Apps & Mobile Entwicklung
Über 110 Grafikkarten im 3DMark Time Spy getestet
ComputerBase hat mehr als 110 Grafikkarten, darunter die GeForce RTX 5090, 4090 und die Radeon RX 7900 XTX, im 3DMark Time Spy getestet. Mit der Bestenliste lässt sich der eigene PC vergleichen. Das ist so einfach, dass jeder schnell den kostenlosen Benchmark durchführen kann.
3DMark Time Spy: Kostenloser Benchmark im Überblick
Die grundsätzlich kostenlose Benchmark-Suite 3DMark (Download) enthält unterschiedliche Benchmark-Tests, die verschiedene Szenarien eines Gaming-PCs testen. An dieser Stelle dreht sich alles um den Test 3DMark Time Spy, der die Gaming-Performance für DirectX 12 unter Windows 10 und Windows 11 überprüft.
Time Spy ist mittlerweile schon einige Jahre alt, es handelt sich um einen der ersten DirectX-12-basierten 3DMark-Benchmarks überhaupt. Entsprechend sind die Anforderungen an die Hardware gering und moderne Features werden nicht vorausgesetzt, sodass auch alte Grafikkarten den Test problemlos absolvieren können. Pflicht ist Windows 10 oder 11 für DirectX 12. Mit dem 3DMark Steel Nomad hat 3DMark Time Spy im Frühjahr 2024 einen offiziellen Nachfolger erhalten, der deutlich anspruchsvoller ist und schnellere Hardware benötigt. ComputerBase hat mittlerweile mehr als 90 Grafikkarten im 3DMark Steel Nomad getestet. Darüber hinaus gibt es auch Benchmarks mit über 45 Grafikkarten vom 3DMark Speed Way, der die Raytracing-Performance testet.
Mehr als 100 Grafikkarten für den 3DMark Time Spy
Mehr als 100 Grafikkarten hat ComputerBase im 3DMark Time Spy getestet. Neben fast allen modernen Modellen des Typs Nvidia GeForce, AMD Radeon und Intel Arc sind auch diverse alte GeForce- und Radeon-Beschleuniger vertreten – bis hinab zur GeForce GTX 660 und Radeon R7 250X. Zu beachten ist: Das folgende Diagramm zeigt nicht den „3DMark-Score“ als Gesamtwert aus GPU- und CPU-Leistung, sondern den „Graphics-Score“, der bei jedem Benchmark-Durchlauf ebenso angezeigt wird. Er benotet die Leistung der Grafikkarte so weit wie möglich losgelöst vom restlichen System.
Die Benchmark-Ergebnisse von GeForce RTX 5090 und Radeon RX 7900 XTX
Im Test zeigt die aktuell schnellste Grafikkarte, die GeForce RTX 5090 (Test), einen Graphics-Score von 47.760 Punkten.
Aber Achtung: Die Skalierung in diesem Benchmark geht deutlich über das Niveau, das die Grafikkarte in den UHD-Gaming-Benchmarks gezeigt hat, hinaus (RTX 5090 UHD-Gaming-Benchmarks).
AMDs Flaggschiff, die Radeon RX 7900 XTX (Test), ist mit 28.910 Punkten kaum langsamer, obwohl die Nvidia-Grafikkarte für gewöhnlich deutlich schneller ist. Das hat zwei Gründe: Radeon-Grafikkarten schneiden im Time-Spy-Test generell sehr gut ab und darüber hinaus skaliert der Benchmark mit sehr schnellen Beschleunigern nicht mehr vernünftig. Hier ist es sinnvoller, einen aktuellen Test wie Steel Nomad zum Leistungsvergleich zu benutzen.
Ein Blick in die aktuelle Mittelklasse zeigt dann, dass der 3DMark Time Spy abseits der schnellsten Grafikkarten (und Intel Arc) in den meisten Fällen durchaus Abstände zwischen GPUs von AMD und Nvidia zeigt, die es so auch in vielen Spielen gibt. So liefert die Radeon RX 7800 XT (Test) mit etwas über 19.000 Punkten ein 9 Prozent besseres Ergebnis als die GeForce RTX 4070 (Test), was ziemlich genau der Spiele-Praxis entspricht. Die GeForce RTX 4070 Super (Test) ist mit mehr als 20.500 Punkten wiederum 8 Prozent flotter. Das sind sehr passende Abstände.
