Datenschutz & Sicherheit

Südkorea: Bei Onlinehändler Daten zu zwei Dritteln der Bevölkerung abgegriffen


Bei dem größten Onlinehändler Südkoreas hat offenbar ein ehemaliger Angestellter personenbezogene Daten zu mehr als 33 Millionen Kunden beziehungsweise Kundinnen abgegriffen und sich aus dem Land abgesetzt. Das berichtet die Korea Times und ergänzt, dass es sich wohl um die gesamte Kundschaft von Coupang handelt. Als das Datenleck vor zwei Wochen zum ersten Mal öffentlich gemacht wurde, sei noch von 4500 betroffenen Konten die Rede gewesen. Für den massiven Cybersicherheitsvorfall war demnach ein Angestellter mit chinesischer Staatsangehörigkeit verantwortlich, der damit schon vor fünf Monaten begonnen haben soll. Inzwischen habe er den Konzern verlassen und befinde sich nicht mehr in Südkorea.

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Abgegriffen wurden dem Bericht zufolge die Namen, E-Mail- und Lieferadressen sowie teilweise die Kaufhistorie von wahrscheinlich allen Kunden und Kundinnen des Marktführers in Südkorea. In dem Land leben gerade einmal rund 52 Millionen Menschen, der Verantwortliche könnte also Daten zu einer übergroßen Mehrheit der Wohnungen haben. Nicht abgegriffen wurden aber Informationen zu Bezahlungen, Kreditkartennummern und Logindaten, habe Coupang versichert. Der Geschäftsführer hat sich demnach öffentlich entschuldigt. Der Einbruch soll schon am 24. Juni begonnen haben und sei über einen unautorisierten Zugriff über Server im Ausland erfolgt.

Laut der Korea Times könnte der Cybersicherheitsvorfall der größte in Südkorea seit Jahrzehnten sein, wahrscheinlich ist es damit der größte überhaupt in der Geschichte des Staats. Coupang ist der größte Onlinehändler des Landes. Der charakterisiert sich durch zügige Lieferung: Mehr als 99 Prozent der Bestellungen werden innerhalb von 24 Stunden zugestellt. Schon seit Jahren gibt es aber auch Kritik an den Arbeitsbedingungen bei dem Konzern. Laut der Korea Times sind dort seit 2020 mehr als 20 Menschen während der Arbeit verstorben. Der jetzt öffentlich gemachte Vorfall wurde laut der Zeitung an die zuständigen Behörden gemeldet, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Zudem prüfe die Regierung, ob Sicherheitsvorschriften verletzt wurden.


(mho)



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