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Tether: Kryptogeldplattform kauft seit Monaten mehr Gold als Notenbanken


Die Kryptowährungsplattform Tether ist offenbar der größte Halter von Gold, bei dem es sich nicht um eine Notenbank handelt. Das berichtet zumindest die Financial Times unter Berufung auf eine Analyse des US-Finanzkonzerns Jefferies. Demnach hat die inzwischen in El Salvador ansässige Kryptogeldplattform sowohl im zweiten als auch im dritten Quartal mehr Gold gekauft als jede Zentralbank, deren Daten öffentlich bekannt sind. Zwischen April und Juni seien das 24 Tonnen gewesen, zwischen Juli und September sogar 26 Tonnen. „Irgendwo in einem unidentifizierten Lager in der Schweiz“ sollten demnach mindestens 116 Tonnen von Gold liegen, die Tether gehören. Das wäre etwa so viel, wie den Zentralbanken von Griechenland oder Ungarn gehört.

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Weil Tether damit im dritten Quartal etwa zwei Prozent des weltweit verkauften Golds gekauft hat – was 12 Prozent der Nachfrage von Zentralbanken entsprochen haben soll – könnte die Plattform sogar einen Anteil an der Wertsteigerung des Edelmetalls gehabt haben. Immerhin handle es sich um eine Nachfrage, die vorher nicht existiert habe. Über die Gründe für die Käufe kann man bei der Financial Times und bei Jefferies nur spekulieren. US-Gesetze würden es der Plattform verbieten, das Gold als Reserve für einen eigenen Stablecoin zu verwenden. Vorstellbar sei, dass Tether auf die sogenannte Tokenisierung von Gold setzt, dabei werden Eigentumsrechte an physischem Gold auf einer Blockchain festgehalten. Das soll die Vorteile von Gold mit denen von Kryptowährungen verbinden.

Tether ist eine der größten Kryptowährungen überhaupt, lediglich Ether und Bitcoin kommen auf einen höheren Gesamtwert. Als sogenannte Stablecoin ist der Preis von Tether an einen anderen Wert gebunden: Ein USDT ist immer einen US-Dollar (USD) wert und durch Bargeld, Schuldverschreibungen, Unternehmensanleihen oder andere Vermögenswerte in US-Dollar gesichert. Allerdings legt Tether nicht vollständig offen, wo und in welcher Form die Reserven gehalten werden. Mit Tether Gold vertreibt das Unternehmen auch schon eine Kryptowährung, die mit Gold abgesichert wird, aktuell braucht das Unternehmen dafür aber lediglich 16 Tonnen des Edelmetalls. Die restlichen 100 Tonnen dienen also einem anderen Zweck, und im vierten Quartal sollen noch fast 50 Tonnen hinzukommen.


(mho)



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