Sämtliche Ergebnisse gelten nur als Richtwert, in etwa dort sollte der eigene PC mit der gleichen Grafikkarte landen. Gelingt es nicht ganz, kann dies durchaus korrekt sein, wenn der übrige Rechner zum Beispiel langsamer ist. Weichen die Ergebnisse dagegen deutlich ab, gibt es vermutlich ein Problem mit dem System. Die ComputerBase-Community dürfte dann die richtige Anlaufstelle sein.
Das 3DMark-Time-Spy-Ranking wird mit der Zeit erweitert
ComputerBase wird die Benchmarks mit der Zeit erweitern, vor allem neue Grafikkarten werden durchweg eingepflegt. Um die Übersicht zu behalten, fasst die Redaktion am unteren Ende der Seite sämtliche Änderungen am Artikel als Historie auf.
Hier bekommt ihr den 3DMark Time Spy und so funktioniert der Benchmark
Wer den Benchmark selber durchführen möchte, um den eigenen PC mit den Testergebnissen der Redaktion zu vergleichen, benötigt zuerst das Hauptprogramm 3DMark (Download), das auf ComputerBase heruntergeladen werden kann. Alternativ kann der Download über Steam erfolgen (auf „3DMark Demo herunterladen“ klicken). Beide Varianten sind kostenlos.
Anschließend muss der Reiter „Benchmarks“ geöffnet und der Test „Time Spy“ ausgewählt werden. Dann muss auf „Run“ geklickt werden, fertig. Der Test findet in 2.560 × 1.440 Pixeln (WQHD) statt. Zuerst startet eine Demo, danach folgt automatisch der Benchmark. Wer die kostenpflichtige Advanced Edition des 3DMark erworben hat, kann die Demo auch abschalten und den Benchmark nach seinen Vorlieben konfigurieren.
Ist der Benchmark, der aus zwei GPU-Tests und einem CPU-Parcours besteht, beendet, findet sich das in diesem Fall gesuchte Ergebnis in der Spalte „Graphics Score“ wieder. Das deutlich größer dargestellte Ergebnis „Time Spy Score“ spielt für diesen Vergleich keine Rolle.
Das sind die PC-Anforderungen von 3DMark Time Spy
Der 3DMark Time Spy ist ein einfacher DirectX-12-Benchmark, die Anforderungen an die Hardware sind gering. Als Betriebssystem braucht es Windows 10 oder Windows 11, als Grafikkarte muss schlicht und ergreifend DirectX 12 auf Software-Ebene unterstützt werden – das ist ab einer Nvidia GeForce GTX 400 oder einer AMD Radeon HD 7000 (nicht zu verwechseln mit der aktuellen Serie Radeon RX 7000!) der Fall. Davon abgesehen gibt es keine nennenswerten PC-Anforderungen.
Testsystem: Hardware und Treiber
Die Benchmarks für die erste Iteration des Artikels wurden im Juni 2024 durchgeführt, als Grafikkartentreiber sind entsprechend der GeForce 555.85 (Nvidia), der Adrenalin 24.5.1 (AMD) und der 5534 (Intel) genutzt worden. Neuere Grafikkarten werden dann auch entsprechend mit den dazugehörigen neueren Treibern getestet, wobei dies erfahrungsgemäß keine Auswirkungen auf die Leistung im 3DMark hat – die Treiber sind bereits seit langem vollständig für das Benchmark-Tool optimiert.
Das verwendete Testsystem (Ryzen 9 7950X3D) hat ebenfalls keinerlei Einfluss auf die Performance des 3DMark, da dieser isoliert die Geschwindigkeit der Grafikkarte misst. Der Prozessor ist für das Ergebnis gleichgültig (im Time Spy nutzt die Redaktion daher den Graphics-Score) und die restlichen Komponenten sind ohnehin egal. Es kommt Windows 11 mit aktiviertem HVCI-Speicherschutz zum Einsatz.
Update
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.
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4,0 Sterne
UL 3DMark ist der Referenz-Benchmark für Grafikkarten mit fortlaufender Anpassung an neue Technologien.
