobilfunkangeboten zu positionieren, sondern eigene an den Markt zu bringen. Ferner vereinbarten EchoStar und SpaceX eine Zusammenarbeit, die EchoStar-Kunden Versorgung über Starlinks Direct-to-cell-Dienste gewährt.
EchoStar stand unter Druck
AWS-4 steht für Advanced Wireless Services-4 und umfasst die Frequenzbänder 2000–2020 MHz und 2180–2200 MHz (auch als 2-GHz-Band bezeichnet). H-Block, auch AWS-2 genannt, steht für die Frequenzen 1915–1920 MHz und 1995–2000 MHz.
Für EchoStar kommt der Deal zur rechten Zeit. Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC hatte dem Unternehmen vorgeworfen, seine Spektrum-Bestände nicht ausreichend für den 5G-Ausbau zu nutzen. Sogar US-Präsident Donald Trump hatte Druck auf eine Einigung ausgeübt. Der Verkauf folgt auf einen bereits im August abgeschlossenen Deal, bei dem EchoStar andere Spektrum-Lizenzen für 23 Milliarden Dollar an AT&T veräußert hatte.
Beide Transaktionen sollen die laufenden FCC-Untersuchungen beenden, teilten die Unternehmen mit. Der Abschluss der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Womöglich extragalaktisch: Rätselhafter Gammastrahlenausbruch beobachtet
Verschiedene Observatorien haben Anfang Juli einen Gammastrahlenausbruch wie keinen anderen beobachtet – der hat sich einen Tag lang mehrfach wiederholt. Das berichtet die Europäische Südsternwarte ESO und erklärt, dass die genaue Ursache des Signals ein Rätsel sei. Bislang unerklärlich ist demnach nicht nur die enorme Länge des Signals und dessen Wiederholung. Auch habe das Team völlig unerwartet ermittelt, dass es nicht aus unserer Milchstraße stammt und damit noch einmal wesentlich leistungsstärker war als erwartet. Der Ausbruch muss sich demnach in einigen Milliarden Lichtjahren Entfernung ereignet haben. Genau diese Erkenntnis könnte aber der Schlüssel zum Verständnis sein, meint Antonio Martin-Carrillo, einer der beteiligten Astronomen.
Zu viele Ungereimtheiten
Gammastrahlenausbrüche (oder GRB) gehören zu den energiereichsten Explosionen im Universum überhaupt, erläutert die ESO jetzt. Sie haben ihre Ursache etwa bei katastrophalen Zusammenbrüchen massereicher Sterne. Normalerweise dauern sie Millisekunden, maximal aber Minuten. Das am 2. Juli beobachtete Signal hielt demnach aber etwa einen Tag an. Zudem wiederholen sich die Explosionen nie, weil das zugrundeliegende Ereignis ja eine Zerstörung eines Himmelskörpers ist. Von der Quelle mit der Bezeichnung GRB 250702B hat aber alleine das Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskop der NASA drei Ausbrüche entdeckt, weitere wurden nachträglich in Daten des chinesischen Röntgen-Weltraumteleskopmission Einstein gefunden.
Anfangs dachten die Forscher laut eigener Aussage, dass die Ursache des Ausbruchs in der Milchstraße habe liegen müssen. Das Very Large Telescope (VLT) der ESO aber „hat diese Ansicht grundlegend verändert“, erklärt Andrew Levan, der an der Analyse mitgearbeitet hat. Die Daten enthielten Hinweise, dass die Quelle in einer anderen Galaxie liegen könnte. Später habe das Weltraumteleskop Hubble die Annahme bestätigt. „Was wir entdeckt haben, war noch viel spannender: Die Tatsache, dass dieses Objekt extragalaktisch ist, bedeutet, dass es wesentlich leistungsstärker ist“, meint Martin-Carrillo. Die Nachwirkungen der Explosion wurden mit verschiedenen Instrumenten analysiert.
Sollte der Gammastrahlenausbruch auf die Explosion eines massereichen Sterns zurückgehen, „ist dies ein Zusammenbruch, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben“, ordnet Levan die Tragweite noch ein. Das hätte maximal Sekunden dauern dürfen. Alternativ könnte der Ausbruch auf einen Stern zurückgehen, der von einem Schwarzen Loch zerrissen wird. Das könnte die Dauer erklären, aber andere Eigenschaften nicht. Dafür „müsste ein ungewöhnlicher Stern von einem noch ungewöhnlicheren Schwarzen Loch zerstört werden“. Der bevorzugten Hypothese zufolge wurde ein Weißer Zwergstern von einem Schwarzen Loch mittlerer Masse zerfetzt, schreibt das Team. Die Forschungsarbeit wurde in den Astrophysical Journal Letter veröffentlicht.
