Künstliche Intelligenz
Top 7: Das beste leichte E-Bike im Test – Testsieger wiegt nur 13,5 kg
Urtopia Carbon 1 Pro
Das Urtopia Carbon 1 Pro ist die konsequente Weiterentwicklung des bereits sehr guten Carbon 1. Es fährt sich noch besser und bietet viele smarte Funktionen wie GPS-Diebstahlschutz mit eSIM und eine App-Anbindung. Im Test quatscht uns das Carbon 1 Pro jedoch zunächst voll.
- leicht mit tollem Karbon-Design
- viele Features wie GPS, eSIM, Fingerabdrucksensor
- gutes Fahrgefühl
- hoher Preis
- Software nicht immer perfekt
E-Bike Urtopia Carbon 1 Pro im Test: Sehr leicht und richtig gut mit GPS & eSIM
Das Urtopia Carbon 1 Pro ist die konsequente Weiterentwicklung des bereits sehr guten Carbon 1. Es fährt sich noch besser und bietet viele smarte Funktionen wie GPS-Diebstahlschutz mit eSIM und eine App-Anbindung. Im Test quatscht uns das Carbon 1 Pro jedoch zunächst voll.
Das Urtopia Carbon 1 Pro baut auf dem Vorgängermodell Urtopia Carbon 1 (Testbericht) auf. Dieses konnte im Test bereits mit seinem leichten Carbonrahmen, smarten Features und angenehmen Fahrgefühl überzeugen. Nun hat Urtopia nachgelegt und präsentiert mit dem Carbon 1 Pro eine Weiterentwicklung, die an vielen Stellen optimiert wurde.
Das beginnt schon bei der Verpackung, die weitgehend auf Kunststoff verzichtet und stattdessen umweltfreundlich auf Papier und Pappe setzt. Optisch bleibt sich das Carbon 1 Pro treu – der leichte und formschöne Carbonrahmen ist geblieben, ebenso die elegante Linienführung. Neu ist dagegen die Farbgebung: War das Carbon 1 noch in mehreren Farben erhältlich, gibt es das Pro-Modell nur noch in mattem Schwarz.
Aber Urtopia hat auch an der Ausstattung gefeilt. So verfügt das Carbon 1 Pro jetzt über einen Standardlenker, der sich dank Abstandshaltern in der Höhe verstellen lässt. Auch die Schaltung wurde auf ein 10-Gang-System von Shimano aufgerüstet. Geblieben ist das große LED-Matrix-Display in der Lenkermitte, das neben Fahrdaten auch Navigation bietet.
Dank integrierter eSIM und GPS-Modul ist das Carbon 1 Pro ständig online und lässt sich per App nicht nur orten, sondern auch gegen Diebstahl sichern. Wird das Bike unbefugt bewegt, schlägt es Alarm. Die Konnektivität erlaubt außerdem Over-the-Air-Updates für die Bordelektronik. Zudem muss das E-Bike zunächst jede Aktion lautstark verbal kommentieren.
Im Praxistest muss das smarte Pedelec nun zeigen, was es kann. Wir waren mit dem Carbon 1 Pro mehrere Wochen im Stadtverkehr und auf Touren unterwegs und haben es auf Herz und Nieren geprüft.
Highlights am Urtopia Carbon 1 Pro
- leichter und stabiler Carbonrahmen
- schicke Optik, gute Verarbeitung
- komfortable Ausstattung mit 10-Gang-Schaltung und hydraulischen Scheibenbremsen
- großes LED-Matrix-Display mit vielen Funktionen
- integrierte eSIM und GPS für Konnektivität und Diebstahlschutz
- per App steuerbar, Over-the-Air-Updates möglich
- starker Heckmotor mit natürlichem Ansprechverhalten
- angenehmes und agiles Fahrgefühl
- hochwertige Komponenten von Markenherstellern
- trotz Carbonrahmen verhältnismäßig erschwinglich
- 2499 Euro
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Der Aufbau des Urtopia Carbon 1 Pro gestaltet sich etwas umfangreicher als bei vielen anderen online gekauften E-Bikes. Lenker, Display, Schutzblech, Vorderrad und Pedale wollen montiert werden. Die beiliegende Anleitung ist aber gut verständlich und auch versierte Schrauber sollten in etwa einer Stunde mit dem Zusammenbau durch sein. In unserem Fall ist die Markierung für die Gabelausrichtung falsch angebracht. Hier muss man beim Einbau aufpassen.
