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TSMC-Quartalszahlen: Noch einmal 41 Prozent mehr Umsatz, N2 geht in Serie
Auftragsfertiger TSMC hat die Erwartungen übertroffen – schon wieder. Satte 41 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr wurden verbucht. Beschränkt ist das Wachstum eigentlich nur dadurch, dass die Taiwaner gar nicht so schnell neue Fabriken und Fertigungskapazität aufbauen können, wie sie aktuell benötigt wird.
4,085 Mio. Wafer in drei Monaten
4,085 Millionen 300-mm-Wafer hat TSMC im dritten Quartal belichtet, was eine unglaubliche neue Rekordmenge darstellt. Der Zuwachs liegt bei 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was verdeutlicht, dass die Nachfrage in diesem Jahr noch viel höher ist, als es bisher vermutet wurde.
74 Prozent des Umsatzes macht TSMC inzwischen mit Chips in N3 inklusive Optimierungen (N3B, N3E, N3P, N3X) sowie N5 plus Derivaten (N4, N4P, N4X usw.) und N7 plus dessen Ablegern (N6 usw.). Das bedeutet aber nicht, dass analog zum Umsatz 3 der 4 Millionen Wafer in diesen modernen Prozessen beleuchtet wurden, denn die neueren Produkte sind sehr viel teurer als große Volumen in älterer Fertigung – der Anteil der modernen Fertigungsverfahren am Wafer-Verbrauch wird also deutlich unter 74 Prozent liegen.
Die N5-Fertigungsstufen haben beim Umsatz am meisten angezogen. Genau in diesem Prozess werden unter anderem Nvidias AI-Beschleuniger gefertigt, die in großen Mengen verkauft werden, aber die Nachfrage letztlich immer noch nicht bedient werden kann.
Mit den besten Fertigungsstufen macht TSMC nicht nur viel Umsatz, sondern auch massive Gewinne. 33,1 Milliarden US-Dollar Umsatz stehen inzwischen Gewinne von über 15 Milliarden US-Dollar in nur einem Quartal gegenüber. Steigende Gewinne verbucht TSMC auch, weil die Überseefabriken (alle außerhalb Taiwans) schnell effizienter werden. Im besten Fall soll die Marge nur noch mit ein bis zwei Punkten belastet werden. Dies hatte sich im Frühjahr bereits angedeutet.
TSMC investiert weiterhin kräftig
Das Umsatz-Gewinn-Verhältnis ist extrem gut, da bleibt auch Geld für weitere Ausbauten übrig. Im letzten Quartal waren es 9,7 Milliarden US-Dollar, die als CAPEX verbucht wurden. Zum Jahresende könnten es nun insgesamt 42 Milliarden US-Dollar sein, die 2025 ausgegeben wurden. Das Geld fließt wie üblich zu 70 Prozent in neue Fabriken und den Kapazitätsausbau, der Rest ins „Specialties und Packaging“.
Die US-Fabrik in Arizona, Fab 21, soll schneller ausgebaut und eventuell noch größer werden. TSMC will weiteres Land in der Nähe erwerben, um die Campus eventuell noch stärker auszubauen – sechs Phasen sind aktuell geplant. Sofern es geht, wird der Bau beschleunigt, auch N2 und zukünftige Technologien sollen dort später Einzug halten.
N2 geht bis Jahresende in Serie
N2 wird in diesem Quartal in die Serienfertigung überführt und 2026 schnell hochgefahren. N2P als optimierte Fertigung soll im zweiten Halbjahr 2026 folgen.
Auch beim Advanced Packaging wird die Kapazität weiter ausgebaut, man versuche weiterhin die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot zu schließen. Andeutungen vom TSMC-CEO gehen dahin, dass die Kapazität aber wohl auch 2026 nicht ausreichen wird – genaue Angaben will das Unternehmen im Januar 2026 machen. Amkor will mit seinem Neubau in Arizona langfristig TSMC unterstützen, bestätigte TSMC.
Für das aktuelle Quartal erwartet TSMC noch einmal 32,2 bis 33,4 Milliarden US-Dollar Umsatz USD. Das ist ein ähnlicher Wert wie zuletzt, denn, wie eingangs bereits dargelegt, geht aktuell kaum mehr, ohne zusätzliche Kapazität. Die dürfte jedoch für 2026 klarmachen, dass es noch weiter nach oben geht, für den größten Auftragsfertiger der Welt.