- Version 2.32.8426 Deutsch
- Version Systeminfo 5.87
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Bromley 750: Erster Party-Lautsprecher von Marshall vereint Retro und LEDs
Marshall bringt mit dem Bromley 750 seinen ersten Party-Lautsprecher auf den Markt und versucht Retro-Design mit moderner Technik und Beleuchtung zu verbinden. Zudem verspricht der Hersteller eine Akkulaufzeit von mehr als 40 Stunden, wobei sich der Akku austauschen lässt, und 360°-True-Stereophonic-Sound.
Party-Speaker mit LC3 und Auracast
Darüber hinaus bietet der Bromley 750 zwei Soundmodi, „Dynamic“ und „Loud“, so dass er sich sowohl für das Wohnzimmer als auch Gartenparties eignen soll. Während „Dynamic“ einen klareren Sound liefern soll, steht bei „Loud“ ein satterer, vollerer Klang im Fokus.
Der Bromley 750 setzt auf Marshalls bekanntes Design mit einem Bedienfeld aus gebürstetem Metall und ist mit einem gestempelten Metallgitter und einer Hülle aus PU-Leder versehen. Dank der IP54-Zertifizierung ist er auch gegen Staub und Regen geschützt. Die integrierten Bühnenlichter illuminieren die Vorderseite, wobei aus drei Presets gewählt werden kann. Das erste Preset soll für eine stimmungsvolle Beleuchtung sorgen, während das zweite und dritte Preset die Lichter im Rhythmus der Musik aufleuchten lassen. Zwei Kombibuchsen erlauben den Anschluss von Mikrofonen und Instrumenten direkt an den Bromley 750. Für einen einfacheren Transport des rund 24 kg schweren Lautsprechers sind Rollen in den Lautsprecher integriert.
Preis und Verfügbarkeit
Der Bromley 750 ist ab sofort zur Vorbestellung verfügbar und ist ab dem 23. September für 999 Euro erhältlich. Ab dem 30. September wird der Party-Speaker dann auch im Einzelhandel und nicht mehr nur direkt über Marshall verfügbar sein.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Marshall unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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Trump Phone vorbestellt werden, aber niemand weiß, wie es aussieht
Als das Trump Phone angekündigt wurde, schrieben wir es bereits: Dieses Handy ist eine einzige Lüge! Das scheint weiterhin zu stimmen, denn das ominöse Smartphone kann vorbestellt werden – und wechselt dabei laufend das Design. Die Fährte des US-Patrioten-Phones führt uns auf dem neuesten Bild nach Südkorea. Hier ist meine Meinung zu dieser Unverschämtheit.
Als die Trump-Söhne ankündigten, dass sie jetzt mit einem eigenen Trump-Mobile-Tarif nebst eigenem Trump-Phone durchstarten wollen, konnte man es bereits ahnen: Der Geruch von Vaporware und Schlangenöl lag so schwer und konzentriert in der Luft, dass einem die Dämpfe in die Nase bissen. Wir bekamen kein wirkliches Smartphone gezeigt. Es gab lediglich einen teuren Tarif, der 47,45 US-Dollar monatlich kostet – und ein wirklich mieses Photoshop-Werk auf der Trump-Phone-Seite.
Trump Phone: Von Anfang an ein schlechter Witz
Zur Erinnerung: Es handelte sich eher um ein Einsteiger-Smartphone, das schnell als Variante eines günstigen China-Handys entlarvt wurde. 499 US-Dollar sollten fällig werden für jeden echten MAGA-Head, der sich gern mit einem goldenen Handy „Made in America“ zeigen wollte. Denn klar: Verkaufsargument Nr. 1 sollte sein, dass es hier um ein wirklich amerikanisches Produkt geht.
Schon vor Monaten wurde das „Made in America“ einkassiert. Aus „proudly designed and built in the United States“, wie man immer noch in der Pressemitteilung lesen kann, wurde unlängst „Designed with American values in mind“. Übrigens ist das T1 Phone, wie es offiziell heißt, anscheinend auch ein Schrumpf-Phone: Anfangs noch mit 6,8-Zoll-Größe angekündigt, ist es jetzt mit 6,25 Zoll deutlich kleiner. Wie Ihr auf dem Screenshot sehen könnt, hat sich an dem Bild dennoch nichts getan. Es ist immer noch ein Handy, das aussieht wie das Wingtech REVVL 7 Pro 5G:

Das große Geheimnis: Wie sieht es aus?