Optisch orientiert sich das Carbon 1 Pro stark am Vorgänger. Der formschöne Monocoque-Carbonrahmen mit seinem markanten Knick am Oberrohr ist geblieben – allerdings nur noch in Schwarz erhältlich. Aber das passt gut zum technoiden Charakter des Bikes. Elegant ist auch das Kabelmanagement gelöst, die Züge verschwinden unsichtbar im Rahmen. Die Schutzbleche schmiegen sich eng an die Reifen und fallen kaum auf.
Bezüglich Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Nähte und Lackierung sind tadellos, alle Anbauteile sitzen passgenau. Der edle Carbonrahmen ist ein echter Hingucker und auf dem Niveau von deutlich teureren Rädern. Dank umfangreichem Zubehörangebot kann das Carbon 1 Pro aufgerüstet werden – von einem stabilen Gepäckträger über einen Flaschenhalter hin zu Packtaschen ist alles dabei. Sogar ein Fahrradständer liegt dieses Mal bei.
Lenker & Display
Während das Vorgängermodell noch mit einem speziellen Frontgepäckträger und integrierten Griffen aufwartete, setzt Urtopia beim Carbon 1 Pro auf einen konventionellen Lenker. Das hat den Vorteil, dass er sich dank beiliegender Spacer in der Höhe verstellen lässt. Zudem sind bei Bedarf Standardkomponenten nachrüstbar. Die Lenkergriffe selbst sind ergonomisch geformt und auch für längere Touren bequem.
Urtopia Carbon 1 Pro Bilder
Auf der rechten Seite des Lenkers sitzt der Drehgriffschalter für die 10-Gang-Schaltung Shimano Cues U6000, die präzise und leichtgängig arbeitet. Die Übersetzung passt zum Einsatzgebiet des Carbon 1 Pro, der kleinste Gang erleichtert das Anfahren, der größte ermöglicht zügiges Vorankommen auch über 25 km/h.
Das große LED-Matrix-Display in der Lenkermitte liefert alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit, Unterstützungslevel und Akkustand. Es bleibt auch bei Sonne lesbar – aber nur eingeschränkt, hier haben konventionelle LC-Displays Vorteile. Dafür sieht die LED-Matrix schicker aus. Praktisch ist der Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays, mit dem sich das Rad schnell entsperren lässt. Allerdings nicht bei Regen. Sind Sensor und Finger feucht, versagt der Sensor und das Rad muss per App entsperrt werden.
Die Lichtanlage wurde beim Carbon 1 Pro straßenverkehrstauglich umgestaltet. Das Frontlicht schaltet dank Dämmerungssensor automatisch und leuchtet den Weg gut aus. Das Rücklicht wird über eine separate Batterie betrieben und lässt sich mittels Gummiband am Sattel befestigen. Schade, dass Urtopia hier nicht wie beim Carbon 1 eine Integration ins Rahmendesign gelungen ist. Immerhin ist ein optionales, verbautes Rücklicht verfügbar – dieses kostet jedoch weitere 129 Euro und ist nicht Straßen-konform.
App
Eines der Highlights des Urtopia Carbon 1 Pro ist die Konnektivität. Dank eSIM-Karte und GPS-Modul ist es ständig online und mit der Urtopia-App verbunden. Nach der Registrierung lässt sich das Rad darüber nicht nur orten, sondern auch über einen Bewegungsalarm gegen Diebstahl sichern. Auch einen virtuellen Geofence kann man einrichten. Damit erfährt man sofort, wenn sich das Carbon 1 Pro außerhalb eines bestimmten Gebiets bewegt.
Praktisch ist zudem die Möglichkeit von Over-the-Air-Updates. Auch neue Features sollen sich künftig drahtlos aufspielen lassen. Ohnehin steckt viel Technik im Urtopia: Per Sprachsteuerung kann man etwa die Unterstützungsstufen wechseln oder sich den Akkustand ansagen lassen. Auch eine Navigationsfunktion ist integriert. Sie leitet über Richtungspfeile im Display ans Ziel.