(mho)
Künstliche Intelligenz
„Ernsthafte Zweifel am Überleben“: Cowboy veröffentlicht Finanzbericht für 2024
Als Cowboy Mitte August nach Monaten des Schweigens mit der Meldung herausrückte, neue Gelder für den Weiterbetrieb gefunden zu haben, klang es danach, als hätte das Unternehmen einen Weg aus der Krise gefunden. Doch der langfristige Deal mit der französischen Rebirth Group ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nun veröffentlichte Finanzzahlen des verspätet vorgelegten Jahresberichts für 2024 zeichnen ein düsteres Bild und eine drohende Insolvenz. Laut Cowboy konnte man diese noch abwenden.
Der am Freitag bei der belgischen Nationalbank eingereichte und auf den 4. August datierte Jahresbericht für 2024 zeigt auf, wie dringend Cowboy neue Finanzmittel benötigt. Der Bericht, der der belgischen Zeitung De Tijd vorliegt, endet mit dem Schlusssatz: „Es bestehen erhebliche Unsicherheiten, die ernsthafte Zweifel am Überleben des Unternehmens aufkommen lassen, die das Unternehmen daran hindern könnten, seine Verpflichtungen zu erfüllen.“ Zudem beziffert Cowboy den millionenschweren Verlust durch den Anfang Mai angekündigten Rahmen-Rückruf und nennt den Namen des beschuldigten Zulieferers.
Cowboy erklärt gegenüber heise online: „Das im Bericht von 2024 beschriebene Risiko spiegelt nicht mehr unsere aktuelle Lage wider. Heute steht Cowboy auf einem solideren Fundament, 2025 zeigt bereits Anzeichen einer Erholung, und unser Fokus liegt fest auf der Umsetzung.“
Eigentlich sollte das Jahr 2024 bei Cowboy eine Wende einleiten und dem Unternehmen schwarze Zahlen bescheren. Jedoch hat Cowboy stattdessen weiter massive Verluste eingefahren: So sank der Umsatz um 30 Prozent auf 21,7 Millionen Euro, gegenüber mehr als 40 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Verluste stiegen von 19,4 auf 21,2 Millionen Euro. Das bedeutet, dass Cowboy nahezu genauso hohe Verluste machte wie Umsatz. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2017 belaufen sich die kumulierten Verluste bereits auf über 123 Millionen Euro. Das Eigenkapital liege bei minus 43 Millionen Euro, während die Schuldenlast von 43 Millionen Euro im Jahr 2023 auf nun 56 Millionen Euro gestiegen sei.
Cowboy nennt Schuldigen für Rahmensituation
Neben den düsteren Finanzzahlen für 2024 nannte Cowboy auch seinen ehemaligen Zulieferer, der für den Rückruf der Cruiser ST (Edition MR)-Modelle im Mai 2025 verantwortlich sein soll. Laut Cowboy soll der taiwanische Zulieferer Ming Cycle für den Defekt an den Rahmen verantwortlich sein. Ferner heißt es: „Der Herstellungsfehler an den Rahmen ist auf eine einseitige Änderung des Schweißverfahrens durch den Lieferanten Ming zurückzuführen, ohne dass dieser die vom Unternehmen validierten technischen Spezifikationen eingehalten hat.“
Lesen Sie auch
Cowboy gab an, im Jahr 2024 schon 2,8 Millionen Euro für die geschätzten Rückrufkosten zurückgestellt zu haben und nun mit Ming über die Lieferung kostenloser Ersatzrahmen verhandle. Gegenüber De Tijd bestätigte ein Sprecher von Cowboy, kostenlos Ersatzrahmen erhalten zu haben. Der Sprecher ergänzt: „Die Gespräche mit unseren Lieferanten und Stakeholdern über die Ausweitung dieser Unterstützung auf die verbleibenden Rahmen dauern an, und wir sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt wird.“ Die gesamten Kosten für den Rückruf sollen voraussichtlich 5,6 Millionen Euro betragen. Die Kosten basieren auf einer Rücklaufquote von 80 Prozent der betroffenen Nutzer, heißt es.
Nach aktuellen Informationen macht Cowboy es seinen Kunden jedoch nicht sonderlich leicht, betroffene Rahmen austauschen zu lassen. Denn der Hersteller richtet „Rückrufzentralen“ oder „Recall Hubs“ ein, bei denen es sich um regionale Logistiklager handelt, in denen die Kunden ihre Fahrräder abliefern sollen. Eine Abholung oder Abgabe bei einer Fahrradreparaturwerkstatt, die Teil des eingerichteten Reparaturnetzwerks ist, ist nicht möglich.