Wie vermutet, wird der Hobel also nicht in den USA produziert. Außerdem ist es kleiner als gedacht, während der Preis für die genannten Specs mit 499 US-Dollar deutlich zu hoch angesetzt ist. Aber wie sieht das Handy überhaupt aus? So, wie es auf dem Screenshot dargestellt wird? Oder doch eher wie das iPhone 16 Pro Max? Das nutzte man nämlich golden eingefärbt ebenfalls, um Werbung für die Trump-Gurke von einem Handy zu machen.

Aber das ist noch nicht die letzte Verwandlung dieses Wunder-Handys. Wenn es will, kann es – zumindest in Postings von Trump Mobile plötzlich nämlich auch aussehen wie ein Samsung Galaxy S25 Ultra (Test) mit Spigen-Hülle:

Beworben wird es im Text übrigens mit „With American hands behind every device“. Wie schlau muss ich sein, wenn ich mir das Ding kaufe, obwohl es auf jedem Bild anders aussieht und ich betrogen wurde mit dem „Made in America“-Versprechen? MAGA-Fans wird es vermutlich weniger interessieren. Mein lieber Kollege Roland Quandt von WinFuture hat übrigens nicht nur die Spigen-Hülle ermittelt – das Spigen Thin Fit (MagFit) Case –, sondern Original und Fälschung direkt gegenübergestellt:

Man gibt sich keine Mühe, das Original-Phone zu verschleiern, indem man beispielsweise das Kamera-Design etwas abändert. Man gibt sich nicht mal die Mühe, den Einschub für den S Pen unten wegzuretuschieren. Nicht mal das Spigen-Logo entfernt die Trump-Truppe. Hier bleibt jetzt lediglich zu überlegen, ob es wirklich Frechheit ist, all das so zu belassen. Mit Blick auf die weiterhin mies gephotoshoppte US-Flagge besteht nämlich auch der Verdacht, dass sie einfach nicht die Skills haben, ein Bild entsprechend zu bearbeiten.
Fazit: Niemand, wirklich niemand sollte dieses Trump Phone kaufen
Ist es meinerseits wiederum frech, vom Kauf eines Smartphones abzuraten, bevor ich – oder unsere Smartphone-Expert:innen – es getestet haben? Im Normalfall vielleicht ja. Andererseits reichen ja auch die technischen Daten, um den Preis als viel zu hoch zu entlarven. In diesem Fall sollte aber wirklich niemand zuschlagen. Dieses Smartphone ist eine Luftnummer, was auch immer da möglicherweise bald versendet wird. Bedenkt dabei: Die Leute, die das Teil ab sofort vorbestellen können, bekommen ihre Kreditkarte bereits mit den ersten 100 Euro belastet. … für ein Smartphone, von dem sie wirklich nicht viel wissen und nicht einmal eine Vorstellung haben, wie es nun aussieht.
Ich kenne keine Vorverkaufszahlen, hab aber ein solides Grundvertrauen in die Dummheit und Trumphörigkeit der MAGA-Blase. Diese Leute werden dafür sorgen, dass die Trump-Familie auch mit dieser Unverschämtheit wieder Reibach macht. Wir behalten das weiter im Auge und melden uns spätestens wieder, wenn wir tatsächlich wissen, womit wir es zu tun haben. Und ja: Sollte das ausgelieferte Trump-Phone dann plötzlich das beste Smartphone der Welt sein, werde ich mich hier hochoffiziell bei Euch allen entschuldigen, versprochen!
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Corsair Xeneon Edge im Test: Zwischen cool und nützlich
Ein Touchscreen-Bildschirm in ungewöhnlichem Format soll das beste Peripherie-Gadget seit langem sein. Der Corsair Xeneon Edge soll entweder ein zweiter Bildschirm oder Widget-Plattform für Apps und Infos sein – jederzeit im Blick, schnell steuerbar. Ist das noch cool oder schon nützlich? Der Test liefert die Antwort.
Ein 14,5″-Touchscreen für die Montage am Gehäuse oder den Einsatz rund um den Monitor sei „transformativ“, behauptet Corsair – und verlangt 260 Euro, so viel wie für einen Monitor. „Haha“, denkt der Redakteur, „na klar“. Aber er wird zumindest neugierig. Denn die Eckdaten sind in der Tat spannend. Die drängendsten Fragen der Reihenfolge nach – und alle Details im Test.
Was ist das Xeneon Edge?