In unserem Test funktionieren die smarten Funktionen weitgehend zuverlässig. Die App-Anbindung steht stabil, die GPS-Ortung ist präzise. Lediglich die Sprachsteuerung zickt bisweilen – insbesondere bei Fahrtwind versteht sie Kommandos nicht immer. Da ist wohl noch etwas Feinschliff nötig. Die Navigationsfunktion taugt eher als Zusatzfeature – für eine zuverlässige Zielfindung empfehlen wir weiterhin ein Smartphone mit Google Maps und einer guten Halterung (Top 10: Die beste Handyhalterung für das Fahrrad – Smartphone sicher am Lenker). Auch die Sprachausgabe kann schnell nerven. Sie ist zwar gut verständlich und laut – aber eben gut verständlich und laut. Andere Verkehrsteilnehmer könnten sich davon schnell gestört fühlen. Zum Glück muss man sich jedoch nicht anschreien lassen und kann die Sprachausgabe per App deaktivieren. Hier zeigt sich, dass Urtopia zwar ein tolles E-Bike baut, in Bezug auf Software aber noch Luft nach oben ist.
Besser gelungen ist da schon die automatische Aktivitätsaufzeichnung. Dank GPS und Beschleunigungssensoren erkennt das Carbon 1 Pro zuverlässig, wann und wo man gefahren ist. Die Aufzeichnung lässt sich in der App einsehen und exportieren. Eine schöne Spielerei für Technikbegeisterte, die aber nicht zwingend nötig ist.
Fahren
Dank des leichten Carbonrahmens bringt das Urtopia nur etwas über 17 Kilogramm auf die Waage – ein hervorragender Wert für ein vollausgestattetes Urban-E-Bike. Das macht sich auch beim Fahren positiv bemerkbar, so ist das Carbon 1 Pro sehr agil und wendig. Es lässt sich spielerisch durch den Stadtverkehr manövrieren und auch enge Kurven und schnelle Richtungswechsel meistert es mit Bravour.
Möglich macht das auch die sportliche Sitzposition. Sie ist deutlich gestreckter als bei komfortorientierten City-Bikes, dennoch aber nicht unbequem. Der Carbonrahmen filtert Vibrationen etwa, auf Kopfsteinpflaster wünscht man sich jedoch etwas mehr Dämpfung – eine gefederte Sattelstütze würde hier sicher nicht schaden. Die Sitzposition lässt sich dank des höhenverstellbaren Lenkers individuell anpassen. Fahrer bis etwa 1,85 m finden auf jeden Fall eine gute Position. Wer größer ist, benötigt eine längere Sattelstütze.
Der Heckmotor leistet nominell 250 Watt und stellt ein Drehmoment von 45 Nm bereit. Beim Vorgänger waren das noch 35 Nm. Dank eines feinfühligen Drehmomentsensors spricht er spontan an und schiebt nach kurzer Verzögerung kräftig an. Ein zweiter Sensor in der Kurbel sorgt zudem für eine sehr natürliche Leistungsentfaltung. Im Zusammenspiel mit der präzisen Kraftübertragung der Kette fühlt es sich fast an, als würde man mit reiner Muskelkraft beschleunigen.
Bergauf schiebt der Motor spürbar mit, auch größere Steigungen lassen sich so mühelos bewältigen. Und das bei angenehmer Laufruhe – der Antrieb bleibt stets leise. Wem die Serienübersetzung nicht reicht, kann problemlos in die Pedale treten und deutlich über die 25 km/h Unterstützungsgrenze hinaus beschleunigen. Die hydraulischen Scheibenbremsen von Tektro packen im Bedarfsfall massiv zu und lassen sich gut dosieren.
Eine gelungene Detailverbesserung sind die breiteren Reifen. Im Vergleich zum Vorgänger bieten sie deutlich mehr Komfort und Grip.
Akku
Der Lithium-Ionen-Akku von Samsung hat eine Kapazität von knapp 360 Wh. Laut Urtopia soll er im Eco-Modus für eine maximale Reichweite von bis zu 130 Kilometer reichen – allerdings nur unter idealen Bedingungen. Darunter versteht der Hersteller eine ebene Strecke, eine gleichmäßige Geschwindigkeit von 15 km/h, eine Zuladung von 60 bis 70 kg und eine Außentemperatur von ca. 25 °C.
