Künstliche Intelligenz

TI-Messenger im Gesundheitswesen: Wissenswertes für Versicherte


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Erste Versicherte können den TI-Messenger (TIM) bereits nutzen, um sicher und direkt mit Ärzten oder Pflegepersonal zu kommunizieren. Dieses Angebot wurde geschaffen, um die vertrauliche Kommunikation zu schützen und zu verhindern, dass sensible Informationen beispielsweise über unsichere Kanäle wie WhatsApp ausgetauscht werden.

Das Chatten funktionierte bei einem ersten Test bereits gut, allerdings gibt es noch eine nicht ganz behobene Fehlkonfiguration. Eigentlich sollen Versicherte – sofern der Arzt es nicht anders möchte – nur die Möglichkeit haben, ihre Krankenkasse anzuschreiben. Trotzdem war es seit Öffnung des TI-Messengers für erste Versicherte Mitte Juli möglich, auch Ärzte zu finden, die dies gar nicht wollten. Erste wichtige Fragen zu TIM und was sich in Zukunft noch ändern könnte, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Was ist der TI-Messenger (TIM)?

Der TI-Messenger ist ein sicherer Instant-Messaging-Dienst für das Gesundheitswesen, der auf der Telematikinfrastruktur (TI) basiert. Er ermöglicht den schnellen, verschlüsselten Austausch von medizinischen Informationen zwischen Ärzten, Pflegepersonal, Apotheken, Krankenkassen und Versicherten.

Welche Funktionen bietet der TI-Messenger?

Zum Start ermöglicht TIM das sichere Versenden von Kurznachrichten, Terminvereinbarungen sowie den Austausch von medizinischen Dokumenten wie Laborbefunden und Entlassbriefen. Außerdem sind Videotelefonie und Gruppenchats möglich – letztere können Versicherte jedoch möglicherweise nur in Ausnahmefällen erstellen. In der ePA-App, etwa zu finden unter „TI-Messenger“, befindet sich zudem ein QR-Code, den Ärzte oder andere Leistungserbringer einscannen können, um den Versicherten zu kontaktieren. Andersherum können medizinische Einrichtungen Versicherten die Möglichkeit anbieten, einen QR-Code zu scannen, um Kontaktinformationen auszutauschen.

Kann ich als Patient einfach Ärzte kontaktieren?



Ärzte können Versicherte über mehrere Wege kontaktieren. Für den Weg ohne QR-Code-Scan benötigen sie den Namen der Krankenkasse und die Versichertennummer, um einen Patienten anzuschreiben.

(Bild: Famedly)

In der Regel nicht. Leistungserbringer wie Ärzte sollten den Kontakt über TIM initiieren. In den Standardeinstellungen sind Ärzte über TIM für Versicherte nicht im Verzeichnis auffindbar. Ärzte können selbst einstellen, ob sie im Verzeichnisdienst nicht nur für Kollegen oder weitere Leistungserbringer, sondern auch für Versicherte auffindbar sind, um angeschrieben zu werden. Der Redaktion bekannte Ärzte möchten keine Anfragen von Millionen Versicherten erhalten, da sie zu wenig Zeit haben, um sich noch nebenbei um die Beantwortung von Patientenanfragen über TIM zu kümmern.

Kann ich meine Krankenkasse über TIM anschreiben?

Ja, bei einem ersten Test funktionierte das auch – mangels Gründen wurde die Unterhaltung aber wieder geschlossen. Laut Gematik muss jede Krankenkasse gewährleisten, „dass sie von Versicherten angeschrieben werden kann. Wie dies im Einzelnen umgesetzt wird, ist individuell unterschiedlich“.

Wer kann den TI-Messenger nutzen?

Derzeit nutzen vor allem Ärzte den TI-Messenger, allerdings können ihn auch weitere Leistungserbringer wie Apotheken oder Pflegekräfte, Krankenkassen nutzen. Erste Krankenkassen haben in ihren Apps für die elektronische Patientenakte (ePA) die Funktion des TI-Messengers mittlerweile für ihre Versicherten integriert und freigeschaltet.



So könnte ein Chatverlauf zwischen einer Ärztin und einer Patientin im TI-Messenger aussehen. Je nach Krankenkasse variiert das Design.

(Bild: Famedly)

Kann ich über TIM auch andere Versicherte kontaktieren?

Nein, dafür ist TIM nicht gedacht. Ebenso sollen Gruppenchats mit weiteren Versicherten, die beispielsweise von Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen initiiert wurden, geschlossen werden, wenn nur noch Versicherte im Chat sind, weil alle anderen Teilnehmer den Raum verlassen haben.

Kann ich TIM auch nutzen, wenn ich der ePA widersprochen habe?

Aktuell nicht, in Zukunft jedoch schon. In einer kommenden TIM-Variante kann der TI-Messenger auch außerhalb der ePA-App genutzt werden, heißt es von der künftigen Digitalagentur Gesundheit, der Gematik. Sie verweist dabei auf eine aktuelle Diskussion auf Github, in der über die Umsetzung der Möglichkeit diskutiert wird.

Wie sicher ist die Kommunikation über TIM?

Alle Nachrichten beim TI-Messenger sind Ende-zu-Ende verschlüsselt, sodass medizinisch relevante und vertrauliche Informationen sicher übertragen werden können. Die Kommunikation ist mehrfach vor unbefugtem Zugriff geschützt. Kritik gibt es noch bezüglich der Meta-Daten, allerdings versprechen die Gründer des Matrix-Protokolls in einem Blogbeitrag, den Schutz der Metadaten zu verbessern.

Gibt es TIM auch für Privatversicherte?

Noch nicht, jedoch soll sich das in Zukunft ändern: „Für private Krankenversicherer ist das Angebot des TI-Messengers in der ePA aktuell nicht verpflichtend. Es wird jedoch durch die Unternehmen geprüft, sodass es zukünftig voraussichtlich auch Privatversicherte geben wird, die den TI-Messenger nutzen“, heißt es dazu von einem Sprecher des Verbands der privaten Krankenversicherungen.

Hinweis: Da TIM für Versicherte erst ausgerollt wird, erweitern wir die Informationen bei neuen Entwicklungen.


(mack)



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