Beim Xeneon Edge handelt es sich um einen rund 37 × 12 Zentimeter großen 14,5″-Touchscreen mit einem Seitenverhältnis von 32:9, 2.560 × 720p, AHVA-Display und 5-Punkt-Multitouch-Funktionalität.
Die Bildübertragung erfolgt auf zwei Arten. Entweder kommt ein Bild über USB-C im DP-Alt-Modus oder ein HDMI-Kabel auf das Display. Ein USB-C-Kabel benötigt das Xeneon Edge auch mit einem HDMI-Kabel, es dient immer der Stromversorgung.
Wie leicht sind An- und Unterbringung?
Grundsätzlich ist das Xeneon Edge flexibel. Es lässt sich per Zubehör:
- Intern im Gehäuse an Halterungen für 360-mm-Radiatoren befestigen.
- Dank Magneten sicher an der Rückseite an Metalloberflächen, etwa einem Netzteil-Shroud oder dem Seitenteil, heften.
- Über zwei ¼-20”-Montagepunkte an einer Universalhalterung oder einem Schwenkarm montieren.
Die Nutzung ist dann sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Ausrichtung möglich. Ohne zusätzliches Zubehör bleibt nur die mitgelieferte Kunststoff-Halterung, die einfach an die Rückseite des Bildschirms gesteckt wird. Damit kann das Xeneon Edge horizontal vor den primären Monitor gestellt werden. Alterantiv wird es auch das Gehäuse Frame 5000D mit direkt integriertem Xeneon Edge geben.

Die eher steifen Kabel werden durch eine Aussparung am Display-Ständer gelegt. Dort gibt es jedoch keine feste Führung, eine Fixierung mit Klett-Kabelbindern empfiehlt sich daher. Beim Bedienen des Touchscreens gilt es zudem auf wohldosierte Kraft zu achten, ansonsten „nickt“ das Xeneon Edge oder rutscht – große Wirkung entfalten die gummierten Auflageflächen nicht.
Was kann ich eigentlich damit machen?
Das Xeneon Edge kennt zwei Betriebsarten. Primär dient es als zusätzlicher Bildschirm, der dann über die Windows-Einstellungen konfiguriert wird.
Alternativ kann es über iCUE gesteuert werden. In diesem Fall übernimmt Corsairs Software die Konfiguration des Xeneon Edge – auch für Display-Settings, denn ein OSD fehlt dem Monitor. iCUE teilt den Bildschirm in drei Zonen mit jeweils zwei auch kombinierbaren Segmenten, die sich mit Widgets belegen lassen.
Aktuell lässt sich darüber ein Medienplayer oder die Audiolautstärke steuern oder Uhrzeit, Windows-Benachrichtigungen und Systeminformationen anzeigen. Zusätzlich ist die Ausgabe von Bildern, Videos, eines Twitch-Chats, Webseiten oder iFrame-Elementen sowie der Start von Apps über den Touchscreen möglich.
Corsair hat bereits angekündigt, dass das Edge sich noch im Sommer über Widget-Updates funktional wie ein Elgato Stream Deck einsetzen lassen wird. Darüber hinaus soll „eine Handvoll kostenloser Widgets“ pro Monat dazukommen. Unklar ist, um welche Funktionen der Xeneon Edge damit erweitert wird.
Ist das jetzt „transformativ“ oder kann es weg?
Provokant formuliert erinnert das Xeneon Edge an die Zusatzdisplays, die seit Jahren auf Peripherie vom CPU-Kühler bis zur Tastatur auftauchen. Nur größer und „mit Touch“. Das soll der Game Changer sein. Auf Bildern von Corsair steckt das Xeneon Edge voller Widgets oder Programmfenster. Der praktische Zweitbildschirm mit Bedienfunktion, den das Material suggeriert, ist es jedoch nicht.

Als separater Touchscreen reduziert sich der Mehrwert, weil auch das „Touch“ den Mauszeiger steuert. Folglich springt der Mauszeiger auf die angetippte Stelle des Xeneon Edge und muss anschließend zurückgefahren werden. Beim Nutzen Widgets greift Corsair über iCUE unter die Arme, setzt den Mauszeiger zurück und ermöglicht dadurch eine ordentliche Nutzung. Dazu braucht es allerdings mindestens Version 5.33 der Systemsoftware.