In der Praxis kommen wir mit einer Akkuladung etwas über 35 Kilometer weit – bei einem Fahrergewicht von 80 kg, vorwiegend urbaner Strecke mit vielen Ampelstopps und Temperaturen um 25 °C. Dabei wählen wir meist die höchste Unterstützungsstufe, um zügig voranzukommen. Ein respektabler Wert, der für die meisten Alltagsfahrten in der Stadt völlig ausreicht.
Geladen wird das Carbon 1 Pro innerhalb von 2,5 h über das mitgelieferte Netzteil. Dazu lässt sich der Akku dank Schloss einfach entnehmen. So kann man den Akku bequem in der Wohnung laden, während das Rad im Keller oder der Garage parkt. Über den Ladezustand informiert sowohl das Display als auch eine LED-Anzeige am Akku selbst.
Preis
Mit 2499 Euro ist das Urtopia Carbon 1 Pro kein Schnäppchen. Dafür bekommt man aber auch ein High-End-Pedelec, das sich weder technisch noch optisch verstecken muss. Der edle Carbonrahmen, die hochwertigen Komponenten und die umfangreiche Ausstattung rechtfertigen den stolzen Preis. Hinzu kommt die smarte Elektronik, die intuitive App-Anbindung und der effektive GPS-Diebstahlschutz. Das findet man in dieser Vollständigkeit bei kaum einem anderen Hersteller.
Dazu gewährt Urtopia 2 Jahre Garantie auf den Carbonrahmen und 1 Jahr auf Komponenten wie Akku und Display. Verschleißteile wie Reifen und Kette sind davon ausgenommen. Nachschub an Originalteilen ist online ebenfalls kein Problem, da Urtopia viele Ersatzkomponenten direkt über den Webshop anbietet.
Fazit
Das Urtopia Carbon 1 Pro ist ein rundum gelungenes Upgrade des ebenfalls sehr guten Urtopia Carbon 1 (Testbericht). Smarte Features wie automatische Beleuchtung, GPS-Tracking, eSIM und Alarmanlage wurden beibehalten. Gleichzeitig punktet die neue Version mit besserer Ergonomie, stärkerem Motor und hochwertigeren Komponenten. Trotz starrer Carbongabel bietet es guten Komfort und fährt sich mit seinem geringen Gewicht fast wie ein unmotorisiertes Rad. Der hohe Preis kann zunächst abschrecken. Wer jedoch ein smartes, leichtes und elegant designtes Smart-E-Bike sucht, liegt mit dem Carbon 1 Pro goldrichtig.
Als Alternative sind die folgenden E-Bikes einen Blick wert:
Außerdem empfehlen wir die folgenden Bestenlisten:
Künstliche Intelligenz
Frischer Wind auf alten Plattformen in der Retro Area
Die Retro Area auf der Gamescom ist erneut gewachsen. Im Jahr 2025 nehmen über 70 Aussteller so viel Fläche ein, dass selbst der übergeordnete Bereich „Family & Friends“ inzwischen in „Retro & Family Area“ umgetauft wurde. Auf über 2.000 Quadratmetern gibt es mehrere hundert spielbare Konsolen, Heimcomputer, Handhelds und Automaten zu entdecken. Auch Retro-Entwickler, Musiker und Autoren präsentieren sich in Köln.
Neben alten Spielen nehmen 2025 auch neue Entwicklungen einen großen Stellenwert ein. Zu sehen gibt es etwa den Aufbaustrategie-Klassiker „Die Siedler 2“, der endlich eine Umsetzung für den Amiga erhält. Commodores alter Heimcomputer besitzt vor allem in Europa nach wie vor eine große Fangemeinde. Auch Neuauflagen klassischer Konsolen wie das Vectrex Mini oder Musik-Releases wie für den Virtual Boy gibt es zu entdecken. Wir fassen im Folgenden einige Highlights aus Köln zusammen.

heise online / jpw
)
Die Siedler 2 für den Amiga
Nicht nur wir stolperten beim Schlendern durch die Retro Area über ein ungewohntes Bild. Auch andere Besucher konnten ihren Augen kaum trauen, als sie in einer unscheinbaren Ecke einen Amiga 1200 sahen, auf dem „Die Siedler 2“ lief. Der PC-Klassiker erschien 1996 schließlich nicht mehr für den Amiga, der nach der Pleite seines Herstellers Commodore zum Auslaufmodell wurde. Am 18. Oktober 2025, also fast 30 Jahre später, erscheint nun endlich die Umsetzung der Aufbaustrategie für den Amiga, und zwar in der erweiterten „Die Siedler II Gold Edition“.