Unsicherheiten
Um aus der finanziellen Not herauszukommen, müsste die im August in Aussicht gestellte Vereinbarung des Unternehmens mit der Rebirth Group in den kommenden Wochen umgesetzt werden und „dürfte den in den nächsten 12 Monaten ermittelten Refinanzierungsbedarf decken“, heißt es. Einen ersten Teil des Fundings habe Cowboy bereits erhalten, erklärte uns das Unternehmen auf Anfrage. Den Rest erhalte es nach Finalisierung des Deals.
Was die langfristige Finanzierung anbelangt, soll neben der Rebirth Group auch der langjährige Investor Triple Point Capital ein wichtiger Faktor bei Cowboy bleiben. Denn zusätzlich zu der 2024 investierten 1 Million Euro hat der globale VC-Fond in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 weitere 2,8 Millionen Euro in Cowboy investiert, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Trotz dieser Entwicklungen klingt es so, als sei Cowboy noch lange nicht auf der sicheren Seite.
Trotz der wackeligen finanziellen Situation und der düsteren Prognose im Jahresbericht bekräftigt Cowboy in einer Pressemitteilung vom 8. September seine Verpflichtung, die ausstehenden Lieferungen abzuschließen und das Geschäft zu stärken. Wie wir in einer älteren Meldung schrieben, warten viele Kundinnen und Kunden immer noch auf ihr vor Monaten bestelltes Cowboy-Bike, oder auf Ersatzteile, damit sie ihr Rad wieder nutzen können. Andere Kunden, die nach Monaten des vergeblichen Wartens ihre Bestellung storniert haben, warten wiederum Monate auf ihre Rückerstattung, wie uns ein Leser berichtete. Eine konkrete Antwort auf diese Anfrage bei Cowboy blieb bislang unbeantwortet. Man wollte uns indes noch nähere Details dazu nennen.
Dennoch zeigt Cowboy sich zuversichtlich: „Der Jahresbericht spiegelt die Lage von Cowboy zum Ende des Jahres 2024 wider. Seitdem hat sich unsere Situation erheblich verändert“, teilte ein Sprecher von Cowboy dem Fachblatt Bike-EU mit. „Das Jahr 2025 zeigt bereits ermutigende Anzeichen einer Erholung, wobei unser Fokus fest auf der Umsetzung und der Erfüllung der Wünsche unserer Fahrer liegt,“ heißt es weiter.
Das Unternehmen hat ferner einen strategischen Fünfjahresplan vorgelegt und zwei neue Berater hinzugezogen, um das Unternehmen auf sichere Beine zu stellen: Einer ist ein ehemaliger CEO des niederländischen Fahrradriesen Accell (Batavus, Koga, Raleigh und weitere), ein weiterer ist ein unabhängiger Finanzexperte. Diese beiden Experten hätten sich mit der aktuellen Lage und den zukünftigen Zielen des Unternehmens befasst und sich dabei „auf die Stimulierung des Wachstums, den Ausbau des Reparaturnetzwerks des Unternehmens, die Verbesserung der Gewinnmargen und die Kostenkontrolle konzentriert“, heißt es.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Trotz schwacher Konjunktur und Autokrise: Bosch rechnet mit mehr Umsatz
Stagnierende Fahrzeugproduktion, schwache Nachfrage sowie Probleme bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren: Darunter haben ganz besonders Autozulieferer zu leiden. Dennoch rechnet Bosch in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von etwa zwei Prozent für seinen Zulieferbereich Bosch Mobility. Das teilte das Unternehmen anlässlich der Automesse IAA Mobility in München mit. Die größte Geschäftssparte macht mehr als 60 Prozent des Gesamtumsatzes von gut 90 Milliarden Euro aus. Für den verhaltenen Optimismus macht Bosch mehrere Faktoren verantwortlich.
Hard- und Software aus einer Hand
Als Lieferant von Antrieben, Sicherheitssystemen, Lenk- und Bremssystemen sowie Sensoren, liefert Bosch Hard- und die dazu passende Software. „Bosch kann beides: Software und Hardware“, meint Chef Dr. Stefan Hartung. „Ohne anspruchsvolle Hardware bewegt sich selbst das klügste Auto keinen einzigen Millimeter.“ Zudem hat sich Künstliche Intelligenz zu einer wichtigen Säule des Kerngeschäfts entwickelt. Bosch hat nach eigener Aussage in China einen Hochleistungscomputer für ein Cockpit geliefert, mit dem man in natürlicher Sprache interagieren kann.
Um die Umsatzziele zu erreichen und die Folgen der Krise abzufedern, verfolgt Bosch bereits seit Ende 2023 eine Reihe von Sparprogrammen. In deren Rahmen hat der Konzern in den vergangenen Jahren mehrere tausend Stellen gestrichen. Weitere sollen in den kommenden Jahren folgen.
(aki)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Wochen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Woche
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Social Mediavor 3 Wochen
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 3 Wochen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 6 Tagen
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events