Muss man den Mauszeiger ohnehin bewegen, kann man ihn auch gleich benutzen – oder gar nicht. Denn viele Widget-Funktionen sind zügiger und unterbrechungsfrei über Hotkeys der Tastatur abzuwickeln, die Vor- und Zurück-Buttons des Medienplayers mindestens eine Nummer zu klein um nicht regelmäßig daneben zu tippen. Dass Spiele im Vollbild-Modus durch Klicken außerhalb des Fensters unterbrochen werden, darauf weist Corsair sogar selbst hin und empfiehlt den rahmenlosen Fenstermodus. Mit dieser Windows-bedingten Einschränkung muss das Edge leben.
Aktuell ist der Nutzen der Widgets deshalb eher begrenzt. Parallel ein Video, Bilder, Systemtemperaturen oder die Uhrzeit anzeigen zu lassen hat vorrangig ästhetische Funktion; entsprechend auch die Möglichkeit, es an Gehäusen und damit als Designelement zu verwenden. So erklärt sich möglicherweise, warum Corsair monatlich weitere Widgets verspricht und auch, warum über deren inhaltliche Ausgestaltung noch nichts bekannt ist. Vielleicht fehlt es an Ideen, wenn sich schon das initiale Set abrackern muss, um Mehrwerte zu schaffen. Es leidet damit im Kern zumindest noch an den gleichen Problemen, die Zusatzbildschirme auf Tastaturen und anderen Komponenten haben.
Besser ist es also, man lässt die Finger vom Xeneon Edge und nutzt es als reinen Bildschirm. Dabei kommt es auf die richtige App an, denn die Skalierung von Elementen funktioniert nur über die manuelle Skalierung und damit gleichgeschaltet zu der des Hauptbildschirms – und skaliert auch Widgets ungünstig.
Spotify als ganze App oder Videoschnitt auf das Edge zu legen funktioniert praktisch kaum. Im Default-Setting wird Schrift auf Webseiten oder in Apps wie Discord viel zu klein, um sie noch bequem lesen (oder Buttons per Finger bedienen) zu können. Steht das Display hochkant, kommt es auf die richtige App, das heißt deren Layout an; von etwas mehr Breite könnte das Edge durchaus noch profitieren.
Neben dem primären Monitor als kleine Zusatzanzeige zu stehen hat der Bildschirm noch am ehesten seine produktive Nische gefunden. Braucht man nur ein kleines Zusatzdisplay, möchte keinen ganzen Bildschirm hochkant aufstellen oder hat schon einen großen Widescreen-Monitor, kann das Edge eine praktische Lösung sein.
Schon vor dem Kauf sollte dann aber sehr klar sein, was genau das Display anzeigen soll, sich möglicher Probleme bewusst sein und nicht zuletzt der Tatsache, dass zum Kaufpreis dann die Kosten einer zusätzlichen Halterung addiert werden müssen. Die braucht es eigentlich dringend, denn die mitgelieferte ist der Weisheit letzter Schluss noch nicht.
Fazit: Pro und Kontra
Als Universalgenie kann das Edge viel und verspricht dies „auf eine Weise, die tatsächlich funktioniert anstatt sich wie ein Kompromiss anzufühlen“. Genau das tut es allerdings: Aufgrund des springenden Mauszeigers fühlt es sich genauso an. Darüber stolpert das Konzept ganz erheblich. Vorbehaltlich einer Lösung dieses Aspekts oder mehr Widgets etwa für produktive Apps könnte es allerdings genau das programmierbare Zusatzbedienfeld werden, das Tastaturen bislang erfolglos einzuführen versucht haben.
Am Ende ist es aktuell aber nur eine Lösung für exotische Fälle: Es kann sinnvoll sein, um seinen Monitor um einen schmalen Streifen zu erweitern, sofern die dort genutzten Apps auch in schmalem Fenster skalieren, oder um sein Gehäuse beziehungsweise den Schreibtisch zu verschönern. Dann ist es allerdings nicht transformativ, sondern ein modisches Accessoire.

Als Eingabefeld ließ sich im normalen Arbeitsalltag, eine Mischung aus normalen Office-Tätigkeiten und Spielen, der Vorteil des Xeneon Edge nicht ermitteln. Im Normalfall ist ein zweiter Monitor weiterhin eine logischere – flexiblere und praktischere – Lösung.
ComputerBase hat das Xeneon Edge von Corsair unter NDA leihweise zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.
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