„Also genau da, wo das Spiel auch hingehörte“, freute sich Nico Barbat im Gespräch mit heise online. Der Publishing Director des Verlags „Look Behind You“ ärgerte sich schon seit Langem über das Fehlen einer Amiga-Version. Nach ein paar Anrufen beim Entwicklerstudio Blue Byte und seiner heutigen Mutterfirma Ubisoft habe der Verlag schnell grünes Licht dafür bekommen, die Amiga-Umsetzung in Angriff zu nehmen.
Um die seinerzeit anspruchsvolle Grafik umsetzen zu können, erscheinen lediglich Ports für sehr moderne Amiga-Modelle mit AGA-Chipsatz, 68040-Prozessor und 40 MHz – sowie für Power-PC-Amigas (zu den Systemvoraussetzungen). Viele Besitzer eines Amiga 1200 oder 4000 dürften also zusätzlich eine Turbokarte benötigen. Die Käufer der Umsetzung müssen sich auch um ein kompatibles Laufwerk für die Spiel-DVD kümmern. Alternativ können Sie auch die Daten übertragen, etwa via Netzwerk oder USB-Erweiterungskarte. Eine CD-Fassung gibt es leider nicht.
Die auf dem Amiga gestartete Aufbaustrategiereihe „Die Siedler“ erhält endlich eine Umsetzung von Teil 2 für Commodores Heimcomputer.
(Bild: heise online / jpw)
Wie gut die Umsetzung technisch laufen wird, lässt sich nach unserem kurzen Besuch des Standes noch nicht beurteilen. Die Entwickler versprechen aber eine liebevoll optimierte Version, die noch einmal zeigen soll, was im Amiga steckt. In der Rolle des römischen Hauptmanns Octavius landet der Spieler auf einer mysteriösen Insel. Von einem Notlager aus muss er eine komplexe Zivilisation mit über 30 Gebäudetypen und ebenso vielen Berufen aufbauen. „Die Siedler II Gold Edition“ ist bereits als Box Edition (49,90 Euro) oder Digital Edition (29,90 Euro) vorbestellbar. Die Collector’s Edition ist bereits ausverkauft.
Vectrex Mini
Die Welle neu aufgelegter Konsolen und Computer aus alten Tagen ist zwar seit 2016 abgeebbt. Ab und zu erscheinen aber nach wie vor Neuauflagen wie der Commodore 64 Ultimate. Auf der Gamescom 2025 ließ sich etwa eine Miniaturversion der exotischen Vectrex-Konsole ausprobieren. Der Prototyp des „Vectrex Mini“ von Flynn’s Generation und Neo Reetro startet in etwa einem Monat in eine Kickstarter-Kampagne. Das Original-Vectrex der US-Firma GCE sorgte ab 1982 nicht nur mit einem in das Gehäuse eingebauten, vertikalen Bildschirm für Aufsehen. Auch die Vector-Darstellung war etwas Besonderes.
Das „Vectrex Mini“ ist deutlich kleiner als das ohnehin schon kompakte Original.
(Bild: heise online / jpw)
Anders als damals üblich, tastete der Kathodenstrahl der Röhre nicht alle Zeilen horizontal ab, sondern zeichnete nur die sichtbaren Objekte einzeln auf die Mattscheibe. Dadurch leuchteten die klaren geometrischen Formen und Gegner gestochen scharf auf. Anstelle einer echten Farbdarstellung gab es jedoch lediglich Farbfolien, die man vor den Bildschirm klemmen konnte. Beim Vectrex Mini liegen ebenfalls Folien für den kleineren 2,5-Zoll-Bildschirm bei (die Original-Diagonale maß 9 Zoll). Zu klein wirken die einfachen Grafiken auf dem Prototyp nicht. Die starken Kontraste der AMOLED-Technik standen der Grafik in Köln gut zu Gesicht. Im Vergleich zum Vektorbildschirm des Originals waren die weißen Linien jedoch nicht so gestochen scharf, sondern zogen bei schnellen Bewegungen einen Schweif hinter sich her.
Zwölf emulierte Spiele sind eingebaut, mittels MicroSD-Kartenleser lassen sich weitere auf die Konsole bringen. Project Leader David Oghia hofft, auch die Lizenz für Konamis beliebten Weltraum-Shooter „Scramble“ zu erhalten. Am HDMI-Ausgang lässt sich auf Wunsch ein externer Fernseher oder Monitor anschließen. Die Kickstarter-Preise bleiben mit 99 bis 129 Euro (Early Bird) bis hin zum regulären Preis von 149 Euro relativ moderat. Wie immer bei Crowdfunding-Projekten sollten Interessierte aber Vorsicht walten lassen, etwa aufgrund möglicher Verschiebungen. Ein Joystick mit Bluetooth-Connector liegt bei, ein Zusatz-Joystick kostet 69 Euro (inklusive eines Dongles, um auch Original-Controller anschließen zu können).
Ein Musikalbum für den Virtual Boy.
Musikveröffentlichungen auf Vinyl, Kassette oder Diskette sind Ihnen nicht exotisch genug? Dann sollten Sie einen Blick auf das Album „Robonaut“ des Chiptune-Musikers Tronimal werfen. Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne erschien es in Form einer Virtual-Boy-Cartridge. Ja, das ist kein Scherz: ein Musikalbum auf einem Spielmodul für Nintendos gescheiterte Konsole „Virtual Boy“ aus den Neunzigern. Wenn man die Cartridge ohne Regionsbeschränkung in einen japanischen oder amerikanischen Virtual Boy steckt, kann man statt zu spielen, gemütlich Musik anhören. In Deutschland erschien das Gerät mit seinem monochromen, roten 3D-Bild gar nicht erst.
Jörg Rittershaus (Tronimal) hatte leider kein Modul seines Virtual-Boy-Musikalbums „Robonaut“ zur Hand, sondern lediglich die CD.
(Bild: heise online / jpw)
Besitzer eines Virtual Boy wissen, dass sein Soundchip einen durchaus interessanten, charakteristischen Klang bietet. „Anders als bei meinen Game-Boy-Veröffentlichungen konnte ich endlich Akkorde einsetzen“, freute sich Jörg Ritterhaus im Gespräch mit heise online. Auf dem Game Boy hingegen ist das nur mithilfe von „Arpeggios“ möglich, die viele auch vom C64 kennen dürften. Dabei wechseln zwei Töne so schnell, dass es fast wie ein „zirpender“ Akkord klingt. Passend zu den melodischen Möglichkeiten konzentriert sich das Virtual-Boy-Album auf „spacige“, aber ruhige Melodien. Es bildet einen entspannten, teils hypnotischen Kontrast zu den schnellen, euphorischen Musikstücken von Virtual-Boy-Klassikern wie „Vertical Zone“ oder „Mario’s Tennis“.
Komponiert wurden die Stücke zunächst im S3M-Format mit der Tracker-Software OpenMPT. Wer die Musik auf einfacherem Wege genießen möchte, findet das Album „Robonaut“ von Tronimal stark reduziert als Download auf Bandcamp: Tronimals komplette Diskographie ist dort derzeit auf 2 Euro reduziert. Alternativ gibt es auch eine Veröffentlichung auf CD und diverse Bundles.
Tetris spielen wie die Profis
Ein besonderes Schauspiel mit trommelnden Handschuhen bot sich uns am Stand des „2025 Classic Tetris World Championship“. Hier bereitete sich der kompetitive Tetris-Spieler „Shuichi“ mit der „Rolling“-Technik auf das „Gamescom Regional“-Turnier vor. Er hielt das Gamepad entspannt im Schoß, legte einen Finger auf das Steuerkreuz und ließ die Finger der anderen Hand auf die glatte Unterseite prasseln. Durch diese Vibration wird das Steuerkreuz praktisch im Stakkato auf den darauf liegenden Finger gedrückt. Bei geübter Ausführung registriert das Spiel rund 20 Eingaben pro Sekunde, sodass die Tetris-Teilchen blitzschnell zur Seite huschen. Eine wichtige Taktik also, um bei hohen Geschwindigkeiten zu siegen.
Tetris-Spieler „Shuichi“ führte uns in Köln die fortgeschrittene „Rolling“-Technik vor.
(Bild: heise online / jpw)
Stand-Organisator Maurice Hein vom Game History Museum in Hongkong erklärte uns, dass auch deutsche E-Sportler die US-Version von Tetris (NES) nutzen. In der europäischen PAL-Fassung hingegen könnten unter Umständen Bugs auftreten.
Bis 2017 gewannen bei den Turnieren mit dem alten NES-Tetris meist ältere Teilnehmer. Nachdem 2018 jedoch erstmals ein 18-Jähriger gewonnen hatte, übernahmen auch in dieser Disziplin junge E-Sportler.
Maurice Hein erläuterte uns die allerlei Feinheiten im kompetitiven Tetris. Auch Anfänger nahmen am Stand Platz, um ein paar Runden NES zu spielen.
(Bild: heise online / jpw)
Laut Hein gewännen inzwischen vor allem zwölf- bis 15-jährige Spieler, da die aktuellen Techniken schnelle Reflexe erfordern. Die 500 Euro Preisgeld sollten dem Sieger dabei helfen, die Kosten für den Flug zum Finale in Los Angeles zumindest teilweise zu decken.
Neue Software für alte Plattformen: Evil Dungeon III
Neben diversen Umsetzungen neuer Spiele für NES, Dreamcast oder Mega Drive wird auch der C64-Titel „Evil Dungeon III“ auf der Messe gezeigt. Dieses neue Spiel für eine alte Plattform erschien am 21. Februar 2025 als physische Box-Edition mit einer Floppydisk, neben einer Download-Fassung auf itch.io. Bei unserem Besuch der Retro Area haben wir den Entwickler Gregor Schillinger leider nicht mehr erwischt. Weglassen wollten wir den klassischen Dungeon Crawler aber nicht.
(Bild: RetroArts)
In dem storylastigen Fantasy-Spiel absolviert die junge Zauberin Valeria Kämpfe gegen Dämonen, gigantische Fledermäuse und andere finstere Kreaturen. Ihr Weg zur Akademie magischer Künste wurde von einem grausamen Nekromanten versperrt. Als Sprachen stehen Deutsch und Englisch zur Verfügung. Auf Wunsch können sich Käufer das Intro und Outro in Form eines enthaltenen mp3-Hörbuchs anhören. Hier geht es übrigens zur kompletten Übersicht aller Aussteller der Retro Area.
(jpw)
Künstliche Intelligenz
„Star Trek: Infection“: VR-Survival-Horror für nervenstarke Trekkies angekündigt
Mit „Star Trek: Infection“ kündigten Played With Fire und Broken Mirror Games während der Gamescom 2025 überraschend ein VR-Spiel an, das den bekannten Sci-Fi-Kosmos erstmals in ein psychologisches Survival-Horrorszenario überführt. Laut den Entwicklern soll die Geschichte nicht nur äußere Gefahren, sondern auch die eigene Identität zum Thema machen.
Körperlicher und emotionaler Horror
Spieler übernehmen die Rolle eines vulkanischen Offiziers auf geheimer Mission an Bord der verlassenen U.S.S. Lumen. Die Crew ist verschwunden, das Schiff von einer unbekannten Lebensform befallen und auch der Protagonist selbst wird infiziert. Die Alien-Organismen verändern nicht nur den Körper, sondern auch die geistige Stabilität. Laut den Entwicklern spielen Kontrollverlust, Halluzinationen und emotionale Destabilisierung eine zentrale Rolle: Etwas an Bord erkenne die Ängste des Spielers und verwende sie gegen ihn.
Ein Schwerpunkt des Spiels liegt auf dem körperlichen Erleben in VR: Spieler sehen ihre Gliedmaßen, beobachten Mutationen und müssen entscheiden, ob sie gegen die Infektion ankämpfen oder die dadurch neu gewonnenen, aber instabilen Kräfte nutzen. Daneben kommen auch vertraute Werkzeuge wie Phaser, der vulkanische Nervengriff und der Tricorder zum Einsatz.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Star Trek: Infection VR – Official Release Date Trailer | gamescom 2025
Kein Vergleich zu „Bridge Crew“
Infection ist nach Ubisofts Star Trek: Bridge Crew von 2017 erst das zweite VR-Spiel mit offizieller Star-Trek-Lizenz, unterscheidet sich jedoch grundlegend: Statt kooperativem Raumschiffmanagement im Team steht hier ein Einzelspieler-Erlebnis im Mittelpunkt. Ob sich Fans des ersten VR-Star-Treks auch mit einem Fokus auf Isolation, Körperveränderung und Kontrollverlust anfreunden können, bleibt abzuwarten.
heise online XR-Briefing abonnieren
Demnächst neu: Jeden zweiten Montag, liefern wir Ihnen die wichtigsten Entwicklungen der XR-Branche. Damit Sie alles im Blick behalten.
E-Mail-Adresse
Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Für das polnische VR-Studio Played With Fire ist „Star Trek: Infection“ nach „Stargaze“ (2020) und „Mixture“ (2023) der dritte VR-Titel, unterscheidet sich stilistisch aber stark von den vorherigen, eher künstlerisch geprägten Veröffentlichungen. Publisher Broken Mirror Games wurde 2024 unter dem Dach von Bloober Team gegründet und spezialisiert sich auf psychologisch geprägte Horrortitel. „Infection“ passt also perfekt ins Portfolio. Bloober Team selbst hat nach dem hervorragenden „Silent Hill 2 Remake“ bereits das nächste Eisen im Feuer: Im September erscheint mit „Cronos: The New Dawn“ ebenfalls neue Kost für Fans von Sci-Fi-Horror.
Die Veröffentlichung von „Star Trek: Infection“ ist für dieses Jahr auf Meta Quest 3 und Quest 3S sowie SteamVR geplant. Die PC-VR-Version soll allerdings erst nach der Quest-Version erscheinen.
(joe)
Künstliche Intelligenz
Bundesliga: Polizei fordert Gesichtserkennung in Stadien gegen zündelnde Ultras
Zum Auftakt der neuen Saison der Fußball-Bundesliga am Freitag verlangt die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die Überwachung an Spielstätten deutlich auszubauen. Nötig sei – insbesondere vor den berüchtigten Fan-Kurven – „eine intensivere, rechtssichere Nutzung moderner Sicherheitstechnik“ wie automatisierter Gesichtserkennungssoftware und Personenscanner.
Wie am Flughafen müssten zumindest Teile der Besucher erst eine Ganzkörperdurchleuchtung über sich ergehen lassen, um etwa Waffen, Feuerwerk oder Sprengstoffe ausfindig zu machen, fordert die Gewerkschaft. Der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke betonte vor dem Eröffnungsspiel: „Für gewaltbereite Hooligans oder zündelnde Ultras ist kein Platz im Stadion.“
Einige Vereinsvorstände schützten das kriminelle und gefährliche Verhalten, beklagt Kopelke. Fußballstadien sollten aber „den wahren Fans“ gehören und nicht „den Schlägern und Krawallmachern“. Die Verbände und Klubs sollten klar benennen, wer das sichere Stadionerlebnis gefährde und diese Personen aus den Kurven verbannen.
„Orwellsche Überwachungsfantasien“
Generell erwartet die GdP nach vielen Unruhen „für eine Rückkehr zum sicheren Fußballerlebnis eine konsequente Zusammenarbeit zwischen Verbänden, Vereinen, Innenministerien und Sicherheitsunternehmen“. Zuletzt sorgte die EM 2024 für einen deutlichen Anstieg in der Datei „Gewalttäter Sport“, in der die Polizei fast 700 ausländische „Hooligans“ neu speicherte.
Niemand würde mit seiner Familie zu einem Spiel kommen, wenn es die von der Polizei heraufbeschworenen Zustände gäbe, hielt Linda Röttig vom Dachverband der Fanhilfen dagegen. Auf jedem mittelgroßen Volksfest bestehe laut offiziellen Statistiken eine größere Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, sagte die Rechtsanwältin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Zudem gälten auch für Fußballfans Grundrechte, „die die Realisierung derartiger Totalüberwachungsfantasien à la 1984 von George Orwell zu Recht verbieten“. In seinem aktuellen Saisonbericht verweist der Verband auf 24 Ereignisse, „bei denen Fans auf unterschiedliche Art und Weise mit überzogenem Polizeiverhalten konfrontiert waren“.
(vbr)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 2 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 2 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 2 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Tagen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
10.000 Euro Tickets? Kann man machen – aber nur mit diesem Trick
-
Entwicklung & Codevor 2 Tagen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Philip Bürli › PAGE online
-
Digital Business & Startupsvor 2 Monaten
80 % günstiger dank KI – Startup vereinfacht Klinikstudien: Pitchdeck hier